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Fahrwerksbuchsen auspressen - womit?
Hallo zusammen,
ich möchte bei meinem Oldie (Jaguar) demnächst das Fahrwerk überholen, dazu gehören u.a. ca. 20 Gummibuchsen unterschiedlichen Durchmessers und die Radlager hinten (vorne bereits erneuert). Ich hatte mir mal vorsorglich so einen Radlagerauspresssatz gekauft mit der Absicht, diesen ggf. auch zum Auspressen der Buchsen zu verwenden, bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich praktikabel ist, zumal die Qualität der Gewinde eher nicht so toll sein soll.
Was meint ihr, klappt das damit, ggf. unter Zuhilfenahme eines Schlagschraubers oder gibt es geeigneteres Werkzeug für mein Vorhaben? Der Königsweg wäre wohl eine Werkstattpresse mit 20t oder mehr, aber die ist natürlich nicht ganz so günstig und nimmt auch einigen Platz weg.
Danke und Grüße
Olli
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20 Antworten
Ganz klar Presse (!) - ist doch auch nicht teuer. Meine hat eine schwere Bodenplatte und Rollen - easy.
Ich hab den Satz mit den Druckstücken auch, aber die Gewindestange ist Mist. Für sowas braucht man wenn überhaupt einen Gewindetypen, der große axial Kräfte übertragen kann, meine hat sich sofort selbst gefressen - selbst mit der langen Mutter. Du wirst mehr kaputt machen und mach's bloß nicht am Auto!
Den Satz mit den Druckstücken kannst Du ja trotzdem verwenden, ich vermute aber die Druckstücke reichen nicht aus - hängt aber auch von Bauart und Größe Deine Lagern ab.
Mit Rollen dran wäre natürlich nicht verkehrt, was ist das für ein Modell das du da hast und wieviel 't' hat es?
Ich hab so ein Standardding ... weil ich vorher schon mal 5t und 10t hatte habe ich mir dann die 20t geholt, gibt es überall, ich habe das allerdings mal irgendwo im Ausverkauf gekauft für ca. 200€.
Du hast dann einfach schon Reserve. Ich glaube auch, das die Dinger immer mehr versprechen als die halten.
Das Teil ist verschiebbar und hat Fußpumpe, das ist ganz witzig, weil man die Hände dann frei hat. Ersatzteile gibts auch. Eine einfachere Version reicht sicher auch.
Die Sätze funktionieren schon für den Gebrauch ab und zu mal. Die Gewinde müssen bloß immer gut geölt sein und man darf keinen Schlagschrauber benutzen. Die Buchsen kann man auch mit einem Akkuschrauber rundum auf Ohren bis das Gummi rausfällt und dann die Hülse an einer Stelle vorsichtig aufsägen. Dann entspannt sie sich und lässt sich einfach austreiben. Die neuen kriegt man dann mit einem guten Schraubstock wieder eingedrückt.
Beim Zusammenbau drauf achten, die Schrauben erst festzuziehen, wenn das Auto eige federt auf den Rädern steht, sonst kannste das Ganze in einem Jahr nochmal machen.
Ich hatte vor Jahren schon mal einige der vorderen Querlenkerbuchsen in einer Werkstatt tauschen lassen, offenbar hat man die auch mit der radikalen Methode 'kleingehackt', zumindest wenn ich nach den Resten gehe, die man mir als Nachweis für die getane Arbeit mitgegeben hat. Finde ich in der Rückschau eher bedenklich, daß selbst eine auf solche Fahrzeuge spezialisierte Werkstatt offenbar keine gescheite Werkstattpresse hat. Erklärt aber wiederum auch die hohen Lohnkosten bzw. AW-Werte, mit der Presse wäre es sicher schneller gegangen. Daß man außerdem nur minderwertige Aftermarket-Buchsen eingebaut hat und sich um die schwerer zu erreichenden Buchsen gedrückt hat, rundet das Bild dann noch ab.
Willst du die alten Buchsen zuhause in die Vitrine stellen? Wenn die Antwort nein lautet brauchen die auch nicht heile bleiben. In einer Werkstatt möchte ich eine Presse nicht missen, zu Hause geht es auch ohne. Und es gibt durchaus Buchsen, wo du mit einer Presse gar nichts anfangen kann, weil du das Werkstück nicht auflegen kannst oder mit dem Stempel nicht rankommst.
Wenn jemand minderwertige Buchsen verwendet ist das sein Problem. Ich habe auch schon Radlager mit Vorschaghammer und Schraubstock gewechselt, weil nichts anderes da war. Deswegen war die Qualität der Arbeit nicht schlechter.
So ist es ,nur der schlechte Handwerker meckert über das Werkzeug.
AEG
Es sollte sich jetzt niemand auf den Schlips getreten fühlen, wer das Problem auf die rustikale Weise erfolgreich löst, dem sei es ja gegönnt. Nur von einer professionellen Werkstatt erwarte ich eigentlich eine etwas effizientere Arbeitsweise und entsprechende Ausrüstung, schließlich zahle ich dafür ... wollte eigentlich auch nur meinem wieder aufgekommenen Frust über die damalige Werkstattleistung etwas Luft machen und gleichzeitig begründen, warum ich es nun selbst machen möchte.
Du hast eine Frage gestellt, die ich dir nach meiner Meinung beantwortet habe. Die Gewinde Dinger reichen aus; du machst das ja nicht jeden Tag.
Meiner Erfahrung nach reicht so ein Satz von BGS um die meisten Buchsen zu wechseln.
Werkzeug in Semi-Profiqualität ist natürlich immer mit Bedacht zu verwenden da es in letzter Konsequenz nicht die Belastbarkeit von Profiequipment aufweist.
Das Gewinde am Besten mit MoS2 Fett schmieren und nach jeder Benutzung vom Dreck befreien.
Keine Gewalt anwenden, wenn es gefühlt zu schwer geht, aufhören und ggf. zusätzlich Kriechöl und/oder Hitze zur Hilfe nehmen.
Manchmal helfen aber alle Tricks nicht, dann muss man aufsägen oder mit dem Meißel arbeiten...auch in der Profiwerkstatt.
Ich werde mal versuchen mit dem Radlagerkit die Buchsen aus den hinteren Zugstreben (die habe ich schon als Gebrauchtteil hier liegen) zu drücken, wenn das gut klappt, brauche ich wohl wirklich keine Presse. Wenn's nicht hinhaut, denke ich nochmal über eine Presse nach ... vielleicht tut es für den Hobbygebrauch auch so eine 12t-Presse aus dem Sonderangebot.
Guckst du mal hier, da habe ich so ein Chinateil eingesetzt:
https://www.motor-talk.de/.../...emfoerder-kaufen-wo-t5983889.html?...
Da ich beim A4 alle Buchsen neu machen möchte, habe ich mir eine Presse geholt und nutze den China-Satz als Druckstücke.
Ich habe schon mit Kunststoffbuchsen getestet.
https://www.contorion.de/p/...60mm-min-173-max-985mm-unicraft-51952996
Das Gerät ist mir leider eine Winzigkeit zu teuer.
Ich habe mir diesen BGS-Kit nun nochmal näher angeschaut, leider für meine Zwecke nicht wirklich brauchbar, die Druckstücke sind alle zu groß im Durchmesser und auch der Gewindebolzen passt gar nicht erst durch die Buchse hindurch.
Ich habe mir daher im Baumarkt Gewindestangen mit kleinerem Durchmesser gekauft und dazu passende Muttern, mit einer großen Unterlegscheibe konnte ich zwar die Hülse aus dem BGS-Kit einspannen (passt aber eher schlecht als Recht, vermutlich verschramme ich damit die Strebe), aber ohne exakt passendes Druckstück (ca. 4,5cm Durchmesser) bekomme ich die Buchse nicht (als Ganzes) rausgedreht.
Werde wohl eher so einen Kit benötigen, oder so einen, was meint Ihr?
Grüße
Olli
Nuss geht nicht?