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E10 für Benzindirekteinspritzer besser geeignet?

Themenstarteram 29. August 2016 um 10:55

Hallo Leute,

ich habe mal eine Frage an die Motoren Profis, auf die ich leider keine Antwort finden konnte.

Ich fahre einen 330i Benzin Direkteinspritzer, N53 Motor. Bekanntlich hat dieser manchmal Probleme mit Injektoren, Hochdruckpumpe, Verkokungen usw.

Ich habe diese Probleme aktuell nicht, da ich die Verkokungen entfernen lassen und 6 neue Injektoren einbauen lassen habe.

Nun hat mir einer gesagt, dass mit E10 solchen Problemen zukünftig vorgebeugt werden kann, da E10 Injektoren und Hochdruckpumpe besser schmiert. Bislang habe ich E10 gemieden wie der Teufel das Weihwasser.

Was ist an dieser Aussage dran?

Beste Antwort im Thema

1925 wurde Monopolin eingeführt, heute würde man das E25 nennen (es bestand zu 25% aus Kartoffelschnaps). Nach meiner Kenntnis hat kein Hersteller damals von der Verwendung von E25 abgeraten.

Ab 1932 musste Benzin aller Marken mindestens 10% Bioethanol enthalten (der Bioethanolanteil wurde mit der Zeit noch etwas erhöht). Ab Anfang 1939 war Deutschland dann benzintechnisch gespalten: Südlich von Berlin gab es Südbenzin (verbleit), in Berlin und allem, was nördlich davon lag, gab es Nordbenzin (E13 mit etwas Benzol, aber weiterhin bleifrei).

Alle Vorkriegsautos haben in ihrem "ersten Leben" also schon Kontakt zu E10 bis E25 gehabt und es offensichtlich vertragen.

Nach dem 2. Weltkrieg gab es irgendwas flüssiges zu tanken, noch bis in die 60er waren die Normen sehr lückenhaft, so dass zusammengebraut wurde, was gerade opportun war. Mal mit Blei, mal ohne, hier mit Alkohol, dort mit Benzol. 1968 bekam Aral Super einen kräftigen Schluck Alkohol verpasst - beworben wurde dieser "Kraft-Stoff" mit einem sichtlich beschwingten /8.

Erst in den 70ern wurden Alkoholbeimischungen auf 5% begrenzt, aber hauptsächlich der Steuereinnahmen wegen: Alkohol unterlag damals nicht der Mineralölsteuer, daher ließ sich Benzin billiger machen, wenn man es mit Alkohol streckte.

Ab 1985 kam dann mancherorts (z.B. Australien) E10 wieder.

Mit anderen Worten (sofern die betreffenden Hersteller nicht regional unterschiedliche Motoren gebaut haben), war E10 bis E25 bis ca. 1970 und ab ca. 1985 E10 (oder schlimmeres) immer irgendwo verfügbar. Das einzige, was Probleme machen könnte, wären Gummiteile.

Und ja, Alkohol ist hydroskopisch, das ist richtig. Wenn man das Auto aber regelmäßig fährt, sorgt diese Eigenschaft dafür, dass das Wasser mit im Auspuff landet. Nur wenn man das Fahrzeug ein Jahr einmottet, muss man vorbeugende Maßnahmen treffen.

mfg

Text teilweise zitiert von MB100.de

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E10 schmiert nicht besser, verkokt aber weniger.

Pauschal gesagt ist E10 immer das bessere ROZ95 Benzin, da gibt es nur wenige Ausnahmen.

Zitat:

@RedMoon1973 schrieb am 29. August 2016 um 12:55:01 Uhr:

Hallo Leute,

ich habe mal eine Frage an die Motoren Profis, Bislang habe ich E10 gemieden wie der Teufel das Weihwasser.

Was ist an dieser Aussage dran?

Hey,

fahre den 350er CGI Direkteinspritzer. Würde mich auch interessieren. Habe das E5er immer gemieden. Gibt es da keine Dichtungsprobleme beim E10er? und Mehrverbrauch?

Was sind pro und kontra E10?

danke,

beny

Zitat:

@RedMoon1973 schrieb am 29. August 2016 um 12:55:01 Uhr:

Bislang habe ich E10 gemieden wie der Teufel das Weihwasser.

Warum? :confused:

Zitat:

@Drahkke schrieb am 29. August 2016 um 13:23:29 Uhr:

Zitat:

@RedMoon1973 schrieb am 29. August 2016 um 12:55:01 Uhr:

Bislang habe ich E10 gemieden wie der Teufel das Weihwasser.

Warum? :confused:

was mir negatives im Sinn ist:

dritte Welt- Nahrungsmittel werden fürs E10er verwendet.

Dichtungen können angegriffen werden.

Mehrverbrauch.

Rauerer Motorgeräusche.

Erst relative kurze Erfahrung mit E10. bzw. Langzeiterfahrung fehlt über z.b. 20jahre.

und??

gruß

beny

Zitat:

Gibt es da keine Dichtungsprobleme beim E10er? und Mehrverbrauch?

1. Nein, ist ja Biobenzin und kein Biodiesel.

2. Mehrverbrauch auch nicht wirklich, da sich geringerer Energiegehalt und bessere Verbrennungseffizienz in etwa ausgleichen. Wenn die Abgase dazu noch sauberer sind, ist das langfristig auch besser.

Es gibt Leute, die tanken für sauberen Auspuff sogar "Premium" Sprit, aber selbst der ist zum großen Teil nur mit Ethanol als Basisstoff aufgewertet.

Aber es dauert wohl noch lange, bis man versteht, dass Ethanol als Zusatz ein Spritverbesserer ist.

Zitat:

dritte Welt- Nahrungsmittel werden fürs E10er verwendet.

Dichtungen können angegriffen werden.

Mehrverbrauch.

Rauerer Motorgeräusche.

Erst relative kurze Erfahrung mit E10. bzw. Langzeiterfahrung fehlt über z.b. 20jahre.

Nein, es gibt eine Nachhaltigkeitsverordnung für die Ethanolbereitstellung für hiesiges E10.

Warum sollte der Motor Rauer laufen?

Langzeiterfahrungen sind in anderen Ländern vorhanden. Aber eigentlich braucht man die nicht. Es gibt keinen Grund. Kraftstoffmotoren sind in Ihrer Erfindungshistorie eh mit Ethanol groß geworden, damals gab es Benzin als billigen Abfallstoff und man musste diese Motoren erst auf das schlechtere Benzin anpassen.

Zitat:

 

Nein, es gibt eine Nachhaltigkeitsverordnung für die Ethanolbereitstellung für hiesiges E10.

Warum sollte der Motor Rauer laufen?

Langzeiterfahrungen sind in anderen Ländern vorhanden. Aber eigentlich braucht man die nicht. Es gibt keinen Grund. Kraftstoffmotoren sind in Ihrer Erfindungshistorie eh mit Ethanol groß geworden, damals gab es Benzin als billigen Abfallstoff und man musste diese Motoren erst auf das schlechtere Benzin anpassen.

Das ist wohl der grösste Blödsinn den ich je gelesen habe. Bist politisch sehr korrekt.

Ethanol ist Alkohol und als solcher vermischt sich, und zieht gern Wasser an.

"Benzin als billiger Abfallstoff"??? Was für ein Unsinn.

"Motoren sind mit Ethanol gross geworden". Noch grössere Unwahrheit. Wo kommt das nur her??? Bist eben ein guter Schüler der Meinungsmacher!

Ethanol ist der billige Zusatz der schädlich ist und viele Motoraenderungen erfordert damit es die Motoren weniger schadet. 'RedMoon' hat genau recht mit seinen Bedenken.

Schon vergessen, dass ein Vectra C 2.2 Direkt bei einem ADAC Versuch Motorschaden hatte ?

Zitat:

@Floram schrieb am 29. August 2016 um 15:12:45 Uhr:

Das ist wohl der grösste Blödsinn den ich je gelesen habe.

Leute die im Gegensatz zu dir in der Schule besser aufgepasst haben, würden selbiges über deinen Beitrag behaupten! :rolleyes:

Dass 'Benzin' bei der frühen Erdölverarbeitung lediglich als Abfall anfiel und Motoren tatsächlich erst mit 'Alkohol' betrieben wurden ist geschichtlich gesehen nunmal ein Fakt, der sich nicht unter den Tisch kehren lässt.

Zitat:

@Corsadiesel schrieb am 29. August 2016 um 15:49:43 Uhr:

Schon vergessen, dass ein Vectra C 2.2 Direkt bei einem ADAC Versuch Motorschaden hatte ?

Nein, im Gegensatz zu Dir habe ich aber auch mehr als nur die Überschrift gelesen!

1925 wurde Monopolin eingeführt, heute würde man das E25 nennen (es bestand zu 25% aus Kartoffelschnaps). Nach meiner Kenntnis hat kein Hersteller damals von der Verwendung von E25 abgeraten.

Ab 1932 musste Benzin aller Marken mindestens 10% Bioethanol enthalten (der Bioethanolanteil wurde mit der Zeit noch etwas erhöht). Ab Anfang 1939 war Deutschland dann benzintechnisch gespalten: Südlich von Berlin gab es Südbenzin (verbleit), in Berlin und allem, was nördlich davon lag, gab es Nordbenzin (E13 mit etwas Benzol, aber weiterhin bleifrei).

Alle Vorkriegsautos haben in ihrem "ersten Leben" also schon Kontakt zu E10 bis E25 gehabt und es offensichtlich vertragen.

Nach dem 2. Weltkrieg gab es irgendwas flüssiges zu tanken, noch bis in die 60er waren die Normen sehr lückenhaft, so dass zusammengebraut wurde, was gerade opportun war. Mal mit Blei, mal ohne, hier mit Alkohol, dort mit Benzol. 1968 bekam Aral Super einen kräftigen Schluck Alkohol verpasst - beworben wurde dieser "Kraft-Stoff" mit einem sichtlich beschwingten /8.

Erst in den 70ern wurden Alkoholbeimischungen auf 5% begrenzt, aber hauptsächlich der Steuereinnahmen wegen: Alkohol unterlag damals nicht der Mineralölsteuer, daher ließ sich Benzin billiger machen, wenn man es mit Alkohol streckte.

Ab 1985 kam dann mancherorts (z.B. Australien) E10 wieder.

Mit anderen Worten (sofern die betreffenden Hersteller nicht regional unterschiedliche Motoren gebaut haben), war E10 bis E25 bis ca. 1970 und ab ca. 1985 E10 (oder schlimmeres) immer irgendwo verfügbar. Das einzige, was Probleme machen könnte, wären Gummiteile.

Und ja, Alkohol ist hydroskopisch, das ist richtig. Wenn man das Auto aber regelmäßig fährt, sorgt diese Eigenschaft dafür, dass das Wasser mit im Auspuff landet. Nur wenn man das Fahrzeug ein Jahr einmottet, muss man vorbeugende Maßnahmen treffen.

mfg

Text teilweise zitiert von MB100.de

S-l225
E20110

Zitat:

Nur wenn man das Fahrzeug ein Jahr einmottet, muss man vorbeugende Maßnahmen treffen.

Richtig, E10 statt E5 tanken!

http://www.oldtimer-markt.de/.../oldtimer-und-e10-%E2%80%93-die-fakten

Eben, weil es Wasser bindet statt es stehen zu lassen!

Danke für die ausführliche Information.

In den Anfängen waren Kraftstoffe Schießpulver, dann Erdgas und dann Benzin / Gasoline.

Bei der Destillation von Kerosin / Diesel war Benzin ursprünglich ein Beiprodukt, das ist schon richtig aber es hinzustellen als sei es ein billiger Ersatz für Ethanol ergibt den falschen Eindruck, denn es war nicht so. Ethanol war nie der hauptsächliche Kraftstoff. Der Verbrennungsmotor und Benzin wurden gemeinsam entwickelt, a match made in heaven, eine göttliche Ehe.

Natürlich hat mat schon früher Ethanol oder Alkohole allgemein zu Benzin beigemischt aus wirtschaftlichen Gründen, aber zu sagen der Hubkolbenmotor sei an Ethanol gross gezogen worden ist offensichtlich falsch. Ethanol war immer nur eine Beimischung zum Benzin um billiger zu fahren.

Aus Notwendigkeit, bei Mangel von Benzin wurde Ethanol verwendet. Siehe auch Brasilien. Südafrika hatte den Fischer-Tropsch Process entwickelt um Gasoline aus Kohle herzustellen da kein Rohöl zur Verfügung stand. Selbst dort wollte man Benzin und nicht Ethanol.

Die Bedenken von 'RedMoon' dem Themenstarter kann ich nur befürworten.

am 29. August 2016 um 17:50

D.h. aber Direkteinspritzer die schon ab Werk mit 98roz fahren sollen sind von den Vorzügen von E10 ausgeschlossen und schlechter dran? :)

Themenstarteram 29. August 2016 um 17:52

Zitat:

@Drahkke schrieb am 29. August 2016 um 13:23:29 Uhr:

Zitat:

@RedMoon1973 schrieb am 29. August 2016 um 12:55:01 Uhr:

Bislang habe ich E10 gemieden wie der Teufel das Weihwasser.

Warum? :confused:

Mehrverbrauch

mögliche Probleme mit Dichtungen usw.

Paranoia

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