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E85 / Bioethanol - Fragen über Fragen
Hallo Leute,
ich hab mich hier im Forum schon etwas durchgelesen zum Thema E85, speziell auch im Forum Omega&Senator. Aber einige Fragen sind noch immer offen.
1. Ich fand keine Antwort darauf, ob die Standheizung (Webasto Thermo Top) ebenfalls mit E85 läuft. Oft liest man, dass es funktionieren kann, manchmal auch nein. Hier hab ich gelesen, dass man das Funktionieren dadurch begünstigen kann, dass man die Luftansaugleitung zur Standheizung verjüngt (vorletzter Beitrag unten). Klingt auch relativ plausibel, aber es bleibt wohl so oder so trotzdem erstmal eine Frage des Probierens.
Aber angenommen, die Standheizung läuft bei momentanen Temperaturen mit E85 (meinetwegen auch mit der genannten Verjüngung): Kann es dann bei sehr tiefen Minus-Temperaturen dennoch sein, dass sie nicht startet? Oder haben Standheizungen eine andere Funktionsweise, was den Flammenaufbau betrifft? ... so dass man also sagen kann, wenn sie startet, startet sie immer?
2. Ich vermute zudem, dass ich keine Motorstartprobleme haben dürfte, wenn die Standheizung funktioniert und sie den Motor gut vorgewärmt hat. Wär das so korrekt?
3. Einspritzdüsenwechsel ist ja nicht zwingend nötig, solange man nur im Teillastbereich fährt... so las ich es hier aus den Themen. (*) Falls ich aber doch umrüsten würde, bin ich mit größeren Einspritzdüsen dennoch vollständig rückwärtskompatibel zu Super95/98/E10 und Konsorten? Hab nämlich hier gelesen, dass er mit größeren Einspritzventilen beim Zurückgehen zu Benzin zu fett laufen tät. Ich würde aber eher meinen, dass das die Lambda merkt und dann die Einspritzdauer verkürzt, womit er eigentlich nie zu fett laufen dürfte. Was ist nun richtig?
4. Begünstigen größere Einspritzventile das Kaltstartverhalten? Soviel ich weiß, wird ja beim Kaltstart nicht ge'lambda't, sondern nur nach Zeit eingespritzt, was damit dann den Start begünstigen dürfte. Da kann man sich dann das manchmal angesprochene Gebastel am Kühlmitteltemperatursensor sparen.
5. Wenn ich planen tät, ausschließlich E85 zu fahren, würde dann eine Motoranpassung/-optimierung (Kennfeld, Zündzeitpunkt, ...) für E70 (weil der Motor damit im Winter gefüttert wird) den Mehrverbrauch (15-30% sollen es ja sein) deutlich bzw. beträchtlich senken? Wären demhingegen auch Leistungsgewinne möglich? Hätte ich (wär zumindest logisch) vielleicht sogar beides?
6. Kann/muss die Steuergeräte-Optimierung eingetragen werden? Falls nein, was sagt der AU-Checker, wenn er durch die Abgaswerte auf nicht-Benzin schließt? Ich vermute, zurück zu Super/E10 (ne kleine Menge, nur für die AU) kann ich nach Optimierung nicht mehr... siehe Frage 7.
7. Eine Optimierung hätte den Nachteil, NICHT mehr zu Super/E10 zurück wechseln zu können. Korrekt?
8. Kann man Steuererleichterungen für so einen Umbau erlangen?
9. Warum wird hier davon abgeraten bzw fast schon davor gewarnt, mehr als 30% Bioethanol-Anteil zu fahren? Hab ich was übersehen?
(*)
Wenn ich das richtig verstanden habe, wird in diesem Thema (aus dem Biokraftstoffe-Forum) paradoxerweise sogar bestritten, dass es das Magerlauf-Problem bei E85 überhaupt gebe... dass wohl aber die Leistung im Volllastbereich bedeutend niedriger liegt, da die Einspritzventile eben nicht genug fördern können.
Danke für eure Antworten.
Viele Grüße, der olle_Emil
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6 Antworten
1.) Kommt wohl auf den generellen zustand der heizung an. Ich habe eine thermo top t, die mit normalem ansaugschlauch nicht mit E85 lief. Nach simplem zusammendrücken mit den fingern (ist ja alu flex und behält die form) läuft sie anstandslos. Der user cbronson hier hat die selbe heizung, die mit ganzem schlauch läuft, ohne veränderung.
Ja, es lässt sich sagen, läuft sie einmal, läuft sie immer. Standheizungen benutzen keinen zündfunken, sondern einen glühstift. Der wird durch elektrische beheizung bis zur rotglut erhitzt, was das zünden bei tiefen temperaturen im gegensatz zur funkenzündung im motor um einiges erleichtert...
2.) Korrekt.
3.) Hängt von der einspritzanlage ab, und wie groß die düsen dimensioniert sind. Bis zu einem gewissen grad können die meisten anlagen auch abmagern, wird es aber zu extrem, geht sie in den notlauf.
4.) Ja, größere düsen helfen da schon ein wenig, das gebastelt mit dem kühlmitteltemperatursensor ist meiner meinung nach aber unabdingbar, wenn man keine lust auf ewiges orgeln und ruckelige fahrweise bei tiefen temperaturen hat. Das ist garnicht soo dramatisch, hilft aber ungemein wenn man mal eben an einem poti drehen kann, wenn man merkt es geht garnicht..
5.) Durch eine optimierung der kennfelder lässt sich schon was sparen. Insbesondere wenn du bei teilllast mager fährt. Um das ordentlich abzustimmen und überwachen zu können bräuchtest aber eine breitbandsonde und abgastemperatursonde. Etwas mehr leistung ist wahrscheinlich auch drinne (im homöophatischen bereich), wirklich viel mehrleistung kriegt man nur durch modifikation des motors hin - z.b. verdichtung erhöhen bei saugern, oder eben den ladedruck bei turbos.
6.) Gute frage. Das müsstest du mit deinem örtlichen tüv abklären. E85 hat in der regel wesentlich "sauberere" abgase als benzin, die AU dürfte also kein problem darstellen. Ob man es eingetragen kriegt ist die andere fragen, schließlich braucht man alles schwarz auf weiss auf papier, und so ein abgasgutachten kostet.
7.) Hängt ganz von den arten der optimierung ab. Wenn man es nicht übertreibt, sollte sich auch noch sachte mit den v-power-ultimate spritsorten fahren lassen.
8. Nope!
9. Gute frage! Gibt halt immer leute die keine ahnung von der materie haben aber mal die klappe aufmachen.
Zum magerlauf: Da scheiden sich die geister. Im groben lässt sich sagen: Selbst ein mageres E85 gemisch hat noch mehr kühlenden kraftstoffanteil als ein fettes benzingemisch. Problem ist der langsamere abbrand - ist das gemisch zu mager, brennt es so langsam durch, dass die flamme noch voll am feuern ist, wenn das brennende gemisch am auslassventil vorbeigepustet wird. Abhilfe dagegen schafft frühere zündung.
Wir warten hier jedenfalls immernoch vergeblich drauf dass es mal jemand schafft ein ventil unter E85 einzuschmelzen.
Ach nein, da gab es einen fall - hängerbetrieb bergauf war was... Da errinere ich mich dunkel.
Gruß
Zu der Kennfeldoptimierung:
Prinzipell ist hier etwas mehr Möglich wie beim normalem Sauger-Chiptuning.
Wobei man erwähnen sollte das Normales "Saugerchiptuning" kaum Mehrleistung bringt.
Also ich halte 10% für möglich.
Problematisch ist sicherlich, das sich kaum eine Firma damit auskennt.
"Chiptuner" sind hier ja quasi nur "chipeinbauer"
Einen richtigen Tuner zu finden ist sicher sehr schwer.
wenn du ihn findest kannst du 10-20% Mehrverbrauch gegenüber Benzin erreichen, bei halt 10% Mehrleistung (grobe schätzung!)
Ob du noch Benzin fahren kannst hängt vom Kennfeld, von der Steuereinheit und deinem Tuner ab.
Hier gibt es bei manchen Fahrzeugen die möglichkeiten eine Umschaltung der Kennfelder zu realisieren.
Andere Abgasklasse usw. bekommst du nicht, weil du könntest nach wie vor Benzin tanken und das muss auf dem "schlechtesten" Sprit gemacht werden.
AU: Bei Euro1-2-(3?) sollte das kein Problem sein, hier wird ja nur Teillast gemessen... allerdings sollte man dann auch ein Gemisch im Rahmen Lambda 1 fahren.
TÜV eintragung:
Kann man vielleicht als normale Leistungssteigerung eintragen lassen in verbindung mit einer neuen ASU Bescheinigung. Aber da musst du mit dem Tüv reden was der dazu sagt.
Auch wenn die immer so tuen als dürften sie nix, die dürfen sogar die Mehrleistung bei so kleinen Umbauten aus Erfahrung schätzen und eintragen!
Sc hau mal hier http://www.xtremes-opel-forum.com/t4864-e85-umrustung-fur-ottomotoren
Wenn noch fragen sind, ich kann gerne alles noch mal genauer erläutern.
Zu 3) Das Problem an größeren Düsen und E5 ist weniger das Fahren bei Betrebstemp., als das im kalten Bereich. Also bevor Lambda geregelt wird. Da hat meiner sowas von rumgesponnen. Letztlich wurde der nicht warm, ging aus und musste abgeschleppt werden. Weil ich beim nächtlichen Düsenwechsel ,mitten in der Butanik, mit ner Stirnlampe, ne Dichtung ruiniert hab
Ich habe ja bei mir stinknormale Phase1 von EDS (Software von der Stange) und mein Mehrverbrauch war bei E85 pur so um 15-20%. Jedenfalls komme ich jetzt auf geringfügig längerer Strecke mit SP nicht bzw. kaum unter 10 Liter, mit E85 und kürzerer Strecke waren es 11,5-12 Liter.
Zitat:
Original geschrieben von mozartschwarz
Zu 3) Das Problem an größeren Düsen und E5 ist weniger das Fahren bei Betrebstemp., als das im kalten Bereich. Also bevor Lambda geregelt wird. Da hat meiner sowas von rumgesponnen. Letztlich wurde der nicht warm, ging aus und musste abgeschleppt werden. Weil ich beim nächtlichen Düsenwechsel ,mitten in der Butanik, mit ner Stirnlampe, ne Dichtung ruiniert hab
Das stelle ich mir grade vor.... ist ähnlich lustig wie mein Bremsenwechsel mit nem Handy als Lichtquelle am Straßenrand.
(also hatten die Bremse gemacht, wollten nach haus aber aus unerklärlichen gründen hing sie fest... also wieder runter die Bremse und nochmal gucken...)