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Firmeneigene kleine Werkstatt - Mechaniker / Meister erforderlich?

Themenstarteram 4. Januar 2012 um 8:43

Hallo,

ich lese schon lange hier mit und bin sehr zufrieden mit dem Forum. Gerade in Sachen Umgangston können sich andere hier eine gute Scheibe von abschneiden. Heute ist der Tag gekommen, wo ich auch mal eine Frage hier poste.

Ich habe einen Taxi-Betrieb in der Nähe von Bonn und wir werden demnächst umziehen und könnten uns am neuen Standort eine kleine Werkstatt einrichten. Gerade bei den Taxis sind die routinemäßigen Arbeiten bzw. Verschleißreparaturen ja doch ein beachtlicher Posten, wenn ich mir die Werkstattrechnungen im Quartal so anschaue. Gerade die kleinen Arbeiten wie Ölwechsel, diverse Filter wechseln, Reifenwechsel, Kleinteile (Rollen, Riehmen, Bremsbelege, etc.) könnten wir auch selbst durchführen, an meinem Privat-PKW mache ich das die letzten 20 Jahre selbst. Mir stellt sich nun die Frage, ob wir hierfür zwangsläufig einen Mechaniker/Mechatroniker oder gar einen Meister einstellen müssten, um die Fahrzeugwartung bzw. die Reparatur kleinerer Dinge zu erledigen, oder ob es in Ordnung ist dass wir das selbst durchführen. Gibt es da Vorgaben?

Ich freue mich auf eure Antworten!

Gruß,

Robert

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24 Antworten

Ein klares "kommt darauf an". Eine reine Fuhrparkwerkstatt die ausschliesslich eigene Fahrzeuge wartet braucht keinen Meister - aber hier auch mit den Versicherungen quatschen. Der der schraubt ist ja verantwortlich für seine Arbeit und bei Fehlern muss der ja irgenwo abgesichert sein. Teilweise stellen hier Versicherungen und/oder Berufsgenossenschaften höhere Ansprüche.

am 4. Januar 2012 um 8:59

Würde ich auch so sehen, keiner kann Dir verbieten an Deinen Fahrzeugen selber z.B. die Öle/Filter etc. zu wechseln und solange nichts passiert sicher auch die Bremsbeläge.

Machen hier viele Taxiunternehmer so.

Die Frage ist wenn was passiert...... Sicherheitsrelevante arbeiten sind da aus versicherungstechnischer Sicht sicher heikel.

Gruß KAX

 

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht, würde ich mir das ganz genau durchrechnen.

Du musst nicht nur das Risiko (das du dann selbst tragen musst), sondern vor allem die Personalkosten gegenrechnen.

 

Ist dein Fuhrpark wirklich so groß, dass du einen ganzen Mechaniker beschäftigen kannst?

Hast du jemanden an der Hand, der auch Halbtags/Stundenweise tätig wird?

Musst du noch Werkzeuge, Entsorgungsdkosten etc... berücksichtigen?

Ist deine Werkstatt überhaupt, hinsichtlich Arbeitssicherheit, Umweltschutz etc.. auf Stand?

 

Wenn das alles (auch Kostentechnisch) geklärt ist, solltest du dir noch von einer Werkstatt ein Angebot machen lassen, hinsichtlich der Kosten, falls du deinen Fuhrpark exklusiv zu ihnen bringst.

 

Auch bedenkén, dass ein eigener Mechaniker auch mal krank ist/Urlaub hat und immer nur an einem Fahrzeug gleichzeitig Schrauben kann.

 

Der Trend geht momentan weg von eigene Werkstätten, selbst Stadtwerke oder Firmen mit Fuhrparks > 200 Autos, unterhalten kaum noch Betriebswerkstätten.

Für rein Wartungsarbeiten, also das was der Tankwart darf, falls es den Ausbildungsberuf noch gibt brauchst Du in Deutschland keinen Meister.

Ölwechsel, Glühlampen, Sicherungen, Kühlwasser, Auspuff usw...

Für Reparaturen, z.B. Bremsbeläge, Bremsscheiben, Karosseriearbeiten usw. gilt in Deutschland Meisterzwang.

Ob der Meisterzwang auch besteht wenn Du ausschließlich für Deinen eigenen Betrieb werkeln lässt, kann ich Dir nicht verbindlich beantworten.

Hier würde ich mal bei der Handwerkskammer nachfragen.

Das Du die Wirtschaftlichkeit einer eignen Werkstatt in Deinem Betrieb geprüft hast, setze ich mal voraus.

Bedenke aber das Du Umweltauflagen, und Vorgaben der Berufsgenossenschaft genauso erfüllen musst, wie eine Meisterwerkstatt.

Und noch etwas wäre zu bedenken...

Wenn Taxen von anderen Unternehmen zu Dir kommen darfst Du Ihnen ohne Meister nur mit den oben beschrieben Wartungsarbeiten helfen.

Gruß

Hobaum

 

Themenstarteram 4. Januar 2012 um 12:17

Vielen Dank für eure schnellen Antworten! Mit dem Tempo hätte ich jetzt gar nicht gerechnet ;-)

Also die Arbeiten am Fahrzeug würden mein Mitgesellschafter und ich selbst durchführen, natürlich nur die Dinge von denen wir Ahnung haben und mit Sicherheit keine Experimente! Wie beschrieben geht es um leichte Tätigkeiten. So würden wir bspw. Öl oder Bremsbelege selbst wechseln, von Bremsflüssigkeit bspw. aber die Finger lassen. Es geht wirklich nur um die "Basics". Der Vormieter des Firmengebäudes war eine KFZ-Werkstatt, insofern dürfte das keine Schwierigkeiten geben. BG ist auch kein Problem, sofern wir keinen Angestellten mit ins Boot holen. Personalkosten würden somit keine auf uns zukommen.

Was die Wirtschaftlichkeit betrifft: Wir haben ja nicht nur die Werkstattkosten, sondern dann auch immer die Miete für ein Leihtaxi. So könnten wir bspw. die Wartung am Abend selbst durchführen, wenn ohnehin nicht alle Fahrzeuge ausgelastet sind. Es geht auch nur um unsere eigenen Fahrzeuge, nicht um die anderer Taxi-Unternehmer oder sonst anderer Personen. Werkzeug ist größtenteils vorhanden, für das was wir selbst durchführen möchten benötigen wir ja auch nicht all zu viel ;-).

Bei der Handwerkskammer wollte ich erst anrufen wenn es auch tatsächlich so weit ist, ich will ja nicht schon auf mich aufmerksam machen, bevor wir uns überhaupt entschieden haben ob wir das überhaupt so handhaben wollen. Daher hoffe ich hier auf jemanden, der evtl. aus eigener Erfahrung etwas berichten kann :-)

Vielen Dank schonmal für alle bisherigen Antworten, ich freue mich auf Weitere :-)

Gruß,

Robert

Das hört sich schonmal schlüssig an.

Du solltest aber noch bedenken, dass z.B. ein Unfall, der durch einen Fehler in der Bremsanlage verursacht wird (bei der Bremsenrep. porösen Bremsschlauch überdehnt) ggf. nicht von deiner Betriebshaftpflicht gedeckt ist.

 

Ist zwar kein großes Risiko, aber ggf. ein existenzbedrohendes, auf jedenfall nachfragen.

Themenstarteram 6. Januar 2012 um 11:45

Wenn ich mich für den Schritt entscheiden sollte, werde ich in jedem Fall vorher nochmal mit BG und Versicherung sprechen, ein Risiko möchten wir natürlich nicht eingehen. Es geht ja schließlich darum wirtschaftlicher und effektiver zu arbeiten, aber nicht auf Kosten anderer Faktoren.

Danke schonmal für alle Antworten. Wenn jemand noch etwas mehr Infos hat, dürfen die sehr gerne gepostet werden :-)

Gruß,

Robert

Was nicht Unwichtig ist sind die Wartezeiten in einer Werkstatt bis angefangen wird. Was immer wieder übersehen wird sind die Einkaufspreise und Gesamtkosten wenn ich eine Zb eine LKW Kupplung in Einer Werkstatt erneuern lasse kostet das so viel das ein Betriebsmechaniker für das Geld mindestens eine bies zwei Woche Arbeiten kann einschießlich Nebenkosten,bei gleicher Qualität und Standzeit. Wenn du dir mal die Wasserköpfe in einer Werkstatt betrachtest die bezahlt werden müßen ist das kein Wunder. Übrigens geht das dort nicht anders .

Selbst, wenn nur Ölwechsel selber gemacht wird, kann schon >50% gespart werden! Ölwechsel in der Fachwerkstatt kann hier schon locker >100€ kosten! Wenn man dann nur das Öl nimmt, was man ran schaffen muss, ist das doch ein Unterschied. (Öl entsorgen, ist ja nicht das Problem!) Wenn man als Gewerblicher, den Liter für <5€ im Großgebinde (z.B. 209l-Fass) kauft, spart man richtig Geld! (Fass, ist schon die Größe, die man mit einem Taxiunternehmen so jährlich mindestens braucht!) Die Werkstätten, nehmen zwischen 12-18€/ltr.!

Bei eigenen Unternehmen, fallen dann für die Gesellschafter keine Kosten an, wenn sie nicht ihre Angestellten einspannen. Die Gesellschafter wirtschaften ja in die eigene Tasche!

Bremsen, würde ich dann doch überlegen! (Sicherheitsrelevant!) Aber, alle Sachen wie Sommer-/Winterreifen tauschen, Kühlwasser, ausführliche Sichtkontrolle, Kerzenwechsel, Filterwechsel, etc. kann man alles selber machen!

MfG

Ich würd trotzdem vorhere ganz genau durchrechnen, ob sich mit einer guten Werkstatt, in der Nähe, nicht ein Rahmenvertrag machen lässt.

So ein Mechaniker, der das immer macht, sieht ggf. auch sich ankündigenden Schäden, bevor es richtig teuer wird...

 

Auch über Preise/Öl lässt sich sicherlich, bei einem gewissen Volumen, reden.

 

Das ist natürlich eine hoch betriebsindividuelle Entscheidung, ich denke jedoch, dass die Zeit der Gesellschafter/Geschäftsführer besser in den Geschäftszweck investiert werden sollte, als in solche Nebentätigkeiten.

 

Ich denke, wenn sich der TS, in der Zeit, in der er schrauben würde, auf Neukundenaquise begibt, sich über Werbung Gedanken macht, mit seinen Mitarbeitern spricht, oder sich (ganz wichtig!) um seine Familie kümmert, hat er mehr für sich und sein Unternehmen getan.

Ich glaube kaum, dass sich das so auswirken wird, dass da der Gesellschafter jeden Abend Stunden in der Werkstatt steht, sondern vielleicht zwei Abende im Monat, ne Stunde investiert und an je 3-5 Fahrzeugen das Öl wechselt. (Pro Auto max. 15 Min!) Er wird ja nicht 100 Fahrzeuge haben!

MfG

Wenn wir über zwei Abende im Monat, von jeweils einer Stunde reden, reden wir von max. (2x 1h mal Verrechnungssatz netto 90€ = 180€) gesparten Euro, wenn man den Stundensatz eines Markenbetriebes in einer Grosstadt zugrunde legt und davon ausgeht, dass der TS genauso schnell ist, wie ein Profi.

 

Hinzu kommt, dass er als Unternehmer sich Eigenleistungen schlecht von der Steuer abziehen kann.

 

Ob sich für max. 180€/Monat der Aufwand lohnt? Ob eine freie das (ggf. in der Mittagspause der Fahrer), für 40€/netto pro Stunde erledigt, vielleicht verbunden mit einer kleinen Durchsicht (UVV)? Und wir dann nur noch über 80€netto sprechen, die zudem die Steuerlast mindern?

 

Es hat schon seinen Grund, warum es kaum noch Betriebswerkstätten gibt.

 

 

Hallo,

ich würde am neuen Standort einfach mal einige Werkstätte durchgehen.

Du hast ein Taxiunternehmen und bringst ein gewisses Auftragsvolumen an Wartungsarbeiten mit, in wie weit kann preislich eine Werkstatt entgegen kommen?

Dann einfach durchrechnen und vergleichen.

Ziel ist es wohl auch einen hohen Auslastungsgrad der Fahrzeuge zu haben, sollte eines ne Panne haben kannst du neben einer Vertragswerkstatt auch dann auf die "kleine" Werkstatt greifen und so wieder die Fahrzeuge schneller auf die Straße zu bringen.

Eine Betriebswerkstatt hat nur eingeschränkte Mittel früher oder später muß auf eine Werkstatt gegriefen werden.

Gruß

Also hier wechselt Mr. Wash mit Shell Helix Ultra für 49,90 bei 5W40 Shell Helix Ultra.

Für das Geld bekommst du grade Öl und Filter gewechselt, das lohnt sich genau so wenig selbst zu machen wie Reifen auf zu ziehen...

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