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Eine Woche e-Golf, ein Erfahrungsbericht

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo zusammen,

meine Frau ist auf der Suche nach einem neuen Auto für sich ... Einsatzgebiet: Täglich ca. 25 Kilometer, überwiegend Stadtverkehr, manchmal Landstraße. Monatliche Strecke ca. 1.000 bis 1.200 Kilometer. Da das Fahrzeug eh von der Steuer abgesetzt wird, kommt es auf die Kosten nicht so sehr an. Da wir mit dem Golf R sehr zufrieden sind, fiel die Überlegung auf das absolute Gegenteil, den e-Golf. Somit kann man zumindest in der Theorie sagen, daß wir "im Mix" sehr umweltfreundlich unterwegs sind.

Zum Glück war ich in der Lage, einen e-Golf für eine Woche zur Verfügung gestellt zu bekommen ... in Komplettausstattung ... somit konnte unter realen Bedingungen der Alltag getestet werden.

Zunächst zu den Äußerlichkeiten: Da, wo der GTI seine roten Streifen hat, hat der e-Golf blaue Streifen und eine entsprechende Beschriftung. Der Kofferraum hat die gleiche Größe wie der vom Golf R ... bis auf die Beschriftungen und die Zierleisten ist von außen kein großer Unterschied festzustellen ... im Gegensatz zum i3 von BMW, der ja im Vergleich sehr auffällig ist.

Was bei der ersten Fahrt auffällt: Es ist schon sehr beeindruckend, völlig geräuschlos anzufahren. Bis ca. Tempo 30 herrscht absolute Stille im Fahrzeug ... gewöhnungsbedürftig aber irgendwie ein schöner Kontrast zum R ... über 30 hat man dann deutliche Rollgeräusche, ab 50 wird es dann doch lauter ...

Es gibt drei Fahreinstellungen: Normal, Eco und Eco+ ... bei Eco werden Klimaanlage, Heizung und andere Dinge reduziert, bei Eco+ komplett deaktiviert ... inkl. Heizung und Sitzheizung ... ebenso ist im Eco+ Modus die Motorleistung deutlich reduziert. Eco und Eco+ sollen die Reichweite deutlich vergrößern ... dies ist auch dringend nötig, dazu später mehr.

Serienmäßig verbaut ist das Navi Discover Pro. Es wurde um zusätzliche Anzeigen für den e-Golf erweitert. Geladen haben wir den e-Golf beim Händler, da das Laden an einer normalen Steckdose nicht so einfach ist. Man darf das Ladekabel nicht verlängern ... was bei uns dazu führte, daß wir ihn nicht bei uns laden konnten. Das Laden an einer Ladestation ist denkbar einfach: Kabel in die Buchse hinter dem Tankdeckel stecken und sobald eine LED grün blinkt, läd der Golf ... das ist in der Tat kinderleicht.

Tja, wie verhält sich der Golf im Alltag? Als ich abholte, war ich verwundert, daß er, obwohl voll geladen, eine Reichweite von 134 Kilometern anzeigte ... hm, hieß es im Prospekt nicht, daß er 190 Kilometer schaffen sollte? Seltsam ... nun denn, im normalen Modus losgefahren, mit Radio, Navibildschirm, Heizung auf 22 Grad gestellt und Sitzheizung an ... weil die Außentemperatur bei -3 Grad lag ... eine erste Runde durch den Stadtverkehr, durch ein Wohngebiet ... 15 Kilometer gefahren ... was auffällt, Heizung relativ schwach ... na ja, hat halt keine Motorwärme ... Restreichweite laut Anzeige: 92 Kilometer ... Hallo? 92 Kilometer Rest, nachdem ich nur 15 Kilometer durch die Stadt gefahren bin? Im Haus angekommen ein Blick in die Unterlagen ... ah ja, Reichweite maximal 190 Kilometer ... kann aber bei Kälte und je nach Verbrauchern etc. abweichen ... hm ... ja, offenbar ...

Nach dem nächsten Laden wurde der Wagen nur im Eco Modus bewegt ... hier wird es bei winterlichen Temperaturen gar nicht mehr warm im Auto ... zum Glück funktioniert wenigstens noch die Sitzheizung ... trotzdem hat die Kiste auch im Eco Modus nur eine realistische Alltags Reichweite von ca. 100 Kilometern ... so haben wir uns das nicht vorgestellt. Bei Sehr vorsichtiger Fahrweise mit überwiegendem Stadtverkehr hat er mir einen Verbrauch von 27 kW/h pro 100 Kilometern angezeigt ... wenn ich jetzt eine Kilowattstunde mit 30 Cent berechne, dann liegen die Kosten bei 8,10 Euro pro 100 Kilometern ... ehrlich gesagt haben wir da deutlich mehr (oder besser gesagt weniger) erwartet ...

OK, da die Batterie ja acht Jahre Garantie haben soll und wir das Teil eh nur vier Jahre leasen wollen ... who cares, wird er halt täglich geladen ... war zumindest bis gestern unsere Überlegung ... wie gesagt, bis gestern ...

Heute haben wir getestet, inwiefern der e-Golf für Überlandfahrten tauglich ist ... komplett aufgeladen sollte ein Ziel angefahren werden, das 51 Kilometer entfernt ist ... vier Kilometer durch die Stadt, dann auf die Autobahn ... als wir ihn gestartet haben, zeigte er im Eco+ Modus 189 Kilometer Reichweite an ... super ... da es kalt war (2,5 Grad) und feucht dazu, haben wir den "Normal Modus" ausgewählt ... Klimaanlage an, da die Scheiben sofort komplett beschlagen waren ... das Ergebnis: Als wir die Autobahn nach rund 15 Feierabendverkehr erreicht haben, war der Wagen zwar halbwegs warm, dafür zeigte er als Restreichweite nur noch 99 Kilometer an ... also schnell auf Eco+ umgeschaltet ... und schon ohne Heizung ... brrrr ... aber immerhin stieg die Reichweite auf 150 Kilometer ... da es uns ein wenig beunruhigt hat, sind wir stur im Eco+ Modus geblieben und haben übel gefroren ... dazu haben wir den Tempomaten aktiviert und sind als Verkehrshindernis stur mit Tempo 80 gefahren ... im Grunde genommen ein schlechter Witz!

Das Ergebnis: Nachdem wir rund 5 Kilometer 'normal' gefahren sind und 97 Kilometer im Eco+ Modus, ohne Heizung, Sitzheizung und sogar ohne Navi und Radio haben wir es geschafft, wieder an die Ladestation zu kommen ... mit einer Restreichweite laut Anzeige von 24 Kilometern ... laut Computer hatten wir einen Verbrauch von 16,2 kW/h pro 100 Kilometern ... was immerhin 4,86 Euro sind ... in Anbetracht dessen, daß wir ohne Radio, Klima, Heizung, Navi und stur Tempo 80 auf der Autobahn gefahren sind, ist das aus unserer Sicht ein schlechter Scherz ...

Seit wir wieder glücklich angekommen sind, wissen wir unseren Golf R wieder noch viel mehr zu schätzen ... und uns ist klar, daß wir unter gar keinen Umständen eine e-Golf leasen oder kaufen werden ... never ever! Im Gegenteil ... auch wenn wir ihn eigentlich noch bis Montag behalten dürfen ... wir werden den Schlüssel morgen wieder abgeben ...

Die Idee ist ja per se ganz nett ... aber in der Praxis erfüllt der e-Golf zumindest nicht die Erwartungen, die wir in ein Auto haben, das rund 40.000,- Euro kosten soll ... selbst ein gleichwertig ausgestatter GTD ist deutlich günstiger ... und da der "Verbrauch" des e-Golfs auch weit höher als erwartet ist, ist es sehr fraglich, ob und wann sich im Vergleich so ein Teil überhaupt rechnet ...

Und was meine Frau betrifft ... die denkt jetzt entweder über einen GTD nach ... oder es wird das neue Beetle Cabrio ...

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen,

meine Frau ist auf der Suche nach einem neuen Auto für sich ... Einsatzgebiet: Täglich ca. 25 Kilometer, überwiegend Stadtverkehr, manchmal Landstraße. Monatliche Strecke ca. 1.000 bis 1.200 Kilometer. Da das Fahrzeug eh von der Steuer abgesetzt wird, kommt es auf die Kosten nicht so sehr an. Da wir mit dem Golf R sehr zufrieden sind, fiel die Überlegung auf das absolute Gegenteil, den e-Golf. Somit kann man zumindest in der Theorie sagen, daß wir "im Mix" sehr umweltfreundlich unterwegs sind.

Zum Glück war ich in der Lage, einen e-Golf für eine Woche zur Verfügung gestellt zu bekommen ... in Komplettausstattung ... somit konnte unter realen Bedingungen der Alltag getestet werden.

Zunächst zu den Äußerlichkeiten: Da, wo der GTI seine roten Streifen hat, hat der e-Golf blaue Streifen und eine entsprechende Beschriftung. Der Kofferraum hat die gleiche Größe wie der vom Golf R ... bis auf die Beschriftungen und die Zierleisten ist von außen kein großer Unterschied festzustellen ... im Gegensatz zum i3 von BMW, der ja im Vergleich sehr auffällig ist.

Was bei der ersten Fahrt auffällt: Es ist schon sehr beeindruckend, völlig geräuschlos anzufahren. Bis ca. Tempo 30 herrscht absolute Stille im Fahrzeug ... gewöhnungsbedürftig aber irgendwie ein schöner Kontrast zum R ... über 30 hat man dann deutliche Rollgeräusche, ab 50 wird es dann doch lauter ...

Es gibt drei Fahreinstellungen: Normal, Eco und Eco+ ... bei Eco werden Klimaanlage, Heizung und andere Dinge reduziert, bei Eco+ komplett deaktiviert ... inkl. Heizung und Sitzheizung ... ebenso ist im Eco+ Modus die Motorleistung deutlich reduziert. Eco und Eco+ sollen die Reichweite deutlich vergrößern ... dies ist auch dringend nötig, dazu später mehr.

Serienmäßig verbaut ist das Navi Discover Pro. Es wurde um zusätzliche Anzeigen für den e-Golf erweitert. Geladen haben wir den e-Golf beim Händler, da das Laden an einer normalen Steckdose nicht so einfach ist. Man darf das Ladekabel nicht verlängern ... was bei uns dazu führte, daß wir ihn nicht bei uns laden konnten. Das Laden an einer Ladestation ist denkbar einfach: Kabel in die Buchse hinter dem Tankdeckel stecken und sobald eine LED grün blinkt, läd der Golf ... das ist in der Tat kinderleicht.

Tja, wie verhält sich der Golf im Alltag? Als ich abholte, war ich verwundert, daß er, obwohl voll geladen, eine Reichweite von 134 Kilometern anzeigte ... hm, hieß es im Prospekt nicht, daß er 190 Kilometer schaffen sollte? Seltsam ... nun denn, im normalen Modus losgefahren, mit Radio, Navibildschirm, Heizung auf 22 Grad gestellt und Sitzheizung an ... weil die Außentemperatur bei -3 Grad lag ... eine erste Runde durch den Stadtverkehr, durch ein Wohngebiet ... 15 Kilometer gefahren ... was auffällt, Heizung relativ schwach ... na ja, hat halt keine Motorwärme ... Restreichweite laut Anzeige: 92 Kilometer ... Hallo? 92 Kilometer Rest, nachdem ich nur 15 Kilometer durch die Stadt gefahren bin? Im Haus angekommen ein Blick in die Unterlagen ... ah ja, Reichweite maximal 190 Kilometer ... kann aber bei Kälte und je nach Verbrauchern etc. abweichen ... hm ... ja, offenbar ...

Nach dem nächsten Laden wurde der Wagen nur im Eco Modus bewegt ... hier wird es bei winterlichen Temperaturen gar nicht mehr warm im Auto ... zum Glück funktioniert wenigstens noch die Sitzheizung ... trotzdem hat die Kiste auch im Eco Modus nur eine realistische Alltags Reichweite von ca. 100 Kilometern ... so haben wir uns das nicht vorgestellt. Bei Sehr vorsichtiger Fahrweise mit überwiegendem Stadtverkehr hat er mir einen Verbrauch von 27 kW/h pro 100 Kilometern angezeigt ... wenn ich jetzt eine Kilowattstunde mit 30 Cent berechne, dann liegen die Kosten bei 8,10 Euro pro 100 Kilometern ... ehrlich gesagt haben wir da deutlich mehr (oder besser gesagt weniger) erwartet ...

OK, da die Batterie ja acht Jahre Garantie haben soll und wir das Teil eh nur vier Jahre leasen wollen ... who cares, wird er halt täglich geladen ... war zumindest bis gestern unsere Überlegung ... wie gesagt, bis gestern ...

Heute haben wir getestet, inwiefern der e-Golf für Überlandfahrten tauglich ist ... komplett aufgeladen sollte ein Ziel angefahren werden, das 51 Kilometer entfernt ist ... vier Kilometer durch die Stadt, dann auf die Autobahn ... als wir ihn gestartet haben, zeigte er im Eco+ Modus 189 Kilometer Reichweite an ... super ... da es kalt war (2,5 Grad) und feucht dazu, haben wir den "Normal Modus" ausgewählt ... Klimaanlage an, da die Scheiben sofort komplett beschlagen waren ... das Ergebnis: Als wir die Autobahn nach rund 15 Feierabendverkehr erreicht haben, war der Wagen zwar halbwegs warm, dafür zeigte er als Restreichweite nur noch 99 Kilometer an ... also schnell auf Eco+ umgeschaltet ... und schon ohne Heizung ... brrrr ... aber immerhin stieg die Reichweite auf 150 Kilometer ... da es uns ein wenig beunruhigt hat, sind wir stur im Eco+ Modus geblieben und haben übel gefroren ... dazu haben wir den Tempomaten aktiviert und sind als Verkehrshindernis stur mit Tempo 80 gefahren ... im Grunde genommen ein schlechter Witz!

Das Ergebnis: Nachdem wir rund 5 Kilometer 'normal' gefahren sind und 97 Kilometer im Eco+ Modus, ohne Heizung, Sitzheizung und sogar ohne Navi und Radio haben wir es geschafft, wieder an die Ladestation zu kommen ... mit einer Restreichweite laut Anzeige von 24 Kilometern ... laut Computer hatten wir einen Verbrauch von 16,2 kW/h pro 100 Kilometern ... was immerhin 4,86 Euro sind ... in Anbetracht dessen, daß wir ohne Radio, Klima, Heizung, Navi und stur Tempo 80 auf der Autobahn gefahren sind, ist das aus unserer Sicht ein schlechter Scherz ...

Seit wir wieder glücklich angekommen sind, wissen wir unseren Golf R wieder noch viel mehr zu schätzen ... und uns ist klar, daß wir unter gar keinen Umständen eine e-Golf leasen oder kaufen werden ... never ever! Im Gegenteil ... auch wenn wir ihn eigentlich noch bis Montag behalten dürfen ... wir werden den Schlüssel morgen wieder abgeben ...

Die Idee ist ja per se ganz nett ... aber in der Praxis erfüllt der e-Golf zumindest nicht die Erwartungen, die wir in ein Auto haben, das rund 40.000,- Euro kosten soll ... selbst ein gleichwertig ausgestatter GTD ist deutlich günstiger ... und da der "Verbrauch" des e-Golfs auch weit höher als erwartet ist, ist es sehr fraglich, ob und wann sich im Vergleich so ein Teil überhaupt rechnet ...

Und was meine Frau betrifft ... die denkt jetzt entweder über einen GTD nach ... oder es wird das neue Beetle Cabrio ...

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246 Antworten
am 5. Dezember 2014 um 22:02

Es gibt doch noch den GTE.... 25km reichen doch?

am 5. Dezember 2014 um 23:38

Ja würde ich auch sagen GTE und weil sie so oder so leasen und es von den Steuern absetzen würde ich doch evtl doch ein TESLA empfehlen das ist die einzeigste ware Elektro marke mit E-Erfolg finde ich :D Reichweiten von 400 - 500km sind da normal und das Netz an Supercharger ist sehr gut ausgebaut und wird immer besser.

Ausserdem heisst es bei jedem Telsa ein Lebenlang umsonst Strom und Internet.

Und PS: Danke für den Bericht dachte mir schon das das Auto noch nicht Reif ist wenn man es mit einem Tesla schon vergleicht.

MFG :)

Themenstarteram 6. Dezember 2014 um 8:47

Hallo,

den GTE hatten wir für einen Tag und waren nicht so angetan. Per se ein nettes Auto, aber es fehlte jede Emotion für uns. Der e-Golf ist halt ähnlich 'extrem' wie unser R ... nur in die andere Richtung. Der GTE ist irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch. Im reinen Akkumodus haben wir nur rund 18 Kilometer Stadtverkehr geschafft. Im Mischbetrieb verbrauchte er rund 6 Liter Benzin und zusätzlich Strom. Allerdings sind die Werte natürlich gut, da fast nur Stadtverkehr!

Aber wie schon geschrieben, es fehlte komplett der 'haben wollen' Effekt beim GTE. Hier in der Gegend fahren sogar zwei Teslar rum, beide mit dem gleichen Besitzer, den ich sogar kenne ... ein Roadster und eine große Version. Zweifelsohne tolle Autos aber dann doch eine komplett andere Preisklasse.

Auf jeden Fall war es interessant, im Alltagsbetrieb einen e-Golf intensiv getestet zu haben. Da aber speziell bei kalten Außentemperaturen und bei Nutzung von Klimaanlage und Sitzheizung der Stromverbrauch so groß ist, daß die Reichweite lächerlich wird und auch die Verbrauchskosten gegenüber einem Diesel keinen Vorteil mehr bieten, hat sich das Thema für uns zumindest für die nächsten Jahre erledigt ... das kann in vier bis fünf Jahren schon wieder ganz anders aussehen, je nachdem, wie sich die Technik bis dahin entwickelt hat.

Aber jetzt wird es wohl aller Wahrscheinlichkeit nach ein neues Beetle Cabrio ... das wird dann vermutlich nach vier Jahren in den TCO sogar noch günstiger, ist alltagstauglicher und bietet zumindest meiner Frau weit mehr Emotionen ...

Das schlimme ist ja, dass der Akku im laufe der Zeit noch Kapazität verliert. Die angegebenen 190KM hören sich gut an, aber die wird man in der Praxis mit Heizung & Co nicht erreichen können. Und im Auto zu frieren, nur um ein paar KM Reichweite rauszukitzeln geht gar nicht.

Dann sollte man (sofern man in der Nähe eine Erdgastankstelle hat) eher einen TGI mit nehmen. Verbrauch liegt hier bei etwa 5 KG Erdgas auf 100KM. Bei einem Erdgaspreis von etwa 1,08€ ist das meiner Meinung nach unschlagbar. Und falls es mal keine Erdgastankstelle in der Nähe gibt, hat man immer noch den 50 Liter Benzintank dabei.

Wer sich zum aktuellen Zeitpunkt ein Elektrofahrzeug, egal werlcher Klasse, zulegt, dem wird oder sollte bewusst sein, dass sich die Fahrzeuge momentan absolut noch nicht rechnt. Gerade im direkten Vergleich bspw. zum Diesel.

 

Nichts desto trotz fahre ich aktuell einen GTE und auch den eGolf habe ich ausführlich getestet. Beides sind tolle Autos, keine Frage! Gerade der GTE punktet momentan bei jeder Fahrt mehr.

 

Aber um noch einmal kurz speziell auf den eGolf zurück zu kommen. 190km - Reichweite; Diese Angabe ist zu vergleichen mit Verbräuchen die, wie wir wissen, alle per NEFZ-Verfahren ermittelt werden und im seltensten Fällen an einen realistischen Verbrauch ran kommen. Ähnlich verhält es sich hier mit der Reichweite. Im Optimalfall (Außentemperatur, kein Regen, ebene Fahrbahn, .. ) werden diese 190km erreicht und das ist für ein Fahrzeug in der Preisklasse wirklich gut!

90% aller Fahrten belaufen sich auf unter 50km. Für längere Strecken gibt es KOSTENLOS für 30 Tage einen Leihwagen. Auch das finde ich toll überlegt.

 

Was ich letztendlich damit sagen will ist, dass es für mich klingt als hättest du ein Wunder erwartet. Jedoch müssen viele Faktoren realistisch betrachtet werden. Ob der Wagen 8€ auf 100km kostet sollte niemanden interessieren der über ~35k für einen Golf ausgibt. Das macht man nicht um günstig zu fahren, sondern um nach Außen zu zeigen, dass man umweltbewusst ist und auf Innovationen abfährt. Soetwas macht sich gut als Firmenfahrzeug und trägt zum positiven Image bei! Ein Elektrofahrzeug in der Einfahrt macht sich gut!

Natürlich spielt das Image bei der Auswahl eine Rolle ... wie auch unsere Begeisterung für Technik allgemein.

Um auf den Verbrauch zu kommen. Zumindest in der Theorie kann ich meinen Golf R auch sparsam fahren ... wenn ich aber, wie jetzt getestet, auf völlig ebener Autobahn bei exakt Tempo 80 im Eco+ Modus ohne Heizung, Sitzheizung, Klima und selbst ohne Radio und Navi einen Verbrauch von 16 kW/h habe ... und laut Prospekt soll man im Normalbetrieb im Schnitt 12,3 verbrauchen ... dann ist das schon heftig. Wie gesagt, im Normalbetrieb (mit Radio, Klima, Sitzheizung) lagen wir bei 29,2 ... bei vernünftiger Fahrweise ... das wäre vergleichbar, als wenn mein R bei vernünftiger vergleichbarer Fahrweise rund 20 Liter schlucken würde ... nur um mal Prospektaussagen mit der Wirklichkeit in Einklang zu bringen ... ach ja, mein R liegt derzeit bei 9,6 Litern ... und sei Dir sicher, da laufen alle Annehmlichkeiten und ich fahre nicht mit 80 auf der Autobahn ...

Für uns wäre der e-Golf der ideale Zweitwagen geworden, wenn er eine realistische Reichweite von mindestens 130 bis 150 Kilometern hätte ... mit Heizung, Radio etc. pp. ... so fühlten wir uns gestern auf dem Heimweg an die frühen Studententage erinnert, wo ich in meiner Ente bei -20 Grad fast so vor mich hin gefroren habe ... wobei, die war innen wärmer ...

Danke für deinen Bericht. Eine Frage habe ich aber noch.

Da du ja einen R fährst, ist für dich schnelleres sportliches fahren wohl eher normal und hast womöglich eine andere Vorstellung was langsames sparsames fahren betrifft.

Hast du das Gaspedal (blödes Wort beim e-Auto) eher gestreichelt oder bist du "normal" gefahren und hast die super Beschleunigung genossen?

am 6. Dezember 2014 um 12:04

also wie schon gesagt ist Tesla die einzigste Marke die Elektroautos so herstellt wie sie sein sollten ohne viel Werbung zu machen weil es bekommt kein Hersteller bis jetzt so gut hin wie Tesla

Zitat:

@topsch schrieb am 6. Dezember 2014 um 12:05:08 Uhr:

Danke für deinen Bericht. Eine Frage habe ich aber noch.

Da du ja einen R fährst, ist für dich schnelleres sportliches fahren wohl eher normal und hast womöglich eine andere Vorstellung was langsames sparsames fahren betrifft.

Hast du das Gaspedal (blödes Wort beim e-Auto) eher gestreichelt oder bist du "normal" gefahren und hast die super Beschleunigung genossen?

Hi,

nein, ich habe ihn wirklich gestreichelt, immer mit dem Blick auf die Verbrauchsuhr. Im Eco+ Modus ist die Leistung eh extrem begrenzt. Von null bis 100 liegt da bei ca. 18 Sekunden. Selbst das Anfahren an der Ampel ist da schon recht zäh ... und ich meine wirklich zäh, nicht umsonst sind fast alle anderen Fahrer an mir vorbei gefahren ... Ich habe ihn auch extrem rollen lassen ... daran muss man sich gewöhnen: Wenn man 50 fährt, kann er ohne Probleme 200 Meter rollen ... es gibt wirklich keine Motorbremse.

Im Modus 'Normal' ist die Beschleunigung bis 60 schon recht ordentlich und durchaus mit einem 122 PS Golf vergleichbar.

In der Regel fahre ich sehr verbrauchsarm. Mein Golf 6 GTI lag bei 8,4 Litern ... ich denke, der Wert spricht für sich. Zum R kann ich noch keine Aussagen machen, da er noch in der Einfahrphase ist ...

Zitat:

Ich habe ihn auch extrem rollen lassen ... daran muss man sich gewöhnen: Wenn man 50 fährt, kann er ohne Probleme 200 Meter rollen ... es gibt wirklich keine Motorbremse.

Das heisst er hat keine Energierückgewinnung im Schiebebetrieb wie z.B. die Toyota-Hybrid (andere kenne ich nicht)? Ich dachte sowas sei Standard bei Elektroantrieb?

Wenn man auf die Bremse tritt, wird laut Energieanzeige Energie eingespeist ... aber wenn man nicht die Bremse tritt, rollt er locker und leicht vor sich hin.

Es stellt sich die Frage, ob eine Art 'Motorbremse' überhaupt sinnvoll ist ... bei einem reinen Elektrowagen ... der Toyota ist ja eine Hybridlösung.

27 kWh in der Stadt? Wie schafft man das? Hatte bei einer Probefahrt in Frankfurt vor 3 Jahren in Frankfurt hatte ich um die 10 kWh. Es war zwar kein Winter, aber so hoch wird die Heizleistung nicht sein.

Zitat:

Hatte bei einer Probefahrt in Frankfurt vor 3 Jahren in Frankfurt hatte ich um die 10 kWh. Es war zwar kein Winter, aber so hoch wird die Heizleistung nicht sein.

Cool, welchen Prototypen bist Du vor drei Jahren denn gefahren?

Zur Info: Als ich ihn bekommen habe, hatte er rund 950 Kilometer auf der Langzeituhr und einen bis dato Verbrauch von durchschnittlich 22,3 kW/h ...

Und um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Auf der Autobahn, zwei Personen, Eco+ Modus, Tempo 80 per Tempomat, keine Heizung, keine Klima, keine Sitzheizung, kein Radio oder Navi ... nach über 30 Kilometern auf ebener Strecke Verbrauch laut Computer 15,7 ... es ist folglich unmöglich, mit dem e-Golf auf 10 kW/h zu erreichen, schon gar nicht im Stadtverkehr ...

Zitat:

@0 0 7 schrieb am 6. Dezember 2014 um 13:26:22 Uhr:

... Ich habe ihn auch extrem rollen lassen ... daran muss man sich gewöhnen: Wenn man 50 fährt, kann er ohne Probleme 200 Meter rollen ... es gibt wirklich keine Motorbremse.

...

Soweit ich weiß, kann man unter mehreren (ich glaube 5) Rekuperationsstufen wählen. Die fühlen sich in den Extremfällen dann so an, wie du schildertest (also keine Bremswirkung) - oder als wenn man auf die Bremse tritt, wenn man nur vom "Gas" geht!

Schönen Gruß

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