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Diverse GAT-Rußpartikelfilter (u.a. W203 200/220/270CDI): "ABE entzogen"

Mercedes
Themenstarteram 16. Oktober 2007 um 10:38

Betroffen ist u.a. das Modell "17070" für Mercedes C/E 200/220 CDI, C/E 270 CDI S/E 320 CDI

 

 

Ausführliche Info:

"

AUFRUHR UM DIESELNACHRÜSTUNG

Rußfilter, die nicht filtern

Von Thomas Hillenbrand

 

Das Kraftfahrzeugamt hat nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe den Verkauf mehrerer Diesel-Nachrüstfilter gestoppt, die nicht richtig funktionieren. Möglicherweise zu spät: Bis zu 60.000 Pkw fahren nach Angaben der Öko-Aktivisten bereits mit funktionsuntüchtigen Filtern durch Deutschland.

 

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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Bundesregierung aufgefordert, strenger gegen unwirksame Dieselfilter vorzugehen. Nach Angaben des Öko-Verbands hat das Kraftfahrzeugbundesamt (KBA) am vergangenen Freitag erstmals die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für mehrere Filtersysteme kassiert, deren Effektivität umstritten ist. Professionelle Kfz-Werkstätten werden sich in der Regel weigern, Teile ohne ABE einzubauen.

 

 

DDP

Auto-Auspuff: Zehntausende Fahrzeuge mit schadhaften Filtern ausgerüstet?

Nach Darstellung des DUH geht es um fünf Diesel-Filtersysteme der Firma GAT. Diese fänden in vielen älteren Pkw Verwendung. Der TÜV Hessen habe bei einer Prüfung im Juli 2007 festgestellt, dass die GAT-Filter eine mangelhafte Leistung aufwiesen und der Hersteller sein Produkt nach Erteilung der Betriebserlaubnis nochmals modifiziert habe.

 

Ein Sprecher des KBA wollte dazu auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE keinerlei Angaben machen. Nach Darstellung der Gladbecker GAT-Gruppe war die Betriebserlaubnis der fraglichen Filtersysteme mit einem "Formfehler behaftet". "Aufgrund der öffentlichen Kritik hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, die entsprechende Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) zurückzunehmen", heißt es auf der Internetseite der Firma. Bei GAT war zunächst niemand zu erreichen.

 

Behörden reagierten laut DUH zu langsam

 

Die Umweltaktivisten erheben schwere Vorwürfe gegen das KBA sowie das Bundesumweltministerium. Beide Behörden seien bereits seit Längerem darüber informiert gewesen, dass mehrere auf dem Markt erhältliche Filtersysteme ungenügend arbeiteten. Die Behörden hätten bereits im Herbst 2006 erste Hinweise auf unwirksame Rußpartikelfilter gehabt, jedoch nicht reagiert. Beim Umweltministerium war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen, das KBA verweigerte einen Kommentar.

 

Beim KBA gelöschte Betriebserlaubnis von GAT-Filtern

Nr. der Allgemeinen Betriebserlaubnis Verwendung für

17070 Mercedes C/E 200/220 CDI, C/E 270 CDI S/E 320 CDI

17114 Opel Astra/Corsa/Frontera/Meriva/Omega/Signum … Vectra/Zafira

17117 BMW 325d/330D/525D/530D u.a. / Mini / Opel Omega-B 2.5 ltr. / Toyota Yaris

17118 Audi A2/A3/A4/A6/A8 Ford Galaxy Seat/Skoda div. VW Polo / Golf IV / T4 / T5/ Lupo / Beetle /Sharan /Vento / Passat (nur 2.5 ltr.) / LT u.a.

17148 Modelltypen unbekannt

Quelle: Deutsche Umwelthilfe

 

Zwingend notwendig sei nun eine Rückrufaktion aller bis zu 60.000 inzwischen eingebauten "Betrugssysteme", die die gesetzliche Filterwirksamkeit verfehlten, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch in Berlin. Die Bundesregierung müsse umgehend unabhängige Funktionsüberprüfungen aller angebotenen Systeme und regelmäßige Wirksamkeitskontrollen im Rahmen der routinemäßigen Abgasuntersuchungen (AU) anordnen.

 

 

ZUM THEMA AUF SPIEGEL ONLINE

Feinstaub-Urteil: Umweltschützer nehmen schmutzige Städte ins Visier - Klagewelle droht (27.09.2007)

Feinstaub-Übersicht: Die dreckigsten Ecken Deutschlands (27.09.2007)Nur so könne verhindert werden, dass "der steuerlich geförderte Nachrüstmarkt auch in Zukunft mit Betrugssystemen überschwemmt wird, die letztlich nur geeignet sind, die Anstrengungen zur Eindämmung der Feinstaubbelastung in unseren Städten zu diskreditieren", sagte Resch. Seit dem 1. April 2007 wird eine Nachrüstung von Diesel-Pkw mit 330 Euro gefördert.

 

Hintergrund ist die seit Januar 2005 geltende EU-Feinstaubverordnung. Danach darf die Konzentration von Feinstaub in einer Menge von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Tagesmittel nicht öfter als an 35 Tagen pro Jahr überschritten werden. Etliche Großstädte erwägen Fahrverbote in den Innenstädten, um diese Grenzwert durchzusetzen. Alte Dieselfahrzeuge ohne Nachrüstfilter laufen Gefahr, in Zukunft nicht mehr in Ballungsräumen fahren zu dürfen.

"

 

Quelle: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,511495,00.html

 

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9 Antworten

Womit die ohnehin haarsträubende RPF-Geschichte eine weitere perverse Wendung macht. Es bleibt spannend. :D

Gruß

Kai

 

Wer unglücklicherweise einen hat, gleich Mangelbeseitigung einfordern !

Die kommen garantiert nicht auf einen zu.

http://www.auto-motor-und-sport.de/.../hxcms_article_507754_13987.hbs

Themenstarteram 5. November 2007 um 19:31

Nach der Firma GAT haben nun auch die Hersteller Bosal und Tenneco Nachrüstpartikelfilter vom Markt genommen:

http://www.handelsblatt.com/.../...immt-nachruestsystem-vom-markt.html

"

Das Geschäft mit Nachrüstfiltern für Diesel-Pkw ist nach dem Filter-Skandal unterdessen zum Erliegen gekommen (mehr...). Die Firmen GAT, Bosal und Tenneco hatten ihre Produkte vom Markt genommen, nachdem sie bei Tests nicht die vorgeschriebene Filterwirkung erreichten. Die Kfz-Werkstätten befürchten nun einen Imageschaden und Regressforderungen von Kunden.

Der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) geht laut "Automobilwoche" von einem Schaden von 72 Millionen Euro aus, wenn alle betroffenen Kunden eine Sachmängelhaftung geltend machen. Insgesamt seien etwa 80.000 Filter verbaut worden. Ein Aus- und Rückbau der Systeme kostet rund 900 Euro pro Kundenfahrzeug. Die Werkstätten wollen die Kosten an die Großhändler weitergeben, die wiederum die Hersteller in Regress nehmen wollen. Das ZDK rechnet mit langwierigen Auseinandersetzungen.

"

Quelle: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,515467,00.html

am 6. November 2007 um 9:13

Das ist nur ein kleines Strohfeuer. Wie ist das erst in ein paar Jahren, wenn die Werksfilter alle die Segel streichen?

Da bin ich doch gerne der größte Umweltverschmutzer auf dem ganzen Globus und fahre weiterhin ohne Filter. :D

Mit schadenfrohen Grüßen.

am 7. November 2007 um 13:58

Was ist denn für dich die Umwelt? Dem Weltklima schadet der Diesel ohne DPF weniger als mit DPF.

Zitat:

Original geschrieben von judyclt

Dem Weltklima schadet der Diesel ohne DPF weniger als mit DPF.

Mir ist das schon klar.

Erklär das doch mal unseren Raubrittern, ähm sorry, Volksvertretern.

Sie haben es geschafft, gemeinsam mit der Filterindustrie den Dieselfahrern ohne Partikelfilter ein schlechtes Gewissen einzureden und als Umweltschweine dazustehen.

Und ab nächstem Jahr wirds tatsächlich ernst mit den Umweltzonen... armes Deutschland.

Themenstarteram 22. November 2007 um 9:25

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Hersteller GAT

Der Skandal um nicht funktionstüchtige Diesel-Rußfilter weitet sich aus. Gegen den Hersteller GAT ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen möglicher Manipulationen, Zehntausende verbaute Filter müssen möglicherweise ausgetauscht werden.

"Wir haben Ermittlungen wegen des Verdachts auf Urkundenfälschung aufgenommen", bestätigte der Essener Oberstaatsanwalt Willi Kassenböhmer am Mittwoch. Seine Behörde gehe einer Strafanzeige des Kraftfahrtbundesamts (KBA) nach. Das Amt hatte zuvor schon die Betriebserlaubnis für Nachrüstfilter der Firmen GAT, Bosal und Tenneco zurückgezogen. GAT wird verdächtigt, in den Zulassungsanträgen falsche Angaben zur Filterleistung gemacht zu haben.

Wann mit ersten Ermittlungsergebnissen zu rechnen ist, sagte Kassenböhmer nicht. "Die Akten sind derzeit außer Haus", erklärte der Staatsanwalt. Auch ein Sprecher des KBA verwies auf das "schwebende Verfahren". Ein GAT-Sprecher erklärte: "Bewusst falsche Werte in den Antragsunterlagen sind uns nicht bekannt". Die Vorwürfe müssten zunächst hausintern geprüft werden.

Etliche deutsche Großstädte wollen im kommenden Jahr Umweltzonen einrichten, in denen Autos mit einem hohen Feinstaubausstoß nicht fahren dürfen. Ältere Diesel-Pkw benötigen Nachrüstfilter, um auch in Zukunft überall fahren zu können.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schätzt, dass nicht wie bislang angenommen 40.000, sondern sogar 60.000 Einheiten der mangelhaften Systeme verbaut wurden. Laut "Automobilwoche" stammen die meisten dieser Filter von GAT. Ein Rückbau der betroffenen Fahrzeuge in den Originalzustand kostet laut Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) rund 1000 Euro pro Pkw.

GAT droht die Pleite

GAT droht nach Darstellung des Branchenblatts die Insolvenz, falls alle Käufer der mangelhaften Filtersysteme den Rückbau ihrer umgerüsteten Fahrzeuge in den Originalzustand fordern. Das Unternehmen hatte am Montag sieben weitere Genehmigungen in Flensburg zurückziehen lassen.

Auch die Konkurrenten Tenneco und Bosal übersandten inzwischen Löschungsanträge für insgesamt neun Typen. Vier der Tenneco-Fabrikate sollen baugleich mit den beanstandeten Produkten sein. Nach Einschätzung von Branchenkennern gehört GAT zusammen mit den Marktführern HJS und Twintec zu den drei führenden Herstellern von Rußpartikelfiltern in Deutschland.

Autofahrer, die ihren Wagen mit einem fehlerhaften Rußfilter nachgerüstet haben, können laut ADAC einen Austausch verlangen. Die Betriebserlaubnis für bereits eingebaute Geräte erlöscht den Angaben zufolge jedoch nicht. Nach Informationen der Zeitschrift "Auto Bild" ist ein Ausbau aber zu empfehlen, wenn Verbraucher den Steuerbonus der Umweltplakette in Höhe von 330 Euro weiterhin nutzen wollen.

Quelle: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,518689,00.html

Zitat:

Original geschrieben von Bors

Womit die ohnehin haarsträubende RPF-Geschichte eine weitere perverse Wendung macht.

Ich habe schon vor Jahren behauptet, daß diese Rußpartikelfilter der letzte Müll sind und sehe mich nunmehr bestätigt...:D

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