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Drängeln, Ausbremsen, Bedrohung und Mittelfinger, 110 gerufen, nun Anzeige wegen Beleidigung

Themenstarteram 25. Juni 2024 um 14:41

Hallo Leute,

also mir ist gestern Abend etwas angsteinflößendes passiert. Ich bin beruflich mit dem Auto auf der Straße unterwegs und sehe es ja jeden Tag, dass es immer schlimmer wird auf deutschen Straßen und die "Leute" immer aggressiver werden aber das gestern war nun echt einer zuviel und ich habe die Polizei gerufen.

Also von vorne an: Ich fuhr innerorts auf einer zweispurigen Straße genau 60kmh. Dort ist auch 60kmh erlaubt. Auf der rechten Spur fuhren 2 Roller mit ca dem selben Tempo. Die rechte Spur wird aber in 200-300m zu einer Rechtsabbiegespur und ich wollte an der nächsten Kreuzung gerade aus.

Da seh ich im Rückspiegel wie sich ein Auto mit hoher Geschwindigkeit nähert (geschätzt 100kmh) und mir sehr dicht auffährt und dabei beide Arme über das Lenkrad wirft und wütend gestikuliert. Ich bin bei meinem Tempo geblieben und habe auch die Arme hochgeworfen was das soll bzw was denn sein Problem ist..

An der besagten Kreuzung angekommen, biegen die Roller nach rechts ab und der Typ gibt in seinem fetten SUV Gas und überholt mich über die rechte Abbiegespur über den Kreuzungsbreich um direkt wieder vor mir einzuscheren und eine Bremsung einzuleiten die uns beide bis zum absoluten Stillstand befördert hat. Mitten auf der linken Spur wohlgemerkt. Dann fuhr er auf die rechte Spur und blieb dort stehen. Ich stand immer noch auf der linken und wusste erst gar nicht was hier gerade passiert während von hinten schon 3-4 weitere Autos auffuhren die dann deshalb auch alle bis zum Stillstand abbremsen mussten. So ab hier habe ich den Notruf gewählt und bin einfach weiter gefahren weil es auch keinen Sinn macht sich mit solchen Primaten zu "unterhalten" oder sich zu prügeln.

Der Typ gab dann wieder Gas und scherte wieder vor mir ein und bremste mich wieder mehrfach aus. Diesmal aber nicht bis zum Stillstand. Dann kam rechts eine Tankstelle auf die er dann fuhr und ich fuhr weiter. Dachte den biste jetzt los. Pustekuchen. Der wollte gar nicht tanken. Keine Minute später war er wieder hinter mir und dann neben mir an der nächsten roten Ampel. Dort guckte ich dann einmal rüber und sah wie er wild am rumschreien war und mir den Mittelfinger zeigte. Achja sein etwa 11-jähriger Sohn saß bei all den Manövern auf dem Beifahrersitz.

Ich hatte die Polizei ja noch am Hörer und habe bis auf den einen Blick dann nicht mehr rübergeschaut und ihn weitestgehen ignoriert und stur nach vorne geguckt während er da am rumschreien war. Allerdings habe ich mich dann auch dazu verleiten lassen, den Mittelfinger zu erwidern und habe diesen an das Fenster gehalten während ich weiter stur geradeaus geguckt habe. Nach dem Motto du kannst mich mal, du bist ja verrückt, ich diskutiere nicht mit dir.

Danach hat er mich noch ein paar mal leicht ausgebremst. Dann kam die Polizei endlich hinter mir zum Vorschein und ich gab ein Handzeichen dass es um den Wagen vor mir geht. Blaulicht an und sie haben ihn rausgezogen. Ich bin dann aber umgedreht weil ich 1. nicht wollte dass dieser Irre sich mein Gesicht weiter einprägt und 2. weil ich halt auch im Dienst war und keinen noch größeren Umweg fahren wollte. Ich habe also nachdem die Polizei mich überholt hatte gewendet und bin zurück zur Firma gefahren.

Die 110 rief mich dann nochmal zurück und fragte ob ich den Herrn anzeigen möchte. Erst sagte ich ja, dann kamen aber Zweifen und ich fragte ob er nicht so an meine Adresse kommen würde. Da dieses Clientel gerne mal mit 10 Mann oder Messer kommt wollte ich dies vermeiden und habe auf eine Anzeige verzichtet.

Aber jetzt kommt der Knaller. Nachdem die Polizei ihn also kontrolliert hatte riefen diese vom Revier mich an und sagten mir das der Herr mich wegen Beleidigung angezeigt hätte und auch behauptet hätte dass ich ihn ausgebremst hätte. Ok den Mittelfinger habe ich erwidert aber der Rest ist falsche Verdächtigung.

Ich denke mal er hat da auf ganz handzahm getan bei der Polizei weil diese meinten später zu mir dass er ja Familienvater sei und es sicherlich mit einem Handschlag aus der Welt geschafft wäre... Die beiden haben ihn ja auch nicht so aggressiv erlebt...

Zu meiner "Dummheit" und weil ich nunmal einfach ein ehrlicher Mensch bin habe ich den beiden Polizisten den Ablauf auch wahrheitsgemäß geschildert und mich damit jetzt wahrscheinlich selbst in die Pfanne gehauen, da ich ja meinen Mittelfinger damit zugegeben habe. Er seinen und das ganze andere Fehlverhalten wahrscheinlich vollends bestreitet. Im Privat KFZ hab ich ne Dashcam , im Firmenwagen leider nicht.

Nun ich kriege wohl in 2 Wochen Post und kann mich dann zu der Beleidung (Mittelfinger) äußeren. Aus Angst vor diesem Irren würde ich eine Gegenanzeige eigentlich gerne vermeiden. Allerdings möchte ich auch eine Strafe vermeiden.

Wie verhält man sich jetzt am Schlausten? Anwalt werde ich nicht in Anspruch nehmen. Eigentlich gibt es nur 2 Optionen denke ich:

1. Sich nur zu der Beschuldigung bzw der Anzeige schriftlich äußern und den Sachverhalt neutral und wahrheitsgemäß darstellen

oder

2. eine Gegenanzeige aufgeben wegen gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr?, Nötigung und Beleidigung und dort genauso den Sachverhalt wahrheitsgemäß darstellen

Wozu würdet ihr mir raten?

Meiner Meinung nach hat dieser Typ absolut nicht die charakterliche Eignung um überhaupt am Straßenverkehr teilzunehmen aber ich kann halt nichts beweisen und so muss er dann halt erst jemand tot fahren mit seinem rücksichtslosen Fahrstil. Ich hab nur versucht das Richtige zu tun und am Ende passiert sowieso nichts oder ich bin dann der der bestraft wird. Das ist Deutschland 2024...

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10 Antworten

Es wäre richtig, wenn du alles wahrheitsgemäß schilderst und ihn wegen aller in Betracht kommenden Delikte anzeigst und zusätzlich auch Strafantrag stellst. Seine Anzeige wird eingestellt werden, weil dein Fehlverhalten (Mittelfinger) nicht ins Gewicht fällt und es allenfalls eine wechselseitige Beleidigung wäre, bei der von Strafe abgesehen wird. Du wirst dann Zeuge im Verfahren gegen den anderen, wo die Straßenverkehrsdelikte und die Nötigung behandelt werden. Aufgrund des Anrufs während des Vorfalls ist das glaubhaft was du schilderst. An deiner Stelle hätte ich auch keine Sorgen bzgl. "Besucher". Egal was du machst, deine Adresse steht bereits in den Akten und das ändert dann auch nichts weiter.

Gibt es weitere Zeugen der diversen Ausbremsmanöver oder das "davonziehen" auf der rechten Spur? ... scheinbar nicht.

Anwalt. Sonst nichts weiteres mehr!!!

Nur wie willst Du es beweisen - ohne Zeugen, wenn "Der" alles abstreitet. >Genauso

müßte "Der" beweisen, was er Dir vorwirft und wenn er keine Zeugen hat, die das bestätigen können, dann kann er Dir auch nichts anhaben. Es sei denn, Du oder "Der"

geben die Vorwürfe zu.

 

Ich würde mich auf Anforderung so verhalten, daß ich den tatsächlichen Sachverhalt

so schildere, wie es tatsächlich war, auch wenn dann Aussage gegen Aussage stehen

würde und ein Beweis zur Bestrafung nicht vorliegt.

Ich würde auch sagen: Anwalt.

Beim nächsten mal mache es so wie ich bei solchen Kreaturen, nicht beachten. Normal weiterfahren und natürlich so reagieren das kein Unfall passiert.

Zitat:

@Arcturus51 schrieb am 25. Juni 2024 um 16:41:14 Uhr:

Die 110 rief mich dann nochmal zurück

spätestens da habe ich aufgehört zu lesen.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 25. Juni 2024 um 18:12:43 Uhr:

Zitat:

@Arcturus51 schrieb am 25. Juni 2024 um 16:41:14 Uhr:

Die 110 rief mich dann nochmal zurück

spätestens da habe ich aufgehört zu lesen.

Warum? Hältst du das für unglaubwürdig? Die Nummer haben sie ja. Und da sie selbst ja nichts gesehen haben, brauchen sie ja die Aussagen des Zeugen, wenn da weiter was passieren soll.

Die Polizei ruft niemals mit dieser Nummer an.

Wir waren nicht dabei und können auch Deine Schilderung des Sachverhaltes nicht überprüfen. Ohne Zeugen verläuft das im Sande. Vielleicht hatte der Typ einen "psychischen Ausnahmezustand" (Job wurde gekündigt, Frau will sich scheiden lassen, Lieblingsmannschaft hat bei der EM gerade verloren usw) :-). Schade um die Zeit, die Nerven und evt. Kosten. Abhaken und weitermachen. Idioten gibt es überall und die lassen sich in den seltesten Fällen von einer Anzeige beeindrucken.

Sorry, ganz vergessen: hier geht's keine Rechtsberatung.

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