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Einspritzpumpe scheint undicht
Moinsen,
ich bastel gerade an der Restaurierung meines alten Fiat Wohnmobil. Zieht sich jetzt schon ein paar Jahre hin. Einspritzpumpe (fragt mich jetzt nicht welche, ist eine Bosch) habe ich damals ausgebaut, vom Bosch Dienst überholen lassen, mit Lagerflüssigkeit versehen lassen und in die Ecke gestellt. Motor und Einspritzpumpe sind BJ 92, also rein mechanisch ohne jegliche Elektronik.
Habe sie also wieder eingebaut und leider springt der Motor nicht an. Es blubbern lauter lustige Luftblasen durch die Einspritzleitungen. Entlüftet ist natürlich alles.
Also Pumpe wieder ausgebaut und auf die Werkbank verfrachtet um den Fehler zu finden. Diesel läuft über einen Trichter zur Pumpe. Hier wieder das selber Bild, Luftblasen in den Einspritzleitungen. Es ist also definitiv die Pumpe das Problem.
Ich hoffe jetzt es gibt hier einen Fachkundigen der sich mit Einspritzpumpen auskennt und helfen kann. Ich habe den Rücklauf und Einspritzleitungen verschlossen und über den Zulauf 4 Bar angelegt. Die Pumpe hällt den Druck. Dann habe ich 1 Bar Unterdruck angelegt, dieser wird jedoch nicht gehalten und bricht langsam zusammen, machmal auch erst nachdem man die Pumpe ein Stück weiter gedreht hat.
Also die Pumpe muss doch irgendwie Luft von aussen ansaugen. Es ist doch nicht normal das Überdruck gehalten wird aber Unterdruck nicht oder? Der Unterdruck fällt auch so langsam dass es allerhöchstens eine kleine Undichtheit sein kann (obwohl ja die Pumpe erst Überholt wurde?!). Nur wie finden?
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23 Antworten
Moin..vermutlich ist das eine VP37.
http://community.dieselschrauber.org/download.php?id=841
Die hat eine Vorförderpumpe eingebaut, die den Innenraum ständig unter Druck hält, bis zu 12 Bar im Betrieb.
Wenn diese Flügelzellenpumpe fördert, KANN keine Luft in die Pumpe gelangen
Dass die bei UNTERDRUCK Luft zieht, ist nicht verwunderlich.
Wenn die Pumpe dreht, muss sie von selbst Kraftstoff vom Eingang zur oben gelegenen Rücklaufschraube fördern. Der Rücklauf muss mit einer Drossel versehen sein, damit Druck aufgebaut werden kann.
Die Flügelzellenpumpe setzt sich nach längerer Standzeit gerne fest..besonders gerne wenn die Pumpen LEER gelagert werden. Es ist manchmal tricky, die gängig zu machen. Bau auf jeden Fall NICHT die Pumpe voreilig auseinander!
DoMi
Meine Kenntnisse was das Innenleben von Einspritzpumpen angeht sind leider da begrenzt. Was ich aber weiß: Die Flügelzellenpumpe zieht den Diesel an, also wenn man den Zulaufschlauch in einen Messbecher voll Diesel hält ist dieser irgendwann leer.
Was ich nur nicht verstehe. Ich habe alle Ausgänge verschlossen. Ist es normal das die Pumpe den Unterdruck nicht hält den ich über den Zulauf anlege? Ich denke nicht oder? Normal sollte es ja ein geschlossenes System sein. Und wenn ich Überdruck amlege wird der ja auch gehalten. Leider kenne ich mich mit den Pumpen da nicht so aus.
Hier ist eine Flügelzellenpumpe von einer zerlegten T 3 Bulli ESP von Bosch. Diese 4 Scheiben drehen im Exenterring, und bauen den Vordruck auf. Normalerweise bewegen die sich durch die Fliehkraft nach außen, saugen, und verdichten den Kraftstoff. Wie der Domi sagt, können die nach paar Jahren Standzeit verkleben. Gibt Spezis, die haben Biodiesel über Nacht einwirken lassen, das sollte diese kleinen Scheiben lösen.
Die erwähnten Hohlschrauben der zu und Rücklaufleitung waren richtig eingesetzt? Eins von den beiden hat ein Rückschlag/Druckventil.
Ist es denn eine VP37 wie von mir vermutet?
Es ist NORMAL dass die Pumpe bei Unterdruck luft zieht! Unterdruck im Pumpeninnern kommt
Dass die Vorförderpumpe geht, ist schonmal gut.
Wenn jetzt luftfreier Sprit angesaugt wird, dann füllt sich der Pumpeninnenraum blasenfrei.
Es tritt dann an der Rücklaufschraube oben an der Pumpe blasenfreier Sprit aus.
Mach ein Stück transparenten Schlauch zwischen Pumpe und Rücklaufleitung um das sicherzustellen.
WENN das Pumpengehäuse komplett mit blasenfreiem Sprit gefüllt ist, dann ist es technisch NICHT MÖGLICH dass Luft in die Einspritzleitungen gefördert wird.
Du bekommst gleich per PN einen Link zu technischen Unterlagen zu diesen Pumpen.
DoMi
Domi danke für deine Mühe und den Link. Auf der Pumpe steht die Nummer 0460414156, weiss leider nicht ob das unter VP37 fällt kenne mich da nicht aus.
Vorförderpumpe gibt es keine. Die Einspritzpumpe zieht sich den Diesel selber aus dem Tank. Dieser ist blasenfrei.
Du schreibst es ist normal das die Pumpe bei Unterdruck Luft anzieht. Nur woher kommt die Luft? Ich habe ja Rücklauf und Einspritzleitungen verschlossen. Nur damit ich es auch verstehe.
Zitat:
@Arjen-allein-zu-Haus schrieb am 30. November 2018 um 23:57:48 Uhr:
Nummer 0460414156
Nur woher kommt die Luft?
Diese Pumpe geört zur VP37 Familie.
Es dürfte sich nach meinen Unterlagen um eine Pumpe für Turbodiesel-Motoren handeln.
Die sitzt auch im Citroen Jumper 2,5L TD drin.
Die Luft kommt am Wellendichtring rein. Dort könntest du testweise mit Fett dichtschmiereund nochmal saugen. Dann sollte das Eindringen von Luft vorbei sein.
Die Vorförderpumpe sitzt IN DER Einspritzpumpe drin. Die saugt den Sprit aus dem Tank und füllt das Pumpengehäuse.
Nur in seltenen Fällen braucht man eine zusätzliche Elektropumpe irgendwo.
Der Wellendichtring sitzt auf der Saugseite der Vorförderpumpe.
Im normalen Betrieb ist dort nur ein so geringer Unterdruck, dass keine relevante Luftmenge eintritt.
Wenn aber der Kraftstoffilter verstopft ist, dann erzeugt die Vorförderpumpe einen Unterdruck bis
-0,5....-0,8bar. Und DANN kann tatsächlic eine störende Luftmenge mitgerissen werden.
(Die Bosch Pumpen sind ansonsten ausgesprochen tolerant gegenüber Luft im Sprit)
Da du ja die Pumpe abgebaut hattest: Hast du die denn auch RICHTIG wieder drangebaut? Da gibt es i.d.R. Markierungen, die übereinander stehen müssen. (Kurbelwelle, Nockenwelle, Einspritzpumpe)
Die Feineinstellung ird dann an der Pumpe mit einer Meßuhr gemacht.
DoMi
Danke jetzt hab ich es auch verstanden. Eingebaut ist alles richtig und die Zahmräder mit Dornen abgesteckt. Problem ist halt das aus den Einspritzleitungen Luft blubbert ohne Ende. Entlüftet habe ich versucht eine Batterieladung zu orgeln.
Ich werde mir nächstes Wochenden alles noch mal in Ruhe ansehen. Also die Luft könnte demmnach nur durch den Zulauf eintreten oder? Durch den Rücklauf (da kommen auch Luftblasen raus) kann ja nichts eintreten oder?
Moin..Luft kann nur durch den Zulauf kommen. Die kommt dann logischerweise durch den Rücklauf wieder raus.
Am Zulauf kommen als undichte Stelle auch noch die Dichtungen der Hohlschraube in Frage.
DoMi
Moin,
jetzt bin ich wieder dazu gekommen etwas zu bsateln. Habe mir den Zulauf noch mal angesehen, konnte aber nichts verdächtiges finden. Habe Durchsichtige Schläuche an Zulauf und Rücklauf der Pumpe angebracht. Im Zulauf sind keine blaßen beim orgeln zu sehen. Im Rücklauf dafür umso mehr. Kann mir leider nicht erklären wo er die Luft herziet.
Anbei ein Video, vielleicht hilft es etwas. Links ist der Zulauf und rechts etwas schlecht zu erkennen der Rücklauf.
Die Luft könnte dort rein kommen, wo die Zuleitung an der Pumpe angeschlossen ist. Sind da alle Dichtungsringe dazwischen?
Die Hohlschraube für Zu- und Rückleitung sind unterschiedlich. Die für die Rückleitung hat nur eine ganz kleine Bohrung und ist manchmal mit "OUT" beschriftet. Wenn man die vertauscht läuft es auch nicht.
DoMi
Die Kupferdichtringe habe ich alle neu gemacht. Das sollte ok sein. Out Schraube ist auch an der richtigen Stellen (kann man bei der Pumpe sowieso nicht vertauschen). Testweise habe ich auch eine neue Out Schraube probiert.
Meine Vorgehensweise wäre jetzt:
1. die Pumpe aus einem höhergelegenen Behälter speisen, so dass der Sprit mit Gefälle in die Pumpe fließt.
Dann kann selbst bei einer Undichigkeit auf der Saugseite der Vorförderpumpe keine Luft ins System gesaugt werden.
Die Rückleitung muss dann natürlich ebenfalls in diesen Behälter zurückfördern.
Wie ist denn bei deinem Motor die Drossel am Ausgang der Pumpe realisiert? Bei VW hat die OUT-Schraube nur eine ganz kleine Bohrung, so dass im Zusammenspiel mit dem Druckregelventil, welches in die Pumpe integriert ist, ein Staudruck entsteht. Ist das bei dir genauso gelöst?
Die Luftmenge, die ich in deiner Rückleitung sehe, die gehört da zwar nicht hin, aber selbst bei dieser Menge luft sollte eine Bosch-Pumpe noch genug fördern, damit der Motor läuft.
Ansonsten kannst du noch die Einspritzleitungen und eine oder mehrere Einspritzdüsen so anschließen, dass die Düse frei in die Gegend spritzt, und dann beim Startversuch das Spritzbild der Düsen betrachten.
Evtl. liegt es ja garnicht an der Pumpe dass der Motor nicht läuft, sondern es ist ganz was anderes faul.
WO bist du eigentlich? Nicht zufällig in meiner Nähe?
DoMi
Pumpe habe ich heute aus einem Kanister mit diesel versorgt. Leider mit dem selber effekt. nach dem beenden des orgeln steigen Luftblasen aus dem Zulauf und Rücklauf auf.
Fördern tut die Pumpe auf jedenfall. Da liegt ordentlich Unterdruck an. Und auch der Kanister war irgenwann leergesaugt.
Die Out Schraube hat ne kleine Bohrung 0,75 steht drauf. Hab testweise auch auch eine andere probiert mit 0,55. Aber es war kein unterschied.
Die Einspritzdüsen spritzen überhaupt erst gar nicht ein. Da wird durch die Luftblasen die mit in die Einspritzöeitungen gezogen werden kaum Druck aufgebaut um die Einspritzdüsen zu öffnen. Man kann den Finger an das ende der Einspritzleitung halten, da ist recht wenig gegendruck.
Mal ein ganz anderer Ansatz, denn es muss schon SEHR VIEL Luft im Pumpengehäuse sein, damit diese auch in den Hochdruckteil gelangen kann.
Gibt es an deiner Pumpe das elektrische Abschaltventil ELAB, so wie es auf dem Foto abgebildet ist (Pos. 7)?
Oder hat die Pumpe schon einen Diesel-Diebstahlschutz, dann wäre da ein stabiles, nicht demontierbares Metallgehäuse, welches das Abschaltventil verdeckt.
Das Abschaltventil muss +12V bekommen, damit die Pumpe arbeiten kann. (prüfen ob die da sind!)
Es ist seltsam, dass die Luftblasen in den Einspritzleitungen hin- und her wandern, denn in den Ausgängen der Pumpe sitzen mechanische federbelastete Rückschlagventile drin. Da dürfte das eigentlich nicht passieren. Wenn die Pumpe mit offenen Ausgängen gelagert wurde, könnten die evtl. festgegammelt sein.
Mein nächster Schritt wäre jetzt, die ausgebaute Pumpe mitsamt Einspritzgeweih und Düsen im Schraubstock einzuspannen, Sprit anzuschließen, und sie dann mit der Bohrmaschine höhertourig anzutreiben.
(dabei müssen 12V auf dem ELAB angeschlossen werden)
Die Drehzahl beim Startversuch ist doch ziemlich niedrig, manchmal tut sich da erst bei höheren Drehzahlen etwas.
DoMi