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Eigenbau/Umbau

Themenstarteram 15. Oktober 2022 um 10:04

Hallo und guten Tag zusammen,

ich habe Schlaflose Nächte wegen eines Projekts in meinem Kopf.

Mir träumt es davon ein Motorrad selbst zu bauen, zwar nicht komplett, aber mit einem vorhanden Rahmen und passenden Komponenten wie, Motor, Räder, Fahrwerk usw.

Es soll in die Richtung von Ural M72 gehen. Allerdings finde ich diese zu teuer und zu Schade um sie zu zerreissen. Vielleicht kennt Ihr ja schöne/ ähnliche Rahmenformen und könnt mir sagen wie es mit der Eintragung eines stärkeren Motors von einer anderen Marke aussieht.

Soll alles ganz schlicht und klassisch werden, allerdings mit ordentlich Drehmoment.

freue mich auf Ideen und Antworten

Gruß Max

 

PS. Bin selbst Kfz-ler und verfüge über sämtliche Arten von Schweißtechnik und weis diese auch zu benutzen.

Hier ein Beispielbild, allerdings soll später ein V2-Motor seine Arbeit machen.

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14 Antworten

Hallo Max !

Als erstes musst Du Umbau von Eigenbau unterscheiden.

Bei einem Umbau ist sehr viel möglich (aber auch viel beschränkt) ; bei einem Eigenbau kommst Du heute kaum mehr zu einer Zulassung.

Beim Umbau möchte ich auf das Stichwort Custom/Bobber verweisen. Da siehst Du was alles geht.

Zum Motor zwei Grundsätze:

1. Der (neue) Motor darf max 5% mehr Leistung haben (erst: 20 PS ; dann 21 PS)

2. Zur Befestigung darf der Rahmen grundsätzlich nicht verändert werden.

Insofern steht dem gar nicht soooo viel entgegen.

PS: Ural M72 oder Dnepr K750 im runtergerockten Zustand sind derzeit für 1000-1500 EUR zu haben. Meist mit EU-Papieren. D.h. für deutsche Zulassung sind nochmal ca. 300 EUR notwendig. Alles Weitere an Geld kann direkt in den Umbau gehen.

Themenstarteram 15. Oktober 2022 um 10:34

Danke für die schnellen Reaktionen. Dachte wenn ne Ural keine deutschen Papiere wirds problematisch. Hat jemand noch andere Ideen für nen Rahmen?

Themenstarteram 15. Oktober 2022 um 11:51

Achso und was ist als Baujahr empfehlenswert?

Je älter, umso weniger Vorschriften sind beim Umbau einzuhalten.

Sofern ich mich recht erinnere, muss bei einem Motorwechsel an einem Motorrad mit BJ vor 1989, der Motor gar keine Schadstoffklasse erfüllen. (Im Gegensatz zum Auto !).

Nach BJ 1989 wirds verlangt. Und damit schwer, Nachweise und Dokumente vorzulegen, dass bspw. ein Harley-Motor mit Ural-Getriebe und Ural-Kardan die Schadstoffgrenzwerte im Testzyklus einhält. Sprich: das Ganze wird unmöglich. Oder man beauftragt solche Gutachten.

 

Sofern ich mich auch richtig erinnere, wird bei Motorräder mit BJ vor 1989 auch beim TÜV alle zwei Jahre keine AU fällig.

Themenstarteram 15. Oktober 2022 um 20:42

Wird aber ja sowieso schwierig ein Harley Motor in den dnepr Rahmen zu bauen da 5% Grenze.

Es gibt keine 5% Grenze.

Es gibt ein VdTÜV-Merkblatt 751, dort geht ohne Festigkeitsnachweis 20% Leistungssteigerung. Mit einhergehen wesentlicher Vorschriften:

- Ermittlung Motorleistung /Drehmoment

- Geräuschentwicklung

- Ermittlung Vmax

- Bremsverhalten

- Reifen

- Fahrerprobung

- Tacho

Bei > 20% -40%, weitere Vorschriften:

- Überwachung Getriebeöl

- Schutzmaßnahmen gegen Abreißen der Kardanwellen

(Achtung, das VdTÜV-Merkblatt gilt für M1 und N1 Fahrzeuge, für L gibt es keine Vorschriften; wird aber sinngemäß darauf auch angewendet)

Allgemein zu dem Projekt:

Das kann man so vergessen. Der V2 passt nicht da hinein, und die ganze Peripherie passt 0,0 zu dem Konzept mit dem Ural Rahmen.

Davon mal ab, dass die Serienmäßig schon Rahmenprobleme hatten.

Für so ein Projekt gibt es Custom-Rahmen, wo beliebige V2 eingebaut werden können. Scheitert allerdings an der nicht-Zulassungsfähigkeit. (Euro 5 usw.)

Da hilft eigentlich nur..... eine BMW. Da hast Drehmoment und Boxer, optik/Motor sind variabel!

(R65,R80,R100, R75 usw.)

Alternativ ne Harley Sportster für ~ 5000t € und ein wenig umbauen. Leistungssteigerung auch da möglich.

 

Meine persönliche Meinung: Ural, Dnepr usw. ist alles Schrott. Das fährt nicht vernünftig, und die Bauteile sind Steinalt, Leistung-/Drehmoment können die Bauteile eh nicht ab.

Themenstarteram 16. Oktober 2022 um 22:33

751 betrifft Fahrwerk

VdTÜV Merkblatt 751 :

Begutachtung von baulichen Veränderungen an M- und N-Fahrzeugen unter besonderer Berücksichtigung der Betriebsfestigkeit

- Begutachtung von Rad-/Reifenkombinationen mit geänderten Funktionsmaßen

- Begutachtung von Fahrzeugtiefer-/-höherlegungen

- Begutachtung von Veränderungen an der tragenden Struktur

- Begutachtung von Motortuning-Maßnahmen

- Begutachtung der Erhöhung der zulässigen Achslasten und/oder des zulässigen Gesamtgewichtes oder der zulässigen Anhängelasten

Du willst einfach einen Bobber.

Dafür gibt es stapelweise Einzelteile in verschiedensten Qualitäten.

Als Basis sehe ich am ehesten einen Chopper/Cruiser.

Viele Harleys werden ja in diese Richtung verschlimmbessert, von Triumph und BMW gibt es sie inzwischen bereits fertig und die Palette an Japancruisern der letzten 40 Jahre gibt ebenfalls genügend geeignete Basisbikes her.

Da du sowieso einen V2-Motor haben willst, würde ich mir halt gleich ein Basismopped suchen, das über einen solchen verfügt.

Da die meisten V2-Motoren nach Harley Evo und aus Japan eher hässlich ausfallen, empfehle ich die Suzuki Intruder 700/750/800/1400.

Das sind gute und optisch zumindest einigermaßen gelungene Motoren mit ausreichend Leistung für einen Bobber. Insbes. die 1400 hat auch noch Potential nach oben.

Nachteil: Kardan. Aber das haben viele BMWs ja auch.

Außerdem eine Option wenn man Belt/Kette am Sekundärtrieb will: Suzuki LS 650 Savage. Ist zwar ein Eintopf, aber eine recht coole Basis für einen puristischen Umbau.

Wenn du ein größeres Budget hast, kann man auch mit einem Starrahmen arbeiten und die ganze Sache komplett neu aufbauen. Da bieten sich dann Motoren von S&S, Springergabeln, Multispokes usw an, aber man landet bei >30.000 Eur an Teilen und Einzelabnahmen.

Alternative: eine Harley FXS/FXE Shovelhead nehmen. Sind alt genug, so dass man sich sehr frei spielen darf. Die Motoren sind einigermaßen brauchbar wenn ordentlich gemacht und der Rahmen ist recht schlank.

Kostet aber am Ende dann auch ordentlich Geld.

Wer richtig Geld hat, nimmt gleich eine Panhead. Da bin ich dann aber inzwischen der Ansicht, wäre es echt schade drum.

Kann man alles machen.

Aber was ich mir auf keinen Fall antun würde, wäre eine Ural. Nicht weil dieser Russenmüll "zu schade für einen Umbau" wäre, sondern weil aus einem Esel niemals ein Pferd wird. Zumindest nicht zu einem vertretbaren Aufwand.

Just my 2 cents.

Viel Spaß beim Umbau, wie die Vorposter schon mitteilten, desto älter das Motorrad desto weniger schwierig gestaltet sich der Umbau, folgendes bitte beachten:

- Zum Schweißen an Fahrwerkskomponenten benötigst Du einen Schweißnachweis, Befähigungsschein.

- VORHER such Dir bitte Deinen zuständigen TÜV Prüfer vorher heraus und stell Ihm Dein Projekt vor,

erst danach mit den Arbeiten beginnen, Vorabstimmung ist das A und O für Um- oder Eigenbauten.

Ältere Indians oder Harleys könnte ich mir schon vorstellen oder auch Norton, BSA und Triumph aus den 60'ern.

Alles vor 1961 braucht keine Blinker, ich habe eine umgebaute Ardie von 1953, da geht fast alles ...

Themenstarteram 24. Oktober 2022 um 9:58

Hallo und Danke für eure Beiträge,

sollte so in die Richtung Werner Brösel Motorrad oder Waldfee von Andy gehen.

Ich brauche nicht mal Lack auf der Maschine.

Sollte halt was mit Drehmoment sein, da ich mal ne XVS 650 gefahren bin und das Teil zieht ja kein Hering vom Teller.

Suzuki LS 650 hat nen schönen Rahmen allerdings gefällt mir der 1 Zylinder nicht.

Die Größeren Suzis finde ich vom Rahmen her nicht schön.

Vielleicht wäre es zunächst hilfreich, das Budget zu klären.

Wenn wir hier über Norton, Indian oder Harley als Basis sprechen, pasiert da unter 30.000 Eur nicht viel, weil allein die basis schon viel Geld kosten würde.

Ist weniger Geld vorhanden, muss man sich halt auf dem Japanmarkt eine geeignete Basis suchen.

Auch diese Hondas aus den 80ern könnten geeignet sein. VT 750 glaube ich waren das. Ich erinnere mich, dass es von Honda damals richtig Power gab.

Auch die kleine V-Max, wie auch immer sie genauß hieß, wäre eine Möglichkeit. Wobei Yamaha oft eigenartige Rahmen machte.

Laut meinem TÜV-Prüfer bezog sich eine 5%-Leistungssteigerung darauf, keine Dokument oÄ vorlegen zu müssen. Frei nach dem Motto: 5%-Leistungssteigerung sind immer eintragungsfähig.

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