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Feinstaub und sonstiger Blödsinn

Themenstarteram 28. Februar 2006 um 11:16

Hier Feinstaubinfos vom Umweltministerium Baden Württemberg. Gilt jedoch für alle Länder.

(...) Grundsätzlich hat sich die Luftqualität in den vergangenen Jahren

eindeutig verbessert. Zwischen 1994 und 2002 ist ein deutlicher

Rückgang bei den wichtigsten Luftschadstoffen zu verzeichnen

(Feinstaub: - 23 %, NOx: -26%, Benzol: -61%). Zu Jahresbeginn 2005 sind

allerdings die sogenannten Feinstäube der Größe PM 10 in den Blickpunkt

der Öffentlichkeit gerückt, weil zu diesem Zeitpunkt der EU-Grenzwert

für Feinstaub deutlich verschärft wurde. An max. 35 Tagen im Jahr ist

eine Überschreitung der Konzentration von 50 Mikrogramm pro m³ Luft

zulässig. Leider sind solche Überschreitungen bundesweit vielerorts zu

verzeichnen. Auch in Baden-Württemberg zum Beispiel in Stuttgart,

Mannheim, Freiburg, Pleidelsheim, Reutlingen und Tübingen. Stuttgart

nimmt mit 187 Überschreitungstagen im Jahr 2005 sogar den bundesweiten

Spitzenplatz ein.

Im vergangenen Jahr wurde deshalb damit begonnen Luftreinhalte- und

Aktionspläne zu erarbeiten. Als landesweit erster Plan wurde am

17.12.2005 der Luftreinhalte- und Aktionsplan für die Landeshauptstadt

Stuttgart, der Öffentlichkeit vorgestellt. Er enthält als wichtigste

Maßnahmen ein Lkw-Verbot für den Durchgangsverkehr, das bereits seit

01.01.2006 in Kraft ist und für die Zukunft, gestaffelte ganzjährige

Fahrverbote im Stadtgebiet für den gesamten Verkehr. Im Moment ist

geplant, dass ab Mitte 2007, Diesel-Fahrzeuge der Schadstoffklasse EURO

1 und schlechter, sowie Fahrzeuge mit Otto-Motoren ohne geregelten

Katalysator nicht mehr fahren dürfen und dieses Verbot zu einem

späteren Zeitpunkt, geplant ist ab 2012, auf Diesel-Fahrzeuge der EURO

2-Norm ausgedehnt wird. In anderen Städten in Baden-Württemberg, in

denen die Feinstaubgrenzwerte ebenfalls überschritten sind, wird

voraussichtlich ähnlich vorgegangen werden.

Bei diesen Fahrverboten handelt es sich allerdings nicht wie bei den

früheren Ozonfahrverboten um witterungsbedingte Maßnahmen, die nach

einer bestimmten Belastungssituation wieder aufgehoben werden können.

Aufgrund der Besonderheiten der Feinstaubbelastung müssen aus die

diesem Grund eingerichteten Fahrverbote auf Dauer (!) in Kraft bleiben.

Zurzeit ist vorgesehen, dass alle Dieselfahrzeuge (Pkw, Wohnmobile,

Busse, leichte und schwere Nutzfahrzeuge) orientiert an den

Partikelgrenzwerten der entsprechenden EURO-Stufen in fünf

Schadstoffklassen eingeteilt und die Fahrzeuge der Schadstoffklassen 2

(entspricht EURO 2) bis 5 (entspricht EURO 5) mit einer entsprechenden

Plakette gekennzeichnet werden.

Bei einer qualifizierten Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit einem

Partikelminderungssystem ist beginnend mit EURO 1 Fahrzuegen eine

Höhergruppierung in die nächst bessere Schadstoffklasse möglich. Eine

qualifizierte Nachrüstung ist dann gegeben, wenn der Partikelgrenzwert

der jeweils nächst höheren EURO-Stufe eingehalten wird. In diesem Fall

kann das Fahrzeug auf Antrag des Halters, von der Kfz-Zulassungsstelle

in die nächst höhere Schadstoffgruppe eingeteilt und ihm eine

entsprechend höherwertige Plakette zuerkannt werden.

Benzinfahrzeuge mit einem geregelten (!) Katalysator und Fahrzeuge ohne

Verbrennungsmotor (z.B. Elektrofahrzeuge) werden mit der Plakette 5

gekennzeichnet. Benzinfahrzeuge ohne geregelten Katalysator erhalten

keine Plakette.

Für Oldtimer ist aufgrund der oftmals hohen Emissionen kein

Ausnahmetatbestand von diesen Regelungen vorgesehen.

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29 Antworten
Themenstarteram 28. Februar 2006 um 11:21

mein aufruf:

jeder! der noch einen 200-250 oder 300D sowie TurboD der gattung OM601 602 und 603 fährt, sollte nun schnellstens einen OXY kat nachrüsten!

mit dem Oxy Kat kommt man in die stufe E2 was einen zumindest die nächste zeit von Fahrverboten befreien wird.

Themenstarteram 28. Februar 2006 um 11:25

Tragisch an der ganzen sache:

Zitat:

Für Oldtimer ist aufgrund der oftmals hohen Emissionen keine Ausnahmetatbestand von diesen Regelungen vorgesehen.

soweit ist es jetzt.

es stellen sich natürlich die fragen:

Zitat:

diese Pläne kommen faktisch einer Enteignung gleich und die ist laut Grundgesetz nur gegen Entschädigung zulässig.

Oldtimerbesitzer, die in der Stuttgarter Innenstadt wohnen dürften ja theoretisch nicht mal zu einem Treffen fahren (zur Arbeit darf man streng genommen mit einem 07er keinesfalls und mit einem H eigentlich auch nicht) bzw. die Garage nie wieder verlassen... Ob wohl jemand bei der Eröffnung des Mercedes-Museums einen Shuttelservice mit Autotransportern einrichtet um das Publium stilsicher auf den Parkplatz zu bringen? Ob das Meilenwerk in Berlin still und leise schließt oder ob von den vermögenden Mietern der Glaskästen doch mal jemand klagen wird???

Moinsen Dieselschraube,

das hast du vor noch nicht allzu langer Zeit von dir gegeben...

http://www.motor-talk.de/showthread.php?...

die Zeit läuft ab!

MfG,Rudolf

WTF?

 

Zitat:

Original geschrieben von dieselschraube

Für Oldtimer ist aufgrund der oftmals hohen Emissionen kein Ausnahmetatbestand von diesen Regelungen vorgesehen.

Und hier hört es auf!!! Ich kann durchaus verstehen, dass etwas für die Luftreinhaltung getan werden muss. Aber die geringe Dichte an Oldtimern heutzutage trägt ja nun wirklich keinen so großen Beitrag zu den Staubwolken dazu. Diese industriellen Ikonen (und teilw. Wegbereiter unseres heutigen Wohlstands) kann man nicht einfach zu einem ewigen Dasein innerhalb von Museumswänden verdonnern! Für so etwas habe ich keinerlei Verständnis.

Greetz

Kurve2

Themenstarteram 28. Februar 2006 um 16:18

Zitat:

das hast du vor noch nicht allzu langer Zeit von dir gegeben...

naja, ein jahr und drei monate, sowie eine neue regierung haben das damals noch kleine problem zu einem mittlerweile erheblichen gemacht!

 

ich bin ja mal gespannt ob dann beim ersten fahrverbot wegen staubüberhöhung auch bei uns das alte schwerölkraftwerk abgestellt wird!

Zitat:

Original geschrieben von dieselschraube

(zur Arbeit darf man streng genommen mit einem 07er keinesfalls und mit einem H eigentlich auch nicht)

Das darfst du mit den roten 07er Kennzeichen ohnehin nicht, da diese Fahrten zweckgebunden sind. Erlaubt sind lediglich Prüfungs-, Überführungs- und Probefahrten, sowie Fahrten die der Darstellung des kraftfahrzzeugtechnischen Kuturgutes dienen (Ausstellungen, Oldtimerralleys, etc.).

Ja, ja - die Gummiparagraphen.

Der meiste Feinstaub wird durch

b e w u ß t und k ü n s t l i c h verursachte Staus durch Millionen errichtete "Hindernisse" für den Individualverkehr

erzeugt

(überflüssige Ampeln, vorgeschriebene Fahrtrichtungen, wo man gar nicht hin will, Sperrungen von "Schleichwegen, Parkplatzsuchverkehr durch Auflösung vorhandener Parkplätze, Busse halten auf der Straße und nicht mehr in der Bucht usw.)

um die Leute in die total defizitären öffentlichen Verkehrsmittel zu zwingen.

Ich weiß wovon ich spreche! Denkt mal nach!

am 28. Februar 2006 um 20:59

Re: Feinstaub und sonstiger Blödsinn

 

Zitat:

Im Moment ist

geplant, dass ab Mitte 2007, Diesel-Fahrzeuge der Schadstoffklasse EURO

1 und schlechter, sowie Fahrzeuge mit Otto-Motoren ohne geregelten

Katalysator nicht mehr fahren dürfen und dieses Verbot zu einem

späteren Zeitpunkt, geplant ist ab 2012, auf Diesel-Fahrzeuge der EURO

2-Norm ausgedehnt wird...

..und alles was östlicher von Süd-Polen liegt verbrennt munter weiterhin zu jedem Volksfest o.ä. die dicken Träcker-Reifen.

aber solang der Bundestag weiß das Deutschland eine "Schadstoff in der Luft nicht reinlassgrenze" hat ist doch alles OK

Moin!

Das hier:

Zitat:

Original geschrieben von dieselschraube

mein aufruf:

jeder! der noch einen 200-250 oder 300D sowie TurboD der gattung OM601 602 und 603 fährt, sollte nun schnellstens einen OXY kat nachrüsten!

mit dem Oxy Kat kommt man in die stufe E2 was einen zumindest die nächste zeit von Fahrverboten befreien wird.

bringt Dich nicht wirklich nach vorne. Das Problem ist der nach wie vor zu hohe Pertikelausstoß. Du hast keine Möglichkeit, das so weit nach unten zu drücken, dass Du eine dieser Plaketten erhältst.

Der schrittweise Umbau Euro 0==> Euro 1 und dann Partikelfilter ist technisch nicht machbar. Der Oxykat verringert die Partikelmenge nicht. Davon mal abgesehen, selbst wenn der Motor vorher schon einen geringen Partikelausstoß hat und der Wagen die Grenzwerte einhalten könnte, erhältst Du kein Filtersystem mit entsprechendem Gutachten. Das brauchst Du dann aber.

bis neulich

dirch

Nein, der ist wirtschaftlich nicht sinnvoll. Technisch wäre das durchaus machbar. Siehe die ganzen Diesel der 190er und 124er die ohne weitere Änderung mit Oxi-Kat Euro 2 einhalten. Der Oxi-Kat reduziert schon durch die Nachverbrennung etwas den Partikelausstoss.

Aber da einen Partikelfilter entsprechender Grösse hinterzusetzen wäre technisch kein Problem. Zumal die Partikelgrenze Euro3 gar nicht soviel höher ist.

Aber wie das aussieht werden unsere Fahrzeuge so systematisch aus dem Verkehr gezogen. Würde man JETZT Partikelfilter fördern wären noch genug Fahrzeuge am Markt das es sich für die Filterhersteller noch lohnen könnte. Bis 2012 wird die Stückzahl soweit abnehmen dass das nichts mehr bringt.

Also können wir demnächst nach 10Jahren alle Autos verschrotten weil die dann nicht mehr fahren dürfen :mad:

Gruß Meik

In der Schweiz, so hörte ich kürzlich, hat man bereits Erfahrungen mit derartigen Fahrverboten.

Sie konnten die Feinstaubkonzentration in der Luft im Nullkommaprozentbereich senken.

Ansonsten sind die Schadstoffverursacher ja ungewöhnlich zielsicher erfaßt worden.

Nur ist KFZ-Schadstoffemission eben noch lange nicht identisch mit Luft-Feinstaubbelastung.

Und solange der Lastverkehr und Busse ausgeklammert werden ist es ein reines Scheingefecht, das da aktionismusbeladen gefochten wird.

In letzter Zeit sind viele Untersuchungen zu dem Thema angestellt worden und die Ergebnisse, aus dem Gedächtnis zitiert, lauten (nur zur Abschätzung der Größenordnungen) gemittelt wie folgt:

Die Belastung durch PKW erfolgt zu annähernd gleichen Teilen durch Dieselruß und Bremsen-/Reifenabrieb.

Zusammen knapp 10% der gesamten Feinstaubbelastung.

Unter Einschluß des Lastverkehrs käme man auf einen Effekt von knapp 20%.

Industriebrand, Industriestaub und Hausbrand mit berücksichtigt ergibt etwa eine Abdeckung von knapp 50% der Staubbelastung.

Satt 50% allen Feinstaubs heben einen natürlichen Ursprung, v.a. Mineralstaub, Pollen und andere biologische Quellen.

Fazit:

Hysterischerweise Kind mit dem Bade ausgeschüttet...

Um einige Fahrzeuge wäre es wirklich schade und die Feinstaubbelastung durch ein paar echte Oldies wird überhaupt nicht nachweisbar sein.

 

MfG ZBb5e8

Zitat:

Original geschrieben von Rambello

Der meiste Feinstaub wird durch

b e w u ß t und k ü n s t l i c h verursachte Staus durch Millionen errichtete "Hindernisse" für den Individualverkehr

erzeugt

Ich weiß wovon ich spreche! Denkt mal nach!

glaub ich dir, hier stand es sogar in der zeitung das die grüne welle (konst. 50km/h) durch esslingen abgeschafft wurde, dies soll die leute dazu bringen um die stadt herum zu fahren (ja hallo, das ging früher auch schon schneller, sofern man den um die stadt herum wollte)

das es sich seitdem an jeder kreuzung staut und die verkehrsbelastung effektiv höher ist juckt keinen.

Moin!

Zitat:

Original geschrieben von ZBb5e8

Fazit:

Hysterischerweise Kind mit dem Bade ausgeschüttet...

 

MfG ZBb5e8

100% richtig. Dummer Weise hört aber keiner auf uns. Der Autofahrer ist wie so oft der Dumme. So lange jedes Chemiewerk sich derart einlassen kann, dass eine Veringerung der Emmisionen zwangsläufig zur Auslagerung der Produktion ins Ausland führt......

@ Meik's:

Es kommt nicht auf die Größe des Filters an, sondern auf die Regenerationsfähigkeit. Da die Förderung nur 250 Eoro betragen wird und die Regierung keine 100%-Lösung favorisiert sondern eine 30%-Lösung ( bezogen auf den Partikelausstoß bei Euro 5), haben die Hersteller genau errechnet, was am Markt absetzbar ist. Das, was dabei herauskam, ist ein System für etwa 700 Euro incl. Einbau. Dabei ist der Filter auf das NOX aus dem Oxykat zur Regeneration angewiesen. Dies ist auch der Grund, warum kein Aufblasen auf PM-sonstwas möglich ist. Dafür wäre ein Sytem mit z.B. Harnstoffeinspritzung nötig. Dies ist aber bei der angebotenen Förderung nicht marktfähig.

bis denne

dirch

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