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Dunlop/Conti - warum so große Unterschiede zw. EU-Label und Reifentests?
Hallo,
eine Frage in die Runde:
Für den kommenden Seat Ibiza meiner Lebensgefährtin sollen in den nächsten Wochen noch neue Winterräder geordert werden.
Nach Studium der einschlägigen Reifentests habe ich nur noch die beiden Klassenbesten (185/60 R15) in die engere Wahl genommen - Conti Winter Contact TS 850 und Dunlop Winter Response 2.
Was mich grübeln läßt - woher kommen Eurer Meinung nach die mindestens teilweise widersprüchlichen "Bewertungen" aus dem EU-Label und den üblichen Reifentests (ADAC, etc.)?
Ich trage mal zusammen...
***************************
Conti
EU-Label:
- Rollwiderstand/Kraftstoffverbrauch Klasse E, Nasshaftung Klasse C, externes Rollgeräusch 71 dB
ADAC Reifentest (andere Reifentester ähnlich):
- Kraftstoffverbrauch Note 1,8; Naß-Note 1,9; Geräusch Note 2,8
***************************
***************************
Dunlop
EU-Label:
- Rollwiderstand/Kraftstoffverbrauch Klasse C, Nasshaftung Klasse B, externes Rollgeräusch 67 dB
ADAC Reifentest:
- Kraftstoffverbrauch Note 1,5; Naß-Note 1,9; Geräusch Note 3,1
***************************
In den getesteten Kategorien sieht laut EU-Label der Dunlop ja deutlich besser aus - die entsprechenden Werte in den Reifentests geben das aber keinesfalls so (deutlich) wieder...
Fazit:
Wem ist hier mehr zu trauen?
Beste Antwort im Thema
Die Praxis zeigt mir täglich, dass Label-Werte völlig überbewertet werden.
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14 Antworten
Die Praxis zeigt mir täglich, dass Label-Werte völlig überbewertet werden.
Das ganze EU-label ist doch totaler Blödsinn - vor allem bei Winterreifen, denn über die Eigenschaften bei Schnee sagt das Ding gar nix....
Zitat:
Original geschrieben von floth
Das ganze EU-label ist doch totaler Blödsinn - vor allem bei Winterreifen, denn über die Eigenschaften bei Schnee sagt das Ding gar nix....
Ja, das wundert mich auch...wie man ein ernstzunehmendes Label für Winterreifen ohne irgendeinen Hinweis auf dessen Schnee-/Eis-Tauglichkeit ausstatten kann...
Die Naß-Einstufung dagegen ist schon recht sinnvoll bei Winterreifen - schließlich ist man im Winter im allgemeinen viel öfter auf nassen/matschigen Straßen unterwegs als auf verschneiten/vereisten.
Zitat:
Original geschrieben von IndexPR
Hallo,
eine Frage in die Runde:
Für den kommenden Seat Ibiza meiner Lebensgefährtin sollen in den nächsten Wochen noch neue Winterräder geordert werden.
Nach Studium der einschlägigen Reifentests habe ich nur noch die beiden Klassenbesten (185/60 R15) in die engere Wahl genommen - Conti Winter Contact TS 850 und Dunlop Winter Response 2.
Was mich grübeln läßt - woher kommen Eurer Meinung nach die mindestens teilweise widersprüchlichen "Bewertungen" aus dem EU-Label und den üblichen Reifentests (ADAC, etc.)?
Ich trage mal zusammen...
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Conti
EU-Label:
- Rollwiderstand/Kraftstoffverbrauch Klasse E, Nasshaftung Klasse C, externes Rollgeräusch 71 dB
ADAC Reifentest (andere Reifentester ähnlich):
- Kraftstoffverbrauch Note 1,8; Naß-Note 1,9; Geräusch Note 2,8
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Dunlop
EU-Label:
- Rollwiderstand/Kraftstoffverbrauch Klasse C, Nasshaftung Klasse B, externes Rollgeräusch 67 dB
ADAC Reifentest:
- Kraftstoffverbrauch Note 1,5; Naß-Note 1,9; Geräusch Note 3,1
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In den getesteten Kategorien sieht laut EU-Label der Dunlop ja deutlich besser aus - die entsprechenden Werte in den Reifentests geben das aber keinesfalls so (deutlich) wieder...
Fazit:
Wem ist hier mehr zu trauen?
Vergiss es.
Sind alle sehr gut.
Natürlich gibt´s je Testkriterium tlw. unterschiedliche Bewertungen.
Obwohl nur marginal kann halt jeder selbst seinen persönlichen Schwerpunkt setzen.
Bei Nasshaftung ist nur der Bremsweg bei Nässe gemeint, sprich Aquaplaning wird zb nicht berücksichtigt. Ist genauso eine Witz wie das UTQ Rating. Vorallem nicht zu vergessen: Die Reifenhersteller testen ihre Reifen selber und geben die Labelwerte weiter.
MfG Kevin
Exakt. Diese Label sind große Augenwischerei und sonst nichts. Das Vergabeverfahren ist absolut fragwürdig und die Kriterien sind deutlich zu dünn. Von daher würde ich auch weiterhin den Querschnitt durch mehrere Reifentests ziehen und das Label Label sein lassen.
Zitat:
Original geschrieben von AMenge
Exakt. Diese Label sind große Augenwischerei und sonst nichts. Das Vergabeverfahren ist absolut fragwürdig und die Kriterien sind deutlich zu dünn. Von daher würde ich auch weiterhin den Querschnitt durch mehrere Reifentests ziehen und das Label Label sein lassen.
Da bin ich bei dir. Problem bleibt nur, daß die "Testorganisationen" die Reifen für die Reifentests bei den Herstellern anfordern, die Reifenhersteller extra für diese Tests Reifen produzieren und dazu auch noch genug Zeit bekommmen. Da nützen dann auch die ganzen "unvoreingenommenen Tests" nix. Das das so läuft wurde ja auch schon mehrfach berichtet.
Das denk ich mir auch, für die Label werden die Reifen genau angepasst wie damals auch die Autos an Unfälle mit kompletter Überdeckung, damit man sagen kann : Hier alles Top Bewertet da kann nix falsch sein, am Ende sieht man dann das doch nicht alles Gold ist was mit Gold angepriesen wird.
Bei den Testorganisationen glaube ich nicht das die direkt beim Hersteller nachfragen, die sollen die doch angeblich bei freien Händlern holen?
Aber witzig finde ich das Thema "Verschleiß" die Reifen werden ja nur 3000-5000 km bewegt und der Verschleiß darf dann vom Hersteller hochgerechnet werden, deswegen gibt es ja Reifen mit der Treadwear 400 oder höher Angabe, würde bedeuten der "Standart-Reifen" würde dann bsp anstatt 20.000 km nur 5.000 km halten würde.
Wie man will, die Reifen heutzutage sind alle besser als vor 10 Jahren, sei es der Linglong oder der Continental. Der Unterschied zwischen "Premium" "Import" und "Zweitmarke" wird immer geringer, siehe bsp Nokian WR D3, Hankook Evo² oder Semperit. Also muss es auch nichtmehr der Teure Premium sein, denn um den Unterschied zu erfahren muss man schon stark an den Grenzen der STVO fahren.
Natürlich sollte man sich aber vor der Reifenwahl auch sicher sein was man will, denn ein Reifen der auf "Eco" getrimmt ist, der ist bei Nässe eben deutlich schlechter als ein Uniroyal. Ein Reifen der auf Sport getrimmt ist, Verschleißt schneller als ein "normaler" Reifen, usw.
Bei den Chinaböllern haben wir eben das Problem das sie sich noch an ihre "Heimatmärkte" orientieren und da geht Komfort und Laufleistung eben über Nässeeigenschaft und Sportlichkeit. Sehe Täglich auf der Arbeit Taxen mit Chinaböllern und hab auch im Bekanntenkreis auch Leute die damit super klar kommen.
MfG
Zitat:
Original geschrieben von nochn_alter_Sack
Problem bleibt nur, daß die "Testorganisationen" die Reifen für die Reifentests bei den Herstellern anfordern, die Reifenhersteller extra für diese Tests Reifen produzieren und dazu auch noch genug Zeit bekommmen.
Und as gilt für alle Tests von allen "!Testorganisationen"? Das wage ich zu bezweifeln. Davon abgesehen wird für das Label vom Hersteller selbst ein Exemplar getestet und das war es dann. Was hältst du für glaubwürdiger?
In meinen Augen ist das Label den Aufkleber nicht wert, der auf dem Reifen pappt.
Zitat:
Original geschrieben von AMenge
Zitat:
Original geschrieben von nochn_alter_Sack
Problem bleibt nur, daß die "Testorganisationen" die Reifen für die Reifentests bei den Herstellern anfordern, die Reifenhersteller extra für diese Tests Reifen produzieren und dazu auch noch genug Zeit bekommmen.
Und as gilt für alle Tests von allen "!Testorganisationen"? Das wage ich zu bezweifeln. Davon abgesehen wird für das Label vom Hersteller selbst ein Exemplar getestet und das war es dann. Was hältst du für glaubwürdiger?
Nein, das muss garnicht für alle Testorganisationen gelten, aber selbst wenn nur wenige das so handhaben (was ja sogar schon über unseren Super-Engel nachgewiesen ist) ist das Ergebniss verfälscht. Vor allem müssten erst mal exakte Richtlinien erstellt werden, nach denen alle Tester testen müssen. Erst dann ist das Ergebniss (zu mindest zum Teil) representant.
Das ist wi bei den diversen Fahrzeugtests. Da testet im Prinzip jeder wie er will und wenn dann ein Tester noch eine gewisse Markenaffinität hat, sieht das Ergebniss dementprechend aus. Das das so ist, sieht man ja immer und immer wieder.
Auch das sehe ich anders. Gerade wenn verschiedene Tester unterschiedlich testen und ein Reifen bei allen Tests vorne dabei ist, dann ist das für mich ein Indiz, dass der Reifen keine wirklichen Schwächen haben kann. Davon abgesehen besteht ein Test nur zum Teil aus harten Messwerten. Auch subjektive Eindrücke wie der Komfort oder die Beherrschbarkeit an der Haftgrenze zählen mit dazu. Von daher wirst du nie bei zwei umfassenden Tests identische Ergebnisse erzielen. Die subjektiven Eindrücke unterscheiden sich ja schon von Fahrer zu Fahrer.
Aber nochmal: Die aktuellen Tests geben deutlich mehr an Infos als das vollkommen untaugliche Label. Die Idee hinter dem Label, nämlich dem Verbraucher eine einfache Vergleichsmöglichkeit zu geben, ist gut. Leider ist die Umsetzung eine Katastrophe, so dass das Label in der Praxis keinerlei Nutzwert hat.
Deine Argumentation kann ich verstehen und auch nachvollziehen. Ich habe nur ein Problem mit der Art wie die unteschiedlichen Tester damit umgehen. Beispiel: Wenn Tester 1 über einen Reifen "X" sagt, daß der Reifen schnell anfängt zu Rutschen, aber schön zu kontrollieren ist und er das so gut findet und Tester 2 den gleichen Reifen "X" testet und er genau dieses Verhalten gefährlich findet , den Reifen daher nicht empfehlen kann, was kann ich dann damit anfangen? Du und ich interpretieren das Ergebniss vielleicht richtig, aber den meisten der Leser dieses Test bleibt nicht das Verhalten des Reifen im Gedächniss, sondern die Meinung der Tester. Das meinte ich mit Richtlinien. Die persönliche Meinung hat in keinem Test was zu suchen, weil das schon wieder zur Beeinflussung von Kunden führt.
Die Frage ist ja, wie man mit solch persönlichen Eindrücken umgeht. Daraus kann man eine eindeutige Empfehlung basteln oder aber - was ich für besser halte - die persönlichen Eindrücke einfach neutral darstellen, damit sich der Leser ein Bild machen kann. Die Zeitschrift sport auto tut dies beispielsweise in ihren Reifentests. Da wird das Verhalten im Grenzbereich eben beschrieben und gut.
Ich halte bei diesen Tests generell nichts davon, wenn es mit aller Gewalt einen Testsieger geben muss. Viel besser gefallen mir Vergleichstests, bei denen die Stärken und Schwächen der Produkte beschrieben werden. Die Computerzeitschrift c't verfährt beispielsweise konsequent so. Das Problem dabei ist, dass man sich als Leser intensiver damit befassen muss und nicht nur auf eine Gesamtnote schielen kann.
Das ist generell das Problem bei Reifentests. Reifen sind eine sehr komplexe Sache. Und irgendwie müssen die Tester die komplexen Eigenschaften auch für unbedarfte Leser greifbar machen. Den perfekten Test wirst du daher nicht hinbekommen, das liegt einfach in der Natur der Sache.
Aber ich bleibe bei meiner Empfehlung: Mehrere Tests ansehen und einen Reifen auswählen, der bei allen Tests im vorderen BEreich gelandet ist. Mit einem solchen Reifen kann man nicht so rasend viel falsch machen.
Die Eurolabels sind teilweise nicht zu verstehen und verwirren nur den Otto Normalverbraucher. Man kennt aus aus dem Laden von Waschmaschine, Kühlschrank ect. dass A+++ das Beste ist. In der Reifenwelt so nicht übertragbar. Was will man denn mit einem Reifen, der ein A Label hat bei Rollwiderstand? So ein Reifen kann doch keinen Gripp aufbauen. Um es extrem zu verdeutlichen. Ein ordentlicher Reifen mit A+++ Rollwiderstand sieht dann so aus (man achte auf den Eisenbeschlag).