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Es wird zunehmend langsamer/zu langsam gefahren?
Hallo zusammen,
ich bin Autofahrer seit fast 23 Jahren (jetzt 41 Jahre alt) und von Berufs wegen Vielfahrer. Was ich zunehmend feststelle ist, dass v. a. in den zurückliegenden ca. 10 Jahren sowohl auf Land- als auch auf Stadtstraßen eine wachsende Zahl von Autofahrern die jeweils zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht über-, sondern unterschreitet, obwohl die Verkehrslage das nicht rechtfertigt.
Als ich in den frühen 2000er Jahren nach dem Führerscheinerhalt Auto fuhr und vorschriftsmäßig fuhr (= erlaubtes Tempo + 5 km/h Tachowert darüber, Stichwort Tachovoreilung), wurde ich dabei sehr häufig bedrängelt oder auf vierspurigen Innenstadtstraßen oft überholt. Auch vor Ampeln, die schon länger grün zeigten, wurde von den anderen Autofahrern regelmäßig kräftig auf die Tube gedrückt. Heute ist all das meist umgekehrt, man muss als vorschriftsmäßiger Fahrer auch in Nicht-Stoßzeiten oft aufpassen, niemandem zu dicht aufzufahren.
Unser damaliger Fahrlehrer hatte uns auch von der Tachovoreilung erzählt, ab 50 km/h könne man ruhig etwas schneller fahren (nicht aber in der Prüfung natürlich...), weil das Tachometer dann zunehmend ungenau wird. Das ist bei den heutigen digitalen Tachometern ja erst recht so - doch das scheint keiner mehr zu wissen??!
Die vielen neuen 30er Bereiche (nochmal ein Ärgernis für sich!) sind dann besonders nervig - mit 28,5 km/h im 2. Gang mit erhöhter Drehzahl hinter irgendwem herfahren zu müssen, nervt gewaltig. Dabei würde man mit 35 km/h Tachowert nicht geblitzt, dafür im 3. Gang und schön spritsparend.
Gründe könnten sein:
- alternde Bevölkerung, mehr ältere Fahrer und damit Rechthaberei
- immer größere, schlechter zu beherrschende PKW mit zu kleinen Fenstern (SUV etc.)
- die Tachovoreilung der modernen, digital gesteueren Tachometer ist i. allg. etwas größer als bei den früheren analogen mit Rollenkilometerzählern
- Ablenkung durch Handynutzung und digitale Steuerungsmöglichkeiten im Auto
- moderne Autos mit Verkehrsschilderkennung und Warnung (was von manchen womöglich für eine Dauerüberwachung gehalten wird)
- Zunahme der Radarkontrollen und eine wachsende, aber völlig übertriebene Angst der Autofahrer davor
Fällt euch das auch auf, diese zunehmende Schleicherei? Wie erklärt ihr euch das?
Grüße
SkodaFabia2
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76 Antworten
Man braucht nur einmal die Kraftstoffpreise von vor 20 Jahren mit den heutigen Kraftstoffpreisen zu vergleichen, um zu erklären, warum viele Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht mehr voll ausschöpfen.
Ja.
Und ich könnte dauernd ins Lenkrad beißen
Nein. Vor mir ist es meistens frei.
Die Verbräuche der Fahrzeuge sind leider nicht im gleichen Maße gesunken, wie die Kraftstoffpreise gestiegen sind.
Das liegt daran dass die meisten Fahrzeuge einen Bevormunden in puncto Verkehrszeichenerkennung und Co.
https://de.statista.com/.../Zitat:
@Timbow7777 schrieb am 19. März 2023 um 17:14:12 Uhr:
Man braucht nur einmal die Kraftstoffpreise von vor 20 Jahren mit den heutigen Kraftstoffpreisen zu vergleichen, um zu erklären, warum viele Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht mehr voll ausschöpfen.
Waren damals wohl ca. 4 und heute ca. 5min, die ein männl. Facharbeiter im produzierenden Gewerbe für 1l Benzin arbeiten musste - bei heute tendenziell geringeren Verbrauch der Fahrzeuge, vor allem ausstattungsbereinigt.
Und wenn ich 30km/h im vernünftigen Gang fahre, brauche ich mehr Sprit als bei 50km/h im vernünftigen Gang :-(
notting
Zitat:
@SkodaFabia2 schrieb am 19. März 2023 um 17:11:43 Uhr:
Die vielen neuen 30er Bereiche (nochmal ein Ärgernis für sich!) sind dann besonders nervig - mit 28,5 km/h im 2. Gang mit erhöhter Drehzahl hinter irgendwem herfahren zu müssen, nervt gewaltig. Dabei würde man mit 35 km/h Tachowert nicht geblitzt, dafür im 3. Gang und schön spritsparend.
Öhm, mein Dieselchen fährt bei 28km/h lt. tacho prima im 3. ... achja, mein benzinerchen auch. Der benziner ist bei 35 auch im 4.
Was beiden Fahrzeugen gemein ist das deren Tachovorleilung tatsächlich etwas geringer ist.
Wenn mich in 30er-Zonen eines ganz besonders nervt dann die tatsäche das sich bei meinem Dieselchen der Tempomat nicht meh runter 40km/h aktivieren lässt. ... Völlog egal ob ich 29,78 oder 35,99 fahren will/kann.
Was mir mehr auf den Keks geht das zunehmen mehr VKT gibt die extrem lahm-langatmig "beschleunigen" ... da gehen teils 100e Mter weg um 5km/h draufzulegen und man eigentlich schon längst den Spritsparenden Schaltpunkt zum nächst höheren gang haben wollte.
Zitat:
@gtiwatt schrieb am 19. März 2023 um 17:18:12 Uhr:
Das liegt daran dass die meisten Fahrzeuge einen Bevormunden in puncto Verkehrszeichenerkennung und Co.
Das kann nicht das Problem sein, denn man kann bei meinem Fahr zeug einen Offset von bis zu +15 km/h einstellen, oder ist das bei anderen Fahrzeugen nicht so?
Gruß
Uwe
Bei uns wurde das auf der Hauptstr. sehr deutl. bemerkbar, als man 30km/h von 22-6h eingeführt hat (da damals hatten die Spritpreise schon viele Jahre innerhalb eines gewissen Fensters geschwankt, wurde also inflationsbereinigt eher billiger). Viele kapieren offensichtl. nicht die Beschilderung. Ich erlebe es näml. immer wieder, dass tagsüber an der Stelle wo ganztags wieder 50km/h sind, die Leute plötzl. Gas geben, obwohl kurz danach ein Zebrastreifen ist, wo man i.d.R. zuerst nur die den Teil auf der Gegenfahrbahn sieht wg. geparkter Fahrzeuge etc.
Immer öfter hänge ich deswegen auch als Radfahrer hinter Autos, die
- mit erlaubten 50km/h den Radfahrer vor sich locker überholen könnten auch vom seitl. Abstand her, es aber nicht tun. Oder wenn sie überholen nur mit 30km/h. Auch als Radfahrer nervt mich beides.
- im 30km/h-Bereich deutl. langsamer fahren als erlaubt obwohl da gerade keine Kreuzung etc. ist.
Und ich schaffe auf dem Rad bestenfalls 25km/h lt. "Sie fahren"-Schild (kein E-Motor).
Wahrscheinlich hat das z. B. unter https://www.motor-talk.de/.../...ssenverkehr-aufregt-t1475273.html?... genannte rücksichtslose Klientel viel damit zutun.
Und die Gehirnwäsche mit "30km/h ist immer spritsparender und leiser" (bzw. "die heiligen Radfahrer", die auch immer mehr Radfahrer wie mich gefährden). Mein Auto braucht bei 30km/h sogar mehr im vernünftigen Gang. Bzw. ich kann bei 50km/h im vernünftigen Gang fahrenden normalen Autos viel besser schlafen als bei 30km/h, wo meist höhere Drehzahlen (->lauter) oder zu niedrige (->Brummen was besser durch die Wände geht) gefahren werden.
Wenn der Motor schneller warm wird, werden auch die Abgase schneller besser bzw. die Akku-Temperierung (die man bei div. Modell nicht abschalten kann wenn man wirkl. nur daheim laden will) hat weniger zutun, wenn der Motor mehr Strom zieht.
notting
Zitat:
@SkodaFabia2 schrieb am 19. März 2023 um 17:11:43 Uhr:
wachsende Zahl von Autofahrern die jeweils zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht über-, sondern unterschreitet
Das ist der Sinn einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit.
Das wird doch wieder ein lustiger Tread.
Extra einen Account angelegt, dann irgendein Stammtischgesülze hingeschrieben und somit "Feuer frei" zum Zone 30 Gebashe...
Davon ab:
Hier fährt NIEMAND die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Tempo 30? Muss 'ne Empfehlung sein. Ach die Kita-Kinder werden es schon einschätzen können, ob da ein fahrueg mit Tempo 30 oder 60 kommt...
Ach ja, verkehrsberuhigte Zonen sind ja auch nur Schikane. 40 oder 50 geht schon, für Radfahrer gilt das ja auch nicht, die können da mit Tempo 20-30 durchjagen...
@ Mods
Ich würde es einfach zu machen.
VG
Meine Meinung:
1. Höchstgeschwindigkeit 130 Km/h ja bitte. Fahrt mal in Frankreich Autobahn, dann wisst ihr, wie unfallarm und entspannt das ist, wenn alle 125-133 fahren.
2. Wenn irgendwo 70 erlaubt sind, dann die auch fahren, das ist sonst sehr hinderlich, und nicht aus Paranoia nur 64. Nach meinem Navi 70 zeigt mein Tacho dann 76.
3. Wenn mehr erlaubt ist, z.B. 100, dann bitte je nach Verkehr und Tageszeit die auch bitte fahren, auch wenn man es persönlich nicht eilig hat, denn es gibt Leute, die irgendwo zeitig ankommen wollen.
4. Nicht in der Stadt mehr als echte 50 fahren und in 30er Zonen auch nur echte 30. Auch nicht spät nachts oder auf vierspurigen Strecken. Es geht hier auch um Lärm, Kinder und Gefahrenstellen.
5. Nicht noch so gerade bei dunkel-kirschgrün über die (rote) Ampel fahren („hintendranhängen“)! Wenn ihr regelmäßig Fahrrad fahrt oder zu Fuß in der Stand unterwegs sein, wisst ihr, wie haarsträubend gefährlich das ist.
6. Nicht in der Stadt 60 fahren und dann kurz vor dem Blitzer auf 40 runter gehen, dass nervt total.
7. Immer bewusst sein: Autofahren ist ein Transport von A nach B, der soll sicher, bequem und preiswert sein. Autofahren als Freizeitbeschäftigung, Angeberei, das mickrige Ego aufplustern? Nein danke.
8. Zu schnell, zu riskant und nicht dem Wetter und dem Verkehr angepasst fahren? Bitte nicht. Wer zu schnell fährt, ist wahrscheinlich einfach zu spät losgefahren. Richtiges Timing kann man lernen.
9. Ganz allgemein: Beim Autofahren nichts weiter tun als autofahren, und dabei konzentriert bei der Sache sein. Nicht essen, laute Musik hören, palavern, streiten, gestikulieren, irgendetwas suchen, rauchen, telefonieren, die Kinder bespaßen, im Kopf den nächsten Termin vorbereiten, SMS schreiben . . . also abgelenkt sein, sondern nur: Fahren und Aufpassen, auch darauf, was die anderen machen.
Allzeit gute Fahrt
Mein Eindruck ist eher, das mehr und mehr unangepasster gefahren wird.
Kaum einer hält sich ans Limit. Entweder wird weit unter Limit gefahren oder das Limit nach oben markant überschritten.
Hier ist es egal ob jung oder alt, Kleinwagen oder Luxuslimo.
So jedenfalls mein Eindruck, für den das Limit, wenn es möglich ist, bindend ist.
Zitat:
@SkodaFabia2 schrieb am 19. März 2023 um 17:11:43 Uhr:
... diese zunehmende Schleicherei?
Komm damit klar oder nimm den Bus, mehr gibts dazu nicht zu sagen.