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- Es war einmal ein Schloss hinten rechts...
Es war einmal ein Schloss hinten rechts...
...oder besser gesagt, es ist noch. Hallo an alle Elch-Experten!
Heute nachmittag hatte ich mir Operationsbesteck zurechtgelegt, um dieses (gebraucht erstandene) Schloß auseinanderzunehmen. Es soll komplett gereinigt, überarbeitet und wieder zusammengesetzt werden, damit es dann alsbald mein Elch eingesetzt bekommen kann. Das dort verbaute Schloß öffnet nicht mehr per Fernbedienung, es scheint irgendwie zu klemmen. Damit der Wechsel schnell vonstattengehen kann, möchte ich eben gleich ein Austauschschloss verwenden, damit die Tür nicht ewig lange offensteht.
Nun leider ist es mir heute nicht gelungen, das Objekt komplett auseinanderzubekommen. Die auf dem ersten Bild rot bepfeilte "Achse" ist scheinbar mit der Grundplatte (grün markiert) verbunden, so daß ich die Kunststoffabdeckung (rot bepfeilt) nicht von der Grundplatte lösen kann . Noch schau ich da nicht durch, wie sich dies lösen läßt.
Falls jemand von Euch helfen kann, bitte laßt mich nicht dumm zugrunde gehen .
Besten Dank und Gruß
Matthias
Beste Antwort im Thema
Hallo alle Elch-Experten und Interessierten,
da mir keiner helfen konnte, bin ich selbst zur Tat geschritten und habe das Schloß endlich erfolgreich geöffnet. Dazu ist eine Bohrung durchzuführen, ohne diese ist das leider nicht machbar. Wie vermutet, ist fast alles genietet, besser gesagt, die Enden der Verbindungsachsen sind Nieten. Den Kunststoffteil mit dem Servomotor und eingegossenen Kabelverbindungen für die Anschlüsse bzw. Mikroschalter bekommt man
nur entfernt, wenn die (einzige) Schraube herausgedreht (gelb,1.Foto) und die Niete (orange,10.Foto) ausgebohrt wird. Diese gibt nun den Klinkenhebel (hellgrün,10.Foto) frei, so daß sich der Kunststoffteil enfernen läßt. Jetzt lassen sich die beiden Mikroschalter (rot,1.Foto) auch viel besser auslöten und ersetzen, falls diese defekt sind. Durch die rechteckige Öffnung (violett,1.Foto) betätigt der Klinkenhebel mit einem kleinen Bolzen den Schloßmechanismus. Anstelle der Niete hätte man hier problemlos eine Schraube verwenden können, wie auch immer. Durch die schlüssellochähnliche Öffnung (blau,1.Foto) ragt die Achse des Klinkenhebels mit erwähnter Niete. Der weiße Hebel (blau,2.Foto) ist das einzige Teil, was vom Servomotor angetrieben wird. Dies passiert über das Zahnrad im Getriebekasten (beige,3.Foto), das von einer Schnecke über die Servomotorachse angetrieben wird. Die andere Seite des Schlosses ist aus Stahlblech in Form eines Winkels gefertigt. Hier befindet sich die Schloßfalle und der Schließmechanismus kombiniert mit der Kindersicherung und dem Servoantrieb samt Verriegelung. Die Teile habe ich mir alle selber benannt, es könnte sein, daß ich da durchaus etwas falsch benenne ;-) . Das weiße Teil (orange,4.Foto) hängt am erwähnten weißen Hebel (Servo), hier greift sozusagen der Servomotor ein. Das andere längliche Kunststoffteil (rot,4.Foto) ist mit dem wohlbekannten Hoch-Runter-Verriegelungsknopf in der Tür verbunden. Die beiden grünen Pfeile (4.Foto) zeigen die Stelle, wo der Bowdenzug für die innere Türklinke eingehängt ist. Im 5.Foto ist der Veriegelungsknopf auf OFFEN (rot) gestellt, während er im 6.Foto auf ZU steht, drückt man also (1) nach unten, gibt über den blauen und danach weißen Kunststoffhebel ein schwarzer Schieber (sehr schlecht zu sehen) den Veriegelungsbolzen (2) frei, der dann mit der inneren oder äußeren Klinke betätigt werden kann.
Dadurch bewegt sich dann erst die Schloßfalle (letztes Foto, oben rechts die beiden Teile), die ansonsten blockiert ist. Das 7.Foto zeigt nocheinmal den Punkt, wo die Stange des Hoch-Runter-Veriegelungs-knopfes angeklipst ist. Der kleine Winkel am Schloßmechanismus (blau,8.Foto) greift in die Schloßfalle. Das 9.Foto zeigt die Achsen-Nieten, die man ausbohren muß, um das Schloß komplett in alle Einzelteile zu
zerlegen. Die Niete für die Feder (grün,9.Foto) braucht nicht entfernt zu werden. Der Schloßfallenhalter (13.Foto) geht nur vom Schloßblech ab, wenn die Niete (rot) aufgebohrt wird, so fällt einem auch die Falle (1 & 2,15.Foto) in die Hand. Die Achse des Klinkenhebels (angebohrt) ist hier nochmal gut zu sehen (A rot,14.Foto). Die Feder für den Schloßmechanismus (grün,15.Foto) und die Feder für die Schloßfalle (gehört zu Teil 1) sind neben der Verriegelungsfeder (im blauen Kunststoffteil) die einzigen Federn im Schloßmechanismus. Im Zahnrad im Servogetriebe ist noch eine Rückholfeder zu finden, welche ich aber nicht abgebaut habe.
Zum Abschluß kann ich sagen, daß es sich wiedermal gelohnt hat, ein bischen tiefer in die Materie einzutauchen, das Reinigen und Fetten geht nun fix von der Hand, danach habe ich ein (fast) nagelneues Schloß :-) .
Falls ihr Fragen habt, nur zu. Hauptsache, ihr könnt mit der Beschreibung etwas anfangen...
P.S.: Es handelt sich um das hintere rechte Schloß (V70/S70). Hier gibts neue Schalter für das Schloß.
Gruß Matthias
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3 Antworten
Hallo alle Elch-Experten und Interessierten,
da mir keiner helfen konnte, bin ich selbst zur Tat geschritten und habe das Schloß endlich erfolgreich geöffnet. Dazu ist eine Bohrung durchzuführen, ohne diese ist das leider nicht machbar. Wie vermutet, ist fast alles genietet, besser gesagt, die Enden der Verbindungsachsen sind Nieten. Den Kunststoffteil mit dem Servomotor und eingegossenen Kabelverbindungen für die Anschlüsse bzw. Mikroschalter bekommt man
nur entfernt, wenn die (einzige) Schraube herausgedreht (gelb,1.Foto) und die Niete (orange,10.Foto) ausgebohrt wird. Diese gibt nun den Klinkenhebel (hellgrün,10.Foto) frei, so daß sich der Kunststoffteil enfernen läßt. Jetzt lassen sich die beiden Mikroschalter (rot,1.Foto) auch viel besser auslöten und ersetzen, falls diese defekt sind. Durch die rechteckige Öffnung (violett,1.Foto) betätigt der Klinkenhebel mit einem kleinen Bolzen den Schloßmechanismus. Anstelle der Niete hätte man hier problemlos eine Schraube verwenden können, wie auch immer. Durch die schlüssellochähnliche Öffnung (blau,1.Foto) ragt die Achse des Klinkenhebels mit erwähnter Niete. Der weiße Hebel (blau,2.Foto) ist das einzige Teil, was vom Servomotor angetrieben wird. Dies passiert über das Zahnrad im Getriebekasten (beige,3.Foto), das von einer Schnecke über die Servomotorachse angetrieben wird. Die andere Seite des Schlosses ist aus Stahlblech in Form eines Winkels gefertigt. Hier befindet sich die Schloßfalle und der Schließmechanismus kombiniert mit der Kindersicherung und dem Servoantrieb samt Verriegelung. Die Teile habe ich mir alle selber benannt, es könnte sein, daß ich da durchaus etwas falsch benenne ;-) . Das weiße Teil (orange,4.Foto) hängt am erwähnten weißen Hebel (Servo), hier greift sozusagen der Servomotor ein. Das andere längliche Kunststoffteil (rot,4.Foto) ist mit dem wohlbekannten Hoch-Runter-Verriegelungsknopf in der Tür verbunden. Die beiden grünen Pfeile (4.Foto) zeigen die Stelle, wo der Bowdenzug für die innere Türklinke eingehängt ist. Im 5.Foto ist der Veriegelungsknopf auf OFFEN (rot) gestellt, während er im 6.Foto auf ZU steht, drückt man also (1) nach unten, gibt über den blauen und danach weißen Kunststoffhebel ein schwarzer Schieber (sehr schlecht zu sehen) den Veriegelungsbolzen (2) frei, der dann mit der inneren oder äußeren Klinke betätigt werden kann.
Dadurch bewegt sich dann erst die Schloßfalle (letztes Foto, oben rechts die beiden Teile), die ansonsten blockiert ist. Das 7.Foto zeigt nocheinmal den Punkt, wo die Stange des Hoch-Runter-Veriegelungs-knopfes angeklipst ist. Der kleine Winkel am Schloßmechanismus (blau,8.Foto) greift in die Schloßfalle. Das 9.Foto zeigt die Achsen-Nieten, die man ausbohren muß, um das Schloß komplett in alle Einzelteile zu
zerlegen. Die Niete für die Feder (grün,9.Foto) braucht nicht entfernt zu werden. Der Schloßfallenhalter (13.Foto) geht nur vom Schloßblech ab, wenn die Niete (rot) aufgebohrt wird, so fällt einem auch die Falle (1 & 2,15.Foto) in die Hand. Die Achse des Klinkenhebels (angebohrt) ist hier nochmal gut zu sehen (A rot,14.Foto). Die Feder für den Schloßmechanismus (grün,15.Foto) und die Feder für die Schloßfalle (gehört zu Teil 1) sind neben der Verriegelungsfeder (im blauen Kunststoffteil) die einzigen Federn im Schloßmechanismus. Im Zahnrad im Servogetriebe ist noch eine Rückholfeder zu finden, welche ich aber nicht abgebaut habe.
Zum Abschluß kann ich sagen, daß es sich wiedermal gelohnt hat, ein bischen tiefer in die Materie einzutauchen, das Reinigen und Fetten geht nun fix von der Hand, danach habe ich ein (fast) nagelneues Schloß :-) .
Falls ihr Fragen habt, nur zu. Hauptsache, ihr könnt mit der Beschreibung etwas anfangen...
P.S.: Es handelt sich um das hintere rechte Schloß (V70/S70). Hier gibts neue Schalter für das Schloß.
Gruß Matthias
Hi alle Hilfebedürftigen
Hier nun noch ein Nachtrag zum Türschloß, das ich mittlerweile zusammengebaut und erfolgreich getestet habe. Zum Schmieren habe ich ausschließlich Silikonfett benutzt. Etwas kniffelig war es, die Spannfeder unter dem Zahnrad wieder hineinzubekommen. Ich hatte keine Ahnung, wie diese vorher eingesetzt war, das Zahnrad verdeckt ja die Feder komplett. Ich muß noch eine Zeichnung machen, da es schlecht zu erklären ist, das trage ich noch nach. Nach ungefähr einer Stunde ist mir dann die Erleuchtung gekommen und *bingo*, nun spannt die Feder wieder wie sie soll . Der Rote Pfeil zeigt auf die Schraube, die anstelle der ausgebohrten Niete eingesetzt werden muß: M4 x 25mm Senkkopf mit Gegenmutter (hier eine alte Schlitzschraube). Der grüne Pfeil zeigt auf einen der ersetzten Mikroschalter (Link siehe oben), hier hatte Reichelt welche mit Lötaugenfahnen geliefert, die mußte ich nur zu Hälfte abknipsen, da sie sonst zu lang sind. Die eine Fahne ist noch dran, da unbenutzt . Zu dem Zeitpunkt des Fotografierens hatte ich das Gehäuse des Antriebes noch nicht zugeklebt, deshalb der kräftige Gummi zum Zuhalten. Die zweite M4-Schraube wird vom Schloßinneren nach außen durch das selbstgebohrte 4,2mm-Loch gesteckt und mit Gegenmutter und 5 Unterlegzahnscheiben (die wie ein Zahnrad aussehen ) fest verschraubt (gelber Pfeil). Der Schraubenkopf muß einer mit geringem Durchmesser sein, sonst passt er im Schloßinneren nicht richtig. Hier sollte sich nichts lösen können, da der Betätigungshebel ja nun in Zukunft genügend oft bewegt wird. Das Verzögerungsgewicht (oranger Pfeil) verhindert ein zu schnelles Zurückschnappen der "Türklinke". Der blaue Pfeil zeigt auf die Gegenmutter der oben beschriebenen Senkschraube, hier mußte ich ein Loch ins Gehäuse bohren, um genügend Platz zu schaffen. Da fehlte ca. ein Millimeter, also die Dicke des Kunststoffes vom Gehäuse . Die Stelle werde ich noch mit einem Stück ABS zukleben . Als Kleber habe ich erfolgreich den hier benutzt:
http://www.henkel.de/.../marken-12248.htm?...
Da dies nicht das letzte Türschloß gewesen sein wird, was ich reparieren muß, ergänze ich hier bestimmt noch das ein oder andere Detail...
Viel Spaß und Erfolg bei der Reparatur und beim Geldsparen
Gruß Matthias
Spät aber doch der gebührende Danke-Button: