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Erstwagen für Fahranfänger
Hallo zusammen!
Seit ein paar Tagen habe ich endlich meinen Lappen (wenn auch mit etwas Zittern in der Prüfung ;] ). Da ich nun vermutlich bald ein Auto brauche, wollte ich euch hier mal um Rat ersuchen.
Ich weiß leider noch nicht genau, wie weit mein Weg zu Arbeit sein wird und ob ich z.B. mit dem Fahrrad fahren kann, aber gehen wir mal von maximal 10km am Tag aus (hin und zurück). Dazu kommen vielleicht ein paar Einkaufsfahrten. Vielleicht werde ich das Auto zumindest eine Zeit lang für wöchentliche oder zweiwöchentliche Autobahnfahrten innerhalb NRWs brauchen. Dennoch wird meine jährliche Fahrstrecke wohl ziemlich gering sein.
An Anforderungen habe ich eigentlich hauptsächlich eine Klimaanlage (bin sehr hitzeempfindlich) und dass er halbwegs sicher ist (mindestens ABS und kein schlechtes Abschneiden bei Crashtests oder so), bin immerhin blutiger Fahranfänger. Marke, Farbe, Aussehen, PS ist alles zweitrangig, auch wenn ich z.B. die Honda Civics schon toll finde. Zuverlässig sollte er nach Möglichkeit sein.
Alles in allem bin ich bereit für den Anfang bis zu 2000€ auszugeben. Laufende Kosten sind dann (durch den Job) kein Problem mehr.
Habt ihr Vorschläge, was für Autos da so in Frage kommen könnten?
Viele Grüße!
Beste Antwort im Thema
Zunächst gratuliere ich herzlich zur bestandenen Prüfung!
Dann möchte ich helfen!
Einsteigern empfehle ich Autos, die mehr Masse als Leistung haben - das bedeutet: Basisversionen von Kompakten oder Mittelklasse-Limousinen älteren Datums mit maximal 90/100 PS und einfacher, überschaubarer Technik.
Die primitive Technik hat den Vorteil, dass man lernen kann, wie ein Auto von innen aussieht und wie es funktioniert, und sich im Zweifelsfall selbst helfen kann, die Komponenten des Autos kennen lernt und sieht, aus was ein Auto im Großen und Ganzen besteht - die vorhandene Masse hat den Vorteil von subjektiv größerer Sicherheit. Zudem sind Basisversionen größerer Limousinen (etwa Opel Vectra A 1.6i mit 71 oder 75 PS) oft relativ schwer und somit gar nicht in der Lage, im normalen Fahrzustand wirklich so schnell werden zu können, dass es wirklich bedrohlich wird. Gepaart mit einem gutmütigen, berechenbaren Fahrverhalten einer solchen Limousine gibt es (fast) nichts Besseres. Was aber nicht heißt, dass man sich damit nicht auch das Leben beenden könnte - wer es darauf anlegt, schafft das bestimmt auch mit einem solchen trägen Mittelklässler.
Es bieten sich Autos an, die nicht unbedingt als typische Anfängerautos bekannt sind - und von alten Kleinwagen kann ich nur abraten: Die sind natürlich beliebt und vor allem jungen, wenig erfahrenen Autofahrern ohne Kenntnisse von der Materie als Sinnbild preiswerten Fahrens bekannt, aber oft verhältnismäßig teuer, ungepflegt, durch viele Hände gegangen, haben technische Defekte und wurden oft noch von Leuten gefahren, die Autofahren für notwendiges Übel ansehen und mit der Einstellung "Hauptsache, fährt..." zu Werke gehen, also Wartung und Kundendienst ignorieren und auch sonst jeden Werkstattaufenthalt scheuen - und alles muss billig oder am besten noch gratis sein. Solche unsicheren Zeitbomben kann ich nicht empfehlen und würde nur dringlichst davon abraten - Ausnahmen bestätigen die Regel!
Zitat:
Sicherheit durch eine ganze Reihe Airbags gegeben und bei den allermeisten Puntos ist auch ne Klima dabei.
Nutzt alles nichts - wer es darauf anlegt, kann sich auch damit in ernste Gefahren bringen. Mir wäre hier jedenfalls der 1987er Mercedes 260E W124 mit satter Knautschzone lieber als so ein Kleiner (auch wenn ich den hier wegen 166 PS und hohen Unterhaltskosten ausdrücklich nicht empfehlen würde). Airbags sind kein Allheil- und Wundermittel, auch wenn man das gern denkt. Der eigene Fahrstil beeinflusst sehr viel!
Auch zum Thema "Klimaanlage" würde ich beim Punto vorsichtig sein, denn das ist zwar im Kern ein passables Auto, hat aber teils arge Detailmacken und Defekte, die durchaus auch die Klimaanlage betreffen können: Klimaanlage schön und gut - ob die funktioniert, ist die andere Sache.
Den Punto würde ich nicht empfehlen wollen, da gibt es bessere Lösungen, so gern ich Fiat auch habe. Beim Punto 188 für nur 2.000 Euro liegt zudem die Assoziation "Problembär" jedoch schon recht nah. Da sollte man schon 3.000 in die Hand nehmen können.
Die größeren Autos sind in der Regel für das selbe Geld die bessere Wahl, da meist deutlich besser in Schuss, denn sie wurden meist von Leuten gefahren, die wirklich bereit waren, Geld in die Werterhaltung und technische Pflege zu investieren, und stehen in der Regel auch nach 10-15 Jahren noch recht gut da. Wer das Autofahren von einem Versicherungsunterschied von 100 Euro pro Jahr oder einem geringen Spareffekt beim Benzin abhängig macht, der sollte besser gar kein Auto haben, sondern zu Fuß gehen, weil ihm wahrscheinlich auch der Bus zu teuer wäre.
Der richtige Weg ist, wie ich das finde, entweder ein Kompakter oder eine Mittelklasse in schlichter Ausstattung und schwachem Benzinmotor.
Eine reine Markenempfehlung kann ich auch geben: Jedes Auto kann schlecht oder gut sein, doch ist zu beobachten (und zu empfehlen), sich bei Opel oder Ford umzusehen. Niedrige Ersatzteilpreise, weite Verbreitung von Gebrauchtfahrzeugen in brauchbarem Zustand zu günstigen Preisen, keine Probleme bei der Beschaffung von Teilen und geringe laufende Kosten (Service etc.) sprechen für Opel oder Ford.
Premiummarken kann man auch später noch fahren; zuerst ist ein solider, technisch einfacher Ford oder Opel aus den 90er-Jahren die beste und preiswerteste Wahl. Zur Sicherheitsausstattung: Nicht darauf kommt es an, sondern auf den Fahrertyp - wer sich an den Baum befördert, dem helfen auch ABS, ESP und acht Airbags oft nicht mehr, so sehe ich das.
Mein Tipp: Ford Mondeo Mk2 - da haben viele eine Klimaanlage, und ab 12/1996 waren auch Seitenairbags drin. Für 2.000 Euro sollte man da schon ein sehr schönes Exemplar finden können, das noch lang Freude bereitet. Wenn du es eine Klasse kleiner willst, kann der Opel Astra F eine sehr gute und absolut zuverlässige Empfehlung sein - am besten ab Baujahr 1996; da gab es auch schicke Sondermodelle mit Klimaanlage und ähnlichen Zusatzausstattungen!
Aber auf Crashtests etc. kann man keinen Wert legen; was 2007 sehr gut abschnitt, ist bspw. nach heutigen Maßstäben schon veraltet und "unsicher" laut Empfehlung - aber in der Praxis auf der Straße bestimmt auch nicht so schlecht.
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6 Antworten
Wenn du zu einem Kleinwagen tendierst, dann würde ich dir einen Fiat Punto 188 mit etwas besserer Ausstattung empfehlen. Da gehen die Meinungen vielleicht auseinander aber die 60 PS-Maschinen sind nahezu unverwüstlich. Sicherheit durch eine ganze Reihe Airbags gegeben und bei den allermeisten Puntos ist auch ne Klima dabei. In der Unterhaltung sind sie auch recht preiswert. Das ist gerade bei Fahranfängern wichtig. Habe früher Teilkasko 800€ für meinen Polo 6N geblecht.
Zunächst gratuliere ich herzlich zur bestandenen Prüfung!
Dann möchte ich helfen!
Einsteigern empfehle ich Autos, die mehr Masse als Leistung haben - das bedeutet: Basisversionen von Kompakten oder Mittelklasse-Limousinen älteren Datums mit maximal 90/100 PS und einfacher, überschaubarer Technik.
Die primitive Technik hat den Vorteil, dass man lernen kann, wie ein Auto von innen aussieht und wie es funktioniert, und sich im Zweifelsfall selbst helfen kann, die Komponenten des Autos kennen lernt und sieht, aus was ein Auto im Großen und Ganzen besteht - die vorhandene Masse hat den Vorteil von subjektiv größerer Sicherheit. Zudem sind Basisversionen größerer Limousinen (etwa Opel Vectra A 1.6i mit 71 oder 75 PS) oft relativ schwer und somit gar nicht in der Lage, im normalen Fahrzustand wirklich so schnell werden zu können, dass es wirklich bedrohlich wird. Gepaart mit einem gutmütigen, berechenbaren Fahrverhalten einer solchen Limousine gibt es (fast) nichts Besseres. Was aber nicht heißt, dass man sich damit nicht auch das Leben beenden könnte - wer es darauf anlegt, schafft das bestimmt auch mit einem solchen trägen Mittelklässler.
Es bieten sich Autos an, die nicht unbedingt als typische Anfängerautos bekannt sind - und von alten Kleinwagen kann ich nur abraten: Die sind natürlich beliebt und vor allem jungen, wenig erfahrenen Autofahrern ohne Kenntnisse von der Materie als Sinnbild preiswerten Fahrens bekannt, aber oft verhältnismäßig teuer, ungepflegt, durch viele Hände gegangen, haben technische Defekte und wurden oft noch von Leuten gefahren, die Autofahren für notwendiges Übel ansehen und mit der Einstellung "Hauptsache, fährt..." zu Werke gehen, also Wartung und Kundendienst ignorieren und auch sonst jeden Werkstattaufenthalt scheuen - und alles muss billig oder am besten noch gratis sein. Solche unsicheren Zeitbomben kann ich nicht empfehlen und würde nur dringlichst davon abraten - Ausnahmen bestätigen die Regel!
Zitat:
Sicherheit durch eine ganze Reihe Airbags gegeben und bei den allermeisten Puntos ist auch ne Klima dabei.
Nutzt alles nichts - wer es darauf anlegt, kann sich auch damit in ernste Gefahren bringen. Mir wäre hier jedenfalls der 1987er Mercedes 260E W124 mit satter Knautschzone lieber als so ein Kleiner (auch wenn ich den hier wegen 166 PS und hohen Unterhaltskosten ausdrücklich nicht empfehlen würde). Airbags sind kein Allheil- und Wundermittel, auch wenn man das gern denkt. Der eigene Fahrstil beeinflusst sehr viel!
Auch zum Thema "Klimaanlage" würde ich beim Punto vorsichtig sein, denn das ist zwar im Kern ein passables Auto, hat aber teils arge Detailmacken und Defekte, die durchaus auch die Klimaanlage betreffen können: Klimaanlage schön und gut - ob die funktioniert, ist die andere Sache.
Den Punto würde ich nicht empfehlen wollen, da gibt es bessere Lösungen, so gern ich Fiat auch habe. Beim Punto 188 für nur 2.000 Euro liegt zudem die Assoziation "Problembär" jedoch schon recht nah. Da sollte man schon 3.000 in die Hand nehmen können.
Die größeren Autos sind in der Regel für das selbe Geld die bessere Wahl, da meist deutlich besser in Schuss, denn sie wurden meist von Leuten gefahren, die wirklich bereit waren, Geld in die Werterhaltung und technische Pflege zu investieren, und stehen in der Regel auch nach 10-15 Jahren noch recht gut da. Wer das Autofahren von einem Versicherungsunterschied von 100 Euro pro Jahr oder einem geringen Spareffekt beim Benzin abhängig macht, der sollte besser gar kein Auto haben, sondern zu Fuß gehen, weil ihm wahrscheinlich auch der Bus zu teuer wäre.
Der richtige Weg ist, wie ich das finde, entweder ein Kompakter oder eine Mittelklasse in schlichter Ausstattung und schwachem Benzinmotor.
Eine reine Markenempfehlung kann ich auch geben: Jedes Auto kann schlecht oder gut sein, doch ist zu beobachten (und zu empfehlen), sich bei Opel oder Ford umzusehen. Niedrige Ersatzteilpreise, weite Verbreitung von Gebrauchtfahrzeugen in brauchbarem Zustand zu günstigen Preisen, keine Probleme bei der Beschaffung von Teilen und geringe laufende Kosten (Service etc.) sprechen für Opel oder Ford.
Premiummarken kann man auch später noch fahren; zuerst ist ein solider, technisch einfacher Ford oder Opel aus den 90er-Jahren die beste und preiswerteste Wahl. Zur Sicherheitsausstattung: Nicht darauf kommt es an, sondern auf den Fahrertyp - wer sich an den Baum befördert, dem helfen auch ABS, ESP und acht Airbags oft nicht mehr, so sehe ich das.
Mein Tipp: Ford Mondeo Mk2 - da haben viele eine Klimaanlage, und ab 12/1996 waren auch Seitenairbags drin. Für 2.000 Euro sollte man da schon ein sehr schönes Exemplar finden können, das noch lang Freude bereitet. Wenn du es eine Klasse kleiner willst, kann der Opel Astra F eine sehr gute und absolut zuverlässige Empfehlung sein - am besten ab Baujahr 1996; da gab es auch schicke Sondermodelle mit Klimaanlage und ähnlichen Zusatzausstattungen!
Aber auf Crashtests etc. kann man keinen Wert legen; was 2007 sehr gut abschnitt, ist bspw. nach heutigen Maßstäben schon veraltet und "unsicher" laut Empfehlung - aber in der Praxis auf der Straße bestimmt auch nicht so schlecht.
Moin,
Setz dich dochmal mit deinen Vorstellungen einfach mal an mobile.de und autoscout24.de und dann wähl für dich die ersten Fahrzeuge aus, die dir gefallen ... dann helfen wir dir dabei, welche Fahrzeuge riskant und welcher weniger Riskant sind. Denn wenn ich dir jetzt nen Toyota Starlet vorschlage - und das so rein gar nicht DEIN ist ... war das für alle Seiten verschwendete Zeit.
MFG Kester
Zitat:
Original geschrieben von Rotherbach
Moin,
Setz dich dochmal mit deinen Vorstellungen einfach mal an mobile.de und autoscout24.de und dann wähl für dich die ersten Fahrzeuge aus, die dir gefallen ... dann helfen wir dir dabei, welche Fahrzeuge riskant und welcher weniger Riskant sind. Denn wenn ich dir jetzt nen Toyota Starlet vorschlage - und das so rein gar nicht DEIN ist ... war das für alle Seiten verschwendete Zeit.
MFG Kester
Völlig richtig.
Zudem gilt in dieser Preisklasse, daß man vor allem auf den Zustand achten sollte.
Aus finanzieller Sicht sollte das Auto idR bei gleichem Preis und gleichem Zustand eher kleiner als größer sein usw.
Zitat:
Original geschrieben von italeri1947
Zudem sind Basisversionen größerer Limousinen (etwa Opel Vectra A 1.6i mit 71 oder 75 PS) oft relativ schwer und somit gar nicht in der Lage, im normalen Fahrzustand wirklich so schnell werden zu können,
Der Basis-Vectra wiegt 1Tonne, das ist heute ein Floh und mit seinen immer noch sehr guten CW-Wert läuft selbst der 71PS Eco locker echte 180km/h und ist dabei sparsamer wie manch moderner Kleinwagen.
Ob ich ihn empfehlen würde? Jein dann wohl eher 97-98er F Astra für 1000-1500€ im Top-Zustand
Zitat:
Original geschrieben von DerMeisterSpion
Zitat:
Original geschrieben von italeri1947
Zudem sind Basisversionen größerer Limousinen (etwa Opel Vectra A 1.6i mit 71 oder 75 PS) oft relativ schwer und somit gar nicht in der Lage, im normalen Fahrzustand wirklich so schnell werden zu können,
Der Basis-Vectra wiegt 1Tonne, das ist heute ein Floh und mit seinen immer noch sehr guten CW-Wert läuft selbst der 71PS Eco locker echte 180km/h und ist dabei sparsamer wie manch moderner Kleinwagen.
Ob ich ihn empfehlen würde? Jein dann wohl eher 97-98er F Astra für 1000-1500€ im Top-Zustand
das stimmt, der 71psler mit Eco - Getriebe ist extrem Sparsam, günstig im Unterhalt und Läuft trotzdem recht flink, da wenig Gewicht. Die letzten Baujahre haben auch Airbags und ABS...das wäre wichtig.
Oder gleich einen Astra ende der 90er nehmen. Bezahlbar, und vernünftig, nicht zuuu klein.