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Euro 4/5 Diesel Gebrauchtwagen bedenkenlos kaufen? Fahrverbote / Versicherung / Steuer / Zuverlässig
Hallo,
ich suche nach einem Gebrauchten und stehe vor der Frage, ob ich Diesel mit einbeziehen soll. Dann würde ich mir ggf. eine LPG Umrüstung sparen, wenn der Verbrauch niedrig ist.
Erster Punkt, wie ich gelesen habe gibt es Bundesweit nur vereinzelte Straßen, wo es Fahrverbote gibt. Wie ist es da auch im EU Ausland? In den Niederlanden zB habe ich nur von Euro 0/1 Verbot gelesen, in Polen gar nix.
Zweiter Punkt wäre die Wirtschaftlichkeit. Ab wann rechnet sich ein Diesel Fahrzeug? Steuer und Versicherung sollen ja beide teurer sein. Spritverbrauch ist dafür ja oft aber niedriger. Ich bin in der SF4.
Dritter Punkt ist das Technische und die Zuverlässigkeit. Ich habe gehört, dass Diesel Fahrzeuge oft langlebiger sind und viele Diesel Fahrzeuge sind schon über 300-400tk gefahren ohne Probleme. Stimmt das?
MfG,
amar7
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12 Antworten
Zu Fahrverboten kann ich wenig sagen - ich habe nicht viel wahr genommen
Die Wirtschaftlichkeit sinkt, bei uns ist Diesel mittlerweile wieder gleich teuer bis teurer als Benzin. Die Verbrauchsdifferenzen zu halbwegs modernen Benzinern sind geringer geworden.
Das mit der höheren Langlebigkeit ist übrig aus lange vergangenen Tagen. Heute ist das kein Automatismus mehr. Und 400k km ohne Probleme - das sind behaupte ich Einzelfälle. Und in meinem Umfeld sind schon 3 3.0 6-Zylinder Diesel geplatzt bei unter 250k km.
Was ist denn überhaupt das Einsatzprofil und das Budget?
Frankreich hat diverse Umweltzonen die auch immer strenger werden.
Steuer ist immer teurer als bei einem vergleichbaren Benziner aber dafür gibt es online Steuerrechner.
Die Einstufung bei der Versicherung ist bei Dieselmotoren meistens höher, hängt aber vom Modell ab.
bei SF4 macht sich das meistens noch deutlich bemerkbar, aber auch hier gilt du musst das individuell für dich ausrechnen.
Spritpreise sind aktuell ja mal wieder gleich bei Diesel / E10, da muss man schon recht viel fahren damit es sich wirklich rechnet.
Moderne Turbodiesel sind nicht grundsätzlich solider als ein Benziner, aber sie werden eben häufig auf Langstrecken bewegt das ist Materialschonend.
Es sind aber auch jede Menge teure Teile dran die kaputt gehen können. Injektoren, Hochdruckpumpe, AGR usw. usw. Bei den Euro 4 Diesel fehlt meistens der Partikelfilter, ebenfalls eine sehr teure Fehlerquelle bei hoher Laufleistung.
@CivicTourer Mein Budget ist knapp bei ca 7.000€
Habe dazu einen Kaufberatungs-thread: https://www.motor-talk.de/.../...7-000-insider-tipps-t7543482.html?...
Diesel ist zwar nicht günstiger, das weiß ich, aber viele Diesel Fahrzeuge verbrauchen deutlich weniger Sprit und oft auch preislich günstiger. Die Frage ist, wieviel teurer Steuer und Versicherung wären. Beim Mazda CX5 hab ich zB geschaut, da kostet die Steuer rund 200€, was ich okay finde, ich zahle gut 100€ für meinen Benziner, ist jetzt nicht soo viel.
Keine Kaufberatung im Forensinne.
Dem TE wird angeraten seine beiden Threads nicht zu vermischen - Zusammenlegen macht keinen Sinn.
Den Fahrzyklus zu hinterfragen allerdings schon
@Turbotobi28 Hm, es gibt aber mit Diesel einfach viel mehr Auswahl. Schwierig. Was definierst du als modern? In meinem Budget suche ich Autos Aus ca BJ 2010 +/-. Also es sind keine neuen Autos.
Suzuki Ignis mit kleinem Benziner ist lt. ADAC in seiner Klasse die zuverlässigste kleine Kiste und extrem günstig im Unterhalt. Damit würdest du nicht viel falsch machen können.
Ich fahre einen Euro 5 „Schummeldiesel“. Von Fahrverboten merke ich nichts gravierendes. In Darmstadt gibt es zb 2 gesperrte Straßen, die kann ich umfahren.
Ich bin Vielfahrer, meine bisherigen Autos waren allesamt Diesel (Golf 4, A3, jetzt A4). Den Golf hab ich mit 440k km verkauft, der hatte bis dahin keine Probleme. Dann gingen fast zeitgleich erst Getriebe und dann der Turbo kaputt. Der A3 hatte 360k km, null Probleme mit dem Motor. Der A4 hat jetzt 275k km, auch ohne Probleme. Wie im A4 Forum zu lesen hatte ich neulich eine Warnmeldung mit Öldruck zu niedrig, das war aber wohl ein Fehlalarm. Also ja, aus meiner Erfahrung kann man Diesel sehr lange fahren.
Versicherungseinstufung: Hängt vom Model ab. Typische Vertreterfahrzeuge legen zusammengenommen deutlich mehr Strecke zurück. Damit erhöhrt sich pro Zeiteinheit die Unfallhäufigkeit. Daher wird ein Passat Diesel oder BMW 5er Diesel sicherlich in der Versicherung teurer sein als z.B. ein Hyundai i10 Diesel (gibt es sowas überhaupt)
Steuer: Joa, das ist nunmal so. Da kann man sich jedoch leicht die Mindest Fahrleistung pro Jahr ausrechnen, die man fahren muss um mit dem geringeren Verbrauch einen Break-Even zu erzielen.
Verbrauch: Diesel ist Energiereicher als Ottokraftstoff. Daher verbraucht ein Diesel bei sonst gleichen Parametern etwas weniger als ein vergleichbarer Benziner. Vergleiche sind jedoch schwierig; da man selten gleiche Parameter vorfindet.
Nachteilig am Diesel: Kurzstrecke mögen die nicht so gern. Da sind Benziner effizienter und robuster. Für mal eben 5km zum Einkaufen zu fahren ist ein Diesel ein NoGo (tut dem Motor nicht gut).
Dass die Dieselpreise derzeit auf dem Niveau von E10 sind.... Es wird Winter und die Leute kaufen vermehrt Heizöl, weil sie nun nicht länger auf fallende Preise warten können (wird sonst halt kalt in der Bude). Das Spiel, dass Diesel zum Winter teurer wird, existiert schon sehr lange.
PS: Hab mir vor 3 Jahren meinen ersten Diesel gekauft und es bis heute nicht bereut.
Ja, die Preise für Diesel und E10 liegen nicht mehr so weit auseinander wie früher.
Und ja, ein Diesel kostet etwas mehr Steuern, spielt aber bei der Summe der Unterhaltskosten keine große Rolle.
Aber Diesel sind eben tatsächlich haltbarer und für große Kilometerleistungen gut, das gilt nach wie vor. Außer man fährt ständig nur Kurzstrecke.
Wenn der TE ein Budget von ca 7000 Euro einplant, ist der Diesel geradezu optimal, denn man bekommt hier wesentlich "mehr Auto" fürs Geld. Die Euro 4 und 5 Kisten werden oft für Spottpreise gehandelt, gerade wegen der Anti-Diesel -Hysterie der letzten Jahre
Zitat:
@amar7 schrieb am 3. November 2023 um 18:13:45 Uhr:
Ich habe gehört, dass Diesel Fahrzeuge oft langlebiger sind und viele Diesel Fahrzeuge sind schon über 300-400tk gefahren ohne Probleme. Stimmt das?
Der Mythos, dass Dieselfahrzeuge länger halten, beruht darauf, dass Dieselfahrzeuge eher auf Langstrecken eingesetzt werden, was den Motor weniger belastet. Der größte Motorverschleiß entsteht bei Kaltstarts und Kurzstrecken. Bei gleichem Fahrprofiel wird die Haltbarkeit von Diesel und Benziner relativ gleich sein. In meinem Bekanntenkreis gab es sowohl Diesel als auch Benziner, die die 400.000 Km Marke geknackt haben. Aus dem Verkehr gezogen wurden die meist nicht wegen Motorschaden.
Zitat:
@WeissNicht schrieb am 3. November 2023 um 19:54:27 Uhr:
Verbrauch: Diesel ist Energiereicher als Ottokraftstoff. Daher verbraucht ein Diesel bei sonst gleichen Parametern etwas weniger als ein vergleichbarer Benziner.
Der Verbrauchsunterschied (in L/100km) ist deutlich größer als der den man aus dem spezifischen Energiegehalt ableiten würde.
Zitat:
PS: Hab mir vor 3 Jahren meinen ersten Diesel gekauft und es bis heute nicht bereut.
In usnerem haushalt sind nun schon seit über 20 Jahren je ein Diesel, 1 Otto. Der Diesel ist halt das Pendelstreckenauto ... und auch nie bereut.
Aus meinen bisherigen Vergleichserfahrungen rechne ich für Diesel:Benzin eine Vebrauchsverhältnis von 1:1,45 zu ... vllt. auch nur 1:1,4 ... aber wirklich günstiger kann *ich* konte ich bisher keinen Benziner Diesel heranbringen, wenn gleich ich auch schon gesehen habe das bei sehr hoher Last (Vollgas-AB) der Benziner die Abstand noch reduzieren kann ... aber Vollast ist nicht meine Pendelstrecke und nicht mein generelles Alltagsgehabe.
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 3. November 2023 um 18:21:43 Uhr:
Das mit der höheren Langlebigkeit ist übrig aus lange vergangenen Tagen. Heute ist das kein Automatismus mehr. Und 400k km ohne Probleme - das sind behaupte ich Einzelfälle. Und in meinem Umfeld sind schon 3 3.0 6-Zylinder Diesel geplatzt bei unter 250k km.
Das Fahrprofil, und die Pflege haben eingen großen Einfluss auf den Motor. Nimmt man sich einen Firmenwagen, der eh in der Garantiezeit abgegeben wird, muss man auf nichts achten. Kein Einfahren, mit kaltem Motor auf die Autobahn, und vollgas. Der Motor geht davon nicht kaputt, auch wenn man ihn täglich quält, verschleißt aber eher. Die nächsten Käufer merken das erst nach nach 200.000 bis 400.000km.
Ein anderes Thema ist, dass ein Wagen nur so lange hält, wie man bereit ist Geld reinzustecken. Meiner hat jetzt 450.000km runter. Andere hätten den Wagen längst abgestoßen. Bei 300.000km einen Rußpartikelfilter für 2000 Euro einbauen war für einen Euro 4 Diesel nicht wirtschaftlich, habe es aber trotzedem gemacht. Rechnerisch gesehen, müsste bei 500.000km die Kuplung wieder kauptt gehen. Auch diese 1000-2000 Euro werde ich investieren, obwohl es nun noch unwirtschaftlicher ist.
Mein nächster wird wieder ein Diesel. Auf Downsizing- oder Hybrid-Benziner habe ich keine Lust, weil die auf der Autobahn nicht ihre Vorteile ausspielen können.