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Erfahrung aus 4 Jahren SL 350 / Wechsel auf Audi S 7
Wie bei mir schon fast üblich habe ich im letzten Monat nach fast genau 4 Jahren wieder einen Fahrzeugwechsel durchgeführt und meinen 350-er SL privat in die Nachbarstadt verkauft. Vom Einstellen des Inserats bis zur Vertragsunterzeichnung dauerte es eben mal 7 Tage!
An dieser Stelle möchte ich – durchaus mit etwas Wehmut - ein Resümee ziehen und von meinen Erfahrungen berichten:
Gekauft habe ich den Wagen (EZ 05/2007) im August 2012 im MB-Autohaus Bremen mit „Junge Sterne“ Garantie, neu lackierten Stoßfängern, neuen Bremsbelägen vorne, neuer Inspektion und neuen 285-er Hinterreifen mit einem Kilometerstand von 49000.
Bereits auf der Fahrt von Bremen an den Bodensee fiel mir auf, dass die Klimaanlage keine Kühlung hervorbrachte. Der Defekt (keine Ahnung was es genau war) wurde dann am Folgetag im hiesigen MB-Autohaus behoben und direkt mit Bremen abgerechnet. Übrigens trat derselbe Defekt (keine Kühlung) 1 Jahr später erneut auf und wurde wieder über die Garantie behoben. Ebenfalls noch im Laufe der Garantiezeit brach der innenliegende Hebel des Fahrertüröffners ab (oder er hing sich aus), es wurde also kostenlos behoben.
Nach Ablauf der Garantiezeit im August 2014 hatte ich keinerlei Mängel mehr zu verzeichnen.
Bis auf eine neue Komfortbatterie in 2015 (130 €), einer Xenonbirne für 35 € und neuen Bremsbelägen rundherum in 2015 (ca. 350 € inkl. Arbeitskosten) hatte ich keine Kosten für Teileerneuerungen. Beim Verkauf hatte der Wagen 78000 km auf der Uhr und war innen und außen immer noch fast neuwertig.
Mein Durchschnittsverbrauch – mit eher wenigen Langstrecken und vorausschauender Fahrweise – belief sich auf genau 11,0 Liter Super 95.
Aufgrund der vorteilhaften Kaskoeinstufung bezahlte ich im letzten Jahr (22%) für die Haftpflichtversicherung 98 €, für die Vollkasko (SB 500/150) gerade noch 150 € (HUK24, 9000 Jahreskilometer, ö.D.).
Gekauft habe ich den Wagen für 32.400 €, verkauft habe ich ihn für 26.400 Euro. Pro Jahr ergab sich somit ein Wertverlust von genau 1.500 € bei ca. 7500 km jährlicher Laufleistung. An Inspektionskosten fielen bei einer freien Werkstatt meines Vertrauens in dieser Zeit nochmals etwa 350 Euro an.
Ich denke, dass es kaum möglich ist, ein auch nur halbwegs vergleichbares Fahrzeug billiger zu fahren. Selbst wenn man einen Dacia Duster (um ein Beispiel für ein x-beliebiges Billigauto zu geben) für 18.000 € neu kaufen würde, würde man nach 4 Jahren kaum 12.000 € dafür erhalten…
Was den Fahrspaß und den Komfort anbelangt, so gibt es zum SL als Roadster – für mich - kaum ernsthafte Konkurrenz. Was also kaufen? Von mir gefahrene SLK (172er) und Z4 (3.5is) sind jedenfalls in keiner Weise vergleichbar. Den ziemlich harten BMW (verstellbares Fahrwerk) empfand ich im direkten Vergleich als regelrechte Rumpelkiste, sauschnell und toller Motorsound, aber verdammt ruppig und zugig. Exotischere Fahrzeuge wie Jaguar, Corvette oder auch Porsche kamen für mich alleine schon wegen der unkalkulierbaren Unterhaltskosten als Nachfolger für den SL nie in Frage (auch wenn der neue Boxster herrlich designt wurde), der neue SL (231) mit seinem „dicken Arsch“ allerdings auch nicht.
Letztendlich bin ich nun in meine eigenen Fußstapfen getreten und habe mir den direkten Konkurrenten zu meinem alten MB CLS Typ 219 zugelegt, den ich 2009 bis 2012 fuhr und der mein bisher zuverlässigstes und dank verstellbarem Luftfahrwerk auch komfortabelstes Fahrzeug war.
Ein CLS Typ 208 wurde es deshalb nicht, da ich auf einen flexiblen Laderaum zugreifen wollte und der alternative CLS Shooting-Brake mir – vor allem innen – auch nicht sonderlich gut gefällt. Auch die Bedienung des Command (ich fahre beruflich die 2015-er E-Klasse) gefällt mir überhaupt nicht und die gesamte Innenraumanmutung ist für meinen Geschmack ziemlich altväterlich und altbacken.
Nun also wieder mal ein Audi, hier in Gestalt eines S7 Sportback mit 4-Liter V 8 Motor, Direkteinspritzer (TFSI) mit Bi-Turbo und Zylinderabschaltung bei Teillast. In den Fahrleistungen (0-100 in 4,7 sec.) in Tuchfühlung zum SL 55 und trotzdem eine vollwertige Limousine mit allem Komfort. In diesem Fall mit Head-up-Display, Nachtsichtkamera mit Fußgängererkennung, Voll-LED-Licht mit automatischer Leuchtweitenregulierung, B&O Premium Soundanlage mit 15 Lautsprechern und 1200 Watt (kostet alleine 6000 €), MMI mit großem Navi, ACC mit Stop-Go-Funktion und Notbremsfunktion, Side-Assist, Lane-Assist, selbstparkender Parkassist längs und quer mit Kameras vorne und hinten und Draufsichtoption, mehrfach konfigurierbares Luftfahrwerk , Verkehrszeichenerkennung, Linguatronic, Keyless-Go, elektr. Schiebe-/Hebedach, schwenkbare AHK, Sommerräder rundrum in 275/30/21 und Winterräder 265/30/20, eigentlich fehlen nur Standheizung und Massagesitze, im Gesamtpaket ergibt sich somit ein Listen-Neupreis (EZ 06/2012) von ca. 117.500 Euro. Drei Bilder sind in meiner Galerie.
Der erste Eindruck: ein weithin praktisch unhörbarer Motor (Mikros im Innenraum messen die Geräusche und eliminieren diese durch „Gegengeräusche“, scheint zu funktionieren…) , der bereits aus niederen Drehzahlen unglaublich bullig antritt (vor allem im dynamic-Modus) und dank Allrad die Leistung auch ohne Verluste in Vortrieb umsetzt. Den Ausspruch eines Testers, „die Landschaft klatscht beim Beschleunigen förmlich gegen die Windschutzscheibe“ kann ich also getrost unterschreiben… Die Zylinderabschaltung funktioniert nur bei sanftem Gasfuß, Kolonnenfahrten auf der linken BAB-Spur mit 120/130 km/h oder mit 80 km/h auf der Bundestraße ergeben dann auch mal Verbrauchswerte von bis zu 8,5 l. Bei Beschleunigungsorgien sind es aber gerne doppelt so viel, im Mittel auf den ersten 1100 km waren es bislang 11,2 Liter Super E95 (E98 ist ein Kann, kein Muss), was für 2 Tonnen und 420 PS für meine Begriffe ein durchaus guter Wert ist. Bei Bedarf (habe ich nicht) kann der Motor, der in anderen Fahrzeugen (Bentley, A8, RS 6 und RS 7) auch bis zu 560 PS leistet, von anerkannten Tunern nachträglich hoch gechipt werden. Insgesamt ist das Fahren ein echter Genuss, das Fahrgefühl umschreibt man am besten mit „über den Dingen Schweben“, die 21-Zöller führen nicht zum Spurrillennachlaufen, sind aber wohl etwas lauter im Abrollen als die serienmäßigen 255/35/19-er (mir fehlt der Vergleich). Das MMI ist narrensicher zu bedienen, das Navi überrascht mich immer wieder (bei Erreichen der Tankreserve bietet er z.B. sofort an, den Weg zur nächsten Tankstelle zu zeigen), die Handyanbindung ist bei drei verschiedenen Geräten 1A, der Zugriff auf die Musikdateien geschieht automatisch, die Soundanlage bringe ich auch bei Tiefbass nicht an ihre Grenzen (meine eigene Grenze ist weit vorher erreicht…).
Kurz: In technischer/elektronischer Hinsicht sind die gut 10 Jahre Altersdifferenz zum SL an allen Ecken und Enden mehr als deutlich zu merken. Das ist einfach eine völlig andere Fahrzeuggeneration.
Auffällig war für mich auch recht schnell, dass die Bereitschaft anderer Autofahrer, die linke Spur der BAB zu räumen, beim S 7 um Längen größer ist als beim SL. Ob das am „aggressiven Gesicht“ liegt oder an den Tagfahrlichtern kann ich nicht sagen, der Unterschied ist aber echt krass. Wahrscheinlich ist die Verwechslungsgefahr beim SL „nach unten“ einfach zu groß, so dass er oft „nicht ernst genommen“ wird, weil er im Rückspiegel mit dem CLK Typ 209 und anderen „Rentnerfahrzeugen“ verwechselt wird. Beim Mopf II mag das anders sein. Ich weiß es nicht.
Wie auch immer: Beim S 7 ist das Einhalten der 200 km/h auf eine längere Distanz ein recht entspanntes Ding. Die einzigen „Querulanten“ sind meist die Markenkollegen mit den großen Dieseln in ihren Geschäftswagen…
Die Aufmerksamkeit, die der S 7 auch sonst erregt (sofern Fahrzeuge überhaupt noch als „Objekt der Begierde“ gelten…), ist ebenfalls um Längen größer, der SL kann hier nur noch bei den maskulinen Ü50 oder besser Ü60 punkten. Von allem was altersmäßig darunter liegt wird fast schon eine überhäkelte WC-Papierrolle auf der Heckablage erwartet. Das ist nicht böse gemeint und ich konnte und könnte damit auch weiterhin gut leben. Aber das ist eben meine Erfahrung. Mit dem SL wurde ich nur von Herren meines Alters (56) oder aufwärts angesprochen, beim Audi S 7 drehen jetzt praktisch alle Altersklassen die Köpfe.
Mein einziges Problem sind jetzt natürlich diese wunderschönen Sommertage, an denen mir wieder und wieder gutgelaunte Cabriofahrer mit wehendem Haupthaar entgegenkommen. Dieses Gefühl von Freiheit ist und bleibt eben etwas ganz Besonderes. Ich denke, ich kann den Gedanken daran einfach nicht abschütteln. Nach 4 Wochen Cabrioabstinenz deutet verdammt viel darauf hin, dass ich meiner geliebten Gattin einen 172-er SLK schmackhaft machen werde. Quasi als Ersatzdroge für mich. Mein Pech dann, wenn sie ihn nicht herausrücken möchte. Was wollte ich auch unbedingt einen S 7…
Beste Antwort im Thema
Wie bei mir schon fast üblich habe ich im letzten Monat nach fast genau 4 Jahren wieder einen Fahrzeugwechsel durchgeführt und meinen 350-er SL privat in die Nachbarstadt verkauft. Vom Einstellen des Inserats bis zur Vertragsunterzeichnung dauerte es eben mal 7 Tage!
An dieser Stelle möchte ich – durchaus mit etwas Wehmut - ein Resümee ziehen und von meinen Erfahrungen berichten:
Gekauft habe ich den Wagen (EZ 05/2007) im August 2012 im MB-Autohaus Bremen mit „Junge Sterne“ Garantie, neu lackierten Stoßfängern, neuen Bremsbelägen vorne, neuer Inspektion und neuen 285-er Hinterreifen mit einem Kilometerstand von 49000.
Bereits auf der Fahrt von Bremen an den Bodensee fiel mir auf, dass die Klimaanlage keine Kühlung hervorbrachte. Der Defekt (keine Ahnung was es genau war) wurde dann am Folgetag im hiesigen MB-Autohaus behoben und direkt mit Bremen abgerechnet. Übrigens trat derselbe Defekt (keine Kühlung) 1 Jahr später erneut auf und wurde wieder über die Garantie behoben. Ebenfalls noch im Laufe der Garantiezeit brach der innenliegende Hebel des Fahrertüröffners ab (oder er hing sich aus), es wurde also kostenlos behoben.
Nach Ablauf der Garantiezeit im August 2014 hatte ich keinerlei Mängel mehr zu verzeichnen.
Bis auf eine neue Komfortbatterie in 2015 (130 €), einer Xenonbirne für 35 € und neuen Bremsbelägen rundherum in 2015 (ca. 350 € inkl. Arbeitskosten) hatte ich keine Kosten für Teileerneuerungen. Beim Verkauf hatte der Wagen 78000 km auf der Uhr und war innen und außen immer noch fast neuwertig.
Mein Durchschnittsverbrauch – mit eher wenigen Langstrecken und vorausschauender Fahrweise – belief sich auf genau 11,0 Liter Super 95.
Aufgrund der vorteilhaften Kaskoeinstufung bezahlte ich im letzten Jahr (22%) für die Haftpflichtversicherung 98 €, für die Vollkasko (SB 500/150) gerade noch 150 € (HUK24, 9000 Jahreskilometer, ö.D.).
Gekauft habe ich den Wagen für 32.400 €, verkauft habe ich ihn für 26.400 Euro. Pro Jahr ergab sich somit ein Wertverlust von genau 1.500 € bei ca. 7500 km jährlicher Laufleistung. An Inspektionskosten fielen bei einer freien Werkstatt meines Vertrauens in dieser Zeit nochmals etwa 350 Euro an.
Ich denke, dass es kaum möglich ist, ein auch nur halbwegs vergleichbares Fahrzeug billiger zu fahren. Selbst wenn man einen Dacia Duster (um ein Beispiel für ein x-beliebiges Billigauto zu geben) für 18.000 € neu kaufen würde, würde man nach 4 Jahren kaum 12.000 € dafür erhalten…
Was den Fahrspaß und den Komfort anbelangt, so gibt es zum SL als Roadster – für mich - kaum ernsthafte Konkurrenz. Was also kaufen? Von mir gefahrene SLK (172er) und Z4 (3.5is) sind jedenfalls in keiner Weise vergleichbar. Den ziemlich harten BMW (verstellbares Fahrwerk) empfand ich im direkten Vergleich als regelrechte Rumpelkiste, sauschnell und toller Motorsound, aber verdammt ruppig und zugig. Exotischere Fahrzeuge wie Jaguar, Corvette oder auch Porsche kamen für mich alleine schon wegen der unkalkulierbaren Unterhaltskosten als Nachfolger für den SL nie in Frage (auch wenn der neue Boxster herrlich designt wurde), der neue SL (231) mit seinem „dicken Arsch“ allerdings auch nicht.
Letztendlich bin ich nun in meine eigenen Fußstapfen getreten und habe mir den direkten Konkurrenten zu meinem alten MB CLS Typ 219 zugelegt, den ich 2009 bis 2012 fuhr und der mein bisher zuverlässigstes und dank verstellbarem Luftfahrwerk auch komfortabelstes Fahrzeug war.
Ein CLS Typ 208 wurde es deshalb nicht, da ich auf einen flexiblen Laderaum zugreifen wollte und der alternative CLS Shooting-Brake mir – vor allem innen – auch nicht sonderlich gut gefällt. Auch die Bedienung des Command (ich fahre beruflich die 2015-er E-Klasse) gefällt mir überhaupt nicht und die gesamte Innenraumanmutung ist für meinen Geschmack ziemlich altväterlich und altbacken.
Nun also wieder mal ein Audi, hier in Gestalt eines S7 Sportback mit 4-Liter V 8 Motor, Direkteinspritzer (TFSI) mit Bi-Turbo und Zylinderabschaltung bei Teillast. In den Fahrleistungen (0-100 in 4,7 sec.) in Tuchfühlung zum SL 55 und trotzdem eine vollwertige Limousine mit allem Komfort. In diesem Fall mit Head-up-Display, Nachtsichtkamera mit Fußgängererkennung, Voll-LED-Licht mit automatischer Leuchtweitenregulierung, B&O Premium Soundanlage mit 15 Lautsprechern und 1200 Watt (kostet alleine 6000 €), MMI mit großem Navi, ACC mit Stop-Go-Funktion und Notbremsfunktion, Side-Assist, Lane-Assist, selbstparkender Parkassist längs und quer mit Kameras vorne und hinten und Draufsichtoption, mehrfach konfigurierbares Luftfahrwerk , Verkehrszeichenerkennung, Linguatronic, Keyless-Go, elektr. Schiebe-/Hebedach, schwenkbare AHK, Sommerräder rundrum in 275/30/21 und Winterräder 265/30/20, eigentlich fehlen nur Standheizung und Massagesitze, im Gesamtpaket ergibt sich somit ein Listen-Neupreis (EZ 06/2012) von ca. 117.500 Euro. Drei Bilder sind in meiner Galerie.
Der erste Eindruck: ein weithin praktisch unhörbarer Motor (Mikros im Innenraum messen die Geräusche und eliminieren diese durch „Gegengeräusche“, scheint zu funktionieren…) , der bereits aus niederen Drehzahlen unglaublich bullig antritt (vor allem im dynamic-Modus) und dank Allrad die Leistung auch ohne Verluste in Vortrieb umsetzt. Den Ausspruch eines Testers, „die Landschaft klatscht beim Beschleunigen förmlich gegen die Windschutzscheibe“ kann ich also getrost unterschreiben… Die Zylinderabschaltung funktioniert nur bei sanftem Gasfuß, Kolonnenfahrten auf der linken BAB-Spur mit 120/130 km/h oder mit 80 km/h auf der Bundestraße ergeben dann auch mal Verbrauchswerte von bis zu 8,5 l. Bei Beschleunigungsorgien sind es aber gerne doppelt so viel, im Mittel auf den ersten 1100 km waren es bislang 11,2 Liter Super E95 (E98 ist ein Kann, kein Muss), was für 2 Tonnen und 420 PS für meine Begriffe ein durchaus guter Wert ist. Bei Bedarf (habe ich nicht) kann der Motor, der in anderen Fahrzeugen (Bentley, A8, RS 6 und RS 7) auch bis zu 560 PS leistet, von anerkannten Tunern nachträglich hoch gechipt werden. Insgesamt ist das Fahren ein echter Genuss, das Fahrgefühl umschreibt man am besten mit „über den Dingen Schweben“, die 21-Zöller führen nicht zum Spurrillennachlaufen, sind aber wohl etwas lauter im Abrollen als die serienmäßigen 255/35/19-er (mir fehlt der Vergleich). Das MMI ist narrensicher zu bedienen, das Navi überrascht mich immer wieder (bei Erreichen der Tankreserve bietet er z.B. sofort an, den Weg zur nächsten Tankstelle zu zeigen), die Handyanbindung ist bei drei verschiedenen Geräten 1A, der Zugriff auf die Musikdateien geschieht automatisch, die Soundanlage bringe ich auch bei Tiefbass nicht an ihre Grenzen (meine eigene Grenze ist weit vorher erreicht…).
Kurz: In technischer/elektronischer Hinsicht sind die gut 10 Jahre Altersdifferenz zum SL an allen Ecken und Enden mehr als deutlich zu merken. Das ist einfach eine völlig andere Fahrzeuggeneration.
Auffällig war für mich auch recht schnell, dass die Bereitschaft anderer Autofahrer, die linke Spur der BAB zu räumen, beim S 7 um Längen größer ist als beim SL. Ob das am „aggressiven Gesicht“ liegt oder an den Tagfahrlichtern kann ich nicht sagen, der Unterschied ist aber echt krass. Wahrscheinlich ist die Verwechslungsgefahr beim SL „nach unten“ einfach zu groß, so dass er oft „nicht ernst genommen“ wird, weil er im Rückspiegel mit dem CLK Typ 209 und anderen „Rentnerfahrzeugen“ verwechselt wird. Beim Mopf II mag das anders sein. Ich weiß es nicht.
Wie auch immer: Beim S 7 ist das Einhalten der 200 km/h auf eine längere Distanz ein recht entspanntes Ding. Die einzigen „Querulanten“ sind meist die Markenkollegen mit den großen Dieseln in ihren Geschäftswagen…
Die Aufmerksamkeit, die der S 7 auch sonst erregt (sofern Fahrzeuge überhaupt noch als „Objekt der Begierde“ gelten…), ist ebenfalls um Längen größer, der SL kann hier nur noch bei den maskulinen Ü50 oder besser Ü60 punkten. Von allem was altersmäßig darunter liegt wird fast schon eine überhäkelte WC-Papierrolle auf der Heckablage erwartet. Das ist nicht böse gemeint und ich konnte und könnte damit auch weiterhin gut leben. Aber das ist eben meine Erfahrung. Mit dem SL wurde ich nur von Herren meines Alters (56) oder aufwärts angesprochen, beim Audi S 7 drehen jetzt praktisch alle Altersklassen die Köpfe.
Mein einziges Problem sind jetzt natürlich diese wunderschönen Sommertage, an denen mir wieder und wieder gutgelaunte Cabriofahrer mit wehendem Haupthaar entgegenkommen. Dieses Gefühl von Freiheit ist und bleibt eben etwas ganz Besonderes. Ich denke, ich kann den Gedanken daran einfach nicht abschütteln. Nach 4 Wochen Cabrioabstinenz deutet verdammt viel darauf hin, dass ich meiner geliebten Gattin einen 172-er SLK schmackhaft machen werde. Quasi als Ersatzdroge für mich. Mein Pech dann, wenn sie ihn nicht herausrücken möchte. Was wollte ich auch unbedingt einen S 7…
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20 Antworten
Hallo,
da hast Du Dir aber sehr viel Mühe gegeben, danke für diesen tollen Bericht mit Deinen Erfahrungen.
Viel Spass mit dem neuen und viel Glück bei Deiner Frau was die Herausgabe des zukünftigen SLK angeht.
Dein Bericht liest sich gut, und ich bin erfreut-erstaunt über die sehr moderaten bis niedrigen Unterhaltskosten des SL 350. Gerade in der Versicherung hatte ich anderes erwartet.
Allzeit gute Fahrt mit dem Neuen!
P.S.: den kann ich mir nicht verkneifen: die Funktion bei leerem Tank die Route zur nächsten Tankstelle zu suchen, hat das Navi in meinem vergleichsweise uralten (EZ 2008) Opel Signum auch
Naja,vielleicht nimmt dich deine Gattin zumindest mal auf dem Beifahrersitz mit.
Zitat:
@Funkminister schrieb am 4. August 2016 um 17:48:08 Uhr:
Dein Bericht liest sich gut, und ich bin erfreut-erstaunt über die sehr moderaten bis niedrigen Unterhaltskosten des SL 350. Gerade in der Versicherung hatte ich anderes erwartet.
Allzeit gute Fahrt mit dem Neuen!
P.S.: den kann ich mir nicht verkneifen: die Funktion bei leerem Tank die Route zur nächsten Tankstelle zu suchen, hat das Navi in meinem vergleichsweise uralten (EZ 2008) Opel Signum auch
Danke Dir für deinen Kommentar und deine Wünsche! Ein Opell ist immer für eine Überraschung gut, der Opel Adam meiner Tochter zum Beispiel ist ein verdammt schickes und fast nobles Teil, dass eine hervorragende Materialanmutung hat und sich nicht vor einem A1 oder Mini verstecken muss!
Zitat:
@achim.56 schrieb am 4. August 2016 um 18:02:16 Uhr:
Naja,vielleicht nimmt dich deine Gattin zumindest mal auf dem Beifahrersitz mit.
Da bin ich bester Hoffnung Achim, gute Führung vorausgesetzt....
Zitat:
@Herbie320 schrieb am 4. August 2016 um 16:39:25 Uhr:
Hallo,
da hast Du Dir aber sehr viel Mühe gegeben, danke für diesen tollen Bericht mit Deinen Erfahrungen.
Viel Spass mit dem neuen und viel Glück bei Deiner Frau was die Herausgabe des zukünftigen SLK angeht.
Danke Dir vielmals Herbie und auch dir allzeit gute Fahrt!
Hallo.
ein wirklich gutes Resumee. Du hast Dir mit dem Bericht wirklich sehr viel Mühe gegeben.
Allzeit viel Spass mit Deinem neuen "Achtender".
Danke Dir vielmals "Silberpfeil" und auch Dir wünsche ich weiterhin viel Spaß mit deinem Nobelhobel!
Gruß Klaus
Zitat:
@Funkminister schrieb am 4. August 2016 um 17:48:08 Uhr:
P.S.: den kann ich mir nicht verkneifen: die Funktion bei leerem Tank die Route zur nächsten Tankstelle zu suchen, hat das Navi in meinem vergleichsweise uralten (EZ 2008) Opel Signum auch
Das Mercedes Navi kann aber noch mehr. Außer das es ständig 30 Meter vom eigentlichen Standpunkt abweicht, schickt es dich auch schon mal in eine abgesperrte Autobahn. Erst letzte Woche auf der A43 passiert.
Mein NAvi im Z4 aus 2005 kann das besser.
Zitat:
@mooshuf schrieb am 4. August 2016 um 15:54:07 Uhr:
Aufgrund der vorteilhaften Kaskoeinstufung bezahlte ich im letzten Jahr (22%) für die Haftpflichtversicherung 98 €, für die Vollkasko (SB 500/150) gerade noch 150 € (HUK24, 9000 Jahreskilometer, ö.D.).
Für welchen Zeitraum ? Ich habe zwar einen 350er R231 , aber ich zahle 575€ für 7 Monate bei 20% und ebenfalls ö.D. 10000km p Jahr.
Klasse geschrieben und auch so zu lesen Viel Spaß mit dem Neuen,auch wenn ich kein Audifan bin.
Gruß Claus
Zitat:
@alpina100 schrieb am 4. August 2016 um 22:35:53 Uhr:
Zitat:
@mooshuf schrieb am 4. August 2016 um 15:54:07 Uhr:
Aufgrund der vorteilhaften Kaskoeinstufung bezahlte ich im letzten Jahr (22%) für die Haftpflichtversicherung 98 €, für die Vollkasko (SB 500/150) gerade noch 150 € (HUK24, 9000 Jahreskilometer, ö.D.).
Für welchen Zeitraum ? Ich habe zwar einen 350er R231 , aber ich zahle 575€ für 7 Monate bei 20% und ebenfalls ö.D. 10000km p Jahr.
Die Angabe bezieht sich auf ein komplettes Jahr bei der HUK24, furbden S7 zahle ich jetzt 440 € ganzjährig
Gruß Klaus
Zitat:
@Claus T schrieb am 4. August 2016 um 22:55:24 Uhr:
Klasse geschrieben und auch so zu lesen Viel Spaß mit dem Neuen,auch wenn ich kein Audifan bin.
Gruß Claus
Danke Dir Klaus und was dein Fan sein oder nicht Fan sein anbelangt: einfach mal probefahren...(Grins)
Klaus
Ich wohne 5km vom Audi-Werk Neckarsulm,und sehe daher die Wagen Massenweise.Sehen für mich (wenn einer hinter mir steht,oder entgegen kommt) alle gleich aus.Mein Nachbar hat einen A7 Abt TDI,wenn der kommt oder geht hört man das lautstark durch orginal eingebaute Akustiklautsprecher in der Auspuffanlage.Mich lächert das etwas,ist wie eine Frau mit vergrößerten Plastikbeuteln in den Titten.
Der Hauptgrund ist aber das Audi zur genüge Motor/Getriebschäden vorzuweisen hat - und das brauche ich nicht.
Gruß Claus