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erfolg mit anzeigen?

Themenstarteram 6. September 2008 um 18:34

meinen führerschein habe ich seit 22 jahren. in dieser zeit bin ich 5 mal von privat angezeigt worden:

rechts überholen (ich habe nur das rechtsfahrgebot beachtet, keine spur gewechselt)

ausbremsen (ich habe nicht gebremst, nur licht eingeschaltet)

und noch nötigung, verkehrsgefährdung, beleidigung (es hat hinter dem rechten ohr gejuckt, und mit dem mittelfinger komme ich da am besten hin,

was wunder sehschärfe, bei seinen angeblichen 100m abstand...)

in keinem fall habe gesagt: ich bin nicht gefahren,

sondern habe immer meine sicht der dinge zu protokoll gegeben.

alle 5 fälle wurden eingestellt, ohne weitere folgen für mich.

 

jetzt lese ich hier öfters: den habe ich angezeigt, der gehört angezeigt, den sollte man anzeigen usw.

ich habe noch nie jemanden angezeigt, obwohl ich bestimmt schon x-mal grund dazu gehabt hätte.

aber mir ist meine zeit dafür zu schade. ich fluche nur kurz und habs dann auch schon wieder vergessen.

ich muss nicht recht haben, ich kann nachgeben, auf meine vorfahrt verzichten.

(leider können das viele nicht: soll doch der tankwagen rechts in der baustelle in den spurrillen umkippen, damit ich links die

geschwindigkeitsbegrenzung übertreten kann.)

frage: wie oft ist so eine anzeige erfolgreich?

gruß, peter

Beste Antwort im Thema
am 6. September 2008 um 23:29

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm

das man mehrmals angezeigt wird von unterschiedlichen leuten (???) würde mir allerdings über mein fahrprofil zu denken geben!

Das sehe ich genauso. Könnte wirklich am Fahrstil liegen.

Wobei man mit seinem Fahrstil auch ohne Verkehrsverstösse anecken kann. Von daher würde ich nicht pauschal behaupten, dass häufige Beschwerden/Anzeigen anderer Verkehrsteilnehmer gegen einen sprechen.

Manchmal ist genau das Gegenteil der Fall und derjenige, der sich so lautstark beschwert oder selbstsicher eine Anzeige aufgibt ist gerade wegen seines radikal "defensiven" (was leider oft gleichbedeutend mit unaufmerksam ist) Fahrstils besonders prädestiniert dafür, mit anderen Verkehrsteilnehmern in Konflikt zu geraten. Da braucht nur jemand im Rahmen der StVO etwas flotter und selbstsicherer unterwegs zu sein, um mit bei solchen Scheuklappen-Fahrern einen "schlechten Eindruck" zu hinterlassen.

Meist ist das Geschmimpfe auch eine reflexartige Abwehrreaktion, weil manch einer partout nicht akzeptieren will, dass gerade ER einen Fehler gemacht hat und nicht der andere. Das liegt meiner Meinung nach in erster Linie daran, dass Verkehrsteilnehmer pauschal anhand ihres Fahrstils in "gut" und "böse" eingeteilt werden und nicht anhand konkreter Verhaltensweisen. Man kann auch "sportlich" unterwegs sein, ohne die StVO zu missachten und andersrum kann der sehr zurückhaltende Fahrer gerade wegen seines übervorsichtigen Fahrstils andere behindern und gefährden.

Nur werden "passive" Vergehen (Missachtung der Vorfahrt in allen Variationen sowie massive Verkehrsbehinderungen) deutlich seltener zur Anzeige gebracht, weil die Opfer meist routiniert sind und mit solchen Fehlern rechnen, während der unbedarfte Fahrer gerne mal wegen jeder (selbstverschuldeten?) Kleinigkeit zur nächsten Polizeidienststelle rennt.

Klassisches Beispiel:

Wie oft zeigt ein routinierter Fahrer jemanden an, der ihn behindert oder sogar gefährdet? Vermutlich selten bis überhaupt nicht, weil er es gewöhnt ist, dass es auch Idioten auf der Straße gibt... Der Klügere gibt nach!

Aber wenn dann eben dieser Idiot mal kurz angeblinkt wird oder zwanghaft jede Schuld an einer von ihm versuchten kritischen Situation auf andere schiebt, wird sofort auf der nächsten Polizeiwache was von "Rasern" und "Dränglern" vorgeheult - in der Hoffnung, dass solche Schlagwörter die Urteilsfähigkeit der Beamten und des Richters trüben.

Gab sogar hier im Forum mal ein Beispiel von einem User, der einen Prozess wegen angeblichem "Drängeln" am Hals hatte, nachdem ihn ein vollbesetztes Fahrzeug (was leider gleichbedeutend mit jeder Menge Zeugen ist) "volle Kanne" die Vorfahrt genommen hat. Nur dass ein Zeuge leider nicht zwangsläufig die Wahrheit sagt, sondern seine sowieso schon subjektive Wahrnehmung in aller Regel so verkauft, dass sie dem befreundeten oder verwandten Fahrer nützlich ist. Zum Glück erkennen das viele Richter und so geht die Formel "wer mehr Zeugen hat, bekommt Recht" Gottseidank nur selten auf.

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Zitat:

Original geschrieben von cutlass-calais

alle 5 fälle wurden eingestellt, ohne weitere folgen für mich.

da meist aussage gegen aussage steht, wird das nicht weiter verfolgt.....und über den ausgang der anzeige kann man meist auch nur über "kontakte" etwas rausbekommen.....

€dit: das man mehrmals angezeigt wird von unterschiedlichen leuten (???) würde mir allerdings über mein fahrprofil zu denken geben!

Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm

das man mehrmals angezeigt wird von unterschiedlichen leuten (???) würde mir allerdings über mein fahrprofil zu denken geben!

Das sehe ich genauso. Könnte wirklich am Fahrstil liegen.

Zitat:

meinen führerschein habe ich seit 22 jahren. in dieser zeit bin ich 5 mal von privat angezeigt worden

Dann solltest Du Dir mal bitte Gedanken zu Deinem Fahrstil machen. Das meine ich ernsthaft und konstruktiv.

Ich habe meinen (Auto-) Führerschein seit 24 Jahren, wir sind also evtl. ungefähr gleich alt. Ich bin noch kein einziges Mal angezeigt worden und halte das nicht für Glück, sondern für völlig normal.

Ich habe übrigens auch selbst noch keinen angezeigt, obwohl ich über die Jahre nicht nur einmal Verhalten im Straßenverkehr beobachtet habe, das mutmaßlich Straftatbestände erfüllte. Äh, nein, stimmt nicht: Ich habe vor ein paar Jahren mal hier in Rostock einen Besoffenen gestoppt. Älterer Mann im Kleinwagen, der mir zuerst die Vorfahrt nahm, dann vor mir Schlangenlinien fuhr und mehrere(!) am Straßenrand parkende Fahrzeuge touchierte. Auf einer zweispurigen Straße habe ich ihn überholt und zum Stehen gebracht. Er wollte dann zu Fuß türmen, das habe ich zusammen mit meinem Beifahrer verhindert (dazu war keine Gewalt nötig, der Täter konnte sowieso kaum noch laufen). Die Polizei kam dann auch ganz schnell.

Ja sicher habe ich riskiert, daß dieser Betrunkene mir auch noch irgendwo reinfährt, aber so eine Trunkenheitsfahrt hätte auch in Personenschäden enden können, ich habe da nicht lange nachgedacht und die Fortsetzung dieser Straftat unterbunden.

Themenstarteram 6. September 2008 um 19:09

möglicherweise werde ich euren 100% perfekten, fehlerfreien fahrstil nie erreichen, aber das war nicht die frage.

ich komme auf diese bilanz in 22 jahren: 10 mark für falschparken, 30 mark für 6km zu schnell

und 45euro für 4km zu schnell in frankreich. das wars.

5 eingestellte, weil nicht gerechtfertigte, anzeigen. im schnitt alle 5 einhalb jahre eine.

es geht darum: wie hoch ist der erfolg bei privatanzeigen und wie hoch ist die einstellungsquote?

macht eine privatanzeige überhaupt sinn?

gruß, peter

Das verwundert mich jetzt aber. D. h. Du hast - wie ich - ich der ganzen Zeit keine OWi im fließenden Verkehr und keinen Punkt in Flensburg bekommen? Dann ist Dein Fahrstil ja nicht ganz verkehrt. Aber fünf Anzeigen? Sehr seltsam. Naja, mag's auch geben.

Zitat:

Original geschrieben von cutlass-calais

macht eine privatanzeige überhaupt sinn?

Wenn man Zeugen hat, auf jeden Fall.

Zitat:

Original geschrieben von cutlass-calais

möglicherweise werde ich euren 100% perfekten, fehlerfreien fahrstil nie erreichen, aber das war nicht die frage.

es redet niemand von perfektem 100%igen fahrstil, jeder macht fehler.......

lediglich der umstand, das du 5 (in worten: FÜNF) anzeigen kassiert hast alle ziemlich wegen den selben "vergehen" lässt eine gewissen tendenz erkennen...kennst du das sprichtwort "es sagen nicht zwei dasselbe, wenn da nichts drann ist"? und wenn 5 leute sich über deine art beschweren und dich sogar deswegen anzeigen ist das schon mehr als verwunderlich, da lt. deinen aussagen das ja alles garnicht so gewesen wäre....

eine statistik was aus anzeigen wird, gibt es derzeit nicht......der mehrzahl wird wohl wegen "aussage vs. aussage" eingestellt.....

Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm

......der mehrzahl wird wohl wegen "aussage vs. aussage" eingestellt.....

Deswegen sind eigene Zeugen sehr wichtig.

Zitat:

Original geschrieben von cutlass-calais

rechts überholen (ich habe nur das rechtsfahrgebot beachtet, keine spur gewechselt)

ausbremsen (ich habe nicht gebremst, nur licht eingeschaltet)

Ist für das Vergehen "rechts überholen" denn ein Spurwechsel nötig?

Licht eingeschaltet? Oder Licht ein- und danach wieder ausgeschaltet? :)

Themenstarteram 6. September 2008 um 20:23

tim hendrik,

deine signatur finde ich brillant!

ich habe mich hier als schlechtes beispiel genannt.

5 anzeigen in 22 jahren finde ich nicht viel, davon 3 in den ersten 3 jahren.

ich habe daraus gelernt. vielleicht wäre führerschein erst ab 21 besser...

ich kenne leute, die sammeln 5 pro jahr, auch alle eingestellt...

deswegen wollte ich mal fragen, wie erfolgreich ist die anzeigerei eigentlich?

da ich noch nie jemanden angezeigt habe, noch eine frage:

bekommt man als anzeigender eine rückmeldung, ob die anzeige eingestellt

oder vollstreckt wurde?

gruß, peter

Zitat:

Original geschrieben von cutlass-calais

ob die anzeige eingestellt oder vollstreckt wurde?

Eine Anzeige kann nicht "vollstreckt" werden, sondern allenfalls in einem Verfahren münden. Vollstreckt wird dann das Urteil, sofern eines ergeht.

am 6. September 2008 um 23:29

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Zitat:

Original geschrieben von MagirusDeutzUlm

das man mehrmals angezeigt wird von unterschiedlichen leuten (???) würde mir allerdings über mein fahrprofil zu denken geben!

Das sehe ich genauso. Könnte wirklich am Fahrstil liegen.

Wobei man mit seinem Fahrstil auch ohne Verkehrsverstösse anecken kann. Von daher würde ich nicht pauschal behaupten, dass häufige Beschwerden/Anzeigen anderer Verkehrsteilnehmer gegen einen sprechen.

Manchmal ist genau das Gegenteil der Fall und derjenige, der sich so lautstark beschwert oder selbstsicher eine Anzeige aufgibt ist gerade wegen seines radikal "defensiven" (was leider oft gleichbedeutend mit unaufmerksam ist) Fahrstils besonders prädestiniert dafür, mit anderen Verkehrsteilnehmern in Konflikt zu geraten. Da braucht nur jemand im Rahmen der StVO etwas flotter und selbstsicherer unterwegs zu sein, um mit bei solchen Scheuklappen-Fahrern einen "schlechten Eindruck" zu hinterlassen.

Meist ist das Geschmimpfe auch eine reflexartige Abwehrreaktion, weil manch einer partout nicht akzeptieren will, dass gerade ER einen Fehler gemacht hat und nicht der andere. Das liegt meiner Meinung nach in erster Linie daran, dass Verkehrsteilnehmer pauschal anhand ihres Fahrstils in "gut" und "böse" eingeteilt werden und nicht anhand konkreter Verhaltensweisen. Man kann auch "sportlich" unterwegs sein, ohne die StVO zu missachten und andersrum kann der sehr zurückhaltende Fahrer gerade wegen seines übervorsichtigen Fahrstils andere behindern und gefährden.

Nur werden "passive" Vergehen (Missachtung der Vorfahrt in allen Variationen sowie massive Verkehrsbehinderungen) deutlich seltener zur Anzeige gebracht, weil die Opfer meist routiniert sind und mit solchen Fehlern rechnen, während der unbedarfte Fahrer gerne mal wegen jeder (selbstverschuldeten?) Kleinigkeit zur nächsten Polizeidienststelle rennt.

Klassisches Beispiel:

Wie oft zeigt ein routinierter Fahrer jemanden an, der ihn behindert oder sogar gefährdet? Vermutlich selten bis überhaupt nicht, weil er es gewöhnt ist, dass es auch Idioten auf der Straße gibt... Der Klügere gibt nach!

Aber wenn dann eben dieser Idiot mal kurz angeblinkt wird oder zwanghaft jede Schuld an einer von ihm versuchten kritischen Situation auf andere schiebt, wird sofort auf der nächsten Polizeiwache was von "Rasern" und "Dränglern" vorgeheult - in der Hoffnung, dass solche Schlagwörter die Urteilsfähigkeit der Beamten und des Richters trüben.

Gab sogar hier im Forum mal ein Beispiel von einem User, der einen Prozess wegen angeblichem "Drängeln" am Hals hatte, nachdem ihn ein vollbesetztes Fahrzeug (was leider gleichbedeutend mit jeder Menge Zeugen ist) "volle Kanne" die Vorfahrt genommen hat. Nur dass ein Zeuge leider nicht zwangsläufig die Wahrheit sagt, sondern seine sowieso schon subjektive Wahrnehmung in aller Regel so verkauft, dass sie dem befreundeten oder verwandten Fahrer nützlich ist. Zum Glück erkennen das viele Richter und so geht die Formel "wer mehr Zeugen hat, bekommt Recht" Gottseidank nur selten auf.

Zitat:

Original geschrieben von cutlass-calais

frage: wie oft ist so eine anzeige erfolgreich?

frage: warum immer so polemisch?

Hallo

ich bin in fast 30 Jahren als Vielfahrer (70tkm per anno) noch niemals angezeigt worden;)

...und ich habe auch noch niemals jemanden angezeigt,weil ich ein strikter Gegener davon bin die Justiz mit solchen Kleinigkeiten auf Trab zu halten,meist ist der Ärger über jemanden der es eigentlich verdient hätte nach 5 Kilometern verraucht und ich habe keine Lust auf den ganzen formalen Aufwand und Stress;)

dieses ''den zeige ich jetzt an'' denken erscheint mir ohnehin ein typisch deutsches Phänomen ähnlich wie Nachbarschaftsstreiteren wegen null und nix;)

In Italien oder Frankreich würde man sich über den deutschen Michel wahrscheinlich totlachen:D

keep cool,denn gelassen läufts besser;)

mfg Andy

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