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Du willst dir ein US-Car zulegen? Lies dies bevor du ein Thema erstellst!
Hallo Suchender,
du bist jung, dynamisch und suchst dein erstes US-Car und dein Kopf ist voll mit Fragen? Dann bist du hier genau richtig! Du bist nicht mehr ganz so jung, vielleicht auch nicht mehr ganz so dynamisch, spielst aber trotzdem mit dem Gedanken ein amerikanisches Auto anzuschaffen weil du davon immer schon mal geträumt hast? Auch dann bist du hier genau richtig!
Dieser Thread soll Einsteigern als Leitfaden dienen und die wichtigsten bzw. typischsten Einsteigerfragen behandeln. Eins vorweg: Der Text ist umfangreich, dies ist aber zwingend nötig da die meisten Anfängerfragen eben nicht pauschal beantwortet werden können. Im Leben ist nun mal nichts einfach Keine Angst, wenn man sich die paar Minuten nimmt lohnt es sich! Also nicht schon nach dem 3. Absatz auf Durchzug schalten! Ich versuche das Ganze auch etwas kurzweilig zu halten sodass man beim lesen nicht einschläft
Sind US-Cars alltagstauglich?
Einige von euch schütteln vielleicht jetzt schon mit dem Kopf, aber diese Frage kommt tatsächlich immer und immer wieder. Falls Ihr zu der kopfschüttelnden Fraktion gehört, dann könnt Ihr zumindest diesen Part überspringen. Für alle anderen:
Natürlich sind US-Cars alltagstauglich!
In den USA gelten keine anderen physikalischen Gesetze als bei uns. Die Motoren atmen die gleiche Luft wie bei uns, Sie tanken im Grunde den gleichen Sprit und auch Ihre Reifen bestehen, wie die Reifen bei uns, aus Kautschuk, Stahl/Nylon, Füllstoffen, diversen Weichmachern und sonstigem Zeug von dem Ihr nicht wissen wollt was es ist.
Ebenso hat man in den USA Sonne, Wind, Regen und Schnee, oder auch einfach „Wetter“ genannt. Auch in den USA leben nur Menschen die auf funktionierende Autos angewiesen sind. Ob ein US-Car in euren Alltag passt ist eher eine Frage eurer ganz persönlichen Anforderungen als der Frage ob die Autos überhaupt einen ganz normalen Autoalltag durchstehen. Wenn Ihr euch für ein Mustang Cabrio interessiert aber vom Platz eher einen Suburban benötigt heißt das nicht, dass der Mustang nicht alltagstauglich ist. Er passt vielleicht einfach nur nicht in euer Leben
Was berechnet mir meine Versicherung für mein US-Car?
Eine der am häufigsten gestellten Fragen und mit eine deren Beantwortung die meiste Zeit in Anspruch nimmt! Eins vorweg: Es bringt absolut NICHTS einen Thread zu erstellen und fröhlich in die Runde zu fragen was „die anderen“ denn so für Ihre Autos bezahlen in der Hoffnung das man genauso günstig/teuer davonkommt wie der Rest. Davon hast du selbst als Anfänger nämlich erstmal nur eins: Gar nichts!
Warum? Erkläre ich jetzt!
Für die meisten ist das Thema KFZ Versicherung schon mit dem Anruf bei irgendeiner Versicherung erledigt. An der Beitragsberechnung hängen so viele unzählige Faktoren, dass man gar keine pauschale Aussage treffen kann. Hier nur mal so ein paar der wichtigsten Parameter nach denen die Versicherung deinen Beitrag berechnet:
Alter des Fahrzeughalters
Das Alter spielt besonders dann eine Rolle wenn der Hauptfahrer unter 25 ist. Sollte dies der Fall sein wird es teurer.
Länge des Führerscheinbesitzes
Wie lange hat der Versicherungsnehmer den Führerschein? Auch dies hat wie das Alter des Fahrezeughalters Einfluss auf die Prämie.
Wohnort des Halters
Hier spielt das Thema Regionalklasse eine Rolle, dazu kommen wir aber später noch einmal.
Halter=Versicherungsnehmer?
Weicht der Versicherungsnehmer vom Halter ab berechnen die meisten Versicherungen noch einmal einen extra Aufschlag.
Weitere Fahrer vorgesehen?
Je mehr Fahrer, desto höher das Risiko für die Versicherungen. Ergo: Die Versicherung wird teurer je mehr Personen das Auto bewegen.
Fahrer unter 25?
Damit wären wir wieder beim Thema Alter des Hauptfahrers. Alle Fahrer unter 25 fallen in eine besondere Risikogruppe was die höhe der Prämie wieder nach oben treibt.
Jahresfahrleistung
Je mehr man fährt, desto höher das Unfallrisiko. Eigentlich logisch! Aus dem Grund beschränken Youngtimerversicherungen die Jahresfahrleistung auch auf 5000-10.000km pro Jahr.
Selbst bewohntes Wohneigentum
Wie wurde das Fahrzeug finanziert?
Leasing, Kredit oder Bar? Auch dies hat Einfluss auf die Risikobewertung.
Fahrzeugalter
Seit ein paar Jahren spielt auch das Fahrzeugalter eine Rolle bei der Berechnung der Prämie. Je älter das Auto desto teurer wird es.
Fahrzeugtyp (wichtig wegen der Typklassen)
Grob kann man sagen je größer, teurer und kräftiger der Wagen desto höher die Einstufung der Typklassen.
SF-Klassen des Fahrers
Je mehr unfallfreie Jahre man als Fahrer auf dem Konto hat desto höher die SF-Klasse und damit sinkt der Beitrag.
Versicherungsumfang (Haftpflicht? Teilkasko? Vollkasko?)
Je umfangreicher der gewünschte Versicherungsschutz, desto teurer wird es. Eigentlich logisch! Hier muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden wie viel Risiko er selbst tragen möchte. Auch hier gibt es keine Grenze ala "ab Betrag XXXX lohnt die Kasko". Wem es finanziell nicht wehtut wenn der den 100.000€ Wagen im Falle eines Unfalls selber bezahlen muss, der kann auch nur eine Haftpflicht nehmen. Wenn der Verlust eines 8000€ Autos bereits ein finanzielles Risiko für den Versicherungsnehmer darstellt lohnt sich die Vollkasko um abgesichert zu sein.
Das waren bei weitem nicht alle Punkte, aber man sieht schon das in die Berechnung so viele individuelle Faktoren einfließen das diese Frage gar nicht pauschal beantwortet werden kann. Nur weil Harald XY 300€ im Jahr für seinen Mustang bezahlt, bedeutet dies nicht das du auch nur 300€ p.A. zahlen musst. Es reicht schon aus das deine Regionalklasse deutlich höher liegt damit du deutlich mehr Versicherungsprämie abdrücken darfst. Der Unterschied zwischen Berlin und Buxtehude als Wohnort kann riesig sein und bereits bedeuten das du in Ort 1 das doppelte von dem zahlst was du in Ort 2 bezahlen müsstest!
Dazu weiß niemand (außer Harald) ob Harald XY seinen Wagen nicht einfach nur haftpflichtversichert hat oder ob er nicht einfach nur eine sehr hohe SF-Klasse hat. Ich hoffe damit wird schon einmal deutlich das die Frage somit eigentlich Schwachsinn ist, zumindest wenn es darum geht herauszufinden was man selber abdocken darf. Diese Frage muss man schon für sich selbst beantworten, da (man kann das gar nicht oft genug erwähnen) du als Anfänger nichts davon hast wenn andere Leute wild irgendwelche Hausnummern in den Raum werfen. Die Chance das du jemanden erwischst der am Ende exakt den gleichen Betrag löhnt wie du liegt in etwa so hoch wie die Wahrscheinlichkeit das eine leicht bekleidete Scarlett Johannson (die Frauen unter uns stellen sich jetzt einen leicht bekleideten Chris Hemsworth vor) just in diesem Moment an deiner Tür klingelt um dir einen Heiratsantrag zu machen.
Es gibt für die Lösung des Problems genau 2 Ansätze:
Der Einfache:
Du rufst deinen freundlichen Versicherungsmakler/die Hotline der Versicherung des geringsten Misstrauens an und fragst einfach was Sie dir für Fahrzeug XY berechnen würden. Meistens hat man dann keine halbe Stunde später eine zufriedenstellende Antwort.
Der Schwere:
Du fängst an dich selber mit dem Thema zu beschäftigen. Dazu gehört sich mal durch deine Versicherungsunterlagen zu wühlen um zu schauen welche SF-Klassen du überhaupt hast, vorausgesetzt natürlich das du schon einmal ein Auto auf deinen Namen versichert hattest. Danach schaust du ob dein Auto überhaupt eine Typklasseneinstufung hat. An den Typklassen kann man meist schon im Vorfeld absehen ob der ganze Spaß günstig oder teuer wird. Alles bis Typklasse 20 schwankt zwischen geschenkt bis moderat. Alles darüber schwankt für gewöhnlich zwischen teuer und „morgen klingelt Peter Zwegat statt Scarlett Johannson“.
Die Typklassen lassen sich unter folgendem Link einsehen:
https://www.dieversicherer.de/.../typklassenabfrage?...
Sollte es keine Typklasse geben hilft am Ende nur der Anruf bei der Versicherung. Ob ein Fahrzeug Typklassen hat erkennt man ganz schnell an der Typnummer im Fahrzeugschein. Ist diese Nummer genullt hat der Wagen keine Typklassen. In dem Falle macht es wirklich Sinn bei der Versicherung anzurufen, dort wird einem dann anhand der Daten des Fahrzeugs ein individuelles Angebot gemacht bzw. die Versicherer pressen die Autos dann auf Ihre Art in das Typklassenraster. Klar kann man den Vertrag auch blind abschließen aber dies wird bei einem US-Car nicht selten sehr teuer was bei vielen beim Öffnen des Briefs der Versicherung oftmals in einem mittelschweren Herzinfarkt mündet.
Die Veränderung der Typklasse ist übrigens einer der häufigsten Gründe warum sich Autofahrer über die gestiegenen Versicherungskosten beschweren. Es bringt also nicht unbedingt etwas die Versicherung nur wegen gestiegener Typklassen zu wechseln, da die nächste Versicherung dieselben Typklassen zur Einstufung heranzieht
Auch die Regionalklasse lässt sich dank dem Internet heute kinderleicht abfragen:
https://www.dieversicherer.de/.../regionalklassen-abfrage
Damit habt Ihr schon mal 2 mächtige Werkzeuge an der Hand um euch einen ersten kleinen Überblick über die Unterhaltskosten zu verschaffen.
Steuer?
Man sollte meinen das Thema wäre ziemlich einfach zu beantworten, aber auch hier gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Früher war die Sache ziemlich einfach. Euro Norm, Kraftstofftyp und Hubraum haben völlig ausgereicht. Da man aber seit 2009 auch noch den CO² Ausstoß mit in die Berechnung aufgenommen hat wird die Sache schon etwas komplizierter. Da die meisten US-Cars in Deutschland offiziell nie verkauft wurden gibt es auch keine einheitlichen Datenblätter vom Hersteller. Mit Glück hat sich jemand für euch die Mühe schon einmal gemacht und Ihr könnt das Datenblatt beim TÜV bekommen.
Dort sollte dann auch ein CO² Ausstoß vermerkt sein. Wenn es ganz blöd läuft bleibt das Abgasgutachten an euch hängen und das kann sehr teuer (5-stelliger Betrag) werden. Ist euer Objekt der Begierde nach 2009 gebaut und hat es schon Papiere dann sollte es auch einen CO² Wert geben. Euer freundlicher Verkäufer wird euch da sicherlich weiterhelfen.
Wenn Ihr alles habt könnt Ihr euch die Steuer unter folgendem Link ganz einfach ausrechnen:
https://...undesfinanzministerium.de/.../KfzRechner.html
Verbrauch?
Auch das lässt sich pauschal nicht beantworten, da dies ganz von eurer Fahrweise abhängt. Wenn Ihr zuverlässige Normwerte benötigt, schaut mal unter folgendem Link vorbei:
Dort bekommt man für alle Fahrzeuge auf dem US-Markt einen realistischen Normwert. Diese kommen auch in Deutschland ganz gut hin, zumindest besser als alle NEFZ und WLTP Werte. Die Tempolimits in den USA sind ja grundsätzlich nicht so viel anders als in Deutschland weshalb eine gewisse Vergleichbarkeit durchaus gegeben ist. Auch in den USA gibt es Highways wo durchaus mal 130 oder 140 km/h gefahren werden darf und nicht überall auf deutschen Autobahnen gilt Vollgas für freie Bürger. Gehört Ihr zur „Vollgas ist da wo das Gaspedal den Erdkern berührt“ Fraktion bringen euch Normwerte eh nichts da kein Hersteller seine Fahrzeuge so normt.
Werkstätten
Auch dieser Punkt sollte nicht vernachlässigt werden. Hier stoßen selbst alte Hasen oft auf Probleme, da es nicht so viele Werkstätten gibt die sich mit dem Thema US-Cars beschäftigen. Aus dem Grund haben wir hier bereits angefangen ein paar Erfahrungen zu sammeln. Den Link gibt es hier:
Wenn Ihr etwas dazu beitragen möchtet/könnt, dann immer her mit den Empfehlungen!
Ansonsten kann man aber gerade an älteren Autos diverse Sachen selber machen. Gerade in den USA gibt es mit den Chilton & Haynes Büchern eine große Auswahl an Selbsthilfebüchern. Man kennt ähnliche Bücher auch aus dem deutschen Raum unter Titeln wie "Jetzt helfe ich mir selbst". Eine Empfehlung für Selberschrauber sind auch immer die Service Manuals (Werkstatthandbücher) der Hersteller. Gute Quellen dafür sind eBay USA und je nach Modell auch Rockauto wo man mittlerweile Neuauflagen der originalen Werkstatthandbücher bekommt, wenn auch zu einem saftigen Preis.
Ersatzteile?
Die erste Anlaufstelle für Ersatzteile ist sicherlich Rockauto. Rockauto ist ein großer Onlineshop für US-Car Teile (die haben aber auch europäische Teile im Programm) welcher auch zuverlässig und schnell nach Deutschland versendet. Für viele US-Car Fahrer die erste Wahl! Ihr erreicht Rockauto unter www.rockauto.com. Alternativen sind Shops wie Summit Racing und seit wenigen Jahren auch die US-Seite von Amazon. Für Performanceteile wendet Ihr euch am besten direkt an die Performance Abteilung der jeweiligen Konzerne oder an Shops wie JEGS. Es gibt auch sehr viele kleinere Shops die sich auf ein bestimmtes Fahrzeug oder eine bestimmte Marke spezialisiert haben. Google hilft ungemein diese Shops ausfindig zu machen solange man weiß wonach man sucht
Vorweg sei schon einmal erwähnt das bestimmte Ersatzteile bei JEDEM alten Auto ein Problem sind. Dazu gehören für gewöhnlich Blech-, Zier- und Interieurteile jeglicher Art. Da hat man nur Glück wenn man zufällig einen Mustang der ersten Generation fährt oder ein anderes Auto mit einer riesigen Fangemeinde.
Eine kleine Anleitung zum Thema Rockauto findet Ihr hier:
https://www.motor-talk.de/faq/us-cars-q118.html#Q5320420
An dieser Stelle sollte noch erwähnt werden das nicht alles problemlos nach Europa geht. Sachen wie bestimmte Chemikalien (Kältemittel für die Klimaanlage z.B.) beispielsweise werden wenn es blöd läuft vom Zoll abgefangen oder gar nicht erst nach Europa exportiert. Dazu gibt es auch einfach Versender die nicht nach Europa versenden. In dem Falle lohnt es sich einmal einen Blick auf Paketweiterleitungsdienste zu werfen. Google hilft da weiter
Kosten für Ersatzteile?
Das hängt ganz vom Konzern bzw. dem Hersteller ab. Ersatzteile von Premiumherstellern kosten auch hier mehr als die von Billigmarken. Je teurer die Marke und je spezieller das Teil desto teurer am Ende der Preis.
Es gibt eine grobe Hierarchie was die Kosten anbelangt. GM Teile sind meist günstig solange man sich an Marken wie Chevrolet hält. Gleichteile sind auch bei den teureren Marken wie Buick oder Cadillac günstig. Spezialteile kosten dann aber wie gesagt zum Teil deutlich mehr. Etwas teurer ist dann der Ford Konzern. Weder wirklich günstig, noch wirklich teuer lautet hier die Devise. Ansonsten lässt sich auch hier das meiste von dem übertragen was bereits zu GM gesagt wurde. Ein Spezialfall ist Chrysler und seine Mopar Abteilung. Die Ersatzteilversorgung bei Mopar ist leider nicht auf dem Niveau von GM und Ford und dazu kommt das die Teile meist deutlich teurer sind. Wer ein Gespür für die Teilesuche hat und besonders frustresistent ist kann hier zuschlagen oder sich an ein Modell halten für das es, aufgrund starker Beliebtheit, einen sehr großen Aftermarket gibt. Darunter fallen dann beispielsweise die Mopar E-Bodies aus den frühern 70ern.
In den USA gibt es aufgrund des riesigen Aftermarkets eine schier unübersichtliche Auswahl an Preisen und Qualitäten. Bei Rockauto lässt sich dies beispielsweise schnell am Preis erkennen. Der gesunde Menschenverstand sollte einem schon sagen das ein Stoßfämpfer für umgerechnet 5€ nichts taugen bzw. potenziell lebensgefährlich ist. Gleiches sollte einem bei Bremsscheiben für 20€ einleuchten. In dem Falle rate ich tatsächlich dazu gleich zu bekannten Marken bzw. Erstausrüsterteilen zu greifen. Es ist schließlich euer Leben das davon abhängen könnte. Bei GM macht man mit Teilen von ACDelco nicht sonderlich viel falsch. Dies sind zwar meist auch nur umgelabelte Aftermarketteile, aber dort kann man meistens sicher sein das sich vorher jemand von GM mit der Qualität beschäftigt hat. GM vergibt seine Lizenzen nicht gerade leichtfertig. Bei Ford ist man mit Motorcraft gut beraten, dies ist die Ersatzteilsparte von Ford. Bei Chrysler bzw. heute FCA heißt die Ersatzteilsparte Mopar (Motor Parts). So, jetzt wisst Ihr auch warum man den Chrysler Konzern auch Mopar nennt
Wie funktioniert der Import?
Mit dem Thema Import alleine könnte man schon einen eigenen Thread füllen. Ob sich ein Import lohnt hängt immer vom Modell und der Auswahl in Europa ab. Hat man es auf ein besonders seltenes Modell oder aber ein Modell abgesehen das es in Europa einfach nicht in brauchbarem Zustand gibt kann sich ein Import finanziell schon lohnen. Man sollte den Aufwand allerdings nicht unterschätzen. Ich gehe hier nur sehr grob auf die einzelnen Schritte ein, es fehlen also bewusst ein paar Schritte/Details.
Als erstes steht da natürlich der Kauf in den USA. Wer nicht selber rüberfliegen kann tut gut daran einen vernünftigen Scout zu beauftragen, der allerdings an dieser Stelle schon einen 4 stelligen Betrag kosten kann. Von den Scouts die sowas für einen niedrigen dreistelligen Betrag machen rate ich an dieser Stelle ab. Die machen sowas meist im Akkord und nehmen sich dann keine Zeit sich wirklich mit dem Auto auseinaderzusetzen. Der Worst Case ist dann das man sich ein überteuertes Wrack importiert. Ist alles schon vorgekommen
Ist der Kauf über die Bühne muss der Wagen zum nächstbesten Hafen. Je nachdem WO in den USA der Wagen steht folgt jetzt ein Landtransport der nicht nur etwas Zeit in Anspruch nimmt sondern auch richtig Geld kosten kann. Los Angeles und New York wären so beliebte Exporthäfen. Je näher an einer der beiden Städte desto günstiger wird der Inlandstransport. Danach steht die Verschiffung an. Auch hier gibt es einiges zu beachten. Es gibt einige Versandarten die sich insbesondere durch den Versicherungsschutz und die Art des Transports unterscheiden. Auch hier gilt: You get what you pay for! Wer hier spart kann sich unter Umständen darauf gefasst machen das der Wagen bei Ankunft teure Beschädigungen aufweist (die dann natürlich nicht erstattet werden) oder gar ganze Teile einfach fehlen. Wenn Ihr ein paar Horrorstories hören wollt, wendet euch mal an einen Importeur mit Erfahrung oder eine US-Car Werkstatt mit Importerfahrung, da hört ihr die dollsten Geschichten!
Nachdem der Wagen in Europa ist kommen noch so Sachen wie Hafengebühren etc. pp obendrauf. Dann muss der Wagen noch verzollt und versteuert werden. Auch hier gibt es je nach Land Unterschiede. Holland macht das Ganze beispielsweise günstiger bis zollfrei, je nach Alter des Fahrzeugs. Dafür muss der Wagen dann auch wieder irgendwie zu dir nach Hause bzw. in die nächste Werkstatt zwecks Umrüstung. Von Überführungen auf eigener Achse rate ich dringend ab solange man kein absolutes Vertrauen in den guten Zustand des Fahrzeugs hat. Nicht selten enden solche Überführungsfahrten auf dem Anhänger eines Abschleppers. Ein Oldtimer ohne nachvollziehbare Wartungshistorie ist leider immer ein Überraschungsei was Defekte angeht. Die Autos sind nämlich selten so gut gepflegt wie behauptet wird. Die Erfahrung durfte ich auch schon machen als bei der Überführung eines Kumpels bei 120 km/h ein eigentlich brandneues Traggelenk weggebrochen ist......
Wenn möglich also euren Neuerwerb wenn möglich immer erst durch eine Fachwerkstatt begutachten lassen. Darum werdet Ihr wegen Umrüstung und TÜV eh nicht herumkommen. Wenn der Wagen dann endlich da ist folgt die letzte Hürde, die Umrüstung! Auch hier hängt es wieder vom Alter des Fahrzeugs ab was alles gemacht werden muss. Darauf jetzt einzugehen würde den Rahmen sprengen, dafür unterhaltet Ihr euch am besten mit eurem Prüfer vor Ort. Der kann einem schon sagen was alles nötig ist. Wenn Ihr die Umrüstung selber machen könnt, kommt Ihr mit ca. 500€ für die §21 Abnahme davon. Natürlich vorausgesetzt es gibt für den Wagen schon ein Datenblatt. Damit wären wir dann aber wieder beim Thema Abgas- und Lichtgutachten Das alles wird dann aber deutlich teurer. Lässt man die Umrüstung bei einer Werkstatt machen kann man je nach Aufwand mit 1000-4000€ Umrüstkosten rechnen. Wenn Ihr das alles hinter euch habt dann könnt Ihr den Wagen endlich anmelden.
Aus Erfahrung kann ich sagen das so ein Import im besten Falle locker 4000-5000€ kosten kann wenn man an den richtigen Stellen spart und an den richtigen Stellen etwas mehr ausgibt. Die große Variablen sind Dinge wie die Transportart, die Transportversicherung sowie die Umrüstung.
Wenn es von eurem Traumauto eine Ausführung für den europäischen Markt gibt, nehmt diese. Das was Ihr beim Selbstimport vermeintlich spart legt Ihr ganz schnell wieder bei der Umrüstung und den Reparaturen wieder drauf die bei dem Modell für Europa vielleicht auf Garantie gegangen wären
Das war jetzt nur ein sehr grober Umriss davon was euch alles so erwartet. Wer darauf keine Lust hat wendet sich am besten an eine Firma mit Erfahrung im Import von US-Cars. Davon gibt es mittlerweile ein paar. Auch hier hilft Google wieder weiter.
Oldtimer
Jetzt haben wir das Thema US-Cars im allgemeinen angerissen. Jetzt wissen wir natürlich das besonders ältere US-Cars in Europa eine große Fangemeinde haben und diese auch Ihre Eigenheiten haben auf die man achten muss!
Den größten Fehler den wohl alle Oldtimeraspiranten machen ist das Sie an ein altes US Car bzw. an Oldtimer im allgemeinen die gleichen Maßstäbe anlegen wie an aktuelle Fahrzeuge. Gleich vorweg: Vergesst es!
Diese Autos stammen aus einer komplett anderen Zeit in der die Technik sowie die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen völlig andere waren als heute. Sprit war damals vergleichsweise billig, da war es dann auch nicht sooo schlimm wenn der Wagen mal über 20 Liter gebraucht hat. Dazu muss man aber auch sagen das die Amerikaner beim Thema Abgasreinigung und Verbrauch schon in den 60ern aktiv waren was, neben der Ölkrise, auch die verschärften Abgasgesetze in den USA erklärt. Wo wir schon gerade bei dem Thema sind:
Katalysatoren waren in den USA für ALLE Hersteller ab 1975 verpflichtend, wohl auch einer der Gründe warum sich damals viele europäische Hersteller vom US-Markt zurückgezogen haben. Schärfere Crashtestbestimmungen trugen Ihren Teil dazu bei, da viele europäische Hersteller sich den Aufwand nicht machen wollen. Aus der Ära stammen auch die berühmten 5 mph Impact Bumper welche einen Aufprall mit 5 mph unbeschadet überstehen mussten. So kamen dann auch die berühmten US-Modelle von Mercedes und Porsche mit speziellen Stoßstangen und Abgasreinigungssystemen zustande
Trotz all diesen Punkten ist die Technik natürlich schon entsprechend überholt. Alles was über 10 Liter nimmt gilt heute als Spritfresser, damals war ein Auto das knapp über 10 Liter nahm eher als sparsam einzuordnen. Ein einfacher Katalysator reicht heute auch nicht mehr um als sauber wahrgenommen zu werden, muss also auch bei der Steuer berücksichtigt werden wenn es kein H-Kennzeichen gibt Gehen wir etwas weiter auf die Technik ein.
Fahrwerke haben im neuen Jahrtausend einen wahnsinnigen Sprung gemacht, da kann natürlich so ein altes Fahrwerk auf dem technischen Stand irgendwo zwischen 1940 und 1980 nicht ganz mithalten. Fairerweise sei gesagt das sich selbst alte Fahrwerkskonstruktionen ganz anständig fahren lassen wenn man Sie a. mal ordentlich durchwartet und b. mit dem Wagen normal fährt und nicht meint mit einer 2 Tonnen Landyacht auf Schubkarrenreifen irgendwelche Rennen zu gewinnen.
Auch bei den Motoren gibt es einiges zu beachten. Dadurch das Umweltschutz bis in die 70er im Automobilbau eben nicht das alles bestimmende Thema war hatten die Autos keinen Kat und liefen auch noch mit verbleitem Sprit. Verbleiten Sprit gibt es der Umwelt zuliebe heute nicht mehr, also muss man da ein paar Dinge beachten. Es gibt für Oldtimer bestimmte Zusätze welche den Bleiinhalt der älteren Spritsorten kompensieren sollen. Dies geschieht vor allem zum Schutz des Ventiltriebs, ist also nicht ganz unwichtig! Ebenso gilt es zu beachten das die meisten alten US-Cars nicht für Vollgasorgien gemacht sind. Das hat nichts damit zutun das die Amerikaner keine Autos bauen können, sondern das der Markt in den USA ein ganz anderer war.
Wer braucht ein Auto das dauerhaft 300 km/h fährt wenn man maximal 88 km/h fahren darf? Eben! Völliger Schwachsinn! Warum sollte man also Motoren, Getriebe, Differenzial, Fahrwerke, Bremsen und Reifen auf solche Belastungen anpassen? Man darf auch nicht vergessen das die Big Three große Wirtschaftsunternehmen waren und immer noch sind. Da gibt es für die Entwicklung klare Vorgaben was das Endprodukt und die Budgets angeht. Wenn man da ein stinknormales Alltagsauto für den US-Markt bauen will dann baut man die Autos auch für die Anforderungen die der Markt so hergibt. Entsprechend wurden die Autos damals entwickelt und gebaut. Die Motoren leiden unter geringen Ölmengen. Viele 8-Zylinder bis in die 90er packen bestenfalls 5 Liter. Viel zu wenig für so einen Motor wenn er Vollgas überleben soll. Dazu kommen dann noch so Spezialthemen wie zu kleine Ölbohrungen bei bestimmten Motoren die im Alltag funktionieren, aber bei Dauervollstoff den schnellen Motortod bedeuten. Gleiches bei den Getrieben. Damit diese Dauertempo aushalten benötigen diese eine gute Kühlung. Da es aber wie gesagt nicht nötig war hat man sich einen Zusatzkühler gespart, stattdessen hat man die Kühlung oftmals in den Hauptkühler integriert und da auch nur im ganz kleinen Rahmen. Funktioniert wunderbar bis 120-140 km/h, bei allem darüber wird es eben wieder eng. Nicht umsonst wurden Exportmodelle oft auf die Bedürfnisse des jeweiligen Exportlandes angepasst.
Bei den Bremsen ist es das gleiche Thema. In den 50ern und 60ern waren Scheibenbremsen eher wenig verbreitet und falls verfügbar meistens gegen Aufpreis erhältlich und dann meistens nur an der VA. Das so ein Auto, dazu noch ohne ABS, nicht auf dem Niveau eines neuen Autos bremst sollte jedem klar sein.
Und jetzt ein ganz allgemeiner Punkt der bei Oldtimern gerne mal übersehen wird. Wartung! Stellt euch folgendes Szenario vor: Ihr habt euren Traumamerikaner gefunden, das Auto ist 50 Jahre alt und nicht komplett durchrestauriert. Selbst wenn das Blech in gutem Zustand überlebt hat müsst ihr bei einem 50 Jahre alten Auto IMMER, und ich kann es nur betonen, IMMER damit rechnen das etwas kaputt geht. Macht bloss nicht den Fehler und überführt so ein Auto direkt vom Hafen auf eigener Achse wenn ihr nicht zu 200% über den technischen Zustand des Fahrzeugs Bescheid wisst. Nicht selten enden solche Trips keine 100km vom Hafen entfernt mitten auf dem Standstreifen. Stellt euch vor die Bremsschläuche sind porös weil uralt. Jetzt steigt Ihr einmal hart in die Eisen und die Leitung ist hin. Gerade wenn man nur ein Einkreisbremssystem hat bekommt man da schnell, potenziell tödliche, Probleme!
Einsteigen und 10 Jahre ohne Ärger fahren funktioniert nur bei Autos die man entweder strikt durchgewartet oder gleich komplett restauriert hat. Da sowas für gewöhnlich nicht im Budget des klassischen Importkäufers liegt sollte man hier immer Vorsicht walten lassen. Lasst das Auto also lieber von einem Spediteur zu euch bringen und in einer kompetenten Werkstatt durchprüfen. So mancher Käufer hat nach dem Import schon eine böse Überraschung erlebt.
Restauration
Wo wir bei bösen Überraschungen sind:
Bildet euch als Anfänger nicht ein das Ihr euer Traumauto mal eben so für den kleinen Taler restauriert. Auch mit der glorreichen Idee sind schon einige Baden gegangen. Wenn das billigste Exemplar eures Traumautos in Zustand 4-6 schon 40.000€ kosten soll, dann wird der Wagen nicht mit kleinem Aufwand ein H-Kennzeichen bekommen.
Klassisches Beispiel ist der 68er - 70er Charger. Jeder will einen, kaum einer kann Ihn sich noch leisten. Gute Autos gehen schon so langsam in den 6-stelligen Bereich, echte Hemis oder 440er R/T's mit Matching Numbers noch viel mehr. Was bekommt man denn in dem Falle für knapp 50.000€? Runtergerittene Grotten mit großem Wartungsstau, Rost ohne Ende, fehlenden und kaputten Trimteilen und nicht selten verbastelter Technik und nicht Matching Numbers Antrieb. Sowas taugt also schon mal nicht zum Sammlerobjekt. Bliebe also nur das herrichten nach eigenen Vorstellungen und dann ist man da auch wieder schnell im 6-stelligen Bereich.
Karosserie einmal komplett aufarbeiten? Rechnet mal mit einem mittleren 5-stelligen Betrag alleine für entrosten/entlacken, Bleche einschweißen, Karosserie glätten, grundieren ordentlich lackieren und so weiter. Dann dürfte bei solchen Autos auch mehr oder weniger die komplette Technik anstehen. Bock auf Tuning? Du willst die brüllende Bestie? Kein Problem! Kostet dich nur ein bisschen Geld:
Kleiner 345er Hemi: Ca. 10.000€ bis er hier ist, ohne Einbau, Vollabnahme, Abgasgutachten etc.
Neues Getriebe: Ca. 7000€ für ein passendes Tremec Magnum
Und da haben wir noch kein passendes Differential gebaut, keine angepasste Kardanwelle, keine passenden Antriebswellen und auch noch kein Fahrwerk oder keine Bremsen welche die Leistung auch packen würden. Da geht alleine in die Teile nochmal ein mittlerer 5-stelliger Betrag. Nach oben geht da noch viel mehr wenn man entsprechend Leistung will. Wie man sieht, sowas muss man sich leisten können und wollen. Es empfiehlt sich nicht sowas zu kaufen und es dann 15 Jahre stehen zu lassen weil einem die Kohle ausgegangen ist.
Und selbst dann muss man die Karosserie noch machen. Egal wie man es dreht und wendet, wenn sowas eine Straßenzulassung haben soll, wird man nicht umhin kommen in sowas zehntausende Euro zu pumpen. Macht es da nicht mehr Sinn direkt das bessere Auto zu kaufen Selbst wenn man am Ende das doppelte von der Grotte bezahlt, es wird definitiv günstiger als die Vollresto.
Zu dem Thema habe ich auch schon mal was ausführlicher geschrieben:
https://www.motor-talk.de/.../aller-anfang-ist-schwer-t7251829.html
Preisgefüge
Wo wir gerade beim Thema Import waren. Schaut euch VOR dem Kauf unbedingt das Preisgefüge des gewünschten Modells an. Schaut euch auf dem Markt um auf dem Ihr auch beabsichtigt zu kaufen, also den europäischen bzw. den in Übersee. Es ist schon so mancher Anfänger auf die Schnute geflogen weil er glaubte DEN Schnapper gefunden zu haben den die ganzen Profis einfach nur nicht gefunden haben. Ein angeblich fahrbarer First Gen Mustang ohne Rost, brauchbarem Lack und intaktem Innenraum wird man nicht für unter 20.000€ finden. Angebote die weit darunter liegen sind entweder verkappte Vollgrotten oder aber schlicht und ergreifend Betrug. Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass irgendjemand so naiv ist und so ein Auto für nicht mal die Hälfte dessen anbietet was er dafür mit Sicherheit bekommen würde?! Und Ihr glaubt auch nicht wirklich das Ihr, als Einsteiger in das Thema, die ersten seid die so eine Anzeige gefunden haben? Und ihr glaubt auch nicht das die ganzen Profis einfach nur zu blöde oder langsam sind? Wo die genau mit solchen Schnappern ordentlich Marge machen würden? Und Ihr glaubt nicht wirklich jetzt den Deal eures Lebens zu machen, oder? Eben! Keep cool und vor allem denkt immer daran das niemand etwas zu verschenken hat. Würdet Ihr euren fahrbaren Mustang in super Zustand für unter 10.000€ anbieten, wenn Ihr ganz genau wisst das selbst Exemplare mit Macken locker einen fünfstelligen Preis mit einer 2 vorne dran bringen? Doch nicht wirklich, oder? Ergo: Da ist was faul! Nicht selten sind solche Anzeigen schlicht Betrugsmaschen wo dann per Vorüberweisung, Western Union und Co schnell mal ein paar Tausender verloren sind. Behaltet das also immer im Hinterkopf wenn Ihr selber loszieht um eine Auto zu suchen! Zusätzlich hilft euch die Marktbeobachtung bei einer Einschätzung was das gewünschte Auto im jeweiligen Zustand kosten darf und was nicht.
Nicht ganz so wichtig für den Kauf, aber ein Thema das trotzdem angesprochen werden sollte:
Hört auf euren Oldie mit dem "langweiligen Golf" des Nachbarn zu vergleichen. Da liegen nicht selten mehrere Jahrzehnte technischer Fortschritt dazwischen. Selbst wenn Ihr einen Hemi oder irgendwas anderes aus der Ära mit richtig Bumms habt wird der langweilige Golf je nach Motor Kreise um euch fahren. Vom Handling her sowieso! Nehmt eure Autos wie Sie sind und lebt mit den technischen Eigenheiten. Macht das Leben auch gleich entspannter
Ersatzteile bei Oldtimern
Das Thema Ersatzteile ist bei Oldies auch wieder ein wenig anders. Grundsätzlich gilt hier schon das selbe wie oben beschrieben, trotzdem muss man sich immer vor Augen halten das die Autos seit Jahren oder sogar Jahrzehnten nicht mehr gebaut werden. Hat man Glück gibt es zumindest die gängigsten Ersatzteile noch um das Auto wenigstens am Laufen zu halten. Trim- oder Bleichteile kann man bei den allermeisten Autos vergessen, bei seltenen Modellen oder Nischenmarken sowieso! Bedenkt das bei eurer Wahl. Wenn der Wagen ein völlig zerstörtes Interieur habt und eure Wahl nicht gerade auf einen 65er Mustang fällt, für den es mittlerweile wirklich JEDE Schraube neu gibt, kann es sehr gut sein das Ihr nie an ein entsprechendes Teil rankommt. Gleiches gilt für Blechteile, wenn da was im Argen ist heißt es entweder anfertigen lassen oder versuchen irgendwas zu importieren.
Wenn Ihr es bis hierhin geschafft habt und euch immer noch Fragen (zum Beispiel technischer Natur zu einem bestimmten Modell) quälen, dürft Ihr gerne einen neuen Thread erstellen.
Beste Antwort im Thema
Hallo Suchender,
du bist jung, dynamisch und suchst dein erstes US-Car und dein Kopf ist voll mit Fragen? Dann bist du hier genau richtig! Du bist nicht mehr ganz so jung, vielleicht auch nicht mehr ganz so dynamisch, spielst aber trotzdem mit dem Gedanken ein amerikanisches Auto anzuschaffen weil du davon immer schon mal geträumt hast? Auch dann bist du hier genau richtig!
Dieser Thread soll Einsteigern als Leitfaden dienen und die wichtigsten bzw. typischsten Einsteigerfragen behandeln. Eins vorweg: Der Text ist umfangreich, dies ist aber zwingend nötig da die meisten Anfängerfragen eben nicht pauschal beantwortet werden können. Im Leben ist nun mal nichts einfach Keine Angst, wenn man sich die paar Minuten nimmt lohnt es sich! Also nicht schon nach dem 3. Absatz auf Durchzug schalten! Ich versuche das Ganze auch etwas kurzweilig zu halten sodass man beim lesen nicht einschläft
Sind US-Cars alltagstauglich?
Einige von euch schütteln vielleicht jetzt schon mit dem Kopf, aber diese Frage kommt tatsächlich immer und immer wieder. Falls Ihr zu der kopfschüttelnden Fraktion gehört, dann könnt Ihr zumindest diesen Part überspringen. Für alle anderen:
Natürlich sind US-Cars alltagstauglich!
In den USA gelten keine anderen physikalischen Gesetze als bei uns. Die Motoren atmen die gleiche Luft wie bei uns, Sie tanken im Grunde den gleichen Sprit und auch Ihre Reifen bestehen, wie die Reifen bei uns, aus Kautschuk, Stahl/Nylon, Füllstoffen, diversen Weichmachern und sonstigem Zeug von dem Ihr nicht wissen wollt was es ist.
Ebenso hat man in den USA Sonne, Wind, Regen und Schnee, oder auch einfach „Wetter“ genannt. Auch in den USA leben nur Menschen die auf funktionierende Autos angewiesen sind. Ob ein US-Car in euren Alltag passt ist eher eine Frage eurer ganz persönlichen Anforderungen als der Frage ob die Autos überhaupt einen ganz normalen Autoalltag durchstehen. Wenn Ihr euch für ein Mustang Cabrio interessiert aber vom Platz eher einen Suburban benötigt heißt das nicht, dass der Mustang nicht alltagstauglich ist. Er passt vielleicht einfach nur nicht in euer Leben
Was berechnet mir meine Versicherung für mein US-Car?
Eine der am häufigsten gestellten Fragen und mit eine deren Beantwortung die meiste Zeit in Anspruch nimmt! Eins vorweg: Es bringt absolut NICHTS einen Thread zu erstellen und fröhlich in die Runde zu fragen was „die anderen“ denn so für Ihre Autos bezahlen in der Hoffnung das man genauso günstig/teuer davonkommt wie der Rest. Davon hast du selbst als Anfänger nämlich erstmal nur eins: Gar nichts!
Warum? Erkläre ich jetzt!
Für die meisten ist das Thema KFZ Versicherung schon mit dem Anruf bei irgendeiner Versicherung erledigt. An der Beitragsberechnung hängen so viele unzählige Faktoren, dass man gar keine pauschale Aussage treffen kann. Hier nur mal so ein paar der wichtigsten Parameter nach denen die Versicherung deinen Beitrag berechnet:
Alter des Fahrzeughalters
Das Alter spielt besonders dann eine Rolle wenn der Hauptfahrer unter 25 ist. Sollte dies der Fall sein wird es teurer.
Länge des Führerscheinbesitzes
Wie lange hat der Versicherungsnehmer den Führerschein? Auch dies hat wie das Alter des Fahrezeughalters Einfluss auf die Prämie.
Wohnort des Halters
Hier spielt das Thema Regionalklasse eine Rolle, dazu kommen wir aber später noch einmal.
Halter=Versicherungsnehmer?
Weicht der Versicherungsnehmer vom Halter ab berechnen die meisten Versicherungen noch einmal einen extra Aufschlag.
Weitere Fahrer vorgesehen?
Je mehr Fahrer, desto höher das Risiko für die Versicherungen. Ergo: Die Versicherung wird teurer je mehr Personen das Auto bewegen.
Fahrer unter 25?
Damit wären wir wieder beim Thema Alter des Hauptfahrers. Alle Fahrer unter 25 fallen in eine besondere Risikogruppe was die höhe der Prämie wieder nach oben treibt.
Jahresfahrleistung
Je mehr man fährt, desto höher das Unfallrisiko. Eigentlich logisch! Aus dem Grund beschränken Youngtimerversicherungen die Jahresfahrleistung auch auf 5000-10.000km pro Jahr.
Selbst bewohntes Wohneigentum
Wie wurde das Fahrzeug finanziert?
Leasing, Kredit oder Bar? Auch dies hat Einfluss auf die Risikobewertung.
Fahrzeugalter
Seit ein paar Jahren spielt auch das Fahrzeugalter eine Rolle bei der Berechnung der Prämie. Je älter das Auto desto teurer wird es.
Fahrzeugtyp (wichtig wegen der Typklassen)
Grob kann man sagen je größer, teurer und kräftiger der Wagen desto höher die Einstufung der Typklassen.
SF-Klassen des Fahrers
Je mehr unfallfreie Jahre man als Fahrer auf dem Konto hat desto höher die SF-Klasse und damit sinkt der Beitrag.
Versicherungsumfang (Haftpflicht? Teilkasko? Vollkasko?)
Je umfangreicher der gewünschte Versicherungsschutz, desto teurer wird es. Eigentlich logisch! Hier muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden wie viel Risiko er selbst tragen möchte. Auch hier gibt es keine Grenze ala "ab Betrag XXXX lohnt die Kasko". Wem es finanziell nicht wehtut wenn der den 100.000€ Wagen im Falle eines Unfalls selber bezahlen muss, der kann auch nur eine Haftpflicht nehmen. Wenn der Verlust eines 8000€ Autos bereits ein finanzielles Risiko für den Versicherungsnehmer darstellt lohnt sich die Vollkasko um abgesichert zu sein.
Das waren bei weitem nicht alle Punkte, aber man sieht schon das in die Berechnung so viele individuelle Faktoren einfließen das diese Frage gar nicht pauschal beantwortet werden kann. Nur weil Harald XY 300€ im Jahr für seinen Mustang bezahlt, bedeutet dies nicht das du auch nur 300€ p.A. zahlen musst. Es reicht schon aus das deine Regionalklasse deutlich höher liegt damit du deutlich mehr Versicherungsprämie abdrücken darfst. Der Unterschied zwischen Berlin und Buxtehude als Wohnort kann riesig sein und bereits bedeuten das du in Ort 1 das doppelte von dem zahlst was du in Ort 2 bezahlen müsstest!
Dazu weiß niemand (außer Harald) ob Harald XY seinen Wagen nicht einfach nur haftpflichtversichert hat oder ob er nicht einfach nur eine sehr hohe SF-Klasse hat. Ich hoffe damit wird schon einmal deutlich das die Frage somit eigentlich Schwachsinn ist, zumindest wenn es darum geht herauszufinden was man selber abdocken darf. Diese Frage muss man schon für sich selbst beantworten, da (man kann das gar nicht oft genug erwähnen) du als Anfänger nichts davon hast wenn andere Leute wild irgendwelche Hausnummern in den Raum werfen. Die Chance das du jemanden erwischst der am Ende exakt den gleichen Betrag löhnt wie du liegt in etwa so hoch wie die Wahrscheinlichkeit das eine leicht bekleidete Scarlett Johannson (die Frauen unter uns stellen sich jetzt einen leicht bekleideten Chris Hemsworth vor) just in diesem Moment an deiner Tür klingelt um dir einen Heiratsantrag zu machen.
Es gibt für die Lösung des Problems genau 2 Ansätze:
Der Einfache:
Du rufst deinen freundlichen Versicherungsmakler/die Hotline der Versicherung des geringsten Misstrauens an und fragst einfach was Sie dir für Fahrzeug XY berechnen würden. Meistens hat man dann keine halbe Stunde später eine zufriedenstellende Antwort.
Der Schwere:
Du fängst an dich selber mit dem Thema zu beschäftigen. Dazu gehört sich mal durch deine Versicherungsunterlagen zu wühlen um zu schauen welche SF-Klassen du überhaupt hast, vorausgesetzt natürlich das du schon einmal ein Auto auf deinen Namen versichert hattest. Danach schaust du ob dein Auto überhaupt eine Typklasseneinstufung hat. An den Typklassen kann man meist schon im Vorfeld absehen ob der ganze Spaß günstig oder teuer wird. Alles bis Typklasse 20 schwankt zwischen geschenkt bis moderat. Alles darüber schwankt für gewöhnlich zwischen teuer und „morgen klingelt Peter Zwegat statt Scarlett Johannson“.
Die Typklassen lassen sich unter folgendem Link einsehen:
https://www.dieversicherer.de/.../typklassenabfrage?...
Sollte es keine Typklasse geben hilft am Ende nur der Anruf bei der Versicherung. Ob ein Fahrzeug Typklassen hat erkennt man ganz schnell an der Typnummer im Fahrzeugschein. Ist diese Nummer genullt hat der Wagen keine Typklassen. In dem Falle macht es wirklich Sinn bei der Versicherung anzurufen, dort wird einem dann anhand der Daten des Fahrzeugs ein individuelles Angebot gemacht bzw. die Versicherer pressen die Autos dann auf Ihre Art in das Typklassenraster. Klar kann man den Vertrag auch blind abschließen aber dies wird bei einem US-Car nicht selten sehr teuer was bei vielen beim Öffnen des Briefs der Versicherung oftmals in einem mittelschweren Herzinfarkt mündet.
Die Veränderung der Typklasse ist übrigens einer der häufigsten Gründe warum sich Autofahrer über die gestiegenen Versicherungskosten beschweren. Es bringt also nicht unbedingt etwas die Versicherung nur wegen gestiegener Typklassen zu wechseln, da die nächste Versicherung dieselben Typklassen zur Einstufung heranzieht
Auch die Regionalklasse lässt sich dank dem Internet heute kinderleicht abfragen:
https://www.dieversicherer.de/.../regionalklassen-abfrage
Damit habt Ihr schon mal 2 mächtige Werkzeuge an der Hand um euch einen ersten kleinen Überblick über die Unterhaltskosten zu verschaffen.
Steuer?
Man sollte meinen das Thema wäre ziemlich einfach zu beantworten, aber auch hier gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Früher war die Sache ziemlich einfach. Euro Norm, Kraftstofftyp und Hubraum haben völlig ausgereicht. Da man aber seit 2009 auch noch den CO² Ausstoß mit in die Berechnung aufgenommen hat wird die Sache schon etwas komplizierter. Da die meisten US-Cars in Deutschland offiziell nie verkauft wurden gibt es auch keine einheitlichen Datenblätter vom Hersteller. Mit Glück hat sich jemand für euch die Mühe schon einmal gemacht und Ihr könnt das Datenblatt beim TÜV bekommen.
Dort sollte dann auch ein CO² Ausstoß vermerkt sein. Wenn es ganz blöd läuft bleibt das Abgasgutachten an euch hängen und das kann sehr teuer (5-stelliger Betrag) werden. Ist euer Objekt der Begierde nach 2009 gebaut und hat es schon Papiere dann sollte es auch einen CO² Wert geben. Euer freundlicher Verkäufer wird euch da sicherlich weiterhelfen.
Wenn Ihr alles habt könnt Ihr euch die Steuer unter folgendem Link ganz einfach ausrechnen:
https://...undesfinanzministerium.de/.../KfzRechner.html
Verbrauch?
Auch das lässt sich pauschal nicht beantworten, da dies ganz von eurer Fahrweise abhängt. Wenn Ihr zuverlässige Normwerte benötigt, schaut mal unter folgendem Link vorbei:
Dort bekommt man für alle Fahrzeuge auf dem US-Markt einen realistischen Normwert. Diese kommen auch in Deutschland ganz gut hin, zumindest besser als alle NEFZ und WLTP Werte. Die Tempolimits in den USA sind ja grundsätzlich nicht so viel anders als in Deutschland weshalb eine gewisse Vergleichbarkeit durchaus gegeben ist. Auch in den USA gibt es Highways wo durchaus mal 130 oder 140 km/h gefahren werden darf und nicht überall auf deutschen Autobahnen gilt Vollgas für freie Bürger. Gehört Ihr zur „Vollgas ist da wo das Gaspedal den Erdkern berührt“ Fraktion bringen euch Normwerte eh nichts da kein Hersteller seine Fahrzeuge so normt.
Werkstätten
Auch dieser Punkt sollte nicht vernachlässigt werden. Hier stoßen selbst alte Hasen oft auf Probleme, da es nicht so viele Werkstätten gibt die sich mit dem Thema US-Cars beschäftigen. Aus dem Grund haben wir hier bereits angefangen ein paar Erfahrungen zu sammeln. Den Link gibt es hier:
Wenn Ihr etwas dazu beitragen möchtet/könnt, dann immer her mit den Empfehlungen!
Ansonsten kann man aber gerade an älteren Autos diverse Sachen selber machen. Gerade in den USA gibt es mit den Chilton & Haynes Büchern eine große Auswahl an Selbsthilfebüchern. Man kennt ähnliche Bücher auch aus dem deutschen Raum unter Titeln wie "Jetzt helfe ich mir selbst". Eine Empfehlung für Selberschrauber sind auch immer die Service Manuals (Werkstatthandbücher) der Hersteller. Gute Quellen dafür sind eBay USA und je nach Modell auch Rockauto wo man mittlerweile Neuauflagen der originalen Werkstatthandbücher bekommt, wenn auch zu einem saftigen Preis.
Ersatzteile?
Die erste Anlaufstelle für Ersatzteile ist sicherlich Rockauto. Rockauto ist ein großer Onlineshop für US-Car Teile (die haben aber auch europäische Teile im Programm) welcher auch zuverlässig und schnell nach Deutschland versendet. Für viele US-Car Fahrer die erste Wahl! Ihr erreicht Rockauto unter www.rockauto.com. Alternativen sind Shops wie Summit Racing und seit wenigen Jahren auch die US-Seite von Amazon. Für Performanceteile wendet Ihr euch am besten direkt an die Performance Abteilung der jeweiligen Konzerne oder an Shops wie JEGS. Es gibt auch sehr viele kleinere Shops die sich auf ein bestimmtes Fahrzeug oder eine bestimmte Marke spezialisiert haben. Google hilft ungemein diese Shops ausfindig zu machen solange man weiß wonach man sucht
Vorweg sei schon einmal erwähnt das bestimmte Ersatzteile bei JEDEM alten Auto ein Problem sind. Dazu gehören für gewöhnlich Blech-, Zier- und Interieurteile jeglicher Art. Da hat man nur Glück wenn man zufällig einen Mustang der ersten Generation fährt oder ein anderes Auto mit einer riesigen Fangemeinde.
Eine kleine Anleitung zum Thema Rockauto findet Ihr hier:
https://www.motor-talk.de/faq/us-cars-q118.html#Q5320420
An dieser Stelle sollte noch erwähnt werden das nicht alles problemlos nach Europa geht. Sachen wie bestimmte Chemikalien (Kältemittel für die Klimaanlage z.B.) beispielsweise werden wenn es blöd läuft vom Zoll abgefangen oder gar nicht erst nach Europa exportiert. Dazu gibt es auch einfach Versender die nicht nach Europa versenden. In dem Falle lohnt es sich einmal einen Blick auf Paketweiterleitungsdienste zu werfen. Google hilft da weiter
Kosten für Ersatzteile?
Das hängt ganz vom Konzern bzw. dem Hersteller ab. Ersatzteile von Premiumherstellern kosten auch hier mehr als die von Billigmarken. Je teurer die Marke und je spezieller das Teil desto teurer am Ende der Preis.
Es gibt eine grobe Hierarchie was die Kosten anbelangt. GM Teile sind meist günstig solange man sich an Marken wie Chevrolet hält. Gleichteile sind auch bei den teureren Marken wie Buick oder Cadillac günstig. Spezialteile kosten dann aber wie gesagt zum Teil deutlich mehr. Etwas teurer ist dann der Ford Konzern. Weder wirklich günstig, noch wirklich teuer lautet hier die Devise. Ansonsten lässt sich auch hier das meiste von dem übertragen was bereits zu GM gesagt wurde. Ein Spezialfall ist Chrysler und seine Mopar Abteilung. Die Ersatzteilversorgung bei Mopar ist leider nicht auf dem Niveau von GM und Ford und dazu kommt das die Teile meist deutlich teurer sind. Wer ein Gespür für die Teilesuche hat und besonders frustresistent ist kann hier zuschlagen oder sich an ein Modell halten für das es, aufgrund starker Beliebtheit, einen sehr großen Aftermarket gibt. Darunter fallen dann beispielsweise die Mopar E-Bodies aus den frühern 70ern.
In den USA gibt es aufgrund des riesigen Aftermarkets eine schier unübersichtliche Auswahl an Preisen und Qualitäten. Bei Rockauto lässt sich dies beispielsweise schnell am Preis erkennen. Der gesunde Menschenverstand sollte einem schon sagen das ein Stoßfämpfer für umgerechnet 5€ nichts taugen bzw. potenziell lebensgefährlich ist. Gleiches sollte einem bei Bremsscheiben für 20€ einleuchten. In dem Falle rate ich tatsächlich dazu gleich zu bekannten Marken bzw. Erstausrüsterteilen zu greifen. Es ist schließlich euer Leben das davon abhängen könnte. Bei GM macht man mit Teilen von ACDelco nicht sonderlich viel falsch. Dies sind zwar meist auch nur umgelabelte Aftermarketteile, aber dort kann man meistens sicher sein das sich vorher jemand von GM mit der Qualität beschäftigt hat. GM vergibt seine Lizenzen nicht gerade leichtfertig. Bei Ford ist man mit Motorcraft gut beraten, dies ist die Ersatzteilsparte von Ford. Bei Chrysler bzw. heute FCA heißt die Ersatzteilsparte Mopar (Motor Parts). So, jetzt wisst Ihr auch warum man den Chrysler Konzern auch Mopar nennt
Wie funktioniert der Import?
Mit dem Thema Import alleine könnte man schon einen eigenen Thread füllen. Ob sich ein Import lohnt hängt immer vom Modell und der Auswahl in Europa ab. Hat man es auf ein besonders seltenes Modell oder aber ein Modell abgesehen das es in Europa einfach nicht in brauchbarem Zustand gibt kann sich ein Import finanziell schon lohnen. Man sollte den Aufwand allerdings nicht unterschätzen. Ich gehe hier nur sehr grob auf die einzelnen Schritte ein, es fehlen also bewusst ein paar Schritte/Details.
Als erstes steht da natürlich der Kauf in den USA. Wer nicht selber rüberfliegen kann tut gut daran einen vernünftigen Scout zu beauftragen, der allerdings an dieser Stelle schon einen 4 stelligen Betrag kosten kann. Von den Scouts die sowas für einen niedrigen dreistelligen Betrag machen rate ich an dieser Stelle ab. Die machen sowas meist im Akkord und nehmen sich dann keine Zeit sich wirklich mit dem Auto auseinaderzusetzen. Der Worst Case ist dann das man sich ein überteuertes Wrack importiert. Ist alles schon vorgekommen
Ist der Kauf über die Bühne muss der Wagen zum nächstbesten Hafen. Je nachdem WO in den USA der Wagen steht folgt jetzt ein Landtransport der nicht nur etwas Zeit in Anspruch nimmt sondern auch richtig Geld kosten kann. Los Angeles und New York wären so beliebte Exporthäfen. Je näher an einer der beiden Städte desto günstiger wird der Inlandstransport. Danach steht die Verschiffung an. Auch hier gibt es einiges zu beachten. Es gibt einige Versandarten die sich insbesondere durch den Versicherungsschutz und die Art des Transports unterscheiden. Auch hier gilt: You get what you pay for! Wer hier spart kann sich unter Umständen darauf gefasst machen das der Wagen bei Ankunft teure Beschädigungen aufweist (die dann natürlich nicht erstattet werden) oder gar ganze Teile einfach fehlen. Wenn Ihr ein paar Horrorstories hören wollt, wendet euch mal an einen Importeur mit Erfahrung oder eine US-Car Werkstatt mit Importerfahrung, da hört ihr die dollsten Geschichten!
Nachdem der Wagen in Europa ist kommen noch so Sachen wie Hafengebühren etc. pp obendrauf. Dann muss der Wagen noch verzollt und versteuert werden. Auch hier gibt es je nach Land Unterschiede. Holland macht das Ganze beispielsweise günstiger bis zollfrei, je nach Alter des Fahrzeugs. Dafür muss der Wagen dann auch wieder irgendwie zu dir nach Hause bzw. in die nächste Werkstatt zwecks Umrüstung. Von Überführungen auf eigener Achse rate ich dringend ab solange man kein absolutes Vertrauen in den guten Zustand des Fahrzeugs hat. Nicht selten enden solche Überführungsfahrten auf dem Anhänger eines Abschleppers. Ein Oldtimer ohne nachvollziehbare Wartungshistorie ist leider immer ein Überraschungsei was Defekte angeht. Die Autos sind nämlich selten so gut gepflegt wie behauptet wird. Die Erfahrung durfte ich auch schon machen als bei der Überführung eines Kumpels bei 120 km/h ein eigentlich brandneues Traggelenk weggebrochen ist......
Wenn möglich also euren Neuerwerb wenn möglich immer erst durch eine Fachwerkstatt begutachten lassen. Darum werdet Ihr wegen Umrüstung und TÜV eh nicht herumkommen. Wenn der Wagen dann endlich da ist folgt die letzte Hürde, die Umrüstung! Auch hier hängt es wieder vom Alter des Fahrzeugs ab was alles gemacht werden muss. Darauf jetzt einzugehen würde den Rahmen sprengen, dafür unterhaltet Ihr euch am besten mit eurem Prüfer vor Ort. Der kann einem schon sagen was alles nötig ist. Wenn Ihr die Umrüstung selber machen könnt, kommt Ihr mit ca. 500€ für die §21 Abnahme davon. Natürlich vorausgesetzt es gibt für den Wagen schon ein Datenblatt. Damit wären wir dann aber wieder beim Thema Abgas- und Lichtgutachten Das alles wird dann aber deutlich teurer. Lässt man die Umrüstung bei einer Werkstatt machen kann man je nach Aufwand mit 1000-4000€ Umrüstkosten rechnen. Wenn Ihr das alles hinter euch habt dann könnt Ihr den Wagen endlich anmelden.
Aus Erfahrung kann ich sagen das so ein Import im besten Falle locker 4000-5000€ kosten kann wenn man an den richtigen Stellen spart und an den richtigen Stellen etwas mehr ausgibt. Die große Variablen sind Dinge wie die Transportart, die Transportversicherung sowie die Umrüstung.
Wenn es von eurem Traumauto eine Ausführung für den europäischen Markt gibt, nehmt diese. Das was Ihr beim Selbstimport vermeintlich spart legt Ihr ganz schnell wieder bei der Umrüstung und den Reparaturen wieder drauf die bei dem Modell für Europa vielleicht auf Garantie gegangen wären
Das war jetzt nur ein sehr grober Umriss davon was euch alles so erwartet. Wer darauf keine Lust hat wendet sich am besten an eine Firma mit Erfahrung im Import von US-Cars. Davon gibt es mittlerweile ein paar. Auch hier hilft Google wieder weiter.
Oldtimer
Jetzt haben wir das Thema US-Cars im allgemeinen angerissen. Jetzt wissen wir natürlich das besonders ältere US-Cars in Europa eine große Fangemeinde haben und diese auch Ihre Eigenheiten haben auf die man achten muss!
Den größten Fehler den wohl alle Oldtimeraspiranten machen ist das Sie an ein altes US Car bzw. an Oldtimer im allgemeinen die gleichen Maßstäbe anlegen wie an aktuelle Fahrzeuge. Gleich vorweg: Vergesst es!
Diese Autos stammen aus einer komplett anderen Zeit in der die Technik sowie die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen völlig andere waren als heute. Sprit war damals vergleichsweise billig, da war es dann auch nicht sooo schlimm wenn der Wagen mal über 20 Liter gebraucht hat. Dazu muss man aber auch sagen das die Amerikaner beim Thema Abgasreinigung und Verbrauch schon in den 60ern aktiv waren was, neben der Ölkrise, auch die verschärften Abgasgesetze in den USA erklärt. Wo wir schon gerade bei dem Thema sind:
Katalysatoren waren in den USA für ALLE Hersteller ab 1975 verpflichtend, wohl auch einer der Gründe warum sich damals viele europäische Hersteller vom US-Markt zurückgezogen haben. Schärfere Crashtestbestimmungen trugen Ihren Teil dazu bei, da viele europäische Hersteller sich den Aufwand nicht machen wollen. Aus der Ära stammen auch die berühmten 5 mph Impact Bumper welche einen Aufprall mit 5 mph unbeschadet überstehen mussten. So kamen dann auch die berühmten US-Modelle von Mercedes und Porsche mit speziellen Stoßstangen und Abgasreinigungssystemen zustande
Trotz all diesen Punkten ist die Technik natürlich schon entsprechend überholt. Alles was über 10 Liter nimmt gilt heute als Spritfresser, damals war ein Auto das knapp über 10 Liter nahm eher als sparsam einzuordnen. Ein einfacher Katalysator reicht heute auch nicht mehr um als sauber wahrgenommen zu werden, muss also auch bei der Steuer berücksichtigt werden wenn es kein H-Kennzeichen gibt Gehen wir etwas weiter auf die Technik ein.
Fahrwerke haben im neuen Jahrtausend einen wahnsinnigen Sprung gemacht, da kann natürlich so ein altes Fahrwerk auf dem technischen Stand irgendwo zwischen 1940 und 1980 nicht ganz mithalten. Fairerweise sei gesagt das sich selbst alte Fahrwerkskonstruktionen ganz anständig fahren lassen wenn man Sie a. mal ordentlich durchwartet und b. mit dem Wagen normal fährt und nicht meint mit einer 2 Tonnen Landyacht auf Schubkarrenreifen irgendwelche Rennen zu gewinnen.
Auch bei den Motoren gibt es einiges zu beachten. Dadurch das Umweltschutz bis in die 70er im Automobilbau eben nicht das alles bestimmende Thema war hatten die Autos keinen Kat und liefen auch noch mit verbleitem Sprit. Verbleiten Sprit gibt es der Umwelt zuliebe heute nicht mehr, also muss man da ein paar Dinge beachten. Es gibt für Oldtimer bestimmte Zusätze welche den Bleiinhalt der älteren Spritsorten kompensieren sollen. Dies geschieht vor allem zum Schutz des Ventiltriebs, ist also nicht ganz unwichtig! Ebenso gilt es zu beachten das die meisten alten US-Cars nicht für Vollgasorgien gemacht sind. Das hat nichts damit zutun das die Amerikaner keine Autos bauen können, sondern das der Markt in den USA ein ganz anderer war.
Wer braucht ein Auto das dauerhaft 300 km/h fährt wenn man maximal 88 km/h fahren darf? Eben! Völliger Schwachsinn! Warum sollte man also Motoren, Getriebe, Differenzial, Fahrwerke, Bremsen und Reifen auf solche Belastungen anpassen? Man darf auch nicht vergessen das die Big Three große Wirtschaftsunternehmen waren und immer noch sind. Da gibt es für die Entwicklung klare Vorgaben was das Endprodukt und die Budgets angeht. Wenn man da ein stinknormales Alltagsauto für den US-Markt bauen will dann baut man die Autos auch für die Anforderungen die der Markt so hergibt. Entsprechend wurden die Autos damals entwickelt und gebaut. Die Motoren leiden unter geringen Ölmengen. Viele 8-Zylinder bis in die 90er packen bestenfalls 5 Liter. Viel zu wenig für so einen Motor wenn er Vollgas überleben soll. Dazu kommen dann noch so Spezialthemen wie zu kleine Ölbohrungen bei bestimmten Motoren die im Alltag funktionieren, aber bei Dauervollstoff den schnellen Motortod bedeuten. Gleiches bei den Getrieben. Damit diese Dauertempo aushalten benötigen diese eine gute Kühlung. Da es aber wie gesagt nicht nötig war hat man sich einen Zusatzkühler gespart, stattdessen hat man die Kühlung oftmals in den Hauptkühler integriert und da auch nur im ganz kleinen Rahmen. Funktioniert wunderbar bis 120-140 km/h, bei allem darüber wird es eben wieder eng. Nicht umsonst wurden Exportmodelle oft auf die Bedürfnisse des jeweiligen Exportlandes angepasst.
Bei den Bremsen ist es das gleiche Thema. In den 50ern und 60ern waren Scheibenbremsen eher wenig verbreitet und falls verfügbar meistens gegen Aufpreis erhältlich und dann meistens nur an der VA. Das so ein Auto, dazu noch ohne ABS, nicht auf dem Niveau eines neuen Autos bremst sollte jedem klar sein.
Und jetzt ein ganz allgemeiner Punkt der bei Oldtimern gerne mal übersehen wird. Wartung! Stellt euch folgendes Szenario vor: Ihr habt euren Traumamerikaner gefunden, das Auto ist 50 Jahre alt und nicht komplett durchrestauriert. Selbst wenn das Blech in gutem Zustand überlebt hat müsst ihr bei einem 50 Jahre alten Auto IMMER, und ich kann es nur betonen, IMMER damit rechnen das etwas kaputt geht. Macht bloss nicht den Fehler und überführt so ein Auto direkt vom Hafen auf eigener Achse wenn ihr nicht zu 200% über den technischen Zustand des Fahrzeugs Bescheid wisst. Nicht selten enden solche Trips keine 100km vom Hafen entfernt mitten auf dem Standstreifen. Stellt euch vor die Bremsschläuche sind porös weil uralt. Jetzt steigt Ihr einmal hart in die Eisen und die Leitung ist hin. Gerade wenn man nur ein Einkreisbremssystem hat bekommt man da schnell, potenziell tödliche, Probleme!
Einsteigen und 10 Jahre ohne Ärger fahren funktioniert nur bei Autos die man entweder strikt durchgewartet oder gleich komplett restauriert hat. Da sowas für gewöhnlich nicht im Budget des klassischen Importkäufers liegt sollte man hier immer Vorsicht walten lassen. Lasst das Auto also lieber von einem Spediteur zu euch bringen und in einer kompetenten Werkstatt durchprüfen. So mancher Käufer hat nach dem Import schon eine böse Überraschung erlebt.
Restauration
Wo wir bei bösen Überraschungen sind:
Bildet euch als Anfänger nicht ein das Ihr euer Traumauto mal eben so für den kleinen Taler restauriert. Auch mit der glorreichen Idee sind schon einige Baden gegangen. Wenn das billigste Exemplar eures Traumautos in Zustand 4-6 schon 40.000€ kosten soll, dann wird der Wagen nicht mit kleinem Aufwand ein H-Kennzeichen bekommen.
Klassisches Beispiel ist der 68er - 70er Charger. Jeder will einen, kaum einer kann Ihn sich noch leisten. Gute Autos gehen schon so langsam in den 6-stelligen Bereich, echte Hemis oder 440er R/T's mit Matching Numbers noch viel mehr. Was bekommt man denn in dem Falle für knapp 50.000€? Runtergerittene Grotten mit großem Wartungsstau, Rost ohne Ende, fehlenden und kaputten Trimteilen und nicht selten verbastelter Technik und nicht Matching Numbers Antrieb. Sowas taugt also schon mal nicht zum Sammlerobjekt. Bliebe also nur das herrichten nach eigenen Vorstellungen und dann ist man da auch wieder schnell im 6-stelligen Bereich.
Karosserie einmal komplett aufarbeiten? Rechnet mal mit einem mittleren 5-stelligen Betrag alleine für entrosten/entlacken, Bleche einschweißen, Karosserie glätten, grundieren ordentlich lackieren und so weiter. Dann dürfte bei solchen Autos auch mehr oder weniger die komplette Technik anstehen. Bock auf Tuning? Du willst die brüllende Bestie? Kein Problem! Kostet dich nur ein bisschen Geld:
Kleiner 345er Hemi: Ca. 10.000€ bis er hier ist, ohne Einbau, Vollabnahme, Abgasgutachten etc.
Neues Getriebe: Ca. 7000€ für ein passendes Tremec Magnum
Und da haben wir noch kein passendes Differential gebaut, keine angepasste Kardanwelle, keine passenden Antriebswellen und auch noch kein Fahrwerk oder keine Bremsen welche die Leistung auch packen würden. Da geht alleine in die Teile nochmal ein mittlerer 5-stelliger Betrag. Nach oben geht da noch viel mehr wenn man entsprechend Leistung will. Wie man sieht, sowas muss man sich leisten können und wollen. Es empfiehlt sich nicht sowas zu kaufen und es dann 15 Jahre stehen zu lassen weil einem die Kohle ausgegangen ist.
Und selbst dann muss man die Karosserie noch machen. Egal wie man es dreht und wendet, wenn sowas eine Straßenzulassung haben soll, wird man nicht umhin kommen in sowas zehntausende Euro zu pumpen. Macht es da nicht mehr Sinn direkt das bessere Auto zu kaufen Selbst wenn man am Ende das doppelte von der Grotte bezahlt, es wird definitiv günstiger als die Vollresto.
Zu dem Thema habe ich auch schon mal was ausführlicher geschrieben:
https://www.motor-talk.de/.../aller-anfang-ist-schwer-t7251829.html
Preisgefüge
Wo wir gerade beim Thema Import waren. Schaut euch VOR dem Kauf unbedingt das Preisgefüge des gewünschten Modells an. Schaut euch auf dem Markt um auf dem Ihr auch beabsichtigt zu kaufen, also den europäischen bzw. den in Übersee. Es ist schon so mancher Anfänger auf die Schnute geflogen weil er glaubte DEN Schnapper gefunden zu haben den die ganzen Profis einfach nur nicht gefunden haben. Ein angeblich fahrbarer First Gen Mustang ohne Rost, brauchbarem Lack und intaktem Innenraum wird man nicht für unter 20.000€ finden. Angebote die weit darunter liegen sind entweder verkappte Vollgrotten oder aber schlicht und ergreifend Betrug. Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass irgendjemand so naiv ist und so ein Auto für nicht mal die Hälfte dessen anbietet was er dafür mit Sicherheit bekommen würde?! Und Ihr glaubt auch nicht wirklich das Ihr, als Einsteiger in das Thema, die ersten seid die so eine Anzeige gefunden haben? Und ihr glaubt auch nicht das die ganzen Profis einfach nur zu blöde oder langsam sind? Wo die genau mit solchen Schnappern ordentlich Marge machen würden? Und Ihr glaubt nicht wirklich jetzt den Deal eures Lebens zu machen, oder? Eben! Keep cool und vor allem denkt immer daran das niemand etwas zu verschenken hat. Würdet Ihr euren fahrbaren Mustang in super Zustand für unter 10.000€ anbieten, wenn Ihr ganz genau wisst das selbst Exemplare mit Macken locker einen fünfstelligen Preis mit einer 2 vorne dran bringen? Doch nicht wirklich, oder? Ergo: Da ist was faul! Nicht selten sind solche Anzeigen schlicht Betrugsmaschen wo dann per Vorüberweisung, Western Union und Co schnell mal ein paar Tausender verloren sind. Behaltet das also immer im Hinterkopf wenn Ihr selber loszieht um eine Auto zu suchen! Zusätzlich hilft euch die Marktbeobachtung bei einer Einschätzung was das gewünschte Auto im jeweiligen Zustand kosten darf und was nicht.
Nicht ganz so wichtig für den Kauf, aber ein Thema das trotzdem angesprochen werden sollte:
Hört auf euren Oldie mit dem "langweiligen Golf" des Nachbarn zu vergleichen. Da liegen nicht selten mehrere Jahrzehnte technischer Fortschritt dazwischen. Selbst wenn Ihr einen Hemi oder irgendwas anderes aus der Ära mit richtig Bumms habt wird der langweilige Golf je nach Motor Kreise um euch fahren. Vom Handling her sowieso! Nehmt eure Autos wie Sie sind und lebt mit den technischen Eigenheiten. Macht das Leben auch gleich entspannter
Ersatzteile bei Oldtimern
Das Thema Ersatzteile ist bei Oldies auch wieder ein wenig anders. Grundsätzlich gilt hier schon das selbe wie oben beschrieben, trotzdem muss man sich immer vor Augen halten das die Autos seit Jahren oder sogar Jahrzehnten nicht mehr gebaut werden. Hat man Glück gibt es zumindest die gängigsten Ersatzteile noch um das Auto wenigstens am Laufen zu halten. Trim- oder Bleichteile kann man bei den allermeisten Autos vergessen, bei seltenen Modellen oder Nischenmarken sowieso! Bedenkt das bei eurer Wahl. Wenn der Wagen ein völlig zerstörtes Interieur habt und eure Wahl nicht gerade auf einen 65er Mustang fällt, für den es mittlerweile wirklich JEDE Schraube neu gibt, kann es sehr gut sein das Ihr nie an ein entsprechendes Teil rankommt. Gleiches gilt für Blechteile, wenn da was im Argen ist heißt es entweder anfertigen lassen oder versuchen irgendwas zu importieren.
Wenn Ihr es bis hierhin geschafft habt und euch immer noch Fragen (zum Beispiel technischer Natur zu einem bestimmten Modell) quälen, dürft Ihr gerne einen neuen Thread erstellen.
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11 Antworten
Wie sieht der Amerikaner sein Auto, als reiner Gebrauchsgegenstand ?
Also Haltbarkeit max 10 Jahre.
Thema Verbrauch, Physik haben alle gleich.
Gebaut / Konstruiert für welches Land ist eher entscheident.
Nicht jedes Fahrzeug ist für 250 Km/h ausgelegt.
Ein guter Bericht, klärt mal die wichtigsten Fragen grob.
Ich hatte 2 US-Cars, einmal eine Corvette C5 Cabrio und danach eine Corvette C6 Z06. Beide Fahrzeuge fand ich alltagstauglich.
Wenn ich mir so Fahrzeuge um / ab 2010 anschaue, finde ich, daß sich die US-Car's an den europäischen deutschen Fahrzeugen orientieren. Ebenso finde ich es andersrum.
Das Stammtischgequake von billigen, schlechten Innenräumen trifft auf die heutigen US-Car's nicht mehr zu. Der Abstand zu Mercedes & Co ist deutlich geschrumpft.
Bei den US-Car's gibt es problematische, wie auch zuverlässige Modelle, wie es auch bei den restlichen Herstellern der Welt gibt.
Ein US-Car kauft man sich hier in D aus Überzeugung, nicht wegen vorteilhafterem Verbrauch, oder geringeren Abmaßen des Fahrzeuges. Und bei Neufahrzeugen sind die im Preis unschlagbar zu den Deutschen, das wäre auch noch ein Grund.
Coole Autos ohne Ende haltbar.
Keine Frage.
Der Hinweis zur Reparatur fehlt mir hier, was ganz entscheident ist.
Ohne Werkstatt deines Vertrauens schwierig.
Ford, GM noch ziemlich Easy, Cadillac eher sehr schwer.
@Dynamix
Wer keine Werkstatt seines Vertrauens hat oder das nicht selbst machen kann
sollte kein Ami kaufen.
Kann ich gerne noch mit aufnehmen, auch wenn ich davon ausgehe das es einleuchten sollte das ein US-Car nicht ganz die Werkstattdichte von ABM hat
Falls euch noch was anderes einfällt, schreibt es gerne unter den Thread. Ich ergänze es dann.
mit aufnehmen ?
Ist für mich Einstiegs Kriterium Nummer 1.
Ohne Werkstatt kein Ami.
Naja, es soll auch Autohäuser geben die tatsächlich eine kompetente Werkstatt am Mann haben. In dem Falle ist das kein großes Thema.
Aber ich nehme das Thema bei Gelegenheit in den Thread mit auf
@Dynamix
Sehr gut Verfasser Beitrag in dem sich der ein oder andere stehen sieht in der Frage US Car ja oder nein oder aber wie anfangen!.
Toll
Vielleicht, kann man da auch noch ne Liste mit Werkstätten aufführen den man vertrauen kann.
Also
Firma, Anschrift etc, betreute Marken, Bundesland, Postleitzahl.
Da wir ja über das ganze Bundesgebiet verteilt sind.
Morgendlichen Gruß
Sascha
Geschätzte Freunde,
eine ausgezeichnete Idee von Dynamix!!!
Nur ist zu "befürchten", dass dies ein Endlos-Thread wird, da Aspekte, Meinungen und Erfahrungen so vielfältig sind, wie die US-Fahrzeugmodelle, Versicherungstarife und Prämien dazu...
Völlig richtig, ohne "Infrastruktur", sprich kompetenter Werkstatt, geht eigentlich gar nichts, es sei denn, man kann ohnehin vieles/alles selber machen...
Aber, und das ist meine (!) Erfahrung, wenn mir ein Modell ins Auge gestochen ist, hält mich sogar ein Kauf nicht davon ab, auch wenn der Service nicht zwingend "einladend" ist, geschweige denn, es an Alternativen sprudeln würde...
So auch bei meinem Cadillac CTS Coupe...
Werkstatterfahrungen sind sehr oft von Einzelerfahrungen getriggert, höchst subjektiv, einmal biste zufrieden, beim nächsten Mal ziemlich sauer...
Cut an der Felge, Auto steht bei der Abholung so, dass es nicht zu sehen ist, Edelholz wird bei Servicearbeiten an der Mittelkonsole beschädigt (was ja passieren kann!), auch eigenständig bei Abholung eingeräumt (sehr gut!), die Kosten aber dafür werden durch apokalytische Preise bei der Abrechnung des Auftrages "aufgefangen"...
Grosse Fordwerkstatt zur Beseitigung eines Unfallschadens aufgesucht, Auftrag sehr gut abgewickelt, u.a. Lenkrad, Sitze, Fußraum, überall Schutz drauf...
Den nächsten Service dort machen lassen, einschliesslich TÜV und AU, auf Nachfrage sah man sich dort ausdrücklich in der Lage alle Arbeiten sachgemäss auszuführen...
Da wurde aber für das Austauschen der defekten Kennzeichenbeleuchtung (2 Stecklampen) schon mal € 25,- berechnet...
Beim Durchblättern des Menüs stellte ich dann auch fest, dass der Service nicht zurückgestellt war, die Ölnutzungszeit habe ich dann selber zurückgestellt.
Auf meine schriftlichen Nachfragen, weshalb für die Instandsetzung der Kennzeichbeleuchtung, für die ich (!) ca. 2 Minuten benötige, ein derart absurder Preis berechnet wurde, gab es weder vom Annahmemeister, noch der übergeordneten Zentrale eine Antwort, hat sich also für die Zukunft erledigt...
Tja, am Ende werde ich wieder bei der Cadillac-Werkstatt landen, an fachlicher Kompetenz sicher nicht zu toppen...
Einen (!) Versuch werde ich woanders aber noch starten, u.a. werden dort US-Cars repariert, mal schauen, ob nur Oldtimer und ob sie sich an mein CTS Coupe "heranwagen"...
Viele Grüsse
Jens
Die noch fehlenden Themenwünsche habe ich ergänzt. Damit der Thread auf Dauer nicht komplett zerlabert wird mache ich hier zu. Danke für das Feedback an alle Kommentatoren!
Falls zukünftig noch jemand eine Idee hat womit man diesen Anfängerleitfaden noch weiter aufwerten könnte darf er sich gerne vertrauensvoll via PN an mich wenden