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Erosion Auslassventile Oldtimer

Themenstarteram 25. Mai 2015 um 16:03

Ich habe nicht oft Gelegenheit das Innere einess Motors anzuschauen.

Nach der Abnahme des Zylinderkopfes beim seitengesteuerten M136 (1950) zeigt sich insbesondere bei den Auslassventilen (im Bild die inneren) ein Erosion auf den Ventilen.

Was ist der Grund dafür?

Ventile
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17 Antworten

Zitat:

@Bullethead schrieb am 25. Mai 2015 um 18:03:16 Uhr:

Was ist der Grund dafür?

Kavitation

"Kavitation" als Ursache stimmt so nicht, weil es Kavitation als Korrossion nicht gibt. Kavitation ist nichts anderes als der Überbegriff für "beschleunigte Korrossion" - siehe hierzu viele Fachbeiträge, die Google & co. ohne viele Sucherei liefert.

 

Das Problem, das die Ventile von Bullethead betrofft, ist eine eylektrolytische Reaktion, also Metallauflösung aufgrund anodischer Oxidation ./. kathodische Reduktion.

 

Mir fällt nur ein Tipp ein: Wenn das Fahrzeug voraussichtl. ein paar Wochen nicht gefahren wird, Massekabel von der Batterie lösen.

 

Wie sehen denn die Ventilsitze auf der Gegenseite aus?

Themenstarteram 25. Mai 2015 um 16:33

Kavitation - habe ich schon mal bei Turbinen gehört. Also kleine Dampfschläge? Welche Ursache kann das haben? Die ZKD war undicht. Die Materialabtragungen sehen aber alt aus.

Zitat:

@Bullethead schrieb am 25. Mai 2015 um 18:33:19 Uhr:

Also kleine Dampfschläge? Welche Ursache kann das haben? Die ZKD war undicht.

In den Brennraum eingedrungenes Kühlwasser.

Wie lange stand der Motor und wurde er ggf. vor der Zerlegung nach dieser Standzeit einmal gestartet?

am 25. Mai 2015 um 18:48

Kavitation ist auch eine Art von Fettabbau oder kann auch sein und zeigt der Wassermantel einer Zylinderbuchse lochartige Anfressungen, sprechen die Spezialistender im Verband der Motoren in-I standsetzungsbetriebe eV. (VMl) organisierten Motoreninstandsetzungsbetriebe von ,,Kavitation" - auch Loch-fraß genannt. Derartige Anfressungentreten vorwiegend bei Motoren mit nassen Zylinderbuchsen an den Kolbe-numkehrpunkten, also dem oberen und unteren Totpunkt auf. Bei Buchsen, die im Bereich des oberen Totpunktes am Bund fest eingespannt sind, tritt diese Erscheinung jedoch nur im unteren Tot-punkt auf. Bemerkenswert ist, dass die Anfressungen oftmals nur - in Druck-/Gegendruckrichtung oder nur auf der Druckseite auftreten wegen undichterstellen...

um die Ausführungen von mad-matty zu ergänzen: in unterschiedlich leitenden Materialien die sich berühren, wie z.B. (Kühl-)Wasser und ferritisches Metall, sind elektrische Ströme vorhanden, die das edlere Material (im Motor = Stahl) zugunsten des unedleren (hier z. B. Kühlwasser) anfressen. Sieh mal bei Wikipedia unter dem Stichwort "Opferanode" oder "Anode-/Kathodeprinzip" oder "Chemie Elektrolyse" nach. Typischer Fall: dort, wo Ablagerungen (Verkokungen, Sandkörner) festgebacken sind, wirken diese Ströme besonders.

Themenstarteram 27. Mai 2015 um 5:29

Zitat:

@Drahkke schrieb am 25. Mai 2015 um 18:50:37 Uhr:

Zitat:

 

In den Brennraum eingedrungenes Kühlwasser.

Wie lange stand der Motor und wurde er ggf. vor der Zerlegung nach dieser Standzeit einmal gestartet?

Der Motor stand 3 Tage und wurde einmal gestartet. Dabei lief er zuerts nur auf 3 Zylindern.

Kann man bei den Spuren davon ausgehen, dass sie neueren Datums sind?

Was ist bei einem Oldtimer "neueres Datum"?

Die Ausprägung eines solchen Schadensbildes kann sich in einer Zeitspanne von Monaten bis Jahren hinziehen - je nach Bedingung.

Themenstarteram 27. Mai 2015 um 11:26

Wie sind geschätzt 3 Stunden damit gefahren :eek:

Innert 3 Stunden geschieht sowas nicht. Vermutlich ein Standschaden; evtl. ausgelöst durch bereits defekte Kopfdichtung.

Themenstarteram 28. Mai 2015 um 12:40

Es gibt noch eine weitere Unregelmäßigkeit.

Offensichtlich sitzt eine Wasserkanal des Zylinderkurbelgehäuses zu (die helle runde Stelle links vom roten Pfeil). Beim Abnehmen des Kopfdichtung sah es an der Stelle verkalkt aus. Beim Saubermachen stellte sich der Eindruck ein, die Fläche wäre metallisch. Mit meinem laienhaften Verständnis vermute ich, dass bei der Fertigung Guss hineingelaufen ist.

Sollte man das so lassen oder was ist zu tun?

Zylinderkurbelgehaeuse

Ich würde mich bei einem Motorenbauer schlau machen oder bei Mercedes in Sindelfingen bzw. Untertürkheim anfragen. Dort gibt es eine "Oldtimerabteilung".

Themenstarteram 29. Mai 2015 um 9:23

Da, 0711 730000, habe ich angerufen. Eine Erklärung haben die nicht. Wenn der Kopf zurück ist, soll ich Fotos senden an Classic.center@daimler.com.

am 30. Mai 2015 um 8:31

Kavitation kommt von Kavität, Höhle oder so. Damit meint man aber eigentlich Blasen. Also Gasblasen in einer Flüssigkeit. Blasen sind aufgrund der Oberflächspannung kugelrund. Irgendwie gibt es da noch eine Dämpfung. Kollabieren der Blasen tut Delfinen weh. Manchmal wünsche ich mir tote Sprachen.

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