Erfahrungen E 350 e
Einleitung:
Vorab:
Ich möchte darauf hinweisen, dass alles folgende auf meinen persönlichen Erfahrungen basiert und natürlich völlig subjektiv ist. Ich gebe hier auch nur meine Meinung wieder und mir ist bewusst, dass andere Fahrer vom E 350 e das ganz anders sehen können. Meine Intention ist euch meine Erfahrungen über dieses neue Hybridfahrzeug zu schildern. Ich hoffe es hilft dem einen oder anderen ein wenig.
Am 19. Januar 2018 war es soweit mein erstes Hybrid Fahrzeug wurde mir im Werk Bremen übergeben. Dies ist meine 3. E-Klasse der letzen Generation (2 x E220 CDI mit 194PS) und im Mitarbeiter Leasing Modell insgesamt der 14 Mercedes.
Einen Hybrid hätte ich mir nicht selbst gekauft, konnte aber durchs Mitarbeiter Leasing somit dieses Fahrzeug ausprobieren.
Im Gegensatz zu den anderen Jahreswagen Leasings wurde beim Hybrid die Leasingdauer von 12 auf 24 Monate erhöht.
Das Fahrzeug ist ein E350e Limo in folgender Ausführung:
selenitgrau Metallic
AMG Interieur und Exterieur
Fahrerassistenz-Paket
Winterkomplettrad 18“
Business Paket Plus
Keyless-Go Paket
Schiebedach
Multibeam LED
Anhängervorrichtung
Burmester Surround-Soundsystem
Widescreen Cockpit
Spiegel Paket
Remote Park Paket (inkl. 360 Grad Kamera)
Mittelkonsole Holz Esche Schwarz
Logo-Projektion über Türbeleuchtung
Fernlicht Assistent Plus
Ambientebeleuchtung Premium
Command online (Serie beim E350 damals)
Gesamt Preis: 82.500 EUR
Beim Hybrid konnte ich nicht das Typenkennzeichen am Kofferraumdeckel abbestellen und somit sollte eigentlich E3350e dort stehen. Bei der Auslieferung in Bremen stand aber E300e auf dem Deckel (siehe Bild). Einen E300e gab es zu der Zeit (Januar 2018) noch nicht und in Bremen hatten sie bei der Auslieferung das auch noch nicht erlebt. Wurde dann später beim Händler gewechselt. Lag wohl daran, dass damals der E350e auf dem asiatischen Markt als E300e ausgeliefert wurde. Ab 2019 heisst er ja dann E300e auch hier in Europa, aber noch nicht im Januar 2018.
Übrigens mein Fahrzeug hat nicht die blauen Bremssättel wie noch beim 2017 Modell. Mein Auto ist in der ersten Dezember Woche 2017 produziert und das alte Design mit blauen Sätteln wurde Ende November 2017 geändert.
Das Fahrzeug wird von mir mit Sommerreifen auf AMG Alufelgen 19“ mit 245er vorn und 275 hinten und im Winter auf 18“ Alufelgen ebenfalls mit 245er vorn und 275er hinten bewegt.
Bei den Winterreifen ab Werk gab es damals keine Alternative, da nur diese Reifenkombination zugelassen war und auch nur eine spezifische Felge (siehe Bilder).
Die Sommerreifen sind in Runflat Aufführung aber nicht die Winterreifen, denn diese gab es nicht als Runflat. Bei einer Reifenpanne im Winter würde ich Probleme bekommen, denn es gab weder für Geld oder gute Worte ein Tirefit Satz dazu. Notrad passt nicht, da die Batterie zu gross ist und die Reserveradmulde zu klein ist.
Mein Fahrzeug wurde mir bei Auslieferung in Bremen am 19 Januar 2018 mit Winterreifen übergeben und mit einem Aufkleber an der Scheibe für ein Tempolimit von 210 km/h versehen. Das stimmt aber nicht, da die Winterreifen bis 240 km/h zugelassen sind.
Testbedingung:
Das Fahrzeug wird von mir täglich auf dem Weg zur Arbeit benutzt und ich fahre meistens auf der Landstrasse, kurzzeitig Stadtverkehr und ab und zu auch mal Autobahn.
Auch im Hamburger Stadtverkehr habe ich das Auto einige Male bewegt (Stop and Go meist).
Der einfache Weg zu meiner Arbeit beträgt 62 km somit fahre ich am Tag ca. 120 km.
Da ich auch mehrere Male im Jahr Verwandte Besuche sind auch Langstrecken Fahrten von ca. 300 km (eine Tour) mit dabei.
Da ich auf dem Land wohne (zwischen Bremen und Hamburg) fahre ich auf gut ausgebauten Landstrassen, aber auch auch sehr schlechten Strassen teilweise mit Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern.
Karrosserie:
Sehr solide und Verwindungssteif trotz hohem Gewicht. Kein Poltern oder rappeln beim Fahrwerk,
egal welcher Untergrund. Aufgrund der Übersichtlichkeit ist allerdings die Rückfahrkamera oder besser 360 Grad Kamera sehr zu empfehlen.
Die Türen beziehungsweise Türbänder sind allerdings ein Ärgerniss. Die Türen fallen bei der kleinsten Schräge sofort zu und meine Frau und ich haben uns mehrfach die Finger geklemmt und die Knie angeschlagen. Das ist für mich unakzeptabel und wurde bereits bemängelt. Erst bei der ersten Inspektion vor einigen Tagen wurde mir gesagt, dass die Türbänder auf Kulanz getauscht werden (Rückrufaktion soweit ich verstanden habe)
Antrieb:
Das Fahrzeug besitzt den M 274 Vierzylindermotor mit 211PS und einen 88PS Elektromotor mit einen Gesamtleistung von 286PS mit einem Systemdrehmoment von 600 NM. Das ganze wird auf die Strasse gebracht über eine 9G-Tronic.
Der Vierzylinder läuft sehr ruhig und ist bei nicht allzu hohen Drehzahlen kaum zu hören. Beim vollen Beschleunigen klingt er recht kernig und man hört sogar den Auspuff grummeln. Mir gefällt dass, aber es ist natürlich kein 6 oder 8 Zylinder. Der Auspuff ist durchgängig mit 2 Endrohren und endet nicht wie beim Diesel unter der Heckschürze, wo die Auspuff Endrohrblenden nur ein Design Objekt sind. Hier beim Benziner sind in den eckigen Blenden die runden Rohre der Endtöpfe zu sehen.
Autobahn:
Ein Genuss für mich ist es in Sport oder Sport + auf die Autobahn aufzufahren und voll zu beschleunigen, denn hier zeigt das Fahrzeug seine volle Leistung. Ist kein AMG , aber die Leistung ist doch recht beachtlich. Die E-Klasse beschleunigt bis zur Abriegelung bei 250 km/h voll durch und hat auch keine Durchhänger. Selbst bei Tacho 230 km/h (!) nimmt der Motor in Sport oder Sport + noch spürbar Gas an und beschleunigt deutlich.
Wenn die Batterie allerdings häufig zum Boosten benutzt wird ist diese sehr schnell leer, kann aber durch Rekuperation und Charge Modus während der Fahrt wieder geladen werden.
Wie bei allen E-Klassen (W211, W212) die ich vorher gefahren habe ist das Fahrzeug extrem Langstrecken tauglich. Selbst nach 600 km steigt man entspannt aus ohne irgendwelche Rückenprobleme. Allerdings vermisse ich meine Massage Sitze, die ich leider hier nicht bestellen konnte.
Benzin/Hybrid Regelung
Das Konzept ist so angelegt, dass je nach Fahrsituation der E-Modus oder Benzin Modus gewählt wird. Heisst die Motorregelung schaltet sehr häufig den Benzin Motor je nach Fahrsituation an oder aus. Bei meiner täglichen Strecke zur Arbeit von 60 km ca. wird der Benzin Motor 40 - 50 mal an und ausgeschaltet. Bei einem normalem Start und Stop System war das auf dieser Strecke nur ca. 5 mal der Fall (meist Ampel). Auf 100.000km würde das beim Hybrid bedeuten, das sich diese Vorgänge ca. 80.000 mal wiederholen. Für meinen Nachfolger hoffe ich, dass alle Komponenten ausreichend dafür dimensioniert sind. Allerdings wird ja nicht der Anlasser betätigt sondern nur wieder Kraftstoff eingespritzt und gezündet.
Wichtig zu erwähnen ist noch, das die An und Abschaltvorgänge des Benzinmotors nicht wahrnehmbar sind ausser man beobachtet den Drehzahlmesser. Das ist hervorragend gelöst.
Beachtenswert ist auch, dass ist Batterie eine Kapazität von ca. 25 - 30 km hat und ich aber bei meiner Arbeit nach 62 km ankomme und noch 50 - 60 % Kapazität vorhanden sind. Das macht die Rekuperation, da bei jedem Bremsvorgang die Batterie geladen wird.
Was man beachten sollte ist die verschiedenen Fahrmodi des Hybrids auch zu benutzen, den im reinen Hybridmodus wird als erstes die Batterie leergefahren. Bei E-Save hält er den Ladezustand der Batterie, benutzt aber sehr häufig den E-Modus.
Man sollte auch bei Geschwindigkeiten über 70 kmh nicht den E-Modus oder Hybrid benutzen, denn hier ist die Batterie sehr schnell leer. Ich schalte während der Fahrt in Ortschaften auf Hybrid oder E-Modus und auf der Landstrasse wieder auf E-Save. Das geht nach einiger Zeit ins Blut über ist aber bestimmt nicht jedermanns Sache. Mir macht das aber Spass zu sehen wie weit ich mit der Batterie komme.
In Sport oder Sport + läuft das Fahrzeug immer nur im Hybrid Modus um jederzeit die Leistung von beiden Motoren parat zu haben. Hier ist auch zu erwähnen, das beim Beschleunigen sofort volle Leistung da ist und es keine Verzögerung beim Beschleunigen gibt. Liegt am Elektromotor der sofort volle Leistung abgeben kann.
Verbrauch:
Der km Stand beträgt zur Zeit (30 Dezember) 29.430km und somit bin ich im Monat ca. 2.600 km gefahren.
Im Display wird angezeigt 29326 km und ein Durchschnittsverbrauch von 6.8 Litern auf 100km.
Zusätzlich wurden 4,8 kwh pro 100 km verbraucht.
Der Benzin Verbrauch stimmt und das kann ich durchs Nachtanken bestätigen. Auf ca. 20.000km habe ich das nachverfolgt.
Beim Strom sieht das etwas anders aus.
Man benötigt zum Laden der Batterie mehr kWh als die Batterie Kapazität (ca. 30 - 35 %).
Das liegt daran, dass während des Ladevorganges die Batterie gekühlt werden muss, um nicht zu überhitzen. Die Pumpe dazu sitzt im Motorraum inklusive Kühlflüssigkeits Behälter und man kann sie während des Ladens deutlich hören.
Ich lade bis auf die Rekuperation während der Fahrt die Batterie nur zu Hause in der Garage und habe seit dem 19. Januar 2018 bis zum 13.12.2018 dafür 1600 kWh verbraucht.
Das entspricht bei Kosten von 23,19ct /kWh einem Betrag von 371 EUR.
Bei einem Durchschnittspreis von ca. 1,30 EUR pro Liter Super macht das Kosten auf 29326 km von 2364 EUR inklusive Strom. Bei einer Fahrstrecke von 29326km heisst das die Kosten betragen 8,06 EUR auf 100 km.
Zum Vergleich: Mein E 220 CDI (194PS) gleiches Modell hat auf 25.000 km für 1670 EUR Diesel verbraucht. Das heisst 6,68 EUR pro 100 km.
Wie man sehen kann ist der Diesel bei den Gesamtkosten billiger, wenn man dazu noch die Hybrid Technologie Kosten bei Neuanschaffung heranzieht.
Ich habe auch ausprobiert ohne Batterie zur Arbeit zu fahren, das heißt ich habe die Batterie auf 100% durch E-Save Vorwahl gehalten und siehe da der Verbrauch auf der gleichen Strecke liegt nur ca. 0,5 Liter höher. Hier dachte ich, dass sich das mehr auswirkt. Hybrid bringt also nicht so viel wie ich zunächst dachte.
Insgesamt finde ich den Verbrauch sehr zufriedenstellend allerdings liegt das auch an meiner Fahrweise und meinem Wegprofil (hauptsächlich Landstrasse mit ca. 80 - 100 km.
Fahrdynamik:
Das Fahrzeug wiegt ca. 1900 kg leer und dieses Gewicht ist auch bemerkbar. Ich hatte im Vergleich zuvor den E 220CDI Baureihe W 213 mit 194PS und das Fahrzeug war bei schnellen und engen Kurven wesentlich handlicher. Auch meine C-Klasse 200 W205 war hier dynamischer zu bewegen. Die Batterie liegt zwar auf der Hinterachse und sorgt für Geweicht, aber subjektiv ist das Auto etwas träge für kurvenreiche Strecken.
Die Beschleunigung allerdings ist sehr beachtlich und subjektiv gesehen viel stärker als die 6,2 sec von 0-100km/h vermuten lassen. Bemerkenswert finde ich das bei trockener Fahrbahn und voller Beschleunigung im Sport + Program das Heck leicht wedelt bevor das ESP eingreift. Mir gefällt das, ist aber nicht jedermanns Sache. Bei nasser Fahrbahn, voller Beschleunigung und schlechtem Belag bricht das Heck auch leicht aus, das ist aber sehr einfach beherrschbar. Fahrten auf Schnee und Glätte sollten trotz Winterbereifung nur in ECO oder Comfort durch geführt werden. Sport und Sport + sind hier nicht so tauglich wenn es glatt wird.
Die Bremsen sind allerdings auch ein Highlight und wesentlich grösser als die bei den anderen E-Klassen (siehe Bild). Ich habe noch keine Situation erlebt, wo ich dachte die Bremsleistung reicht nicht aus. Man sollte eher in den Rückspiegel schauen, denn der Bremsweg ist extrem kurz und ich hatte schon Fahrzeuge die meine Bremswege eindeutig unterschätzt haben.
Die Lenkung ist ebenfalls sehr direkt und jede kleine Bewegung wird sofort umgesetzt , keinerlei teigiges Gefühl. Hier hat Mercedes viel getan seit dem W211.
Komfort:
Als Komfort Feature gibt es eine Vorklimatisierung die übers Mobiltelefon und Mercdes App aktiviert werden kann. Allerdings braucht das ganze besonders im Winter sehr viel Batterie Leistung so das beim Start schon mal 20% Kapazität fehlen.
Über den Direct Select Wahlschalter lassen sich verschiedene Fahrprogramme Programme abrufen:
Eco
Comfort
Sport
Sport +
Individual
In Eco Program funktioniert auch das haptische Gaspedal, was bedeutet dass das Fahrzeug mitdenkt und dem Fahrer Rückmeldung gibt nicht zu viel Gas zu gegen wenn ein Fahrzeug vorausfährt. Der Gegendruck ist aber nur sehr leicht und kann jederzeit überdrückt werden.
Man bemerkt in allen Programm Einstellungen Veränderungen im Bereich Getriebe, Ansprechverhalten Gaspedal und auch Lenkung.
Bei der 9G-Tronic sind sämtliche Schaltvorgänge bis aufs Sport + Program kaum wahrnehmbar und das Getriebeprogramm nutzt auch alle Gänge aus. Das ist sehr zum Verbrauchsvorteil, da selbst bei Tacho 200 km/h seltemnmehr als 3000 UPM anliegen
Bei Sport + schaltet er etwas härter und man hört und spürt die jeweiligen Gangwechsel mit einem deutlichen Ruck. Ich empfinde das als sportlich, allerdings ist das eher nichts für komfortbetonte Fahrer.
Das Fahrerassistenz Program war für mich neu und ich musste erst lernen dem ganzem zu Vertrauen. Funktioniert gut, außer die beiden Kameras können nicht die Fahrbahnmarkierungen eindeutig erkennen. Ich benutze das ganze häufig auf der Landstrasse. Beim teilautonomen fahren hält sich das Auto an die Geschwindigkeitsbegrenzung, was einige Zeitgenossen zu interessanten Gesten verleitet. Mann kann ein paar km/h mehr einstellen, aber nicht zu viel (weniger als 10 km/h).
Ein 1000% Sicherheitsgewinn ist das System zum Thema Fussgängersicherheit. Hier wurde mir einmal gezeigt was das System kann, als ein Fussgänger mir direkt vors Auto lief. Das Fahrzeug bremst sofort ab und steht.
LED Matrix Licht
Das ist für mich mit das beste am Fahrzeug. Was diese Licht kann ist kaum zu beschrieben und gerade auf der Landstrasse bei Wildwechsel ein signifikanter Sicherheitsgewinn. Mehrere male habe ich im Scheinwerferkegel rechts oder links bereits Tiere erkannt, die ich beim normalen Licht oder selbst bei Xenon nicht hätte sehen können.
Keyless Go
Das Keyless Go funktioniert einwandfrei bis auf die Heckklappenöffnung per Fussbefehl. Immer wenn man es braucht und die Hände voll hat funktioniert es nicht. Das ganze sehr zum Gefallen einiger Zeitgenossen beim Supermarkt Einkauf. Nachbesserungen waren bisher erfolglos.
Remote Parking
Wenn nicht mal wieder gerade die APP sich updated (passiert sehr sehr häufig) funktioniert das ganz einwandfrei und ist sehr hilfreich, wenn man mal zugeparkt ist.
Surround Paket
Das optionale ‚kleine’ Burmester Surround Paket ist Spitze und hat einen sehr guten Klang. Satte Bässe inbegriffen. Hier gibt es nichts zu beanstanden.
Command
Ein Ärgerniss ist dass das Command System je nach Laune mal mein I-Phone erkennt und dann wieder nicht. Besonders die Playlist der Musik funktioniert hier nicht immer korrekt. Bei der ersten Inspektion gab es ein Software update, hat aber soweit nicht geholfen.
Navi ist ultra schnell und funktioniert Spitze besonders bei der Anzeige von Verkehrsstaus.
Multimedia
Tolles System mit sehr vielen Untermenüs, die ich selbst nach 11 Monaten noch nicht alle ausprobiert habe.
Interessant ist, dass man 3 verschiedene Tacho Menüs wählen kann (siehe Bilder).
Leider wurden die Graphiken beim Hybrid reduziert. Beim 220 CDI konnte ich noch auf dem Display zwei runde Displays für Drehmoment und Leistung dazuschlagen. Das gibts beim Hybrid leider nicht mehr.
Sah klasse aus mit 4 Rundinstrumenten.
Fussmatten
Was ich außerdem bemängele sind die AMG Fussmatten, die schon nach 9 Montaten im Bereich Gaspedal verschlissen sind und weder meine Frau noch ich fahren in High Heels. Nur normales Schuhwerk. Unser alter CLK von 2001 hat noch originale Fussmatten, die nicht verschlissen sind. Vielleicht spart man hier am falschen Ende.
Fazit:
Der Hybrid ist ein tolles Auto und besonders das elektrische Fahren ohne Motorgeräusch ist ein Highlight. Die Anschaffung ist allerdings etwas teuer und ich bezweifle, dass man den Mehrpreis per Verbrauch wieder reinholen kann. Ansonsten alles wie gewohnt, eine E-Klasse halt mit viel Komfort und Sicherheit.
Beste Antwort im Thema
Einleitung:
Vorab:
Ich möchte darauf hinweisen, dass alles folgende auf meinen persönlichen Erfahrungen basiert und natürlich völlig subjektiv ist. Ich gebe hier auch nur meine Meinung wieder und mir ist bewusst, dass andere Fahrer vom E 350 e das ganz anders sehen können. Meine Intention ist euch meine Erfahrungen über dieses neue Hybridfahrzeug zu schildern. Ich hoffe es hilft dem einen oder anderen ein wenig.
Am 19. Januar 2018 war es soweit mein erstes Hybrid Fahrzeug wurde mir im Werk Bremen übergeben. Dies ist meine 3. E-Klasse der letzen Generation (2 x E220 CDI mit 194PS) und im Mitarbeiter Leasing Modell insgesamt der 14 Mercedes.
Einen Hybrid hätte ich mir nicht selbst gekauft, konnte aber durchs Mitarbeiter Leasing somit dieses Fahrzeug ausprobieren.
Im Gegensatz zu den anderen Jahreswagen Leasings wurde beim Hybrid die Leasingdauer von 12 auf 24 Monate erhöht.
Das Fahrzeug ist ein E350e Limo in folgender Ausführung:
selenitgrau Metallic
AMG Interieur und Exterieur
Fahrerassistenz-Paket
Winterkomplettrad 18“
Business Paket Plus
Keyless-Go Paket
Schiebedach
Multibeam LED
Anhängervorrichtung
Burmester Surround-Soundsystem
Widescreen Cockpit
Spiegel Paket
Remote Park Paket (inkl. 360 Grad Kamera)
Mittelkonsole Holz Esche Schwarz
Logo-Projektion über Türbeleuchtung
Fernlicht Assistent Plus
Ambientebeleuchtung Premium
Command online (Serie beim E350 damals)
Gesamt Preis: 82.500 EUR
Beim Hybrid konnte ich nicht das Typenkennzeichen am Kofferraumdeckel abbestellen und somit sollte eigentlich E3350e dort stehen. Bei der Auslieferung in Bremen stand aber E300e auf dem Deckel (siehe Bild). Einen E300e gab es zu der Zeit (Januar 2018) noch nicht und in Bremen hatten sie bei der Auslieferung das auch noch nicht erlebt. Wurde dann später beim Händler gewechselt. Lag wohl daran, dass damals der E350e auf dem asiatischen Markt als E300e ausgeliefert wurde. Ab 2019 heisst er ja dann E300e auch hier in Europa, aber noch nicht im Januar 2018.
Übrigens mein Fahrzeug hat nicht die blauen Bremssättel wie noch beim 2017 Modell. Mein Auto ist in der ersten Dezember Woche 2017 produziert und das alte Design mit blauen Sätteln wurde Ende November 2017 geändert.
Das Fahrzeug wird von mir mit Sommerreifen auf AMG Alufelgen 19“ mit 245er vorn und 275 hinten und im Winter auf 18“ Alufelgen ebenfalls mit 245er vorn und 275er hinten bewegt.
Bei den Winterreifen ab Werk gab es damals keine Alternative, da nur diese Reifenkombination zugelassen war und auch nur eine spezifische Felge (siehe Bilder).
Die Sommerreifen sind in Runflat Aufführung aber nicht die Winterreifen, denn diese gab es nicht als Runflat. Bei einer Reifenpanne im Winter würde ich Probleme bekommen, denn es gab weder für Geld oder gute Worte ein Tirefit Satz dazu. Notrad passt nicht, da die Batterie zu gross ist und die Reserveradmulde zu klein ist.
Mein Fahrzeug wurde mir bei Auslieferung in Bremen am 19 Januar 2018 mit Winterreifen übergeben und mit einem Aufkleber an der Scheibe für ein Tempolimit von 210 km/h versehen. Das stimmt aber nicht, da die Winterreifen bis 240 km/h zugelassen sind.
Testbedingung:
Das Fahrzeug wird von mir täglich auf dem Weg zur Arbeit benutzt und ich fahre meistens auf der Landstrasse, kurzzeitig Stadtverkehr und ab und zu auch mal Autobahn.
Auch im Hamburger Stadtverkehr habe ich das Auto einige Male bewegt (Stop and Go meist).
Der einfache Weg zu meiner Arbeit beträgt 62 km somit fahre ich am Tag ca. 120 km.
Da ich auch mehrere Male im Jahr Verwandte Besuche sind auch Langstrecken Fahrten von ca. 300 km (eine Tour) mit dabei.
Da ich auf dem Land wohne (zwischen Bremen und Hamburg) fahre ich auf gut ausgebauten Landstrassen, aber auch auch sehr schlechten Strassen teilweise mit Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern.
Karrosserie:
Sehr solide und Verwindungssteif trotz hohem Gewicht. Kein Poltern oder rappeln beim Fahrwerk,
egal welcher Untergrund. Aufgrund der Übersichtlichkeit ist allerdings die Rückfahrkamera oder besser 360 Grad Kamera sehr zu empfehlen.
Die Türen beziehungsweise Türbänder sind allerdings ein Ärgerniss. Die Türen fallen bei der kleinsten Schräge sofort zu und meine Frau und ich haben uns mehrfach die Finger geklemmt und die Knie angeschlagen. Das ist für mich unakzeptabel und wurde bereits bemängelt. Erst bei der ersten Inspektion vor einigen Tagen wurde mir gesagt, dass die Türbänder auf Kulanz getauscht werden (Rückrufaktion soweit ich verstanden habe)
Antrieb:
Das Fahrzeug besitzt den M 274 Vierzylindermotor mit 211PS und einen 88PS Elektromotor mit einen Gesamtleistung von 286PS mit einem Systemdrehmoment von 600 NM. Das ganze wird auf die Strasse gebracht über eine 9G-Tronic.
Der Vierzylinder läuft sehr ruhig und ist bei nicht allzu hohen Drehzahlen kaum zu hören. Beim vollen Beschleunigen klingt er recht kernig und man hört sogar den Auspuff grummeln. Mir gefällt dass, aber es ist natürlich kein 6 oder 8 Zylinder. Der Auspuff ist durchgängig mit 2 Endrohren und endet nicht wie beim Diesel unter der Heckschürze, wo die Auspuff Endrohrblenden nur ein Design Objekt sind. Hier beim Benziner sind in den eckigen Blenden die runden Rohre der Endtöpfe zu sehen.
Autobahn:
Ein Genuss für mich ist es in Sport oder Sport + auf die Autobahn aufzufahren und voll zu beschleunigen, denn hier zeigt das Fahrzeug seine volle Leistung. Ist kein AMG , aber die Leistung ist doch recht beachtlich. Die E-Klasse beschleunigt bis zur Abriegelung bei 250 km/h voll durch und hat auch keine Durchhänger. Selbst bei Tacho 230 km/h (!) nimmt der Motor in Sport oder Sport + noch spürbar Gas an und beschleunigt deutlich.
Wenn die Batterie allerdings häufig zum Boosten benutzt wird ist diese sehr schnell leer, kann aber durch Rekuperation und Charge Modus während der Fahrt wieder geladen werden.
Wie bei allen E-Klassen (W211, W212) die ich vorher gefahren habe ist das Fahrzeug extrem Langstrecken tauglich. Selbst nach 600 km steigt man entspannt aus ohne irgendwelche Rückenprobleme. Allerdings vermisse ich meine Massage Sitze, die ich leider hier nicht bestellen konnte.
Benzin/Hybrid Regelung
Das Konzept ist so angelegt, dass je nach Fahrsituation der E-Modus oder Benzin Modus gewählt wird. Heisst die Motorregelung schaltet sehr häufig den Benzin Motor je nach Fahrsituation an oder aus. Bei meiner täglichen Strecke zur Arbeit von 60 km ca. wird der Benzin Motor 40 - 50 mal an und ausgeschaltet. Bei einem normalem Start und Stop System war das auf dieser Strecke nur ca. 5 mal der Fall (meist Ampel). Auf 100.000km würde das beim Hybrid bedeuten, das sich diese Vorgänge ca. 80.000 mal wiederholen. Für meinen Nachfolger hoffe ich, dass alle Komponenten ausreichend dafür dimensioniert sind. Allerdings wird ja nicht der Anlasser betätigt sondern nur wieder Kraftstoff eingespritzt und gezündet.
Wichtig zu erwähnen ist noch, das die An und Abschaltvorgänge des Benzinmotors nicht wahrnehmbar sind ausser man beobachtet den Drehzahlmesser. Das ist hervorragend gelöst.
Beachtenswert ist auch, dass ist Batterie eine Kapazität von ca. 25 - 30 km hat und ich aber bei meiner Arbeit nach 62 km ankomme und noch 50 - 60 % Kapazität vorhanden sind. Das macht die Rekuperation, da bei jedem Bremsvorgang die Batterie geladen wird.
Was man beachten sollte ist die verschiedenen Fahrmodi des Hybrids auch zu benutzen, den im reinen Hybridmodus wird als erstes die Batterie leergefahren. Bei E-Save hält er den Ladezustand der Batterie, benutzt aber sehr häufig den E-Modus.
Man sollte auch bei Geschwindigkeiten über 70 kmh nicht den E-Modus oder Hybrid benutzen, denn hier ist die Batterie sehr schnell leer. Ich schalte während der Fahrt in Ortschaften auf Hybrid oder E-Modus und auf der Landstrasse wieder auf E-Save. Das geht nach einiger Zeit ins Blut über ist aber bestimmt nicht jedermanns Sache. Mir macht das aber Spass zu sehen wie weit ich mit der Batterie komme.
In Sport oder Sport + läuft das Fahrzeug immer nur im Hybrid Modus um jederzeit die Leistung von beiden Motoren parat zu haben. Hier ist auch zu erwähnen, das beim Beschleunigen sofort volle Leistung da ist und es keine Verzögerung beim Beschleunigen gibt. Liegt am Elektromotor der sofort volle Leistung abgeben kann.
Verbrauch:
Der km Stand beträgt zur Zeit (30 Dezember) 29.430km und somit bin ich im Monat ca. 2.600 km gefahren.
Im Display wird angezeigt 29326 km und ein Durchschnittsverbrauch von 6.8 Litern auf 100km.
Zusätzlich wurden 4,8 kwh pro 100 km verbraucht.
Der Benzin Verbrauch stimmt und das kann ich durchs Nachtanken bestätigen. Auf ca. 20.000km habe ich das nachverfolgt.
Beim Strom sieht das etwas anders aus.
Man benötigt zum Laden der Batterie mehr kWh als die Batterie Kapazität (ca. 30 - 35 %).
Das liegt daran, dass während des Ladevorganges die Batterie gekühlt werden muss, um nicht zu überhitzen. Die Pumpe dazu sitzt im Motorraum inklusive Kühlflüssigkeits Behälter und man kann sie während des Ladens deutlich hören.
Ich lade bis auf die Rekuperation während der Fahrt die Batterie nur zu Hause in der Garage und habe seit dem 19. Januar 2018 bis zum 13.12.2018 dafür 1600 kWh verbraucht.
Das entspricht bei Kosten von 23,19ct /kWh einem Betrag von 371 EUR.
Bei einem Durchschnittspreis von ca. 1,30 EUR pro Liter Super macht das Kosten auf 29326 km von 2364 EUR inklusive Strom. Bei einer Fahrstrecke von 29326km heisst das die Kosten betragen 8,06 EUR auf 100 km.
Zum Vergleich: Mein E 220 CDI (194PS) gleiches Modell hat auf 25.000 km für 1670 EUR Diesel verbraucht. Das heisst 6,68 EUR pro 100 km.
Wie man sehen kann ist der Diesel bei den Gesamtkosten billiger, wenn man dazu noch die Hybrid Technologie Kosten bei Neuanschaffung heranzieht.
Ich habe auch ausprobiert ohne Batterie zur Arbeit zu fahren, das heißt ich habe die Batterie auf 100% durch E-Save Vorwahl gehalten und siehe da der Verbrauch auf der gleichen Strecke liegt nur ca. 0,5 Liter höher. Hier dachte ich, dass sich das mehr auswirkt. Hybrid bringt also nicht so viel wie ich zunächst dachte.
Insgesamt finde ich den Verbrauch sehr zufriedenstellend allerdings liegt das auch an meiner Fahrweise und meinem Wegprofil (hauptsächlich Landstrasse mit ca. 80 - 100 km.
Fahrdynamik:
Das Fahrzeug wiegt ca. 1900 kg leer und dieses Gewicht ist auch bemerkbar. Ich hatte im Vergleich zuvor den E 220CDI Baureihe W 213 mit 194PS und das Fahrzeug war bei schnellen und engen Kurven wesentlich handlicher. Auch meine C-Klasse 200 W205 war hier dynamischer zu bewegen. Die Batterie liegt zwar auf der Hinterachse und sorgt für Geweicht, aber subjektiv ist das Auto etwas träge für kurvenreiche Strecken.
Die Beschleunigung allerdings ist sehr beachtlich und subjektiv gesehen viel stärker als die 6,2 sec von 0-100km/h vermuten lassen. Bemerkenswert finde ich das bei trockener Fahrbahn und voller Beschleunigung im Sport + Program das Heck leicht wedelt bevor das ESP eingreift. Mir gefällt das, ist aber nicht jedermanns Sache. Bei nasser Fahrbahn, voller Beschleunigung und schlechtem Belag bricht das Heck auch leicht aus, das ist aber sehr einfach beherrschbar. Fahrten auf Schnee und Glätte sollten trotz Winterbereifung nur in ECO oder Comfort durch geführt werden. Sport und Sport + sind hier nicht so tauglich wenn es glatt wird.
Die Bremsen sind allerdings auch ein Highlight und wesentlich grösser als die bei den anderen E-Klassen (siehe Bild). Ich habe noch keine Situation erlebt, wo ich dachte die Bremsleistung reicht nicht aus. Man sollte eher in den Rückspiegel schauen, denn der Bremsweg ist extrem kurz und ich hatte schon Fahrzeuge die meine Bremswege eindeutig unterschätzt haben.
Die Lenkung ist ebenfalls sehr direkt und jede kleine Bewegung wird sofort umgesetzt , keinerlei teigiges Gefühl. Hier hat Mercedes viel getan seit dem W211.
Komfort:
Als Komfort Feature gibt es eine Vorklimatisierung die übers Mobiltelefon und Mercdes App aktiviert werden kann. Allerdings braucht das ganze besonders im Winter sehr viel Batterie Leistung so das beim Start schon mal 20% Kapazität fehlen.
Über den Direct Select Wahlschalter lassen sich verschiedene Fahrprogramme Programme abrufen:
Eco
Comfort
Sport
Sport +
Individual
In Eco Program funktioniert auch das haptische Gaspedal, was bedeutet dass das Fahrzeug mitdenkt und dem Fahrer Rückmeldung gibt nicht zu viel Gas zu gegen wenn ein Fahrzeug vorausfährt. Der Gegendruck ist aber nur sehr leicht und kann jederzeit überdrückt werden.
Man bemerkt in allen Programm Einstellungen Veränderungen im Bereich Getriebe, Ansprechverhalten Gaspedal und auch Lenkung.
Bei der 9G-Tronic sind sämtliche Schaltvorgänge bis aufs Sport + Program kaum wahrnehmbar und das Getriebeprogramm nutzt auch alle Gänge aus. Das ist sehr zum Verbrauchsvorteil, da selbst bei Tacho 200 km/h seltemnmehr als 3000 UPM anliegen
Bei Sport + schaltet er etwas härter und man hört und spürt die jeweiligen Gangwechsel mit einem deutlichen Ruck. Ich empfinde das als sportlich, allerdings ist das eher nichts für komfortbetonte Fahrer.
Das Fahrerassistenz Program war für mich neu und ich musste erst lernen dem ganzem zu Vertrauen. Funktioniert gut, außer die beiden Kameras können nicht die Fahrbahnmarkierungen eindeutig erkennen. Ich benutze das ganze häufig auf der Landstrasse. Beim teilautonomen fahren hält sich das Auto an die Geschwindigkeitsbegrenzung, was einige Zeitgenossen zu interessanten Gesten verleitet. Mann kann ein paar km/h mehr einstellen, aber nicht zu viel (weniger als 10 km/h).
Ein 1000% Sicherheitsgewinn ist das System zum Thema Fussgängersicherheit. Hier wurde mir einmal gezeigt was das System kann, als ein Fussgänger mir direkt vors Auto lief. Das Fahrzeug bremst sofort ab und steht.
LED Matrix Licht
Das ist für mich mit das beste am Fahrzeug. Was diese Licht kann ist kaum zu beschrieben und gerade auf der Landstrasse bei Wildwechsel ein signifikanter Sicherheitsgewinn. Mehrere male habe ich im Scheinwerferkegel rechts oder links bereits Tiere erkannt, die ich beim normalen Licht oder selbst bei Xenon nicht hätte sehen können.
Keyless Go
Das Keyless Go funktioniert einwandfrei bis auf die Heckklappenöffnung per Fussbefehl. Immer wenn man es braucht und die Hände voll hat funktioniert es nicht. Das ganze sehr zum Gefallen einiger Zeitgenossen beim Supermarkt Einkauf. Nachbesserungen waren bisher erfolglos.
Remote Parking
Wenn nicht mal wieder gerade die APP sich updated (passiert sehr sehr häufig) funktioniert das ganz einwandfrei und ist sehr hilfreich, wenn man mal zugeparkt ist.
Surround Paket
Das optionale ‚kleine’ Burmester Surround Paket ist Spitze und hat einen sehr guten Klang. Satte Bässe inbegriffen. Hier gibt es nichts zu beanstanden.
Command
Ein Ärgerniss ist dass das Command System je nach Laune mal mein I-Phone erkennt und dann wieder nicht. Besonders die Playlist der Musik funktioniert hier nicht immer korrekt. Bei der ersten Inspektion gab es ein Software update, hat aber soweit nicht geholfen.
Navi ist ultra schnell und funktioniert Spitze besonders bei der Anzeige von Verkehrsstaus.
Multimedia
Tolles System mit sehr vielen Untermenüs, die ich selbst nach 11 Monaten noch nicht alle ausprobiert habe.
Interessant ist, dass man 3 verschiedene Tacho Menüs wählen kann (siehe Bilder).
Leider wurden die Graphiken beim Hybrid reduziert. Beim 220 CDI konnte ich noch auf dem Display zwei runde Displays für Drehmoment und Leistung dazuschlagen. Das gibts beim Hybrid leider nicht mehr.
Sah klasse aus mit 4 Rundinstrumenten.
Fussmatten
Was ich außerdem bemängele sind die AMG Fussmatten, die schon nach 9 Montaten im Bereich Gaspedal verschlissen sind und weder meine Frau noch ich fahren in High Heels. Nur normales Schuhwerk. Unser alter CLK von 2001 hat noch originale Fussmatten, die nicht verschlissen sind. Vielleicht spart man hier am falschen Ende.
Fazit:
Der Hybrid ist ein tolles Auto und besonders das elektrische Fahren ohne Motorgeräusch ist ein Highlight. Die Anschaffung ist allerdings etwas teuer und ich bezweifle, dass man den Mehrpreis per Verbrauch wieder reinholen kann. Ansonsten alles wie gewohnt, eine E-Klasse halt mit viel Komfort und Sicherheit.
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Hallo Dfalkow, was für ein ausführlicher und aussagekräftiger Bericht. Wirklich toll. Das macht das Forum hier aus.
Vielen Dank.
Gruß
Antar
Hallo,
ich danke dir ebenfalls für deinen ausführlichen Bericht. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, ihn zu lesen. Auch wenn ich auf das Diesel Modell warte (E 300 de), denke ich, dass einige deiner Eindrücke auch mein Auto widerspiegeln. Meine Wartezeit wurde versüßt. Danke!
Toll wäre noch ein Beschleunigungsvideo. Im Internet gib es echt wenig Material zum 300 de. Ich vermute mal, dass die Beschleunigung des 300 de (6,0 s) ähnlich dem 350e sein wird.
Nachtrag:
Jetzt hat das Fahrzeug 42000km gelaufen und was ich festgestellt habe ist die Tatsache das die Batterie nachdem vollladen nur noch eine Reichweite von 19km anzeigt. Als das Fahrzeug neu war war die Kapazität mit 27- 29 km angezeigt worden.
Des weiteren funktioniert beim Keyless Go die Fussbetätigung der Heckklappe nur noch bei jedem 10 Mal und das 9 Gang Getriebe braucht mehrere Sekunden nach dem Einschalten der Zündung um den Vorwärts oder Rückwärtsgang einzulegen. Bewegt man den Lenkradhebel zu schnell muss man erst wieder die Zündung ausschalten sonst geht gar nix.
Ich fahre jetzt 7 und 9 G-Tronic seit mehreren Jahren und auf ca. 200.000km in verschiedenen E und C Klassen und das hatte ich noch nicht.
Ach ja seit ca. 500km poltert es an der Hinterachse und es gibt auch leichte Schleifgeräusche von den Bremsen. Stabi, Querlenker, ... ???
Mal sehen was Mercedes herausfindet.
Gute Fahrt
Hi,
Nachtrag zu meinen Problemen:
- Ein und Ausparken per Handy geht nur zeitweise
- Heckdeckelfernschließung mit dem Fuss funktioniert zeitweise nicht
- Getriebe schaltet beim rangieren teilweise nicht in Vorwärts oder Rückwärtsgang
- Matrix Scheinwerfersteuerung macht jetzt zeitweise Probleme
- Command schickt mich sehr häufig direkt in den Stau (das kann das alte Command von meinem CL von 2006 besser)
- seit eingen Tagen funktioniert das autonome fahren nicht mehr (lässt sich nicht aktivieren)
Aber Hinterachse macht keine Geräusche mehr, warum auch immer.
Was mich wurmt ist, dass ich für einige Dinge Aufpreis bezahlt habe, die dann auch funktionieren sollten.
Im Januar gebe ich das Auto wieder ab und bin nachdem 14 (!!!) Neuwagen aus dem Firmengeschäft ganz froh darüber
erstmal kein Neufahrzeug zu übernehmen. Mein CL macht im Moment mehr Spass beim fahren trotz der Reparaturanfälligkeit.
Wie berichtet die beiden E 220 Diesel dergleichen Baureihe machten vorher keinen Ärger.
Schade drum. Vielleicht ist doch zu viel Elektronik im Hybridkonzept.
Gute Fahrt
Hab knapp 50k km auf meinem 350e. Bis auf die Navi Route des Comand ein super Auto. OK, 18 km Akkureichweite und somit recht hoher Verbrauch bei Langstrecke, aber das muss ja jedem vorher klar gewesen sein. Im Dezember wird der 300de T Modell abgeholt.
Herzlichen Dank an den Themenstarter! Toller Bericht und hilfreiche Updates.
Nach dem ich 10 Jahre E-Klasse als Gebrauchsauto (Langstrecke) fahre, hatte der Fuhrpark diesmal nichts aus dem E-Klasse Regal und ich fahre seit 2 Wochen und für die nächsten 4,5 Monate einen S560e, der dem gleichen Prinzip folgt.
Für mein Nutzungsverhalten macht der Hybrid wenig Sinn, wenn es auch sehr angenehm ist, die ersten und letzten Kilometer durch die Stadt elektrisch zu fahren - oder im Stau.
Das oben geschriebene bestätigt auch meinen Eindruck, daß man als Mittel- und Langstreckenfahrer ständig mit den E-Modi spielen muss um die Elektrounterstützung im richtigen Moment nutzen zu können.
Viele Grüße
Karlheinz
Zitat:
@Kh66 schrieb am 29. Oktober 2019 um 09:30:35 Uhr:
Das oben geschriebene bestätigt auch meinen Eindruck, daß man als Mittel- und Langstreckenfahrer ständig mit den E-Modi spielen muss um die Elektrounterstützung im richtigen Moment nutzen zu können.
Genau das ist auch mein Eindruck. Wenn ich im Hybrid-Modus fahre, wird grundsätzlich zuerst die Batterie leer gefahren, dann springt der Benziner an. Keine intelligente Steuerung.
Auch wenn ich im Navi z.B. Berlin Alexanderplatz als Ziel eingebe (ca 350km entfernt), wird die Batterie auf 20% oder weniger entladen bis zur Autobahnabfahrt, sodass ich dann nicht rein elektrisch die letzten Kilometer fahren kann.
Mit Navi hatte ich in der kurzen Zeit nur Strecken mit ca. 120km und es war genau so wie Du schreibst. Er behält die minimal nötige Restladung um die letzten Kilometer durch die Stadt elektrisch zu fahren. Aber dies basiert auf der optimistischen Reichweite. Wenn mein Zuhause das Ziel ist funktioniert das, weil von der Autobahn/Schnellstraßen- Abfahrt geht es großteils bergab und zu der Zeit zu der ich normalerweise nach Hause komme ist nicht mehr viel Verkehr und es läuft flüssig. In die andere Richtung ist normalerweise Rush-Hour und einmal war Ampelstau, da haben dann 2km elektrische Reichweite gefehlt, das andere mal hat es bis zur Meldung "Ziel erreicht" gereicht, aber bis hoch aufs 3. Parkdeck hat er es dann schon nicht mehr geschafft. Und von dort bis ins Hotel (da kann ich laden) hatte er dann nichts mehr und fuhr 5km höchst ineffizient mit kaltem Verbrenner.
Grundsätzlich geht die Logik davon aus, daß man an jedem Ziel laden kann.
Ich werde die nächsten Tage / Wochen mal ein bisschen mit dem Modi spielen. Diese Woche steht auch die erste Fahrt über 350km an, bei der ich mit 75-80% Akku starten werde.
kurzes Update:
Nach 2 längeren Strecken und viel Spielen mit den E-Modi muss ich sagen, daß man das schwere Auto schon sehr effizient bewegen kann. Die Rekuperation bringt über die Strecke schon einiges an Ladung zurück, wenn man den E-Save Modus verwendet.
Den Charge-Mode habe ich bisher für einen Witz gehalten, nun aber doch eine sinnvolle Anwendung gefunden: 50km vor dem Ziel sah ich, daß die letzten 20km sehr staubehaftet werden und es keine sinnvolle Umfahrung gibt. Ich habe im Charge-Mode von 50% auf 80% geladen, während ich bei viel Verkehr und Beschränkungen meist mit 100 bis 120 gleichmäßig dahin gerollt bin. Als der Stau anfing, habe ich auf Hybrid Mode gewechselt und bin fast ohne Verbrenner durch den Stau und am Ziel (mit Lademöglichkeit) mit 2km elektrischer Reichweite angekommen.
Im Stau und in der Stadt finde ich es sehr angenehm elektrisch zu fahren. Das Start/Stop eines Verbrenners bringt da eine deutliche Unruhe ins Spiel.
Trotzdem ist mein Fazit, daß sich der ganze Aufwand nicht rentiert. Die höhere technische Komplexität, das Mehrgewicht, die umweltbelastende Herstellung der Akkus im Verhältnis zum Umweltnutzen, das tägliche Hantieren mit Stromkabeln und das spielen mit den Modi um das Gesamtpaket effizient einzusetzen. All das rechtfertigt den Nutzen aus meiner Sicht nicht. Wenn ich dann noch sehe, daß der S560e 20k€ mehr kostet als ein S400d macht das noch weniger Sinn - den Steuervorteil vielleicht, wenn es ein Firmenwagen ist. Das ist bei mir nicht der Fall. Mein AG zahlt mir ne Pauschale für Firmenwagenverzicht und ich rechne Kilometer ab. Die Langzeitmiete ist ne rein private Angelegenheit.
Der Spaß bei maximaler Effizienz war letztes Jahr am größten, als ich nen CLS400d 4M gefahren bin. Durchschnittsverbrauch nach gut 18Tkm: 7,3l/100km Diesel. Der neue Reihen 6Zylinder Diesel läuft sehr kultiviert. Ein Bekannter fährt den S400d mit Heckantrieb und ist nach einigen Monaten bei 8l Diesel pro 100km. Mit dem S560e werden ich wahrscheinlich bei 7 bis 8 Liter pro 100km raus kommen - aber eben Super+ da liegen ja schon so 30ct pro Liter dazwischen im Vergleich zum Diesel
PS: Wieso schreibe ich als (momentaner) S-Klasse Fahrer im E-Forum? Im Herzen bin ich E-Klasse Fahrer, der Fuhrpark hatte aber diesmal nichts Passendes aus dem E-Klasse Regal. Weiterhin ist der S560e im S-Klasse Forum so gut wie nicht vertreten. Somit hoffe ich hier auf Duldung :-)
Viele Grüße
Karlheinz
Hallo zusammen.
Ich hänge mich mal hier dran :-)
Ich fahre, seit dem ich mein Führerschein habe nur VAG (Golf und A6).
Jetzt ist mein A6 4F 2,4 mit fast 250000 KM auf der Uhr fällig und ich habe mich in den E350e verguckt.
Früher war MB ein NOGO für mich, aber mittlerweile gefallen die mir sehr gut.
Meine Frage, wenn ich mir einen gebrauchten 2018er mit ca. 40000 KM kaufe, worauf sollte man achten???
Ich fahre meistens ca. 40 KM am Tag und davon ca. 18 KM Autobahn.
Mein A6 ist ein 6 Zylinder und frisst gerne seine 10-11 Liter :-(
Stimmt das, dass man ca. 40 EUR Steuern im Jahr bezahlt??? Wie sind die erfahrungen von Usern, die evtl. schon 80 TKM oder mehr auf der Uhr haben....
Achso....noch eine Frage.... wie ist der Sound einer normalen MB Anlage in der E-Klasse?? Ich habe zur Zeit im Audi das Audi DSP und würde gerne die Qualität beibehalten. Müsste ich das Burmester nehmen?? Was ist der Unterschied, zwischen groß und klein....
Danke euch.
Grüße
Nun ja - ich habe mir dieses Auto mit 40.000 km gebraucht von Deutschland nach Österreich geholt. Hatte vorher den E 300 Bluetec Hybrid Diesel. Abgesehen davon, dass die Elektronik im Gegensatz zum "Alten" Probleme macht (Fernlichtassistent, Motorhaubensensor, elektrischer Fensterheber Fahrerseite, Remote-Parking mit unzumutbaren Wartezeiten...) bin ich von den Betriebskosten des Autos nicht nur enttäuscht, sondern regelrecht geschockt! Von den angegebenen 32 km elektrisch bleiben - wenn man im Winter das Gaspedal "strreichelt", gerade mal 12 km übrig. Bei normaler Fahrweise Autobahn (Österreich 130!!!) und Stadt liegt man ohne E-Unterstützung bei rund 7 Liter.
Aber jetzt kommt es Dicke: 2 mal das Auto an der öffentlichen Ladesäule geladen, was mit € 6,21 zu Buche schlägt (12 km echte Reichtweite mal 2 = 24 km) . Wenn ich also für sage und schreibe 24 km € 6,21 bezahle, entspricht dies auf 100 km den unglaublichen Betrag von € 25,88. 100 km mit Benzinmotor kosten mich mit diesem Auto dzt. in Österreich nur € 7,70.
Ist es da nicht sinnvoller, das ganze Hybridzeugs einfach aus dem Auto rauszuwerfen und dadurch mehr Sprit durch Gewichtsreduktion zu sparen?
Hätte ich mir nur meinen alten Mildhybriden behalten - mit echten 5 Litern Dieselverbrauch.
Für dieses Auto spricht wirklich nur der Komfort, die "Umweltkomponente" ist eine echte Mogelpackung.
Wer hat diese Rechnung auch schon mal gemacht? Wie sieht es bei Euch aus?
Hi,
das Thema mit der geringen Reichweite hatte ich im Winter auch.
An öffentlichen Ladestationen habe ich nicht geladen, da ich den Strom dort zu teuer empfand oder keine Karte des Anbieters hatte.
In meinem Bericht kann du ja nachlesen, das mein Diesel billiger war. 8,06 EURO auf 100km zu 6,68 pro 100km beim Diesel. Wenn man jetzt den Strom nicht zu Hause lädt sondern öffentlich, dann wird es noch teurer.
Mogelpackung würde ich nicht direkt sagen. Allerdings wiegt der Hybrid ja auch einiges mehr und daher stimme ich zu, dass die Umweltbilanz nicht so gut aussieht. Was später mit den zur Zeit nicht recyclebaren Batterien passiert möchte ich mir auch nicht so recht vorstellen. Das Problem haben selbst unsere Politiker nicht so recht auf der Agenda.
Mein 5 Liter V8 im CL ist ja eigentlich ein Umweltsünder selbst bei meinem Verbrauch von ca. 11 Litern,
aber zumindest wurden keine neuen Ressourcen verbraucht wie bei der Anschaffung von einem Neufahrzeug.
Noch eine Anmerkung sei gestattet:
Ich frage mich ob unser jetziges Stromnetz genügend Kapazität hat, wenn 50% meiner Nachbarn abends nach Hause kommen und ihren Hybrid oder ihr Elektrofahrzeug laden. Ich denke es wird nicht ausreichen.
Gute Fahrt