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E 350 CGI: Rußbildung

Mercedes E-Klasse W212
Themenstarteram 3. Oktober 2010 um 18:00

Hallo E-Klasse-Freunde,

mein 350er wurde mehrere Wochen nicht gewaschen - heute schaue ich mir den hinteren Stoßfänger genauer an und denke, ich sehe nicht recht: ein mit dem Finger abwischbarer Rußschleier liegt auf dem silbernen Lack. Die beiden Auspuffrohre sind innen mit fettem schwarzen Ruß ausgekleidet. Ich dachte, das gibt es nur bei einem Diesel (ohne Partikelfilter, wohlgemerkt)!

Nun habe ich im Forum (u. a. bei BMW) etwas gestöbert: das Phänomen scheint bei neueren Modellen bekannt zu sein. Speziell für einen Benzin-Direkteinspritzer sei eine unvollständige Verbrennung typisch.

Könnt Ihr über ähnliche Erfahrungen berichten?

Sonst kann ich meinem T-Modell übrigens nach gut 1/2 Jahr und 8.000 km Fahrtstrecke absolute Mängelfreiheit attestieren (bei Opel war ich nach diesem Zeitraum bereits Stammkunde in der Werkstatt).

Beste Grüße

Hasenohr

Beste Antwort im Thema

Die Turbo - DI bei Mercedes haben keine Schichtladung, sondern homogen laufende Motoren, wie ein konventioneller Saugrohreinspritzer, aber mit Hochdruckdirekteinspritzung.

Rußbildung deutet immer auf eine schlechte Verbrennung hin, man denke nur an eine Kerze, die z.B. dann rußt, wenn der Docht zu lange ist und die Flamme es nicht mehr schafft, den Kohlenstoff zu oxidieren.

Er entsteht, weil beim Direkteinspritzer zu wenig Zeit vorhanden ist, um die Kraftstofftröpfchen vollständig zu verdampfen. So gelangt nicht genug Sauerstoff an die einzelnen Kraftstofftröpfchen, so dass dann der Kohlenstoff verkokt.

Auch konventionelle Saugrohreinspritzer rußen, aber nur beim Kaltstart und bei hoher Last aufgrund des Luftmangels. Bei Teillast laufen diese guten alten Motoren wesentlich sauberer (was den Partikelausstoß betrifft) als die moderneren DI - Motoren. Kann man auch gut bei älteren, sanft gefahrenen Rentnerfahrzeugen mit Ottomotor sehen, da holt man sich beim Endrohrfummeln keine schwarzen Finger.

Einen Direkteinspitzer mit Ottomotor ohne übel schwarzes Endrohr habe ich persönlich noch nie gesehen. Kein Wunder, dass es bald auch für Benziner Grenzwerte für den Partikelausstoß gibt.

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am 3. Oktober 2010 um 19:01

Ich wasche mein Auto oft.

Ich kann aber vom Abgasendrohr bestätigen, hier setzt sich immer schnell Russ an. E 200 CGI (Benziner, Direkteinspritzung, ein Abgasrohr) EZ 02/2010.

Ich denke auch nicht, dass die Verbrennung "unvollständig" ist, sondern die Russteilchen, die bei jeder Verbrennung entstehen, besonders bei Direkteinspritzern sehr fein aber auch sehr intensiv sind.

Man kann den Russ vom Endrohr wegputzen, schnell ist dieser wieder da.

Bei den CGIs habe ich das häufiger gesehen.

Bei den CDIs (Diesel mit RPF) ist hinten sauberer....

Verkehrte Welt:D:D:D

Gruss

Daniel

Rußen bei den CGI ist bei MB bekannt, es gibt jedoch im Moment keine Lösung für das Problem.

am 3. Oktober 2010 um 20:10

Ich möchte noch ergänzen:

Das Endrohr ist nicht komplett schwarz mit einer dicken Schicht. Das Endrohr wird am unteren Rand über wenige Zentimeter etwas schwarz verfärbt am Abschluss.

Nicht, dass hier gleich wieder die Fremdforenjäger erscheinen:)

Hi,

hatte bis vor kurzem einen 99er Mitsubishi Carisma GDI.

Das war damals der erste moderne Direkteinspritzer auf dem Markt und bei dem war der Auspuff auch immer schön verrußt. Nach einem starken Laswechsel konnte man sgar immer eine Rußwolke produzieren fast wie bei einem Diesel :D

Scheint wohl wirklich ne Eigenheit von Direkteinspritzern zu sein.

Wobei mein Smart 451 mit Turbomotor ebenfalls ein verrußtes Endrohr hatte und der ist meines Wissens kein Direkteinspritzer.

GRuß Tobias

Ist vielleicht ein technisch versierter User unter uns, der den Grund für die Rußbildung kurz erklaeren könnte?

Ich als zukünftiger 500 CGI Fahrer finde es gar nicht lustig, wenn nach ein paar zügigen Autobahnetappen das Heck meines Fahrzeugs Diesel-esque mit Ruß vollgeschmiert waere. Zumal ich bei meinem jetzigen 500er (M273) nie von so einem Problem gehört habe und immer Freude an meinem suaberen Benziner hatte.

am 6. Oktober 2010 um 18:11

Habe das gleiche Problem bei meinem E250CGI. Laut DB ist das ein bekanntes Problem bei den Direkteinspritzern, allerdeings derzeit ohne Lösung.  

Am Heck ist auf dem silbernen Lack nach spätestens zwei Wochen ein Rußfilm deutlich erkennbar. Von meinen Vorgänger-Fahrzeugen einer anderen Marke kenne ich das nicht. Scheint MB typisch zu sein und empfinde ich als ziemlich lästig zumal sich der Rußfilm beim Clean-Park nicht so einfach mit dem Hochdruckreiniger entfernen läßt.

Themenstarteram 7. Oktober 2010 um 19:25

Sappralot, man führe sich folgenden Artikel zu Gemüte:

"Konventionelle Ottomotoren zeigen im Teillast-Bereich (typische Fahrzyklen) sehr geringe Partikelemission, bei Lastzunahme und insbesondere bei Anfettung des Gemisches werden allerdings Partikelkonzentrationen gemessen, die dem Dieselmotor sowohl bezüglich der Partikelkonzentration als auch bezüglich des Partikelcharakters weitgehend entsprechen.

Beim Ottomotor mit Direkteinspritzung ist die Situation dem Dieselmotor ähnlich. Vor allem im geschichteten Betrieb werden hohe Konzentrationen an Feinstpartikeln festgestellt."

zitiert aus:

http://www.motorlexikon.de/?I=5357&R=P

Hmm - können wir in absehbarer Zeit mit dem Entzug unserer grünen Feinstaubplakette rechnen?

Grüße

Hasenohr

Zitat:

Original geschrieben von Hasenohr

 

Hmm - können wir in absehbarer Zeit mit dem Entzug unserer grünen Feinstaubplakette rechnen?

Grüße

Hasenohr

Wir kriegen wohl eher ein grünes Nummernschild wie die Dieseltraktoren.;)

Nein, denn die Feinstaubplakette hat mit Feinstaub nix zu tun ;) Ein Rußfilter sammelt auch nur den groben Ruß auf, Feinstaub ist gar nicht sichtbar. Dabei ist er es, der gesundheitsgefährdend ist, und nicht der grobe Ruß. Natürlich trotzdem nicht schlecht, dass die Diesel keine schwarzen Wolken mehr hinter sich herziehen.

Wahrscheinlich wird es bald auch Rußfilter für Benziner geben ;)

Gruß Viper

am 7. Oktober 2010 um 20:38

Direkteinspritzer haben im Vergleich zum konventionellen Ottomotor versch. Betriebsarten. So wird im Teillastbereich eine Ladungssschichtung im Brennraum vorgenommen um bei magerer Mischung (Sauerstoffüberschuss) ein Verbrauchsvorteil erzielen zu können. Dabei entstehen aber durch das inhomogene Kraftstoff / Luftgemisch und örtlich stark schwankenden Verbrennungstemperaturen vermehrt Emissionen (speziell NOx) was durch Abgasrückführung kompensiert werden muss. Durch die Inhomogenität im Gemisch bzw. der Verbrennung entstehen ebenfalls noch zusätzliche Rußemissionen.

Wird die Ladungssschichtung bei höheren Lasten angewandt, fettet das Gemisch sich zunehmend an und Rußbildung entsteht (aber keine Ahnung ob das bei den Daimler-Aggregaten zutrifft, da normalerweise dann auf homogenen Betrieb mit 1:1 Kraftstoff: Luft umgestellt wird).

Im Volllastbereich wird, ähnlich wie beim konv. Otto, das Gemisch angefettet um die Temperatur zu reduzieren, dabei entstehen dann stets deutliche Rußemissionen.

Resultat: Es entstehen bei jeder Fahrsituation vermehrte Rußemissionen, im direkten Vergleich zu konv. Ottomotoren.

Die Turbo - DI bei Mercedes haben keine Schichtladung, sondern homogen laufende Motoren, wie ein konventioneller Saugrohreinspritzer, aber mit Hochdruckdirekteinspritzung.

Rußbildung deutet immer auf eine schlechte Verbrennung hin, man denke nur an eine Kerze, die z.B. dann rußt, wenn der Docht zu lange ist und die Flamme es nicht mehr schafft, den Kohlenstoff zu oxidieren.

Er entsteht, weil beim Direkteinspritzer zu wenig Zeit vorhanden ist, um die Kraftstofftröpfchen vollständig zu verdampfen. So gelangt nicht genug Sauerstoff an die einzelnen Kraftstofftröpfchen, so dass dann der Kohlenstoff verkokt.

Auch konventionelle Saugrohreinspritzer rußen, aber nur beim Kaltstart und bei hoher Last aufgrund des Luftmangels. Bei Teillast laufen diese guten alten Motoren wesentlich sauberer (was den Partikelausstoß betrifft) als die moderneren DI - Motoren. Kann man auch gut bei älteren, sanft gefahrenen Rentnerfahrzeugen mit Ottomotor sehen, da holt man sich beim Endrohrfummeln keine schwarzen Finger.

Einen Direkteinspitzer mit Ottomotor ohne übel schwarzes Endrohr habe ich persönlich noch nie gesehen. Kein Wunder, dass es bald auch für Benziner Grenzwerte für den Partikelausstoß gibt.

... also an unserem BMW 118i kann ich nichts Dergleichen feststellen.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb

Die Turbo - DI bei Mercedes haben keine Schichtladung, sondern homogen laufende Motoren, wie ein konventioneller Saugrohreinspritzer, aber mit Hochdruckdirekteinspritzung.

.....

Sry 4 x Grün das geht gar nicht. Scheint wohl als versteht man meine (zu chemische) Erklärungen oben nicht.

Schichtladung wird beim 350 CGI definitiv verwendet. Google und diverse Einträge helfen. Homogenbetrieb wird NUR außerhalb des Teillastbereichs angewandt.

http://www.auto-news.de/.../...it-sparsamem-Direkteinspritzer_id_23946

 

Abgesehen davon wird bei Direkteinspritzern mit hoher Aufladung der injezierte Gemischnebel so dermaßen stark zerrissen, dass keineswegs von "Tröpfchen" mehr die Rede sein kann, sondern von einem verdampften Kraftstoffgemisch. Durch die Verbrennung nahe am optimalen thermodynamischen Betriebspunkt muss ein deutlicher Sauerstoffüberhang vorhanden sein (weniger Kraftstoff, dafür mehr Sauerstoff), wodurch ein geringerer Verbrauch erreicht wird, aber die Partikelemissionen steigen. --> Da habt ihr euren Dreck am Endrohr.

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