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E-Auto aufladen mit von altem Speiselöl betriebenem Dieselgenerator

Themenstarteram 28. Oktober 2024 um 20:38

Früher bin ich mal zum Spass in einem alten Volvo Diesel mit altem gefiltertem Frittenöl gefahren, da meine Eltern mehrere Imbisse betreiben und daher viel davon anfällt, für mich kostenlos. Heute ist das ja irgendwie heikel, wegen Steuern usw.

Meine Frau fährt einen elektrischen Renault.

Was wäre wenn ich das alte Frittenöl filtere und dann einen Dieselgenerator betreibe um den E-Renault zu laden.

Wäre doch legal, oder.

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11 Antworten

Die meisten E-Autos nehmen keinen Strom aus Generatoren an, da die Netzfrequenz zu sehr schwankt.

Du bräuchtest hierfür vermutlich eher einen Invertergenerator oder eine anständige Netzersatzanlage mit exakt 50Hz.

Legal wäre es meiner Meinung nach. Zahlen E-Autos überhaupt Steuern?

Zitat:

Was wäre wenn ich das alte Frittenöl filtere und dann einen Dieselgenerator betreibe um den E-Renault zu laden.

Wäre doch legal, oder.

Mach dir keinen Kopf, bau der Nachbarschaft wegen eine gute Schalldämmung um den Diesel herum und sorge dafür das die Lichtmaschaschine eine Spannung von ( Drehstrom ) 400 Volt und nachgeschalteten Inverter 50 Hertz !!!! liefert.

Wenn du mit diesen Vorraussetzungen auch noch das Geld dazu hast, setze es um. Ich drücke dir die Daumen.

MfG kheinz

Coller Gedanke. ;) das Aggregat auf einen Anhänger und schon hast du einen Hybrid. Oder ein E Pickup mit Aggregat auf der Ladefläche wäre noch besser :)

Was genau soll da wegen der Steuer heikel sein?

Bei Benzin liegt der Energiesteuersatz bei 65,45 Cent je Liter, bei Diesel bei 47,04 Cent je Liter.. Wenn ich aus Rapsöl Strom gewinne, sollte das Energiesteuergesetz nicht greifen. Die MwSt auf den Energieträger wie z.b. Rapsöl oder Frittenfett ist ja schon entrichtet. Doch fühlt sich das für deutsche Verhältnisse zu einfach an .

Ist es auch. Weils sich um Abfall handelt und dann das Kreislaufwirtschaftsgesetz greift. Siehe https://www.abfallratgeber.bayern.de/.../index.htm Ich zweifel sehr stark an, dass irgendein alter Dieselgenerator ein BImschG zugelassener Entsorgungsweg ist. Somit ist der Ansatz "Frittenfett -> Generator --> Strom" unzulässig. Vom Thema "Stromsteuer" ganz abgesehen, siehe https://www.zoll.de/.../allgemeines_node.html#doc286676bodyText1

Ob dieser Ansatz nach Stromsteuergesetz §9 Nummer 3a steuerfrei ist - ich kanns nicht sagen. Aber als Entsorgungsweg ist das ganz sicher nicht zulässig.

Zudem hast du noch was technisches zu beachten. Es hat Gründe, wieso z.B. Rapsöl wenigstens zu Biodiesel umgewandelt wird. Weil Pflanzenöl hat am Ende eine COOH Gruppe (sauer) statt COOCH3 Funktion (neutral). Weiterhin ist der Dampfdruck von reinen Fetten weit niedriger als der von Methylestern. Klingt unbedeutend, hat aber Einfluss auf den Eintrag von Kraftstoff ins Öl. Was dann dort durch die saure Restgruppe zu erhöhter Korrosion führt. Weiterhin katalysieren die sauren Restgruppen der Fette die Rußbildung und der Ruß an sich ist auch nicht ohne - der ist übler als "Dinodiesel". Siehe https://www.biofuelwatch.org.uk/.../...l_burning_and_public_health.pdf ... gab Ende der 2000er etliche Studien zu dem Thema. Was übrigens auch ein Grund war, reines Pflanzenöl als Treibstoff zu verbieten.

@GaryK

Ich bin grad fett verliebt in deinen Beitrag.

Solange nicht in mich - alles gut ;)

Was man nie vergessen darf - HVO bzw. die Firma NESTE hat in Deutschland diverse Marketingkampagnen laufen, um das Zeugs teurer als normalen Diesel zu verkaufen. Angeblich wegen "Technologieoffenheit" und was weiss ich alles. Was verschwiegen wird:

* die versprochenen Senkungen des CO2 Footprints stimmen nur, wenn es aus Abfallstoffen erzeugt wird. Abfall ist aber nur begrenzt verfügbar.

* Emissionen ändern bei "einfach HVO tanken" ggf deutlich. Manchmal passt es sauber (siehe hernandez, Energy Conversion and Management 219 (2020) unter https://www.sciencedirect.com/.../S0196890420305677?via%3Dihub%2C leider kein Open Access) wo die Emissionen unter HVO und Diesel perfekt passten und https://www.sciencedirect.com/.../S0016236118313929?via%3Dihub als Open Access. Wo Ergebnisse schwankten, je nach Fahrzeug und dessen Abgassystem.

Die implizierten Aussagen des Marketings "tank es und tu deinem Motor und der Umwelt was Gutes" stimmen pauschal nicht. Vor allem, da neuere Dieselmotoren ab etwa 6D-Temp in der Regel ein Niederdruck-AGR haben, welches Abgas hinter dem DPF entnimmt und vor dem Turbo einleitet. Da ist kein Ruß mehr drin, das Hochdruck-AGr wird effektiv kaum noch benutzt. Wenn überhaupt, dann kann von "weniger Ruß" nur Euro-5 mit AGR profitieren und die haben das NOx Thema ab Werk samt ggf. Softwareupdate. Ein AGR, was übrigens praktisch kaum benutzt wird - wie Messungen gezeigt hatten. Spätestens auf der Autobahn ist das AGR quasi tot. Weil kein AGR der Welt Abgas rückführen kann, wenn der Druck in der Ansaugbrücke (siehe Turbolader) höher ist als vor dem DPF.

Früher gab's Umbauten für Pflanzenöl im Diesel. Bekannter von mir hatte das auch in einem 3er Golf (hat dann beim Aldi Rapsöl getankt).

Mittlerweile wohl aber nicht mehr erlaubt.

Gruß Metalhead

Themenstarteram 29. Oktober 2024 um 19:10

Hatte heute frei und bisschen rumgespielt.

10L altes Motoröl und 6L Frittenöl gefiltert und ab in Tank.

Generator hat zwei 230V Steckdosen. Hab einfach das Ladegerät vom Renault eingestöpselt und den Generator gestartet. Ladegerät hat grün geleuchtet und im Renault wurde auch Ladevorgang signalisiert.

Die 16L waren nach ca. 12 Stunden Betrieb weg, der Renault zeigt jetzt 140km mehr Reichweite an. Manchmal korrigiert er innerhalb der ersten 5km Fahrt die Restreichweite noch stark nach oben oder unten. Aber irgendeine Energiemenge die vorher im Altöl war, ist jetzt im Renault und kann verfahren werden.

Für Heimgebrauch lohnt sich umwandeln in Biodiesel für mich nicht, das muss so wie es ist verbraucht werden können, sonst macht das Kosten/Nutzen/Zeitaufwand für mich keinen Sinn.

Ob es das Motoröl sauer macht, wird schon so sein, der Generator hat 0,8L Ölvolumen, das wechsel ich dann halt einfach öfter, kostet ja nix bei 0,8L.

Generator steht in einem durchlüfteten, gemauerten Nebengebäude aufm Hof (Abgase nach draussen geführt), nächster Nachbar 300m Luftlinie entfernt, bei dem hört man nix mehr. Aufm Hof hört man ein leises Rauschen wenn der Generator an ist, sonst nix.

Und damit ist der Thread unter Verweis auf die Nutzungsbedingungen zu. Weils vielleicht ein Verstoß gegen das Energiesteuergesetz ist, möglicherweise das Stromsteuergesetz und sehr sicher ein Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz und ganz sicher gegen das BundesImmissionsschutzgesetz.

Zudem aus 16 Litern "Öl" ganze 140 km Reichweite rauszuholen - das ist technisch einfach nur blamabel.

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