Erfahrungen im Winter
Liebe Leute,
momentan ist es noch sommer aber der nächste winter steht vor der tür. ich wechsel gerade vom VW Golf zur neuen C-Klasse T-Modell. Etwas besorgt bin ich über die Horrorthemen bei Eis und Schnee. Sicherlich kann ein Quattro Audi auch bei Schnee und Glätte nicht besser bremsen, aber wie sind so Eure Erfahrungen im Winter?
Regelt das ESP/ASR im S204 gut? Tipps / Ideen?
Danke für Tipps
PS: Welche Winterreifen sind für den C200K "passend"?
Beste Antwort im Thema
Ich dachte, dass euch mein Wort schon reicht. Aber ich will euch die physikalischen Zusammenhänge nicht vorenthalten:
Entscheidend für die übertragbahre Umfangslast am Reifen (im Prinzip also die maximale Antriebskraft) ist die Achslast an der Antriebsachse und der Reibwert zwischen Reifen und Fahrbahn.
Das Stichwort lautet bei einer Steigungsfahrt "dynamische Achslastverteiung". Sie bewirkt, dass bei einer beschleunigten Bewegung an einer Steigung auf Grund der Nickbewegung die Hinterachse eine höhere Achslast erfährt als die Vorderachse. (In der Ebene gilt das übrigens genauso, weshalb leistungsstarke Fahrzeuge über Hinterachs- oder Allradantrieb verfügen, da ansonsten zu viel Leistung an den druchdrehenden Vorderrädern verpuffen würde... - aber das nur am Rande)
Somit ist die Hinterachse in der Lage, größere Antriebskräfte zu übertragen als die Vorderachse, was die Steigfähigkeit gegenüber einem frontgetriebenen Fahrzeug signifikant verbessert.
Leider fehlen mir hier die Möglichkeiten, die entsprechenden Formeln und Abbildungen einzufügen, aber ich denke der Zusammenhang ist soweit klar geworden.
Jetzt haben einige bereits andere Erfahrungen geäußert, die natürlich kommentiert werden müssen.
Dazu möchte ich ganz kurz wiederholen, dass die Hinterachse für die Spurstabilität des Fahrzeugs zuständig ist. Verlieren die Hinterräder den Halt (z.B. weil sie auf Grund zu hohen Drehmoments durchdrehen), so kommt es zu einem schwer kontrollierbaren Ausbrechen des Fahrzeugs. Andersrum kann ein Fahrzeug mit Frontantrieb selbst mit durchdrehenden Reifen noch komfortabel die Steigung hinaufgesteuert werden, da es sich weitgehend spurstabil verhält.
Und hier liegt der Hase im Pfeffer.
Ich garantiere euch, dass ihr (wenn das möglich wäre) mit einem identischen Fahrzeug, das einmal front- und einmal heckgetrieben ist, ohne durchdrehende Räder im Heckantriebsmodus eine stärkere Steigung erklimmen könnt. Sobald euch jedoch die Räder durchdrehen, rutscht ihr aus der Spur, und der Fronttriebler zieht an euch vorbei.
Und da kommt dann das Sicherheitsgefühl ins Spiel.
Fazit dieser Ausführungen:
Verfügt euer Hecktriebler über ASR (welches ja im ESP immer enthalten ist), so könnt ihr winterliche Steigungen sicher bewältigen. Regelt euch das ASR die komplette Leistung weg, so ist der Reibpaarung zwischen Reifen und Fahrbahnbelag einfach zu schlecht, was an euren Rädern oder dem Glättegrad der Fahrbahn liegen kann.
Die Steigung dann mit durchdrehenden Rädern zu bewältigen, ist sicherlich auf Grund des Ausbrechens anspruchsvoller als mit einem durchdrehenden Fronttriebler.
Oder anders ausgedrückt: Der Grenzbereich des Hecktrieblers liegt höher, allerdings wird ein Überschreiten des Grenzbereichs mit schwerer zu bewältigenden Folgen geahndet. Man muss also an das Feingefühl und den Verstand der Fahrer appellieren.
Ich hoffe, dass ich alle Unklarheiten beseitigen konnte.
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34 Antworten
erste frage vorab:
wo wohnst du?
Kauf Dir - so wie ich - einen 4-Matic und das Thema Winter ist gegessen.
LG
Berni
Zitat:
Original geschrieben von hemi57
Kauf Dir - so wie ich - einen 4-Matic und das Thema Winter ist gegessen.
Blödsinn - 'tschuldigung - oder hattest Du nur den ";)" vergessen?
Wer halbwegs normale Straßen hat und nicht mit dem Auto zum Skifahren in die Alpen fahren will, kommt in aller Regel auch mit Heckantrieb gut durch, vorausgesetzt, die Winterreifen taugen was. Und genau danach war gefragt.
Wenn ich nciht irre, gab es zu dem Thema auch schon ausführliche Beiträge, also mal die Suchfunktion benutzen. Und so mancher W204 Fahrer dürfte schon Erfahrungen haben, von denen jetzt andere profitieren können.
Meine Hecktriebler-Wintererfahrungen beziehen sich auf meine beiden Omega Caravans. Einmal hatte ich Sava drauf, aber das ist eine Weile her. War ein Tipp vom Reifenhändler, und der war gut. Beim Omega B habe ich Goodyear UG7 drauf gehabt und war zufrieden.
Wohnort: Schwarzwald, ca. 750m.Ü.M., fast täglich unterwegs... Im Zweifelsfall nehme ich wieder diesen Reifen, lese aber ansonsten gerne mit, welche Tipps hier noch kommen.
Zitat:
Original geschrieben von hemi57
Kauf Dir - so wie ich - einen 4-Matic und das Thema Winter ist gegessen.
LG
Berni
Hallo Berni,
ist ist wirklich ein sehr großes Vergnügen einen 4 MATIC im Winter zu fahren!
Die ganzen Probleme die ich im Winter mit dem C200 Kompressor hatte sind
wie weggeblasen! Der Allradantrieb von Mercedes funktioniert wirklich
überzeugend gut!
Das ständige Schneeketten anlegen an den 200 Kompressor ging mit
ziemlich auf die Nerven. Bereits an leichten Steigungen war ein
Anfahren mit dem Hecktriebler unmöglich. All diese Situationen
stellen für den 4 MATIC kein Problem dar.
Letzten Winter fuhr ich mit dem C280 4MATIC in Südtirol eine verschneite
(ca. 15 - 20 cm Tiefschnee) Passstraße bergauf. Ich bin an zwei Audis
vorbeigefahren, die liegen geblieben sind!
Ich kann den 4MATIC Antrieb jedem empfehlen!
lg
Simon
PS:
Winterreifenempfehlung:
Der Goodyear Ultra Grip 7 ist der Beste Winterreifen den ich jemals gefahren bin.
Nicht zu empfehlen finde ich den Continental TS 790 und TS 810. Auch die Dunlop
Winter Sport M3 haben mich nicht überzeugt!
daher meine frage.
wer in "normalen" gefilden wohnt, kommt mit normalen heckantrieb und guten winterreifen optimal über die runden!
oder ansonsten machen wie ich, in extremen Fällen einfach das Auto der Frau an diesem Tage nehmen, die hat nämlich Frontantrieb.
Zitat:
Original geschrieben von qualityguy
Liebe Leute,
momentan ist es noch sommer aber der nächste winter steht vor der tür. ich wechsel gerade vom VW Golf zur neuen C-Klasse T-Modell. Etwas besorgt bin ich über die Horrorthemen bei Eis und Schnee. Sicherlich kann ein Quattro Audi auch bei Schnee und Glätte nicht besser bremsen, aber wie sind so Eure Erfahrungen im Winter?
Regelt das ESP/ASR im S204 gut? Tipps / Ideen?
Danke für Tipps
PS: Welche Winterreifen sind für den C200K "passend"?
ESP und ASR Regeln gut, selbst das Anfahren an Steigungen ist kein Problem, das geht auch ohne Allrad.
Unangenehm empfand ich die Fahrten im Winter nur beim W201 und W202 aber seit dem W203 und W204 ist das kein Thema mehr.
Zu den Winterreifen kann ich jetzt nichts sagen, die kümmert sich bei mir immer der Freundliche darum, was der empfiehlt wird schon passen. Das war bis jetzt immer so.
alles klar - ich wohne in münchen und fahre nicht ski :)
Kann nach zwei Hecktrieblern auch nur bestätigen, dass es mit der Qualität, dem Alter und der Profiltiefe der Winterreifen steht oder fällt. Da ändert m.E. auch all die dolle neue Elektronik nichts dran.
Zur Not Ketten in den Kofferraum, dann reichts auch für den Irschenberg ;-)
Ich kann nur über den W203 mit 200 CDI Motor und Handschalter berichten mit dem ich insbesondere im Rekordwinter 2006 häufig im Tiefschnee unterwegs war. ESP verhindert das Schleudern sehr zuverlässig. Wenn's wirklich glatt ist merkt man z.B. bei jedem Abbiegen die Bremseingriffe des ESP, die das Auto stabil halten.
Schlechte Erfahrungen habe ich nur auf steil bergauf gehenden schneeedeckten Strassen. Dann regelt das ESP den Motor soweit runter, dass er sogar abgewürgt wird. Wiederanfahren ist dann fast unmöglich. Hier hilft nur das ESP rechtzeitig per Knopfdruck abzuschalten und sich trotz dann durchdrehender Reifen durch den Schnee zu ackern. Auf diese Weise bin ich dann spätestens im zweiten Anlauf bisher jeden Berg ohne Ketten hochgekommen.
Die Winterreifen sollten allerdings mindestens noch 5mm Profil haben. Ansonsten wird es im Schnee wirklich kritisch. Ich selbst hatte Conti TS 790 und TS 810.
Gruss
rus7h
Zitat:
Original geschrieben von dl1gbm
Zitat:
Original geschrieben von hemi57
Kauf Dir - so wie ich - einen 4-Matic und das Thema Winter ist gegessen.
Blödsinn - 'tschuldigung - oder hattest Du nur den ";)" vergessen?
Wer halbwegs normale Straßen hat und nicht mit dem Auto zum Skifahren in die Alpen fahren will, kommt in aller Regel auch mit Heckantrieb gut durch, vorausgesetzt, die Winterreifen taugen was. Und genau danach war gefragt.
Wenn ich nciht irre, gab es zu dem Thema auch schon ausführliche Beiträge, also mal die Suchfunktion benutzen. Und so mancher W204 Fahrer dürfte schon Erfahrungen haben, von denen jetzt andere profitieren können.
Meine Hecktriebler-Wintererfahrungen beziehen sich auf meine beiden Omega Caravans. Einmal hatte ich Sava drauf, aber das ist eine Weile her. War ein Tipp vom Reifenhändler, und der war gut. Beim Omega B habe ich Goodyear UG7 drauf gehabt und war zufrieden.
Wohnort: Schwarzwald, ca. 750m.Ü.M., fast täglich unterwegs... Im Zweifelsfall nehme ich wieder diesen Reifen, lese aber ansonsten gerne mit, welche Tipps hier noch kommen.
Nein, ich habe nichts vergessen. Ein allradgetriebenes Fahrzeug bringt auch unter nicht-winterlichen Fahrbedingungen einen großen Sicherheitsgewinn (z.B. rutschige Fahrbahn im Herbst, starker Regen etc). Und im Winter (bin aus Österreich) habe ich keine Lust, ständig Schneeketten mitzuführen und im Matsch (ev. in der Nacht) zu montieren oder mich vielleicht auf Schneefahrbahn bergauf noch von einem rostigen Fiat Panda 4x4 überholen zu lassen.
Tut mir leid, aber Hinterradantrieb ist inakzeptabel und Technik von gestern.
Zitat:
Original geschrieben von C200 Kompressor
Zitat:
Original geschrieben von hemi57
Kauf Dir - so wie ich - einen 4-Matic und das Thema Winter ist gegessen.
LG
Berni
Hallo Berni,
ist ist wirklich ein sehr großes Vergnügen einen 4 MATIC im Winter zu fahren!
Die ganzen Probleme die ich im Winter mit dem C200 Kompressor hatte sind
wie weggeblasen! Der Allradantrieb von Mercedes funktioniert wirklich
überzeugend gut!
Das ständige Schneeketten anlegen an den 200 Kompressor ging mit
ziemlich auf die Nerven. Bereits an leichten Steigungen war ein
Anfahren mit dem Hecktriebler unmöglich. All diese Situationen
stellen für den 4 MATIC kein Problem dar.
Letzten Winter fuhr ich mit dem C280 4MATIC in Südtirol eine verschneite
(ca. 15 - 20 cm Tiefschnee) Passstraße bergauf. Ich bin an zwei Audis
vorbeigefahren, die liegen geblieben sind!
Ich kann den 4MATIC Antrieb jedem empfehlen!
lg
Simon
PS:
Winterreifenempfehlung:
Der Goodyear Ultra Grip 7 ist der Beste Winterreifen den ich jemals gefahren bin.
Nicht zu empfehlen finde ich den Continental TS 790 und TS 810. Auch die Dunlop
Winter Sport M3 haben mich nicht überzeugt!
Lieber Simon!
So ist es! Allrad ist Allrad und dem ist nichts hinzuzufügen!
LG
Berni
ein nicht ganz zu vergessener Aspekt ist einerseits die Motorisierung und andererseits auch die Reifengröße!
Mit 245er wirds wohl schlechter den Berg rauf gehen, als mit 205er oder sogar 195er.
Bei unserer E-Klasse 270 CDI 400 nm Drehmoment, 225er Winterreifen wird schon an "mittelgroßen" Steigungen etwas "kritisch". Hier hilft wirklich das ESP vorzeitig abzustellen und mit "kontrolliert durchdrehenden Hinterrädern" den Berg rauf zu fahren.
Mit meinem derzeitgen Fahrzeug (Fiat Stilo) komm ich selbst die steilsten Steigungen rauf (Fronttriebler).
Was auf jeden Fall hilft, ist ein bisschen Ballast im Kofferraum z.B. voller Tank oder ein paar Säcke Sand/Kies/Zement etc.
Bis jetzt haben wir auch mit unserem Benz jeden Berg geschafft.
Zitat:
Tut mir leid, aber Hinterradantrieb ist inakzeptabel und Technik von gestern.
nanana, ist wohl wirklich eine Bedarfsfrage. Im Flachland denke ich nicht, dass unnötiges Mehrgewicht rumschleppen und höhere Betriebskosten unbedingt "topmodern" sind.
Kopf=Frontantrieb
Bauch=Heckantrieb
Kompromiss=dann halt, 4Matic :)
Sind wir also keine Kopfmenschen hier.... ;)