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Folgen für Räder/Bolzen bei dauerhaft 10 Nm zu viel?

Opel Corsa D
Themenstarteram 27. März 2022 um 13:00

Hallo,

ein Kumpel zieht bei seinem D 1.4 101 PS und E 1.0 116 PS die Reifen mit Alus immer mit 120 Nm fest. Das hätte er so in seiner Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker gelernt ("Immer 120!"). Aber das sind doch bei diesen beiden Corsas je 10 Nm zu viel, oder!?

Was könnten Folgen davon sein?

Danke.

Gruß

Bud

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20 Antworten

Vermutlich keine Auswirkungen, in den Werkstätten werden die Räder meist mit dem Schlagschrauber angezogen.

Natürlich kann man dort den Drehmoment einstellen, aber wer verstellt schon jedesmal wenn bei einem anderen Auto die Räder gewechselt werden.

Deshalb immer die Aussage" nach x Km nachziehen, dann sind sie aus der Verantwortung.

Und natürlich die Menschen, die selber wechseln und ohne Drehmomentschlüssel anziehen.

Ich denke auch das es wohl nicht wirklich schlimm ist.

Fraglich ist ja auch wie genau der Drehmomentschlüssel ist. Wenn der zB schon lange nicht mehr kalibriert wurde ist möglicherweise die Auslöseungenauigkeit mehr als 10NM. In welche Richtung auch immer.

 

Aber jemand wird sich bei der Angabe was gedacht haben.

 

Ich möchte nicht wissen wieviele ihre Felgen (oder andere Schrauben) guten Gewissens nach Drehmoment anziehen und weit daneben liegen.

Soviel ich weiß 110 Nm.

Aber 10 NM mehr schaden den Radbolzen nicht.

Alles gut.

Wenn man etwas Gefühl in den Händen hat kann man

die Radschrauben auch ohne Drehmomentschlüssel

"fest" anziehen. Aber bitte, nicht bis zum Geht-nicht-mehr

anknallen!!!

Habe zwar einen Drehmomentschlüssel bin aber oft zu faul

den zu benutzen ;)

am 17. Mai 2022 um 17:38

Es reicht, wenn so ein Bolzen ein einziges Mal mit zu großem Anzugsmoment angezogen wird.

Der Bolzen ist überdehnt und somit reif für die Alteisentonne.

Es nutzt nichts, den Bolzen beim nächsten Mal mit dem richtigen Drehmoment anzuziehen.

Das Material ist überdehnt, Punkt, aus, Ende!

Eine Schraube, bzw das Material derselben wird beim Anziehen mit dem richtigen Drehmoment in einem vordefiniertem Bereich gestreckt.

Durch die "Rückstellkräfte", ähnlich wie bei einer Feder, des Materials hält die Schraube hauptsächlich.

Ist das Material überdehnt, hat es keine "Rückstellkräfte" mehr, ähnlich wie bei einer überdehnten Feder.

Leider ist sowas heutzutage selbst in den Werkstätten nicht mehr bekannt, wie ich schon vor über 25 Jahren in einer Opel-Werkstatt erfahren durfte.

Ich habe sowas noch vor ca 35 Jahren in der Berufsschule beigebracht bekommen (KFZ-Mechaniker).

Wer es wirklich genau wissen will, kann gerne googeln.

am 17. Mai 2022 um 17:45

Ich könnte schwören, dass Opel seinerzeit das Anzugsmoment beim Corsa C auf 140Nm erhöht hat und es dazu auch ein Werkstattrundschreiben gab.

Ob das beim Corsa D auch so ist, weiß ich nicht. Aber es gibt ja noch andere Foren, z.B. eines, das was von Opel und Problem und Forum im Namen hat. Da habe ich schon so manche hilfreiche Info bekommen.

Das haben die schon einkonstruiert, dass da auch mal Grobmotoriker pi mal Daumen am Werk sind.

10% mehr oder weniger bei handgeführtem Drehmomentwerkzeug? Lass gut sein, das interessiert keinen.

Zitat:

@KJ121 schrieb am 17. Mai 2022 um 19:45:27 Uhr:

Ich könnte schwören, dass Opel seinerzeit das Anzugsmoment beim Corsa C auf 140Nm erhöht hat und es dazu auch ein Werkstattrundschreiben gab.

Ob das beim Corsa D auch so ist, weiß ich nicht. Aber es gibt ja noch andere Foren, z.B. eines, das was von Opel und Problem und Forum im Namen hat. Da habe ich schon so manche hilfreiche Info bekommen.

Opel gibt 110Nm und Fett am Konus vor.

So steht es im aktuellen Datenkatalog „ Anweisungen für das Anziehen von Radschrauben / Radmuttern“

Aber für den TE, irgendwann ist das Material fertig und dann kann es schon ins Auge gehen.

am 17. Mai 2022 um 19:31

Zitat:

@Stefan_Raba schrieb am 17. Mai 2022 um 20:03:21 Uhr:

Das haben die schon einkonstruiert, dass da auch mal Grobmotoriker pi mal Daumen am Werk sind.

10% mehr oder weniger bei handgeführtem Drehmomentwerkzeug? Lass gut sein, das interessiert keinen.

Du scheinst ja sehr gute Kenntnisse im Bereich der Materialkunde und im Bezug auf die Anwendung von Drehmomentschlüsseln zu haben ...

Aber es ging mir gar nicht um 10%, sondern um die Aussage, dass in einigen Werkstätten kackfrech der Schlagschrauber ohne Drehmomentbegrenzung benutzt wird. Das dem so ist, ist leider eine traurige Tatsache!

Streckgrenze ist ein fester Begriff, der ist weder relativ, noch verhandelbar.

Und wer nach dem "knack" noch weiter Kraft ausübt, hat die Funktion eines Drehmomentschlüssels einfach nicht kapiert.

Wer Schrauben volle Pulle anzieht, ob mit Radkreuz, oder Schlagschrauber, hat die Funktion und die physikalischen Hintergründe einer Schraubverbindung nicht verstanden.

Wer einen Drehmomentschlüssel benutzt, bei dem man von ausgehen kann, dass er 10% abweicht, der sollte sich im klaren darüber sein, dass das Ding allenfalls ein Schätzeisen ist!

Allerdings immer noch besser, als die Bolzen frei Schnautze mit dem Radkreuz, oder dem Schlagschrauber anzuknallen.

Aber wahrscheinlich haben gelernte Metaller, noch dazu wenn sie das KFZ-Handwerk vor über 35 Jahren von der Pieke auf gelernt haben, eh keine Ahnung.

Vor allem dann nicht, wenn sie seit x Jahren hochsensibele Industriemaschinen warten und instandsetzen.

Oja, wenn man ein erfahrener Metaller wäre, weiß man über die Messungenauigkeit von Drehmomentschlüsseln Bescheid. Bei einem handelsüblichen Schlüssel mit 200 nm kann man da schon von 5 % nach längerer Nutzung ausgehen. Da hat man schon Werte von 100 bis 120 Nm je nach Schlüssel beim anziehen.

Schrauben für Felgen sind keine Raketenwissenschafft, die reißen nicht gleich wegen 10 Nm zuviel ab. Wenn das so wäre, würden reihenweise Schrauben schon beim Fachmann abreißen. Und wenn dann schon so penibel ist, so fängt man nicht mit "ich hab mal gehört, es wären 140 Nm" an.

Und als erfahrener Metaller weiß man ungefähr, welche Schraubengröße man mit was anziehen muss. Das hat man bei regelmäßiger Nutzung im Gefühl ... Sorgen würden mir da nicht die Schrauben sondern zuerst die Alufelgen machen. Die vertragen nämlich deutlich weniger.

Hm mit dem Prozentrechnen haben erfahrene Metaller es aber nicht ;)

Achja, die meisten DremoSchlü haben ab Werk schon 3% bis 5%. Und dann ist die Frage ob paudchal vom Skalenendwert oder nur vom Einstellwert, dann ist es noch die Frage wieviel transversales Verkantungsmoment man auf die Drehachse bringt ... und und und.

am 18. Mai 2022 um 17:02

Zitat:

@Knergy schrieb am 18. Mai 2022 um 18:09:59 Uhr:

Oja, wenn man ein erfahrener Metaller wäre, weiß man über die Messungenauigkeit von Drehmomentschlüsseln Bescheid. Bei einem handelsüblichen Schlüssel mit 200 nm kann man da schon von 5 % nach längerer Nutzung ausgehen. Da hat man schon Werte von 100 bis 120 Nm je nach Schlüssel beim anziehen.

Schrauben für Felgen sind keine Raketenwissenschafft, die reißen nicht gleich wegen 10 Nm zuviel ab. Wenn das so wäre, würden reihenweise Schrauben schon beim Fachmann abreißen. Und wenn dann schon so penibel ist, so fängt man nicht mit "ich hab mal gehört, es wären 140 Nm" an.

Und als erfahrener Metaller weiß man ungefähr, welche Schraubengröße man mit was anziehen muss. Das hat man bei regelmäßiger Nutzung im Gefühl ... Sorgen würden mir da nicht die Schrauben sondern zuerst die Alufelgen machen. Die vertragen nämlich deutlich weniger.

Möchtest du allen Ernstes einem Fisch erzählen, wie man schwimmt???

Wenn dir das Abreissen der Schrauben als einzige Konsequenz bei zu hohen Anzugskräftern geläufig ist,

dann hast du sehr deutlich gemacht, dass du von der Materie Null Fachwissen hast!

Das hat nix mit abreisen, sondern mit Materialüberstreckung zu tun!

Und dass es Schrauben gibt, die bei gleicher Größe unterschiedliche Zugfestigkeit haben, scheint dir auch noch keiner gesagt zu haben.

Sei es drum, Ihr habt hier offensichtlich die geballte Kompetenz versammelt, da klinke ich mich jetzt mal aus.

Das ist der Punkt. Wenn die Zuggrenze überschritten ist wird die "frische Zuagspannung" und damit die Reibkraft auf den Gewindeflanken u.U. nachlassen und die Schraube kann sich im Betrieb lösen.

am 18. Mai 2022 um 17:27

Zitat:

@Astradruide schrieb am 18. Mai 2022 um 19:04:54 Uhr:

Das ist der Punkt. Wenn die Zuggrenze überschritten ist wird die "frische Zuagspannung" und damit die Reibkraft auf den Gewindeflanken u.U. nachlassen und die Schraube kann sich im Betrieb lösen.

Danke!

Wenigstens einer, der Ahnung hat und verstanden hat, worum es mir ging!

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