Erhöhte Leerlaufdrehzahl von 600 auf 900 U/min
Mercedes E350d, Bj. 2019 S213 T-Modell kommt es vor, dass bei kaltem oder warmem Auto die Leerlaufdrehzahl von 600 auf 900 U/min erhöht wird. im Comfortmod. und nach 50 oder 100 km Fahrt stelle ich den Motor ab und starte den Motor erneut, die Leerlaufdrehzahl beträgt immer noch die gleichen 900 U / min.
Ich habe mit dem Verkäufer gesprochen, dem autorisierten Mercedes-Händler, bei dem ich das Auto gekauft habe, es wurde einem Analysetest unterzogen und es traten keine Probleme oder Fehler auf. Sie erklärten mir, dass es bei neuen Dieselmodellen häufig vorkommt, wie die automatische Reinigung des PDF-Filters. Jedes Mal, wenn die Drehzahl im Leerlauf ist, erhöht sich der Kraftstoffverbrauch.
Hatte jemand diese Situation, ist das die Wahrheit über den DPF-Filter oder ist es ein anderes Problem?
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9 Antworten
Hallo @igortmk, sofern es tatsächlich die Reinigung des DPF ist, stimmt die Aussage deiner Werkstatt. Die Reinigung des DPF dauert bei meinem 350 d auf der Autobahn ca. 20 km und kostet in reichlich Sprit.
Wenn du auf Landstraßen oder im Stadtverkehr unterwegs bist, macht das schon mal hochgerechnet 1 Liter / 100 km aus. Nebenbei wird dabei auch noch die Heckscheibenheizung aktiviert, was aber nicht angezeigt wird ... sofern es regnet, siehst du es aber, weil es bei niedrigen Außentemperaturen dann dort leicht dampft, wenn du den Heckscheibenwischer anmachst.
Wieso aktiviert es denn die Heckscheibenheizung?
Zitat:
Wieso aktiviert es denn die Heckscheibenheizung?
... ich vermute mal, dass die Lichtmaschine dabei unter Last kommt und deshalb der Motor höher drehen muss...
Das fiel mir aberr auch erst auf, nachdem ich hier einige Threads gelesen hatte, wo das erwähnt wurde.
1. In den zurückliegenden Monaten bei niedrigen nächtlichen Temperaturen startet er morgens mit leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl. Bei mir sind das 800 UpM. Die gleiche Drehzahl übrigens, die er im Fahrmodus S+ immer hat. Fällt dann nach kurzer Strecke auf 600 UpM.
2. Alle 600 bis 1.000 km führt der Wagen eine DPF-Regeneration durch. Dabei wird AdBlue eingespritzt und der Filter auf fast 800°C erhitzt. In dieser Phase sind zahlreiche Verbraucher zugeschaltet, die Lichtmaschine läuft mit maximalem Widerstand, die Leerlaufdrehzahl wird vorübergehend auf 800 UpM angehoben, Segeln findet nicht statt, der Momentan-Verbrauch steigt deutlich an.
Wenn das in den von mir genannten Abständen passiert, ist alles in Ordnung. Passiert das ständig und in kurzen Abständen wiederholt, stimmt etwas nicht. Und wenn man während einer solchen Regeneration den Motor abstellt, startet er die Regeneration anschließend neu. Entgegen anderslautender Gerüchte schadet die Unterbrechung nicht. Sie führt lediglich zu noch mehr Verbrauch, da der DPF erneut aufgeheizt werden muss.
@igortmk
Zitat:
@igortmk schrieb am 5. Mai 2023 um 21:06:59 Uhr:
Mercedes E350d, Bj. 2019 S213 T-Modell [...] automatische Reinigung des PDF-Filters
Ein zu hoher Schwefelgehalt im Dieselkraftstoff könnte die Ursache für deine Beobachtungen sein.
Eingetragener Schwefel kann die Funktion des Diesel-Oxidations-Katalysators (NO2-Erhöhung) beeinträchtigen, das heißt, vor dem DPF wird in der motorseitigen Rohemission durch NO2-Mangel die Reduktion von Russ vermindert und damit werden die Frequenzen - 1. die Beladung des Diesel-Partikel-Filters und 2. die Häufigkeit der Regenerationen des DPF - erhöht. Während den Regenerationen wird die Leerlaufdrehzahl angehoben.
Nach deinem Nick-Namen "igortmk" vermute ich, dass du eher im osteuropäischen Raum unterwegs bist und womöglich der Schwefelgehalt im dort erhältlichen Dieselkraftstoff den hierzulande nach der Norm EN590 gültigen Grenzwert übersteigt.
Nach deinen Angaben ist in deinem Auto kein OM642 V6-Dieselmotor mit 2987 ccm verbaut, sondern ein OM656 Reihen-6-Zylinder-Dieselmotor mit 2925 ccm mit 210 kW bzw. 286 PS.
Bei der Dieselmotoren-Baureihe OM656 gelangt das Abgas wie beim OM654 zuerst in einen Diesel-Oxidations-Katalysator.
Zitat:
NO (Stickstoffmonoxid) oxidiert mit Sauerstoff zu NO2 (Stickstoffdioxid). Die während der Regenerationsphase erfolgende Nacheinspritzung von Dieselkraftstoff führt zu einer NO2-Erhöhung und zwangsläufig zu einer Erhöhung der Abgastemperatur und damit verbunden ist ein Anstieg der Motoröltemperatur.
NO2 (Stickstoffdioxid) oxidiert Ruß (Kohlenstoff) in Verbindung mit Sauerstoff zu CO2 (Kohlenstoffdioxid).
Ein Element der CO2-Regulierung führt zur Vorgabe eines Flottenzielwerts von 95g CO2/km und Überschreitungen werden mit Strafzahlungen belegt.
Excurs: Wird der CO2-Ausstoß gesenkt, emittieren die Benziner plötzlich Unmengen an Feinstaub. Werden die Feinstaubemissionen reduziert, steigt der Verbrauch und damit häufig auch die Stickoxide.
Nach dem Diesel-Oxidations-Katalysator wird dem Abgas in einem Dosiermodul AdBlue beigemischt. AdBlue verdampft im Abgasstrom und das Gemisch verteilt sich zur Minderung von NOx (Stickoxiden) auf der Oberfläche des folgenden sDPF (Partikelfilter mit Beschichtung zur Verminderung von Stickoxiden).
Bevor das gereinigte Abgas die Auspuffanlage erreicht, wird es vorher einem SCR-Katalysator zur weiteren katalytischen Reduktion von NOx (Stickoxiden) zugeführt.
Diesel im Kurzstreckenverkehr und Auswirkungen auf die Beladung des DPF und Häufigkeit von Regenerationsphasen
Bei der Verbrennung von Dieselkraftstoff entstehen vom Gesetzgeber limitierte Schadstoffemissisonen, wie etwa
Kohlenwasserstoffe (HC),
Kohlenmonoxid (CO) und
Stickoxide (NOx) mit den darin enthaltenen Bestandteilen Stickstoffmonoxid (NO), Distickstoffoxid (N2O) und Stickstoffdioxid (NO2) sowie
Dieselrußpartikel.
Dieselrußpartikel im Abgas bestehen hauptsächlich aus Kohlenstoff (C).
Nach dem Turbolader gelangt das schadstoffbeladene Abgas zunächst in den Diesel-Oxidations-Katalysator.
Mit Hilfe von Sauerstoff (O) laufen im Diesel-Oxidations-Katalysator an edelmetallhaltigen Beschichtungen Oxidationsvorgänge ab, diese haben folgendes Ergebnis:
Etwa 80% der nicht oder nur teilweise verbrannten
Kohlenwasserstoffe (HC) werden in Wasserdampf (H2O) und Kohlendioxid (CO2) umgewandelt
und aus dem giftigen Kohlenmonoxid (CO) wird ebenfalls Kohlendioxid (CO2).
Wegen Sauerstoffüberschuß steht für die Reduktion von Stickoxide (NOx) zu Stickstoff (N2) das dafür benötigte Kohlenmonoxid (CO) nicht mehr ausreichend zur Verfügung, denn es wurde, wie zuvor beschrieben, mit Hilfe von Sauerstoff (O) zu Kohlendioxid (CO2) oxidiert.
Stattdessen bewirkt Sauerstoff (O) durch Oxidation eine Erhöhung der in Stickoxide (NOx) enthaltenen Bestandteile an Stickstoffdioxid (NO2) und diese wiederum tilgen vor dem DPF zu einem erheblichen Teil die bei der Verbrennung von Dieselkraftstoff entstehenden Dieselrußpartikel.
In der Emissionsminderungsstrecke trägt der Diesel-Oxidations-Katalysator funktional entscheidend zur Reduktion von Dieselrußpartikel bei, bevor die restlichen Dieselrußpartikel den Diesel-Partikel-Filter beladen.
Wird im Kurzstreckenverkehr die notwendige Oxikat-Betriebstemperatur von 150 – 400°C nur selten erreicht, kann der Diesel-Oxidations-Katalysator seine Funktion nicht ständig erfüllen und eine Beladung des Diesel-Partikel-Filters mit Dieselrußpartikel bis zum oberen Grenzwert erfolgt in kalten Betriebszuständen in immer kürzeren Abständen.
Infolgedessen finden Regenerationen des DPF immer häufiger statt. Häufige Temperaturwechsel und Ablagerungen aus Motoröl- und Kraftstoffadditiven verschieben diese Arbeitstemperatur zu höheren Werten und der Diesel-Oxidations-Katalysator altert.
Hallo Walter E200-97,
Ich lebe in Deutschland und der Mercedes wird in Deutschland gefahren, aber nach dem, was ich von Ihnen und anderen Leuten gelesen habe, die zu diesem Thema schreiben, liegt vielleicht das Problem mit meiner Leerlaufdrehzahl darin, dass ich ein wenig fahre, 30 bis 50 km am Tag, und vielleicht springt er deshalb oft mit Leerlaufdrehzahl an. Allerdings werde ich in diesen Tagen wieder den autorisierten Mercedes Service aufsuchen.
Zitat:
Entgegen anderslautender Gerüchte schadet die Unterbrechung nicht. Sie führt lediglich zu noch mehr Verbrauch, da der DPF erneut aufgeheizt werden muss.
Naja ganz so unkritisch ist es nicht. Zwar schadet 1 Unterbrechung an sich nicht, wenn man aber immer nur 10, 20 oder 30km fährt, wird der Prozess immer und immer wieder unterbrochen und beläd den Filter überproportional wie Walter auch erklärt hat.
Hinzu kommt, dass die vermehrte Dieseleinspritzung auch den Kraftstoffeintrag ins Motoröl fördert.
Hallo
Ich habe das Gefühl, dass das nicht Absenken der Leerlaufdrehzahl,zumindest bei meinem 350er, eher mit dem Gesundheitszustand der Batterie zusammenhängt.
Mein OM642 senkt die Drehzahl immer recht zuverlässig ab wenn die Batterie manuell nachgeladen wurde.
Hmmmm werd ich gleich nochmal das Ladegerät dranhängen. Denn heute Früh funktionierte das zunächst und deaktivierte sich dann.
Bei meinem Diesel bekomme ich das sehr gut nit wenn der reinigt. Da geht die Drehzahl im Schubbetrieb nie unter 1500U/min.