- Startseite
- Forum
- Wissen
- Verkehr & Sicherheit
- Die "Solomon Kurve" - zu niedrige Tempolimits?
Die "Solomon Kurve" - zu niedrige Tempolimits?
Ich habe gerade dieses kanadische Video gesehen, wo u.a. mit den Verkehrssicherheitsanstrengungen Deutschlands verglichen wird. Der Kommentar des Authors zum Thema "Runter vom Gas" hat mich vor Lachen fast vom Stuhl geworfen.
Aber was ganz interessantes und für mich Neues, wenn auch total intuitiv und stets diskutiert in solchen Fällen, war die Solomon Kurve. Die gibt an, dass die Gefahr von Unfällen proportional ist zur Geschwindigkeitsbegrenzung und reellen Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Das heisst, dass ein zu niedriges (als auch zu hohes) Tempolimit die Wahrscheinlichkeit von Unfällen erhöht.
Sehr interessanter Lesestoff jedenfalls!
Lieb Gruss
Oli
Beste Antwort im Thema
Ich glaube da ist was dran.
Ist das Limit zu hoch, überschätzen sich die Leute, "Ist ja erlaubt, also geht es."
Ist das Limit zu niedrig, werden die Leute auch unvernünftig, werden die Leute aggressiv, fahren zu dicht auf (ne ist Quatsch, das machen viele immer), überholen leichtsinnig.....
Das Problem an der ganzen Sache ist nur die Verkehrsdichte im allgenmeinen die Verkehrsbedingungen. Das selbe Limit kann bei hoher Verkehrsdichte, bzw. bei dies und jenen anderen Verlkehrsbedingungen zu hoch sein, die Leute bestehen drauf--->Unfälle, bei niedriger Verkehrsdichte, bzw. bei dies und anderen Verkehrsbedingungen zu niedrig, die Leute sind aggressiv, drängeln, überholen leichtsinnig.....
Die automatische Verkehrsbeeinflussung funktioniert nicht wirklich, ist flächendeckend auch viel zu teuer.
Was bleibt ? Die Vernunft der Leute sich anzupassen.
Tja, eher gibt es den Kraftstoff in Deutschland an der Tanke kostenlos.
Was bleibt ? Wir müssen mit den Konsequenzen leben das alle Limits immer nur ein Kompromiss sind.
Ähnliche Themen
11 Antworten
Ich glaube da ist was dran.
Ist das Limit zu hoch, überschätzen sich die Leute, "Ist ja erlaubt, also geht es."
Ist das Limit zu niedrig, werden die Leute auch unvernünftig, werden die Leute aggressiv, fahren zu dicht auf (ne ist Quatsch, das machen viele immer), überholen leichtsinnig.....
Das Problem an der ganzen Sache ist nur die Verkehrsdichte im allgenmeinen die Verkehrsbedingungen. Das selbe Limit kann bei hoher Verkehrsdichte, bzw. bei dies und jenen anderen Verlkehrsbedingungen zu hoch sein, die Leute bestehen drauf--->Unfälle, bei niedriger Verkehrsdichte, bzw. bei dies und anderen Verkehrsbedingungen zu niedrig, die Leute sind aggressiv, drängeln, überholen leichtsinnig.....
Die automatische Verkehrsbeeinflussung funktioniert nicht wirklich, ist flächendeckend auch viel zu teuer.
Was bleibt ? Die Vernunft der Leute sich anzupassen.
Tja, eher gibt es den Kraftstoff in Deutschland an der Tanke kostenlos.
Was bleibt ? Wir müssen mit den Konsequenzen leben das alle Limits immer nur ein Kompromiss sind.
Ich sag ja immer, die tatsächliche Geschwindigkeit ist immer das Ergebnis des Straßenverkehrs. Ein Umkehrung ist nicht möglich, u.a. da ein Tempolimit nicht automatisch zu Abstandseinhaltung führt!
Gefällt mir wirklich sehr gut, was der Typ in dem Video herrausstellt. Obwohl ich ganz ehrlich bin und nicht unbedingt alles für Wahr nehme, was er da sagt. Trotzdem ist das denke ich ein guter Gedanke. Habt ihr schonmal irgendeine Straße gesehen, wo ein Tempolimit erhöht wurde? Ich sehe immer nur noch mehr Limits, Überholverbote, usw. Und das oft nur, weil sich irgendwann mal ein besoffener Typ mit 150 da totgefahren hat. Dann sollen sie lieber mehr kontrollieren und die Leute aus dem Verkehr ziehen, die wirklich rasen, aber das würde ja wieder Personal und damit Geld und nicht nur ein paar Schilder kosten. Ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich bei diesem ganzen 70 - 100 - 60 - 100 gewechsele einfach mein Tempo durchfahre und wenn ich angehalten werde, was ehh nicht passiert, ist es halt so.
Ansonsten vielen Dank für diesen Link, finde ich immer gut, wenn Leute solche mMn sehr guten Videos mit auch mal anderen Gedanken mit anderen teilen
Mfg, greentea
Bin da einig, den wissenschaftlichen Report, den er mehrfach zitiert, wo u.a. gesagt wird, dass ein Tempolimit so hoch sein soll, "dass es den meisten Leuten zu schnell vorkommt" halte ich für zu viel des Guten. Denn dann hat man ja wieder den Reibungseffekt: Legt man ein Tempolimit über den erwarteten Fähigkeiten der meisten Autofahrer an, wird das Konsequenzen im individuellen sowie im sozialen Fahrbetrieb haben. Es gibt immer wieder Leute, die bei Glätte abschmieren, weil sie sich überschätzen. Und mit Variation innerhalb des Tempolimits, besteht der Bedarf für Überholen und ein gewisses Modikum an gutem alten "Road Rage".
Lieb Gruss
Oli
Na ganz ehrlich:
Das eigentliche Problem sind doch immer noch die, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten und am Ende Bestätigung in solchen Videos finden (gut argumentiert, das lernen die Amerikaner aber auch in der Schule).
Gäb´s jetzt hier rote Daumen, ich hätte 100 davon, aber das ist meine Meinung und ich stehe dazu.
Warum fehlt die Akzeptanz, warum fährt man nicht einfach das Tempo auf dem Schild? Der Mensch ist das Problem und die Limits raufsetzen, eben weil der Mensch das Problem ist?
Ich erinnere an die Einführung der generellen Tempolimits - abseits von Autobahnen - beziehungsweise die Zeit davor. Letztenendes bin ich auch noch einer zweiten Meinung:
Setzt man das Limit auf 50, ist letztlich irgendwo bei 80 km/h Schluss für die Autofahrer. Bei einem Limit von 70 km/h fahren wohl ungleich mehr Autofahrer Tempo 100, bilde ich mir ein und überdies wird man mit 75 km/h sicherlich häufiger bedrängt.
Wie auch immer...
Ich kenne Strecken, dort wurden Stoppschilder demontiert und Limits erhöht, passiert ist letztendlich nichts. Alles in allem ist es eine Glückssache (die Limits gab es erst nach schweren Unfällen, aber da reicht eben einer schon), aber zu hohe Limits oder keine Limits führen meiner Meinung nicht dazu, dass die Leute aufmerksamer oder sicherer fahren.
Letztenendes müssen wir mit "zu geringen" Limits leben und ich kenne in Deutschland ohnehin kaum Strecken mit zu geringen Limits. Freilich ein paar Baustellen, wo ein 30-Schild vergessen wurde.
Letztenendes diente dieses 30-Schild aber auch der Sicherheit der Arbeiter, denn sonst fahren die Leute mit 70 Sachen vorbei, statt derer 50...
Ein Lob auf unsere Gesellschaft! Wir haben selbst Schuld! Oder zumindest die 15 %, die noch schneller fahren als die 85 %, die zwar vielleicht 15 drüber fahren, aber eben eine Grenze kennen, selbst dann wenn der Schein noch nicht in Gefahr ist.
Wenn Du das Video aufmerksam verfolgt hast, geht es nicht darum, so schnell wie möglich zu fahren. Anstatt gegen die menschliche Weise anzukämpfen, halt ich es ebenfalls für vernünftiger, sich anzupassen: Es ist schlicht unnatürlich auf einer sechsspurigen Schnellstraße 50 zu fahren. Sicht-, Straßen- und Wetterverhältnisse schaffen ein gewisses Gleichgewicht - eine natürliche Geschwindigkeit. Kenne das selbst hier lokal: Nach Unfällen winterszeit wurde eine auf 90 km/h ausgelegte Strecke mit An- und Abfahrrampen schrittweise auf 70 km/h gesenkt. Weniger Unfälle gibt es nicht, aber die Leute fahren ein sehr unterschiedliches Tempo! Das war bei 90km/h nicht der Fall - da lief das viel gleichmäßiger.
Lieb Gruß
Oli
Zitat:
@einsdreivier schrieb am 24. März 2015 um 18:48:35 Uhr:
Na ganz ehrlich:
Das eigentliche Problem sind doch immer noch die, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten .....
Soweit richtig, soweit falsch !
Das Problem ist oft nicht das sie zu schnell, im Sinne der Geschwindigkeit fahren, das Problem ist, das sie zu schnell im Sinne der Regeln fahren.
Zu schnell fahren im Sinne der Regellosigkeit ist oft gefährlicher als legal angepasst zu schnell/er zu fahren, wenn es die Bedingungen her geben.
Klar kann man auch zu schnell fahren und die Physik aushebeln, das wäre das größte Problem, aber ich glaube darum geht es gerade nicht.
@oli:
In bestimmten Fällen sehe ich auch kein Problem und in solchen Fällen können die Autofahrer sicherlich etwas bewirken, wenn sie sich geschlossen an die Behörde wenden.
Mir ist das Video allerdings etwas zu allgemein und du schreibst doch selbst wie es ist:
Ein paar Unfälle reichen aus, dann wird limitiert. Die Leute wussten eben nicht was gut für sie ist, zumindest manche von ihnen und mit einem Limit senkt man das Durchschnittstempo mehr oder weniger sinnvoll ab.
Gleichmäßig in die Staubwolke oder auf die Eisplatte, die Nebelbank, das gab es übrigens auch schon oft, inklusive Massencrash mit Toten. Das 85 % Perzentil hat damit bewiesen, dass es nicht richtig liegen muss.
Natürlich höre ich mich an wie Ms. Lovejoy im Video, aber ich bin einfach der Meinung, dass Limits weniger Schaden anrichten, als sie helfen zu vermeiden. Und wenn auf einer dreispurigen Straße ein Limit von 50 km/h herrscht, dann weiß man auch woran es liegt:
Entweder ein paar Leute haben übertrieben oder es wird geblitzt. Beides ist genauso "Blöd" wie das Limit, aber dann fährt man eben gleichmäßig Tacho 60 und gut. Warum diskutieren? Ist doch mühselig...
@Diedicke1300:
Natürlich kann ich im Winter auf vereister Fahrbahn bei einem Limit von 100 km/h enspannt 80 km/h fahren (kann schließlich die Staatsmacht vermeintlich nichts sagen?), allerdings ist dann doch nicht das Limit Schuld, wenn etwas passiert, bzw. wenn man das Gesetz kennt, sieht man, dass es da jetzt schon 100 € drauf gibt, inklusive Punkt (?). Siehe BKatV Nr. 8.1.
U. a. Deshalb fahre ich bei Nebel, schneebedeckter Fahrbahn etc. peinlichst genau leicht (oder deutlich) unter dem Limit, denn das gilt schließlich für beste Straßenverhältnisse.
Ohne Gewähr...
@einsdreivier
Klar die Unvernunft der Menschen muss man in unseren theoretischen "Überlegungen" ausblenden.
Die versaut alles, aber es wird sie halt auch immer geben.
Vollkommen einig: Sonderbedingungen fordern auch individuelle wie soziale Anpassung. Von daher bin ich ein grosser Fan digitaler Geschwindigkeitslimits, aber alleine aus Kosten- und Infrastrukturgrüden lässt sich das wohl nicht realisieren. Die Grundlage für alle Fahrerei sollte eine gute Ausbildung sein - deswegen bin ich auch recht froh über die verhältnismässig stramme Fahrschule in Europa. Man kann sich nur ausmalen, wie es ohne aussehen würde...
Was das Fahren unter'm Limit angeht: Ich wohne in Fjordnorwegen. Im Sommer ist mein Pendlerweg total versaut von deutschen Wohnmobilen, die in 70- und 80-Zonen sehr gerne zum Fotografieren 50 fahren. Das zeugt von totalem Disrespekt dem restlichen Verkehr gegenüber und schafft Unmengen an gefährlichen Situationen - selbstverständlich will jeder einzelne in der acht Kilometer langen Schlange hinter'm Wohnmobil an diesem vorbei. Da kommt dann aber auch manchmal die Polizei und vergibt saftige Strafen - da die Männer-mit-Mütze im hohen Norden mehr oder weniger abgeschafft sind, passiert das leider viel zu selten.
Lieb Gruss
Oli
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 24. März 2015 um 19:42:41 Uhr:
@einsdreivier
Klar die Unvernunft der Menschen muss man in unseren theoretischen "Überlegungen" ausblenden.
Die versaut alles, aber es wird sie halt auch immer geben.
Die schönsten Theorien werden von den häßlichsten Fakten erschlagen.