E290TD 722.6 Spezis hier? Adaptionsdaten interpretieren.
Hallo Forengemeinde!
Es geht um meinen E290 Turbodiesel mit Automatikgetriebe.
Ich bin das Auto jetzt ein paar Tage im Alltagsbetrieb gefahren und das einzige was noch nicht so recht passt ist das Getriebe, der Klassiker: Es schaltet im kalten Zustand sehr schlecht.
Es "verhaspelt" sich mit den Gängen und wechselt die Fahrstufen unsauber, aber halt nur im kalten Zustand. Warm ist alles einwandfrei.
Ich habe die Adaptionsdaten ausgelesen, kann diese aber nicht richtig interpretieren, da ich die Sollwerte nicht kenne. Ich weiß nur dass zwei der Füllzeiten wohl fast am Anschlag sind. Vielleicht kann mich hier ja mal jemand aufklären wie das bei einem einwandfreien Getriebe auszusehen hat. Werden die anderen Adaptionsdaten auch gebraucht um eine Aussage treffen zu können? Dann lade ich die noch hoch.
Laut Ölzustandszähler kam das Getriebeöl vor knapp 60tkm neu, ich weiß aber nicht ob man darauf vertrauen kann. Auf eine Angabe des Gesamtkilometerstandes verzichte ich erstmal bewusst, da ich nicht weiß ob das Getriebe schonmal repariert/überholt wurde, das wäre nicht undenkbar.
Edit: Ölstand natürlich gemessen - passt.
Lässt sich hier noch eine Besserung durch Ölwechsel/Spülung und Tausch von Elektroplatte/Getriebestecker erziele oder ist der Automat mechanisch am Ende?
Lieben Gruß aus der Hauptstadt,
td-t
Beste Antwort im Thema
Moin,
ich glaube du versprichst dir von den Adaptionsdaten viel zu viel.
Adaption heißt Anpassung. Woher soll dir irgendjemand fremdes sagen können, ob sich dein EGS nun mechanischem Verschleiß, oder alterndem Öl angepasst hat?
Der richtige Hinweis wurde bereits gegeben. Erst das kostengünstigere versuchen (Öl) und bei Misserfolg dann die Getriebeüberholung anstreben.
Natürlich möchte niemand eine Spülung in ein totes Getriebe investieren, aber dann bleibt dir nur die direkte Überholung.... Dann lebst du mit der Ungewissheit, dass es auch nur das Öl gewesen sein könnte.
Wie man es dreht und wendet, den "Masterplan" gibt es nicht.
Mfg
Bene
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19 Antworten
Was sind Füllzeiten ?
Eine Spülung könnte mit Sicherheit helfen. Aber nur, wenn sie richtig gemacht wird !
Versuche es erstmal, dann sieht man weiter...
Die Fülllzeiten der einzelnen Schalteinheiten geben Aufschluss über den mechanischen Zustand des Automaten - soviel weiß ich bereits.
Ich hoffe auf jemanden, der das etwas besser interpretieren kann als ich, denn wenn das Getriebe mechanisch am Ende ist brauch ich keine 300€ Spülung da reinstecken, sondern muss es zuerst mechanisch überholen.
Erstmal versuchen und dann weitersehen will ich ja gerade nicht, denn eine Spülung für ein totes AG will ich mir sparen.
td-t
Da Du offenbar Zugriff auf eine SD hast - kommst Du nur über den HHT-Modus ans EGS?
Nicht über Xentry-DAS? Es sollten dann doch irgendwo im System die Sollwerte erkennbar sein...
Spätestens das WIS sollte was dazu sagen (wenn für irgendwas relevant).
Habe die Stardiagnose nicht selbst bedient, kannte vorher auch nur den HHT als einzelnes Gerät.
Habe inzwischen aber auch ein wenig gelesen, wenn ich meinen Kollegen oder die SD selbst nochmal in die Finger kriege probiere ich es nochmal über Xentry.
Hatte bis dahin gehofft dass wir hier ein paar Spezialisten für den 722.6 haben, die mit den Adaptionsdaten auch so was anfangen können (und möglicherweise auch präzisere Schlussfolgerungen als die programmierte Reparatur nach MB geben können, also nicht nur "sollwert überschritten, muss neu").
Gruß,
td-t
Wenn du Zeit hast dann setze doch die Werte zurück und mach dann gleich eine Probefahrt! Such dir ein Gelände wo du gut beschleunigen kannst und das Getriebe bis zum schluß abtouren lassen. Also so lange rollen lassen bis das Getriebe wieder im ersten Gang ist. Dann Zündung aus und wieder starten und dann beobachte das Schaltverhalten Ob es besser geworden ist. Wenn ja oder nicht richtig Erkennbar dann lass den Wagen abkühlen und mach noch mal Probefahrt. Wenn keine Änderung ,naja dann liegt es am alten Öl oder Mechanik.
gruß
Interessantes Thema! Da ich z. Zt. leider wenig Zeit habe, kann ich nicht im WIS nachforschen... Aber wenn Du was rausfindest, wäre ich für die Weiterführung dieses Beitrags dankbar
Zitat:
@marauder12 schrieb am 15. August 2016 um 16:07:25 Uhr:
Wenn du Zeit hast dann setze doch die Werte zurück und mach dann gleich eine Probefahrt!
[...]
Der von dir genannte Teil der Probefahrt ist nur die halbe Miete, der Rest des Getriebes muss aufwändig in engen NM Bereichen in den einzelnen Fahrstufen adaptiert werden. Dafür braucht man den HHT oder muss den Laptop mit der Stardiagnose an Bord haben und braucht eine geeignete Strecke, um die NM Bereiche einzuhalten, sonst akzeptiert das EGS die Adaption nicht. Werde ich wohl auch noch machen, erstmal will ich aber die jetzt vorliegenden Werte interpretieren.
@Higgi: Ja, ich bleibe dran an dem Fall. Muss ich ja, ich nehme an mit dem aktuellen Zustand meines Automaten komme ich die zwei Jahre bis zum nächsten TÜV nichtmehr durch..
(Was mich zur nächsten Frage führen würde - könnte ich den 722.6 aus dem 300TD Plug&Play übergangswiese im 290TD verwenden, um das Auto nicht stilllegen zu müssen während das aktuell verbaute Getriebe möglicherweise überholt wird? Aber das Thema kommt später, eins nach dem anderen).
Gruß aus dem Bett,
td-t
Kann man davon ausgehen, dass die Diagnose keine Fehler im EGS angezeigt hat?
Zwischenstecker zum Kabelbaum am Getriebe und das Steuergerät EGS selbst sind trocken und nicht mit Getriebeöl geflutet?
Dar Ölstand stimmt, sagst Du. Die erforderliche Messprozedur (stimmende Öltemperatur, Messung im Leerlauf) wurde vermutlich eingehalten?!
Ich würde den Zusatnd des Getriebeöls prüfen und tatsächlich eine Spülung durchführen. In dem Zuge würde ich auch den Elektroteil der EHS tauschen - die 150€ mehr machen es auch nicht. Die Drehzalhsensoren der Platine reagieren recht empfindlich auf magnetischen Abrieb. Ferner ist dort ja auch ein Temperatursensor verbaut.
Ja nach Lust und Laune könnte man auch gleich die EHS völlig zerlegen und reinigen und dabei den Zustand von Federn und Schiebern und sonstigen Innereien begutachten.
Zitat:
@Higgi schrieb am 16. August 2016 um 02:44:02 Uhr:
Kann man davon ausgehen, dass die Diagnose keine Fehler im EGS angezeigt hat?
Zwischenstecker zum Kabelbaum am Getriebe und das Steuergerät EGS selbst sind trocken und nicht mit Getriebeöl geflutet?
Alle Steuergeräte waren voll mit Fehlern, daher habe ich zuerst alle Fehler gelöscht und bin dann nochmal gefahren. Anschließend wieder ausgelesen. Als einziger Fehler blieb die Heizwasserumwälzpumpe, die inzwischen getauscht ist.
Allerdings (und daher ist es doch ganz gut dass du gefragt hast) weiß ich grad nichtmehr, ob das Getriebe bei der anschließenden Probefahrt wirklich wieder komplett kalt war (also der "Fehler" auftrat). Was ja aber erstmal egal sein dürfte, ich weiß ja dass etwas nicht in Ordnung ist, ich will ja aber primär herausfinden ob bei dem mechanischen Zustand Investitionen noch sinnvoll sind oder ob ich zuerst die Mechanik überholen sollte.
EGS und Stecker trocken.
Zitat:
@Higgi schrieb am 16. August 2016 um 02:44:02 Uhr:
Dar Ölstand stimmt, sagst Du. Die erforderliche Messprozedur (stimmende Öltemperatur, Messung im Leerlauf) wurde vermutlich eingehalten?!
Jep.
Zitat:
@Higgi schrieb am 16. August 2016 um 02:44:02 Uhr:
Ich würde den Zusatnd des Getriebeöls prüfen und tatsächlich eine Spülung durchführen. In dem Zuge würde ich auch den Elektroteil der EHS tauschen - die 150€ mehr machen es auch nicht. Die Drehzalhsensoren der Platine reagieren recht empfindlich auf magnetischen Abrieb. Ferner ist dort ja auch ein Temperatursensor verbaut.
Ja nach Lust und Laune könnte man auch gleich die EHS völlig zerlegen und reinigen und dabei den Zustand von Federn und Schiebern und sonstigen Innereien begutachten.
Ja, das steht auch auf dem Plan und wird früher oder später auch alles gemacht. Die Fragestellung ist aber erstmal, ob das bei dem mechanischen Zustand sinnvoll ist. Es ist ja nichts gewonnen wenn ich jetzt das Komplettprogram Stecker, Elektroplatte, EHS und Ölspülung mache und dann nach 30tkm das Getriebe wiede raus muss, weil z.B. K3 zerfallen ist.
Daher: Erst wenn ich anhand der Adaptionsdaten ein hinreichendes Bild über den Zustand der Mechanik bekommen habe (falls das überhaupt möglich ist) wird der Schlachtplan gemacht. Da steht auch alles drauf was du angeführt hast, die Frage ist nur, ob vornedran noch eine mechanische Überholung des Getriebes steht.
Gruß vom Frühstückstisch,
td-t
Moin,
ich glaube du versprichst dir von den Adaptionsdaten viel zu viel.
Adaption heißt Anpassung. Woher soll dir irgendjemand fremdes sagen können, ob sich dein EGS nun mechanischem Verschleiß, oder alterndem Öl angepasst hat?
Der richtige Hinweis wurde bereits gegeben. Erst das kostengünstigere versuchen (Öl) und bei Misserfolg dann die Getriebeüberholung anstreben.
Natürlich möchte niemand eine Spülung in ein totes Getriebe investieren, aber dann bleibt dir nur die direkte Überholung.... Dann lebst du mit der Ungewissheit, dass es auch nur das Öl gewesen sein könnte.
Wie man es dreht und wendet, den "Masterplan" gibt es nicht.
Mfg
Bene
Nach langer Zeit habe ich mich an diesen Thread hier zurückerinnert und möchte das Thema als eine Art Erfahrungsbericht nochmal aufgreifen, evtl wird ja jemand dadurch noch schlauer.
Zuerst mal: Was habe ich alles gemacht?
Nichts.
Der Ölstand war zwar mehrmals gemessen und korrekt, dennoch habe ich mir irgendwann logisch erschlossen dass Probleme, die nur im kalten Zustand auftreten, mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwie mit dem Öl zusammenhängen müssen. Also habe ich einfach mal Getriebeöl nachgefüllt und die Probleme wurden weniger. Noch einen Schluck mehr drauf - Probleme weg. Ölstandsmessung: Alles wie davor.
Erstes Fazit: Ölstand messen am 722.6 ist ein wenig wie Wahrsagen aus dem Kaffeesatz - mal stimmt das Ergebnis, mal nicht.
Was habe ich danach gemacht?
Ich bin einfach 40.000km mit dem Getriebe gefahren. Stadtverkehr, Autobahn, schwere Hänger. Alles easy.
Da ich den Gesamtkilometerstand des Fahrzeugs hier noch nicht erwähnt habe: Er liegt jetzt bei 600.000km
Zweites Fazit: Ein Getriebestecker der heute dicht ist kann morgen schon undicht sein. Das geht scheinbar sehr schnell und plötzlich ist Öl im Getriebesteuergerät.
Drittes Fazit: Auf den Ölszutandszähler im Steuergerät kann man nicht vertrauen. Der angebliche Wechsel des Öls kann definitiv nicht stimmen.
Beides zusammen ist übrigens eine ungute Kombination. Altes Öl (mit Metallabrieb) im Steuergerät geht schnell schief.
Allerdings war kurz nach Befund des undichten Steckers sowieso der Service fällig, da hab ich den Wechsel von Öl und Stecker gleich mitgemacht. Ölwechsel habe ich ohne Spülung durchgeführt, mein Wandler hat ja noch die Ablassschraube.
Wieso kann man auf den Ölzustandszähler nicht vertrauen? Nunja, das Öl was aus dem Getriebe kam sah genauso aus wie das Öl was aus dem Motor kam. Aus einem Diesel. Bei 30tkm Intervall nach Assyst. Muss ich noch was sagen?
Die Elektroplatte habe ich nicht getauscht, genauso wie ich die geplante Überholung des Getriebes verworfen habe. Inzwischen hat sich herausgestellt dass der 290er doch keine große Zukunftsinvestition ist, denn der Rost ist deutlich schlimmer als ich es zu anfang angenommen habe. Darum wird der Wagen jetzt technisch in Ordnung gehalten - mehr aber nicht.
Das interessante Fazit ist aber das 4.:
Ein Ölwechsel am Getriebe hat deutliche Auswirkungen auf das Schaltverhalten, soweit klar. Mein Getriebe schaltet nun sauberer, allerdings im warmen Zustand noch mit spürbarem Ruck 2-3 bei 1/3 Last. Witzig ist: im kalten Zustand geht die 2-3 wie Butter. Über 1/2 Last schalten alle Gänge butterweich, mit Anhänger meint man ein DSG zu fahren. Man merkt jedoch deutlich, dass ein Ölwechsel den mechanischen Verschleiß nicht beheben kann, lediglich die Symptome lindern.
Ich hoffe ich finde demnächst nochmal ein wenig Zeit um das GSG nochmal mit der Stardiagnose auszulesen, um die Adaptionswerte vor und nach dem Ölwechsel vergleichen zu können.
Alles in allem ist das Getriebe aber in deutlich besserem Zustand als ich zu anfang glaubte, und das trotz des Kilometerstandes.
Lediglich wenn man das Getriebe richtig warm fährt (Autobahn) und dann kurz nach dem Abfahren den Rückwärtsgang wählt kommt es manchmal vor, dass der Automat irgendeinen Gang nimmt (gefühlt irgendeine Übersetzung zwischen R(S) und R(W). Merkt man weil der Wagen leicht verzögert und leicht träge anfährt. Wählt man dann wieder D, fährt er mit einer Übersetzung an die gefühlt zwischen 2 und 3 liegt, nur um nach 10m dann ruckartig in die 1 zu springen. Hält man dann nicht an und wählt kurz P und dann wieder D, zieht er den ersten Gang unabhängig von der Fahrpedalstellung bis knapp über 3.000U/min und knallt dann die 2 rein, dass man meint es hat gerade beide Hardyscheiben zerlegt.
Ich werde, trotz erneut korrekt gemessenem Ölstand, nochmal ein wenig Öl raufkippen und gucken ob sich das noch bessert. Eventuell braucht ein verschlissenes 722.6 einfach etwas mehr Öl als vorgesehen - oder ich bin absolut zu blöd zum messen.
Nun - viel geschrieben und wenig gesagt: Ich bemühe mich um aktuelle Adaptionsdaten als Vergleich, das Getriebe ist aber haltbarer als ich dachte, ich bin regelrecht erstaunt dass das Ding mit 600tkm noch so "gut" läuft, da den 722.6ern ja in den Foren keine besonderen Dauerläufereigenschaften nachgesagt werden.
Ostergrüße,
td-t
Ein 5-Gang-Vormopf - Automat kann über 800 000 km halten, wie von einem 300TD vorexerziert worden ist. Das ist sicherlich nicht die Regel. Ich will dir auch nicht unbedingt zu einer Getriebeölspülung raten - wie du dein Auto vorgestellt hast, ist es am intelligentesten, das Auto möglichst lange mit möglichst geringem Aufwand zu fahren. Ich finde das auch völlig in Ordnung und vernünftig, umso mehr, als man sich nicht sicher sein kann, ob nicht bereits ein Getriebeschaden vorliegt. Wenn es sich unter bloßer Zugabe von etwas Öl bessert - was willst du mehr!?
Nun zähle ich nicht zu den Leuten, die Anderen Wasser predigen und selbst Wein trinken. Bei meinem Dicken sieht das auch ganz anders aus, aber schon die Vorgeschichten sind bei uns sehr unterschiedlich, die Autos sind in unterschiedlichem Zustand und deine Laufleistung ist erheblich höher. Umso bemerkenswerter ist die Zuverlässigkeit deines Dicken und günstiger ,als du es tust, kann man einen E-KLASSE Kombi wahrscheinlich überhaupt nicht fahren. Ich denke , um mit A-D zu sprechen: Alles richtig gemacht!
Genau das habe ich mir auch gedacht. Würde mein 300TD noch leben - hier hätte ich ohne zu zögern die Getrieberevision gewählt, hier hat der Gesamtzustand des Fahrzeugs dies hergegeben.
Außerdem habe ich ja noch das Ass im Ärmel, dass das Getriebe des 300TD als Tauschteil zur Verfügung steht falls das im 290er wirklich die Grätsche macht. Ich weiß nicht 100%ig ob es passt, gehe aber davon aus. Und das hat einwandfrei funktioniert, 390tkm gelaufen, mit neuem Öl sicherlich noch für ein paar hunderttausend gut.
Daher mache ich es jetzt genau so: mit zeitwertgerechtem Kostenaufwand so lange fahren wie möglich.
Nur in einer Sache muss ich dir leider widersprechen: Meine Fahrzeuge sind allesamt Limos. Ich wollte zwar immer einen Kombi, aber 210er kaufen ist ja leider kein Wunschkonzert
td-t
Egal - auch eine Limo fährst du sehr kostengünstig!