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Erdgas im Dieselmotor

Themenstarteram 11. März 2005 um 15:44

Haute habe ich in einer brasilianschen Autozeitschrift etwas sehr interessantes gefunden: MWM (neben International der Hersteller für Diesel in Nutzfahrzeugen in Brasilien) forscht an der Möglichkeit, die Abgase und Wirtschaftlichkeit von Dieselfahrzeugen durch die Zugabe von Erdgas zu verbessern.

Vor allem die sehr großen Omnisbusflotten sind in den Städten für einen großten Teil der Abgase verantwortlich und die Erneuerung der Flotte durch moderen Fahrzeuge mit erdgasbetriebenen Benzinmotoren kommt kaum voran. Die Regierung hat nun für die nächsten Jahre zugesagt, den Preis für Erdgas nicht über 55% des Preises für Diesel steigen zu lassen. Obendrein hat Brasilien sehr viel Erdgas, muß aber Diesel importieren, obwohl es nur bei Nutzfahrzeugen verwendet wird und es kein Heizöl gibt (wozu auch, ist ja immer warm).

Da nun aber Erdgas nicht selbst zündet wie Diesel, geht man von einer Beimischung aus. In der Praxis wird der Motor im Standgas nur mit Diesel betrieben und auch dann, wenn der Gastank leer ist. Beim Tritt aufs Gaspedal gibt man dann wirklich Gas hinzu, welches durch den Diesel zum Zeitpunkt von dessen Einspritzung gezündet wird. So sollen bis zu 70% der Energie aus dem Gas kommen und nebenbei auch die Rußpartikel des Diesels durch die bessere Verbrennung drastisch senken. Besonders interessant ist natürlich, daß sich dies gerade auch für bestehende Motoren mit mechanischen ESPs nachrüsten lassen soll.

Für Nutzfahrzeuge, gerade im innerstädischen Bereich finde ich das eine interessante Nachrüstalternative, die nicht nur die Umwelt schont sondern auch obendrein die Wirtschaftlichkeit erhöht.

Schade, daß bei uns die Lobby der Nutzfahrzeughersteller sowas wohl nicht fördern würden, weil sie lieber neue Modelle verkaufen möchten und nicht wirklich die Probleme von Umwelt und Gesellschaft im Vordergrund stehen.

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14 Antworten

Ja davon hab ich auch schon malgehört, soll wohl möglich sein, bei betriebstemp, des motors und genügend drezahl, bis zu 90% gas 10% diesel, ist wohl in erprobung, die steuerrung übernimmt dann ne elktronik das mischungsverhältnis steuert, wäre ja mal richtig gutes auf dem dieselmarkt

Mein Umrüster wollte sowas über den Winter bauen, allerdings LPG statt CNG. Landi-Renzo IGS für den Gasteil und die Dieselpumpe im Dauerleerlauf. Wenn ich das nächste mal in der Gegend bin werd ich sehen was draus geworden ist. Bei vollen Auftragsbüchern für Umbauten sicher nicht viel ;-)

am 11. März 2005 um 17:29

Habe auch schon mal was davon gehört, aber LPG + Diesel. In England gibt es Umrüstsätze, irgendwo hier im Forum muss noch ein Link rumgeistern. Als Fahrzeugtechniker kann ich mir momentan keinen einzigen Vorteil gegenüber der Benzin+Gas Variante vorstellen - außer die verbesserte Abgasbilanz. Im Gegenteil der Wirkungsgrad des Motors dürfte bei Gasbetrieb geringer sein als mit reinem Diesel.

Wenn die Brasilianer zu viel Erdgas haben, dann muss es eben weg, so wie sie es mit dem Holz gemacht haben...

@GaryK halt uns doch mal auf dem Laufenden!

@Tunnelraser

Beim Erdgas macht sich die geringe Energiedichte (Gasvolumen) bemerkbar, bei LPG sollte sich deutlich weniger tun.

Was allerdings LPG zu gechippten und nagelneuen Turbodieseln sagt weiss ich nicht - die hohe Verdichtung und die geringere Oktanzahl sollten dem Experiment ein physikalisches Limit setzen.

Ich hab übrigens beim Ziegler umbauen lassen, der Mann ist im positiven Sinne gasverrückt. Kontaktdaten gibts bei www.az-automobile.de

/GaryK

Themenstarteram 11. März 2005 um 19:32

In Brasilien geht es ja erstmal auch nicht um moderene Motoren, die würden alleine schon durch die mehrstufige Einspirtzung mehr Änderungen erfordern. Es geht in erster Linie um die Umrüstung vorhanderner Nutzfahrzeuge und damit spielt auch der Leistungsverlust weniger eine Rolle, solange er sich in Grenzen hält aber die Wirtschaftlichkeit umso mehr. Die Unterbringung der Gaszylinder ist dagegen unproblematisch, zumal die meißt Stadtbusse sowieso auf LKW-Fahrgestellen montiert sind, also nix mit Niederflur und somit reichlich Platz unter dem Fußboden haben. Nebenbei sinkt der Schwerpunkt, was auch ein Vorteil ist.

LPG ist in Brasiliien für den Antrieb von Fahrzeugen verboten und wäre auch nicht wirtschaftlich, weil es pro Kilo viel teurer als Benzin und erst recht Diesel ist.

Das Erdgas soll übrignes problemlos mit der Verdichtung von Dieselmotoren, typisch 18:1, klarkommen und man nutzt damit besser seine Energie als in Alkohol- oder Benzinmotoren.

In Deutschland könnte man sich so etwas kaum vorstellen, weil die Hersteller je neue Busse verkaufen wollen und denn eben umgerüstete Benzin einbauen würden, aber hier kommt die Sache eben von einem Hersteller von Dieselmotoren und der würde eben einen guten Teil seines Geschäfts verlieren, wenn Stadtbusse mit Strom oder Erdgas pur fahren.

Außerdem ist es unrealistisch, einen schnellen Wechsel der Flotte auf moderne zu erhoffen, da ist es viel interessanter, an den bestehenden zu verdienen.

@Holt

LPG kostet je Tonne pi mal daumen das selbe wie Benzin bzw. Diesel. Ja, auch hier gibts jahreszeitliche bzw. nachfragebedingte Schwankungen.

Wer Rohstoffpreise sehen will, möge sich doch bei platts.com anmelden - kostenfrei, da sieht man wie sich die diversen Märkte in den letzten 6 Monaten entwickelt haben.

am 12. März 2005 um 9:11

http://www.shell.com/.../Framework?...

http://www.shell.com/.../Framework?...

diesel gaser

 

durch die verringerung von schwefel im diesel

hat die schmierfähigkeit abgenommen+manche

hersteller haben probleme mit frühen ableben

der einspr.-pumpen,was passiert ,wenn gas noch dazu kommt??denke mal,gas schmiert überhaupt

nicht,aber die alte dieselgeneration ist auf die

schmierfähigkeit des kraftstoffs ausgelegt.

gruß transe 79

Re: diesel gaser

 

Zitat:

Original geschrieben von transe79

durch die verringerung von schwefel im diesel

hat die schmierfähigkeit abgenommen+manche

hersteller haben probleme mit frühen ableben

der einspr.-pumpen,was passiert ,wenn gas noch dazu kommt??denke mal,gas schmiert überhaupt

nicht,aber die alte dieselgeneration ist auf die

schmierfähigkeit des kraftstoffs ausgelegt.

gruß transe 79

das ist doch bei den ottomotoren das gleich Problem, das wenn dort Pures gas verbrannt wird der (leichte schmier und kühleffekt) des sprits nicht mehr da ist, deswegen werden meist ja bestimmte teile getauscht oder öfter kontrolliert

Man kann bereits Dieselmotoren mit Autogas (NICHT : ERDGAS!) betreiben. Das ist allerdings so aufwendig, dass es fast nur bei LKWs oder Bussen Sinn und überhaupt gemacht wird.

am 14. März 2005 um 13:35

Ein Diesel / Gas Bus wurde vor ca. 2 Wochen in Wiesbaden der Öffentlichkeit vorgestellt, und der Wiesbadener Kurier hat berichtet, der Bus war nach meiner Erinnerung aus Saarbrücken ausgeliehen.

Moin,

Holt ... bedenke bitte, das zur reinen Verdichtung des Dieselmotors ... auch die Vorverdichtung des Turboladers hinzukommt ;) ältere Saugdiesel verdichten auch 22:1 oder 24:1 ...

MFG Kester

am 14. März 2005 um 19:56

Hallo

 

Nur zur Info:

Hier im Kreis Kaiserslautern fahren mehrere öffentliche Busunternehmen (z.B. RSW) bereits seit ungefähr 10 Jahren mit Erdgas. Die Tanks sind, wohl auf dem Dach der Busse angebracht - da die Gas-Busse alle einen weißen Aufsatz auf dem Dach haben im Heckbereich.

 

MfG Dän

am 16. März 2005 um 8:32

Über den Erdgas - Diesel - Bus in Wiesbaden hatte ich schon kurz berichtet.

Hier ist der Bericht in der Zeitung, hier ist der Link:

www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=1807220

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