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FERTAN... so gut wie sein Ruf?

Themenstarteram 20. April 2004 um 9:11

Servus zusammen.

Habt Ihr Erfahrung mit FERTAN, diesem Rostumwandler. Was empfehlt Ihr als Nachbehandlung vor dem Lackieren bzw. Grundieren?

Muss ein nicht so altes Kfz teils entrosten u nachlackieren.

Danke im voraus.

Felix

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Für die Freaks: Habe gerade hier ein Bericht über Fertan von Oldtimer Markt rumliegen: Es besteht demzufolge aus Wasser um die chemischen Bestandteile an die rostigen Ritzen zu transportieren, aus Tannin (pflanzl. Säure) um die korrodierte Oberfläche vom gesunden Material abzulösen, und zu guter letzt aus O-Ton "metallischen Verbindungen" die ebenfalls mit der korrodierten Oberfläche reagieren und genau an diesen Stellen dann die spätere mattschwarze Schutzschicht bilden.

Da hätte der Schreiberling vom "Oldtimer Markt" mal besser im Chemieunterricht aufpassen sollen oder beim Hersteller nachfragen. Deshalb jetzt die durch einen Chemiker etwas angepasste Freak-Info:

Tannine sind die Salze der Gallussäure. Salze sind chem. gesehen "Tote Hunde", d.h. die machen gar nichts mehr. Fertan enthält Gallussäure, die mit Eisen-III (=Rost) das sehr stabile Eisengallat bildet, das wiederum ein sog. Tannin ist. Je "stabiler" eine Substanz ist, umso weniger regiert sie mit was anderem, also bildet z.B. sehr ungern wieder Rost. Tannine sind sehr stabile Verbindungen. Weitere Beispiel für stabile Verbindungen sind Wasser und CO2. Die gehen nicht mal mehr durch Feuer kaputt. Klaro ?

Die Gallussäure regiert nicht mit Eisen sondern wie o.a. nur mit dem Eisen-III, weshalb sich nicht umgesetztes Fertan wieder ganz leicht abwischen lässt.

Andere Rostumwandler verwenden dafür die deutlich billigere Phosphorsäure, die auch weniger stabile Salze, nämlich die Phosphate bildet.

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Ich hab gute Erfahrungen damit. Bei Fertan ist jedoch wichtig, das man sich an die Gebrauchsanleitung hält und die sagt:

1. Groben Rost so gut es geht entfernen. Fertan ist nicht dazu geeignet dicke Rostschichten umzuwandeln, ausser man trägt es hundertmal auf.

2. Möglichst lange feucht halten, am besten Fertan 1:1 mit Wasser mischen, auftragen, Auto an einen kühlen Platz stellen und gelentlich mit einem Zerstäuber ansprühen. Fertan kann kein Eisen schützen, es braucht Rost zum reagieren. Und der muss duch das feuchte Mileu erst geschaffen werden.

3. Nach zwei Tagen Fertan-Reste restlos mit viel Wasser und Schwamm und reiben abwaschen. Es bleibt dann nur noch auf dem ehemaligen Rost ein schwarzer Belag zurück, der auch mit der rauhen Seite eines Geschirrschwämmchens nicht weggeht.

Als Grundierung hab ich die von Fertan genommen, Handelsname FERPOX (o.ä.)

Kann mich Chaoschemiker nur anschließen. Habe schon unmengen davon verbraucht und etliche Fahrzeuge damit "behandelt". War immer alles bestens.

Gruß,

Mario

am 22. April 2004 um 10:42

Fertan - Geiles Zeug

 

ich kann mich den beiden Vorrednern auch nur anschließen, ist superzeug,

Aber Wichtig die Gebrauchsanweisung beachten,

kein Fett das mit dem Wasser zufügen, fand ich jetzt nicht nötig, solange man das Zeug nicht in der direkten Sonne anwendet

ich weiss nicht wo ich es gelesen habe aber es war ein seriöser test - da wurde gesagt daß ausnahmslos ALLE Rostumwandler mehr oder weniger schlecht sind da sie es NIE schaffen den ganzen Rost komplett auszumerzen. Auch Fertan war im Test und hat nicht überzeugt. Am besten ist es wohl immer noch den Rost mechanisch zu entfernen. Wie es mit der Rostschutzeigenschaft von Fertan auf gesundem Metall ist wurde aber nicht gesagt. Ich denke da ist es nicht verkehrt.

am 22. April 2004 um 17:56

Hallo zusammen!

 

Auch ich habe bereits Fertan eingesetzt. Da ich vorher noch nie was ohne Fertan oder mit einem Konkurrenzprodukt gemacht habe, kann ich nicht beurteilen wie "gut" Fertan genau ist. Fest steht an den Stellen, wo ich es aufgebracht habe, hatte ich bisher nix mehr zu tun.

 

Im übrigen muß ich donne widersprechen, Fertan kann nur funktionieren wenn der Untergrund leicht korrodiert ist. Sicher, der lose Rost wird entfernt, aber Fertan ist ein Rost_umwandler_, aufstreichen oder sprühen, in 48 St. mit Wasser abspülen und mit Lappen abwischen, da wo kein Rost war und es auf blankem Metall oder Lack aufgetragen wurde, geht es wieder wie Wasserfarbe ab. Fertan bringt also auf rostfreiem Metall nicht die Bohne, dann kann man ja eh gleich Zink Spray als Rostschutz auftragen. Womit auch gleich die Frage der Nachbehandlung geklärt wäre: Da wo Du bis aufs Blech den Lack abgeschliffen hast und kein Rost war (demzufolge auch kein Fertan dran hängen blieb), kanns nicht schaden vor der Grundierung noch ne Schicht Zinkspray draufzusprühen.

 

Für die Freaks: Habe gerade hier ein Bericht über Fertan von Oldtimer Markt rumliegen: Es besteht demzufolge aus Wasser um die chemischen Bestandteile an die rostigen Ritzen zu transportieren, aus Tannin (pflanzl. Säure) um die korrodierte Oberfläche vom gesunden Material abzulösen, und zu guter letzt aus O-Ton "metallischen Verbindungen" die ebenfalls mit der korrodierten Oberfläche reagieren und genau an diesen Stellen dann die spätere mattschwarze Schutzschicht bilden.

 

Ciao,

 

XBR-Schrauber

Zitat:

Für die Freaks: Habe gerade hier ein Bericht über Fertan von Oldtimer Markt rumliegen: Es besteht demzufolge aus Wasser um die chemischen Bestandteile an die rostigen Ritzen zu transportieren, aus Tannin (pflanzl. Säure) um die korrodierte Oberfläche vom gesunden Material abzulösen, und zu guter letzt aus O-Ton "metallischen Verbindungen" die ebenfalls mit der korrodierten Oberfläche reagieren und genau an diesen Stellen dann die spätere mattschwarze Schutzschicht bilden.

Da hätte der Schreiberling vom "Oldtimer Markt" mal besser im Chemieunterricht aufpassen sollen oder beim Hersteller nachfragen. Deshalb jetzt die durch einen Chemiker etwas angepasste Freak-Info:

Tannine sind die Salze der Gallussäure. Salze sind chem. gesehen "Tote Hunde", d.h. die machen gar nichts mehr. Fertan enthält Gallussäure, die mit Eisen-III (=Rost) das sehr stabile Eisengallat bildet, das wiederum ein sog. Tannin ist. Je "stabiler" eine Substanz ist, umso weniger regiert sie mit was anderem, also bildet z.B. sehr ungern wieder Rost. Tannine sind sehr stabile Verbindungen. Weitere Beispiel für stabile Verbindungen sind Wasser und CO2. Die gehen nicht mal mehr durch Feuer kaputt. Klaro ?

Die Gallussäure regiert nicht mit Eisen sondern wie o.a. nur mit dem Eisen-III, weshalb sich nicht umgesetztes Fertan wieder ganz leicht abwischen lässt.

Andere Rostumwandler verwenden dafür die deutlich billigere Phosphorsäure, die auch weniger stabile Salze, nämlich die Phosphate bildet.

@ chaoschemiker

Boa ey, was hast du dir denn eingeworfen... ?! ;)

Nee, quatsch. Alle Achtung. Wie kann man nur so ein Zeugs im Kopf behalten? Hatte damals auch Chemie aber ich verstand nur Bahnhof. :)

Gruß,

Mario

Moin,

Ja, Fertan ist ein tolles Zeugs. Und ja, es benötigt AUCH korrodiertes Material um richtig zu funktionieren. Es ist deshalb aber NICHT geeignet um eine dicke Schicht umzuwandeln.

Groben Rost entfernen, die letzten Reste "entfernt" dann Fertan. Es ist übrigens NICHT GUT neben mit Fertan behandelten Flächen noch Zinkspray aufzubringen. Das führt zu Kontaktkorrosion, weil man neben Eisen (0) auch die Eisen-(II/III)-Komplexe des Fertans, sowie in der Struktur eingelagertes Wasser (oder brätst Du dein Auto zwischendurch bei 150°C ?) und Zink da hat. Das bildet ein wunderbares Lokalelement.

Also das besser lassen ;) Zuerst blättert der Lack, später iss wieder ein Loch da.

An NICHT sichtbaren Bereichen des Autos kann man recht effektiv Hammerit einsetzen, um eine langfristige Rostvorsorge zu haben (Achtung, funktioniert NICHT direkt auf Fertan-behandelten Bereichen).

MFG Kester

P.S.: Warum das mit den Tanninen so gut funktioniert, liegt am sogenannten Chelateffekt ;)

am 24. April 2004 um 21:06

Fertan...so gut wie sein Ruf

 

Hallo

Wenn ihr die Fläche vorher entfettet wird das Ergebnis noch besser.Das sagte mir ein FERTAN-Mitarbeiter aus Saarbrücken mit dem ich beruflich öfter zu tun habe.

Gruss Ralf

ich hab den test jetzt gefunden. ist von der ARD Ratgeber Technik aus 2000. Dort wurde "Fertan und Ferpox Grundierung (W, Dreischicht-Verfahren)"

getestet, und das wirklich sehr sehr aufwendig. Für´s Ergebnis schaut lest selber nach.....

http://www.ndrtv.de/ratgebertechnik/themen/rostschutz.html

am 25. April 2004 um 11:48

@chaoschemiker: Vielen Dank für die Spitzeninfo! Respekt! - Ich kann da nicht so mitreden, habe immer glorreich um meine 4 in Chemie gekämpft. (:-)

@rotherbach: Genau so ist es: Ja, keine dicken Schichten! Das sich das Zinkspray nicht mit dem Fertan verträgt, ist mir neu. - Naja, man lernt ja immer noch was dazu ;-)

Allerdings ist mir die Erklärung momentan nicht ganz schlüssig - mag gut sein auch mangels den Chemiefachkenntnissen. Das Eisen (0) Komplex ist wohl der Untergrund, aber das Wasser im Fertan verdunstet doch? - Ich tu ja nicht direkt nachdem ich das überschüssige Fertan nach 48 Stunden nass abgewischt habe, direkt Zinkspray drüber sprühen.

Auch bruzel ich tatsächlich nicht das Auto bei 150 C ;-), aber um sicher zu gehen, daß das Wasser verdunstet ist, halt ich auch mal auf niedriger Stufe den Heißluftfön dagegen.

@russendriver: Der Untergrund sollte meines Wissens nach bei jeder Art von Anstrich fettfrei sein - nicht nur bei Fertan.

@donne: Die haben hier eine Fertan "Grundierung" benutzt, ich schätze das entspricht nicht ganz dem Fertan Rostumwandler. Wäre auch etwas unfair, mit dem Rostumwandler ein Blech einzustreichen und dann ein halbes Jahr beregnen zu lassen. Da ja Fertan nur dort hält wo wirklich noch Korrosion vorhanden ist, wäre nach dem ersten mal beregnen lassen an den rostfreien Stellen nur noch das pure, ungeschützte Metall zu sehen.

Ciao,

XBR-Schrauber

Testbericht Fertan

 

Ich bin regelrecht schockiert über das schlechte abschneiden von Fertan. Vor allem deshalb, weil ich letzten Herbst einige Roststellem im Motorraum mit Fertan behandelt habe. Diese wurden NICHT überstrichen etc.. Einfach nur Fertan, einwirken lassen, abwaschen, fertig. Jetzt im Frühjahr hat nicht eine dieser Stellen auch nur einen Rostansatz und das nach einigen hunderten km Salzstrassen. Dagegen zeigt mein mit Hammerit gestrichener Gartenzaun nach zwei Jahren schon wieder erste Rostblasen und zwar ohne Salzwasser.

Zu meinen Chemiekenntnissen:

1. Ich hab das studiert; ihr müsst also nicht an Euch zweifeln.

2. Man muss nicht alles Wissen. Man muss nur wissen wo es steht bzw. wer es weis. So kommt man relativ stressfrei durchs Leben ;-)

Re: Testbericht Fertan

 

Zitat:

Original geschrieben von chaoschemiker

Zu meinen Chemiekenntnissen:

1. Ich hab das studiert; ihr müsst also nicht an Euch zweifeln.

2. Man muss nicht alles Wissen. Man muss nur wissen wo es steht bzw. wer es weis. So kommt man relativ stressfrei durchs Leben ;-)

Ach so, dann... ;)

MfG,

Mario

P.S.: :rolleyes: wie kann man nur so´n Zeugs studieren?! :eek:

;)

Zitat:

wie kann man nur so´n Zeugs studieren?!

Ich wollte eigentlich nur wissen ob das auch stimmt was die Politiker etc. nach einem Chemieunfall immer von sich geben.

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