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E240 diverse Probleme - unruhiger Leerlauf, Getriebe "rutscht"

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 16. Juli 2014 um 14:25

Hallo Leute.

Es geht nach langer W210 Abstinenz mal wieder um einen W210, den ich selbst fahre, und der nicht über drei Ecken einem Bekannten gehört :D.

Fahrzeug: 1999 E240 Classic mit 722.6 Getriebe und LPG-Anlage

Problembeschreibung:

- unruhiger Leerlauf: Motor startet kalt auf allen sechs Zylindern, sobald er ein wenig warm wird, schüttelt er sich ein wenig. Wird er heiß, schüttelt er sich recht deutlich und scheint nur auf fünf Pötten zu laufen.

- Getriebe nimmt den Kickdown nicht an. Es wird gemächlich weiterbeschleunigt bis ca. 5500 rpm. Zwingt man das Getriebe in den Begrenzer mittels manueller Gangwahl, trennt das Getriebe ab 5000 oder 5500 rpm und der Motor jault hoch ohne zu beschleunigen.

Fährt man piano, schaltet das Getriebe alle Gänge sauber durch.

- Der Motor hat keine Leistung und erreicht mit Müh und Not 130 km/h. Woran erkenne ich ob das Notprogramm aktiv ist? MKL leuchtet nicht.

- LPG-Anlage KME schaltet bei Last immer wieder zurück auf Benzin.

Zieht man den Stecker des LMM, bessert sich der Leerlauf ein wenig.

Die MKL ist nicht an, selbst mit abgezogenem LMM-Stecker! Probleme sowohl unter Gas als auch unter Benzinbetrieb.

 

Hat jemand von euch ein wenig mehr Hintergrundwissen zur Problemlösung? Warum nimmt das Getriebe keinen Kickdown an? Vielleicht weil der Motor im Notprogramm ist?

Ich würde mich sonst erstmal auf Zündsystem, Falschluft, Kurbelgehäuseentlüftung, LMM, Lambdasonden und die Motorgebersensoren vertiefen...

Grüße

Auos

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 22. Juli 2014 um 13:51

Hallo ES,

ja das Zündsystem wird mit zunehmenden Alter immer mehr zum Sorgenkind, da hast du Recht. Wie bei meinem innig geliebten Omega muss man da immer wieder mal ein Auge drauf haben!

Ich habe in der Zwischenzeit mal die Ventildeckel abgenommen, um diese abzudichten. Nunja, was soll ich sagen: Der dreckigste Opelmotor den ich aufgemacht habe, war im Vergleich zu diesem M112-Exemplar ein Musterknabe!

Folgender Befund:

- Kurbelgehäuseentlüftung im Ventildeckel völlig zugekokt

- Ölsteigrohre im VD frei, aber deutlich verdreckt

- Gusshaut nicht vorhanden, Öl fließt zügig wieder zurück in die Ölwanne

- 3mm dicke zähe Ablagerungen (Ölkohle) in beiden Ventildeckeln an jeder erdenklichen Stelle

Das Fahrzeug war bis dahin nachweislich ein reines Langstreckenfahrzeug das nur bestes Öl gesehen hat Mobil1 New Life 0W40. Ursächlich für die Verkokung ist eine defekte Kurbelgehäuseentlüftung.

Die Reinigung ist äußerst langwierig und schweißtreibend. Diese Ölkohle ist einfach ein Teufelszeug... Ich habe drei Hände voll Ölkohle aus dem Ventildeckeln und den Zylinderkopfschraubenlöchern gefischt.

Aber nach 2 Litern Bremsenreiniger, zwei Flaschen BREF Power Entfetter, einer Flasche Felgenreiniger, vielen Borstenpinseln und Zahnbürsten und diversen Spülgängen mit dem Hochdruckreiniger in der Waschbox sind Sie nun endlich wieder Ölkohlefrei und sehen wieder ganz passabel aus.

Ich empfehle jedem (!) die Kurbelgehäuseentlüftung zu prüfen, um schlimmeren Schäden vorzubeugen !!!

Hierzu öffnet ihr bei laufendem Motor den Öleinfülldeckel. Der Motor muss dabei mit der Drehzahl deutlich in die Knie gehen und sich gleich darauf wieder fangen. Läuft er einfach unverändert weiter, ist die KGE mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fehlerhaft.

Eine andere Möglichkeit die KGE zu prüfen, ist ein Blatt dünnes Kopierapier bündig auf den Öleinfülldeckel zu legen. Es muss bei laufendem Motor leicht angesaugt werden und sich somit nach Innen wölben. Dann arbeiten die KGE korrekt. Im Kurbelgehäuse muss nämlich zwingend Unterdruck herrschen.

Wird es nach oben gedrückt, herrscht Überdruck im Kurbelgehäuse. Das System arbeitet fehlerhaft.

 

Ich empfehle die Lektüre folgender Webpräsenz

http://www.m112technikcheck.bplaced.net/oelkanalproblem.htm

 

weiterhin empfehle ich bei verdreckten Motoren dringend eine Dieselspülung des Motors! Auch die wird mein Dicker zu spüren bekommen :D

mit ölverschmierten Händen grüßt,

Auos

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und ich wurde mal den Fehlerspeicher auslesen.

... irgendwie schreibst du immer dasselbe ... :D :D :D

Ja stimmt kannst du das nicht übernehmen?

Themenstarteram 17. Juli 2014 um 18:08

Ja Leute, nach Reinigung des LMM läuft der Hobel schon ganz ansehnlich. Die Getriebeprobleme sind fast komplett weg und auch der Motorlauf ist spürbar besser, jedoch noch nicht perfekt.

Nun hat der Hobel ab 4500rpm keine Leistung. Ich hoffe, dass sich das mit Einbau eines neuen LMM bessert.

Weiterhin gehört das KGE-System ordentlich überholt. Diverse Schläuche sind porös. Ich werde einen Rundumschlag durchführen müssen...

Mein Adapterkabel für den Gutmanntester dürfte ja bald eintreffen... Dann gibts Fehlercodes :D

Themenstarteram 18. Juli 2014 um 18:19

Fehlerspeicher sagt: Diverse Fehlzündungen auf verschiedenen Zylindern (hängt mit der Abschaltung der LPG-Anlage zusammen=

Weiterhin war der LMM als Fehler angegeben.

Themenstarteram 19. Juli 2014 um 16:09

Dann mal munter weiter in meinem Monolog :D

Also ein neuer LMM ist drin. Das Problem hat sich gebessert, ist aber noch nicht weg.

Der rappelnde Leerlauf ist geblieben. Als Fehler konnte ich die Zündspule am ersten Zylinder ausmachen, die bei Hitze sofort aussetzt. Geprüft habe ich es folgendermaßen:

Stecker an der Zündspule kabelbaumseitig eine nach der Anderen abgezogen und auf den Motorlauf geachtet. Lief er nach Abstecken schlechter, kam der Stecker wieder drauf und es ging an der nächsten Spule weiter. Bei Zylinder 1 tat sich nach Abstecken des Steckers gar nichts. Also war der Zylinder 1 als Übeltäter entlarvt.

Danach habe ich Zündkabel und Zündspule des ersten Zylinders mit denen des Zweiten Zylinders getauscht und der Fehler ist mitgewandert. Nun hatte Zylinder 2 Aussetzer. Die Zündspule ist der Übeltäter, da die Zündkabel unauffällig waren.

Ich habe eine neue gebrauchte Zündspule bestellt und werde berichten.

PS: Wären die Zündaussetzer nicht mitgewandert, dann kämen nur noch Zündkerzen oder Motorkabelbaum/Steuergerät als Fehler in Betracht.

Hallo Auos,

besten Dank für den Bericht! Das Zündsystem scheint sich als häufige Fehlerquelle beim M112 zu "etablieren". Die Spulen sind jetzt wohl bei vielen Fahrzeugen langsam fällig... Der User GoozeMan hat sich einen Wolf gesucht, bis er im Zündsystem die Fehler für den unruhigen Motorlauf finden konnte. Bei mir selbst waren es (überfällige) Zündkerzen, die zu stärkeren Vibrationen geführt haben.

Viele Grüße

ES

Themenstarteram 22. Juli 2014 um 13:51

Hallo ES,

ja das Zündsystem wird mit zunehmenden Alter immer mehr zum Sorgenkind, da hast du Recht. Wie bei meinem innig geliebten Omega muss man da immer wieder mal ein Auge drauf haben!

Ich habe in der Zwischenzeit mal die Ventildeckel abgenommen, um diese abzudichten. Nunja, was soll ich sagen: Der dreckigste Opelmotor den ich aufgemacht habe, war im Vergleich zu diesem M112-Exemplar ein Musterknabe!

Folgender Befund:

- Kurbelgehäuseentlüftung im Ventildeckel völlig zugekokt

- Ölsteigrohre im VD frei, aber deutlich verdreckt

- Gusshaut nicht vorhanden, Öl fließt zügig wieder zurück in die Ölwanne

- 3mm dicke zähe Ablagerungen (Ölkohle) in beiden Ventildeckeln an jeder erdenklichen Stelle

Das Fahrzeug war bis dahin nachweislich ein reines Langstreckenfahrzeug das nur bestes Öl gesehen hat Mobil1 New Life 0W40. Ursächlich für die Verkokung ist eine defekte Kurbelgehäuseentlüftung.

Die Reinigung ist äußerst langwierig und schweißtreibend. Diese Ölkohle ist einfach ein Teufelszeug... Ich habe drei Hände voll Ölkohle aus dem Ventildeckeln und den Zylinderkopfschraubenlöchern gefischt.

Aber nach 2 Litern Bremsenreiniger, zwei Flaschen BREF Power Entfetter, einer Flasche Felgenreiniger, vielen Borstenpinseln und Zahnbürsten und diversen Spülgängen mit dem Hochdruckreiniger in der Waschbox sind Sie nun endlich wieder Ölkohlefrei und sehen wieder ganz passabel aus.

Ich empfehle jedem (!) die Kurbelgehäuseentlüftung zu prüfen, um schlimmeren Schäden vorzubeugen !!!

Hierzu öffnet ihr bei laufendem Motor den Öleinfülldeckel. Der Motor muss dabei mit der Drehzahl deutlich in die Knie gehen und sich gleich darauf wieder fangen. Läuft er einfach unverändert weiter, ist die KGE mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fehlerhaft.

Eine andere Möglichkeit die KGE zu prüfen, ist ein Blatt dünnes Kopierapier bündig auf den Öleinfülldeckel zu legen. Es muss bei laufendem Motor leicht angesaugt werden und sich somit nach Innen wölben. Dann arbeiten die KGE korrekt. Im Kurbelgehäuse muss nämlich zwingend Unterdruck herrschen.

Wird es nach oben gedrückt, herrscht Überdruck im Kurbelgehäuse. Das System arbeitet fehlerhaft.

 

Ich empfehle die Lektüre folgender Webpräsenz

http://www.m112technikcheck.bplaced.net/oelkanalproblem.htm

 

weiterhin empfehle ich bei verdreckten Motoren dringend eine Dieselspülung des Motors! Auch die wird mein Dicker zu spüren bekommen :D

mit ölverschmierten Händen grüßt,

Auos

Oh je.. das klingt ja "fabelhaft".

Hast Du Dir auch das getriebeseitige Siphon angeschaut? Das ist nämlich eng und verstopft, woraufhin sich das Öl bis hinauf staut, ggf. in die Brennkammern gelangt... Ist mir letzten Winter passiert. Bisher läuft der Motor nach der Reinigung durch die Werkstatt wieder gut. Kennst Du den entsprechenden Thread? Unter http://mb210.info/index.php/pflegereparatur habe ich eine Linkliste zu dem Thema zusammengestellt, da sind einige Berichte aus diesem und aus anderen Foren, u.a. auch von Erich F., kelian und mir. Hatte auch ein Foto von der Ölkohle gepostet..

Viele Grüsse

ES

Zitat:

Original geschrieben von El Sibiriu

Hallo Auos,

besten Dank für den Bericht! Das Zündsystem scheint sich als häufige Fehlerquelle beim M112 zu "etablieren". Die Spulen sind jetzt wohl bei vielen Fahrzeugen langsam fällig... Der User GoozeMan hat sich einen Wolf gesucht, bis er im Zündsystem die Fehler für den unruhigen Motorlauf finden konnte. Bei mir selbst waren es (überfällige) Zündkerzen, die zu stärkeren Vibrationen geführt haben.

Viele Grüße

ES

dito...

Themenstarteram 23. Juli 2014 um 19:24

Hallo ES,

ja deinen Thread habe ich damals aufmerksam verfolgt. Die Kiste ist mittlerweile wieder zusammengebaut, die Ventildeckel sind abgedichtet und die defekte Zündspule ist getauscht. Der Karren läuft wieder ganz ansehnlich! Auch die Kurbelgehäuseentlüftung arbeitet einwandfrei. Das Siphon an der Kurbelwelle habe ich betrachtet, das ist freigängig.

Die Kiste will mich aber trotzdem ärgern: Kalt springt er neuerdings nur noch mit Startpilot an. Die Kraftstoffpumpe läuft nicht mehr an bei Zündung ein. Ich denke mal es wird das K40 Modul sein. Ich werde es mal begutachten und hier wieder Meldung machen!

Es grüßt,

Auos mit einem sauber laufenden M112, wenn er denn mal anspringt :D

Problem gelöst: K40 Relais war völlig intakt! Beim T-Modell gibt es neben der Batterie ein schwarzes Relais was unter Anderem die Kraftstoffpumpe schaltet. Dieses war kaputt, die Sicherung Nummer 6 (für die Kraftstoffpumpe) neben der Batterie war kaputt und die Spritpumpe selbst hatte im Inneren gefressen. Sie zog fast 15A Strom und wurde knallheiss.

Alles gewechselt und dem Karren im gleichen Zuge einen neuen KWS spendiert und er läuft nun wieder so wie er soll!

Ich bewundere deine Findigkeit wie deinen Langmut. :)

Naja, irgendein Hobby muss man ja wahren!

Und bevor ich der Werkstatt das Geld in den Rachen schmeiße, setzt ich mich allabendlich nach der Arbeit an die Mistkrücke und streichle sie zärtlich. Meistens hilft das und ich kann mit dem gesparten Geld mit der Familie zum Italiener :D

Apropos Findigkeit, die du gerne bewundern darfst (:D): Dieses Mistrelais neben der Batterie war in keinem einzigen Schaltplan verzeichnet! Darauf muss man erstmal kommen, dass selbiges das Kraftstoffpumpenrelais ist!

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