E 10 ?!
Einen wunderschönen guten Tag
Ich plane mir einen 500 E anzuschaffen doch als ich vor ein paar Tagen mitbekommen habe , dass nun bald dieser komische E 10 Kraftstoff eingeführt werden soll ist mir doch etwas flau im Magen geworden
Nun meine Frage : Ist es möglich den guten 500 E mit diesem neuen Kraftstoff problemlos zu fahren oder werde ich auf Super Plus umsteigen müssen ?
Und sofern es nicht möglich ist : Welche Schäden kann der neue Kraftstoff verursachen und wodurch werden diese hervorgerufen ?
Ich bedanke mich schon mal im Vorraus für eure Antworten
Schönen Gruß
Timo
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18 Antworten
Hallo!
E10 bedeutet, dem Kraftstoff werden 10% Ethanol (alkohol) zugemischt. Bei Vielen älteren Autos führt das zu problemen, weil das Einspritzsystem nicht mehr richtig regelt und es dadurch zum magerlauf und damit zum motorschaden kommen kann.
Unser Benzin enthält jetzt schon 5% Ethanol, genauso wie im Diesel bis zu 7% Biodiesel sind.
Vor dem Motorschaden kannst du dich durch tanken von super plus oder durch umrüsten auf E85 (85% Ethanol, kostet der liter unter einem Euro).
Ok....
wie würde denn das Umrüsten von statten gehen ?
Kannst du mir das sagen ?
Alles Unfug. Die Motoren von Mercedes sind E10-fest. Die einzige Ausnahme sind die Kompressor-Motoren. Es gibt eine entsprechende Liste beim ADAC, der ursprüngliche - nicht mehr funktionierende Link war: http://www1.adac.de/images/E10 Freigaben Liste_neu_tcm8-260791.pdf
Viele andere Hersteller sind noch lange nicht so weit.
ich würde mich nicht auf irgendwelche freigabelisten verlassen, was macht dich so sicher das es dem motor nicht schadet?
Was macht dich so sicher DAS es dem Motor schadet?
Ich kenn nen 300E, der läuft mit E85. Keine großen umbaumaßnahmen, nur ein paar Sensoren "getrickst". Hat schon über 70tsd km mit E85 runtergerissen. Kein einzigstes Problem.
Moin,
Mercedes verkauft seit X Jahren Autos in den USA. In den USA ist E10 und Exx Kraftstoff seit den 70er Jahren massiv verbreitet. Probleme damit sind mit nicht bekannt.
Problematisch sind bei E10 und Exx vorallem bei speziellen Aluminiumlegierungen - diese können dann langsam "aufgelöst" werden. Diese Reaktion ist normalerweise SEHR LANGSAM ... die Lebensdauer herkömmlicher Teile wird dadurch allerdings eher marginal geschädigt.
Bei den Direkteinspritzern haben wir ab der Railpumpe einen deutlich höheren Druck (wenn ich mich richtig erinnere - 400 bar und höher). Je höher der Druck (oder die Temperatur) desto schneller ist eine chemische Reaktion. Dummerweise bestanden bei den Direkteinspritzern der ersten Generation einige dichtende Verschraubungen des Rails aus nicht speziell vergüteten Aluminium - bei diesen bestünde bei E10 das Risiko einer vielfach schnelleren Korrosion. Du kannst dir ja mal vorstellen was passiert, wenn Benzin das bei 400 und mehr Bar unter der Motorhaube rumspritzt ... Dieses Risiko hast du bei einem 124er nicht ... die Ethanolkorrosion sollte wie oben gesagt recht lahm sein.
Ich sehe da ein Minirisiko ... vielleicht wird der 500er halt nicht 50 Jahre sondern nur noch 48 Jahre alt ... aber obs relevant ist darf stark bezweifelt werden.
MFG Kester
verwechselst du da was, kester?
rail gibt es m.e. nur beim diesel mit common rail technik und sowas fährt gar nicht mit benzin.
ich glaube übrigens nicht, daß bioalkohol alu irgendwie angreift, m.e. ist das nur panikmache.
ciao
ulf
Hallo
Hier mal etwas........
Die überwiegende Mehrheit aller Mercedes-Benz und smart Pkw mit Ottomotoren kann unseren bisherigen Erfahrungen nach grundsätzlich mit E10 Kraftstoff betrieben werden.
Ausgenommen sind Modelle der ersten Generation Direkteinspritzung (C 200 CGI - 203 und CLK 200 CGI - 209) der Jahre 2002 - 2005. Ebenso ausgenommen sind Modelle, welche werkseitig ohne geregelten 3-Wege Katalysator produziert oder mit Vergaser ausgerüstet wurden. Diese sind in der Regel älter als 23 Jahre.
In der nachfolgenden Tabelle sind alle Fahrzeugbaumuster aufgeführt, die nicht mit einer Bioethanolbeimischung von mehr als 5 Prozent betrieben werden dürfen. Diese Fahrzeuge müssen stets mit Ottokraftstoff (DIN51626-2:2007-10 / DIN EN228:2004) der Sorte „Super Plus“ betrieben werd
W124
200
124.020
03.1984 / 01.1985 - 08.1989
M 102 V 20 / 102.922
W124
200
124.020
09.1989 - 06.1990
M 102 V 20 / 102.922
W124
200 E
124.021
01.1985 / 07.1985 - 08.1989
M 102 E 20 / 102.963
nur ohne geregelten 3-Wege-Katalysator
W124
230 E
124.023
03.1984 / 01.1985 - 08.1989
M 102 E 23 / 102.982
nur ohne geregelten 3-Wege-Katalysator
W124
260 E
124.026
08.1984 / 09.1985 - 08.1989
M 103 E 26 / 103.940
nur ohne geregelten 3-Wege-Katalysator
W124
300 E
124.030
04.1984 / 04.1985 - 08.1989
M 103 E 30 / 103.980
ab 09.1985: 103.983
nur ohne geregelten 3-Wege-Katalysator
W124
200 T
124.080
03.1985 / 11.1985 - 08.1989
M 102 V 20 / 102.922
W124
200 T
124.080
09.1989 - 05.1990
M 102 V 20 / 102.922
W124
230 TE
124.083
04.1985 / 10.1985 - 08.1989
M 102 E 23 / 102.982
nur ohne geregelten 3-Wege-Katalysator
W124
300 TE
124.090
05.1985 / 11.1985 - 08.1989
M 103 E 30 / 103.983
nur ohne geregelten 3-Wege-Katalysator
W124
200 CE
124.041
03.1990 / 06.1990 - 12.1992
M 102 E 20 / 102.963
nur ohne geregelten 3-Wege-Katalysator
Fahrzeuge, in deren Bedienungsanleitung ausdrücklich die Verwendung von Super Plus Ottokraftstoff vorgesehen ist (z.B. AMG, Maybach), müssen weiterhin vorwiegend die Sorte Super Plus tanken.
Hinweis:
Mercedes-Benz, Maybach und smart Pkw dürfen ausschließlich mit normgerechten Kraftstoffsorten (DIN / EN Norm) betankt werden. Diese sind in Deutschland an den Zapfsäulen mit folgenden Kennzeichnungen versehen:
Normal E10 schwefelfrei DIN 51626-1
Super E10 schwefelfrei DIN 51626-1
Super Plus E5 (DIN EN 228) DIN 51626-2
Dieselkraftstoff schwefelfrei DIN 51628.
Kraftstoffe, die die europäische EN-Norm erfüllen, sind für Normal, Super und Super Plus Kraftstoff mit EN228 gekennzeichnet und für Dieselkraftstoff mit EN590.
VlG Frank
Moin,
Bei Benzindirekteinspritzern nennt man den Teil der unter Hochdruck steht im Normalfall ebenfalls "Rail" - heißt ja nur soviel wie "Schiene/Verbindung". Ist sowas wie ein Sammelbegriff - bei den LPI (LPG Einspritzern) heißt das Teil auch Rail
Du kannst dir sicher sein - das Ethanol Alu angreift. Das garantiere ich dir als diplomierter Chemiker Nur - du wirst es nicht sehen - die Reaktion ist schlicht und einfach sehr langsam - bei normalen Teilen im Auto setze ich mal so 10 Jahre an, bis man Korrosion feststellen wird können. Also für die meisten dürfte das zu vernachlässigen sein. Bei den Direkteinspritzern ist der Systemdruck aber um ein vielfaches höher - mit einer entsprechenden Beschleunigung der Reaktionsgeschwindigkeit. Wobei hinzu kommt Direkteinspritzer profitieren eh von Super Plus - ist meiner Meinung nach also kein Beinbruch.
Wie schon gesagt - beim beim 124er erwarte ich an dieser Stelle keine großen Probleme.
Bzgl. der Liste - die älteren katfreien und vergaserbestückten Fahrzeugen hätte ich auch keine großen Bedenken. Bei denen hat nur niemand eine Idee, wie sie sich verhalten - deren Technik ist ja nunmal nicht mal mehr "extrapolierbar".
Gruß Kester
Zitat:
Original geschrieben von ulf r.
verwechselst du da was, kester?
rail gibt es m.e. nur beim diesel mit common rail technik und sowas fährt gar nicht mit benzin.
ich glaube übrigens nicht, daß bioalkohol alu irgendwie angreift, m.e. ist das nur panikmache.
ciao
ulf
in seewasser bildet nach meiner erinnerung alu eine nahezu unangreifbare oxidschicht, mit wasser kann alu korridieren, das habe ich durchaus schon gesehen(zyl.kopf an den dichtflächen), was ist die reaktionsgrundlage bei bioalkohol? oder reagiert alu auf jeden alkohol oder nur ethanol?
stellt sich aber auch die frage, ob 10% da schon was ausmachen, 85-100% sind ev. eine andere hausnummer.
wie siehst du E85 verträglichkeiten mit alter k-jetronic? davon mal abgesehen, daß man da wohl den systemdruck erhöhen sollte, ist wohl überwiegend der mengenteiler gefährdet.
ciao
ulf
Moin ,wo kann man Ethanol kaufen ???
Gruss Jörg
Moin,
Um es mal ganz einfach zu sagen
Alkohole (das macht nicht nur Ethanol) bilden mit Aluminium sogenannte Alkoholate. Die schwimmen dann mit dem Aluminiumatom einfach weg.
Wie gesagt - durch die Passivierung des Aluminiums passiert das sehr langsam - aber es passiert.
MFG Kester
keine chemische additivierung möglich, die das verhindert?
ciao
ulf
Moin,
Klar kannst du Aluminium so behandeln - das nix mehr passiert. Nur das geht nicht mehr "nachträglich" also heute. Eine Additivierung des Kraftstoffes - sicherlich denkbar ... es gibt kaum etwas das "gar nicht" gehen täte ... da fragt sich nur was es kostet. Klassische Additive - die der Aluminiumkorrosion in Lösung vorbeugen täten - sind in Benzin nicht löslich - müßte man also neu Entwickeln.
MFG Kester