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Ford F250 in den USA auflasten
Hallo zusammen, hat jemand schon mal einen Pick-up in den USA auflasten lassen? Ich will dort einen Ford F250 gebraucht kaufen und eine Palomino HS 8801 auf die Ladefläche stellen. Da ja ein Pick-up auch Gewichtsgrenzen hat, habe ich überall gelesen, dass man ihn auflasten muss, um das zulässige Gesamtgewicht zu erhöhen, z. B. mit Blattfedern. Leider bin ich blutige Anfängerin und hab im Grunde keine Ahnung, lese und recherchiere aber so gut es mein rudimentärer Technikverstand zulässt. In anderen Foren wurde mir geantwortet, dass das in den USA weder nötig noch möglich ist. Bin jetzt komplett verwirrt. Wer kann mir helfen?
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13 Antworten
Im ersten Moment mußt du auf das zulässige Gesamtgewicht achten. Was wiegt der F250, was die Kabine, wieviel kannst du zuladen. Dann überlegen ob das Sinn für dich macht.
Wenn du noch keinen gekauft hast kannst du auch das zulässige Gesamtgewicht der verschiedenen Baujahre (Motoren, etc.) vergleichen. Neuere werden sicherlich mehr können als ältere.
Möchtest du den F250 in D oder US fahren?
Danke dir! Ich möchte in den USA und Lateinamerika fahren. Man kann doch aber auf jeden Fall mit Federungen das zulässige Gesamtgewicht erhöhen, oder nicht?
da drüben ist doch alles scheissegal - Zusatzblattfederpaket oder Luftbälge drunter und Abfahrt!
Wo soll der Pickup denn zugelassen werden? In den USA oder hier? In den USA muss es einfach nur "passen". Hierzulande? Naja...
Ich bin selbst seit 2009 mit US-Pickups und Wohnkabine unterwegs. Alles was jetzt kommt, bezieht sich auf 250/2500/350/3500er Pickups und ausdrücklich nicht auf 150/1500er. Und zu allem kann man wahrscheinlich Ausnahmen finden.
Es gibt zwei Sichtweisen. Eine legale und eine technisch-physikalische. Es sollte klar sein, dass man gegen die Gesetze der Physik nicht auf Dauer ungestraft verstoßen kann!
Beim Betrieb mit einer Wohnkabine muss man vor allem die tatsächliche Hinterachslast im Auge behalten. Die kann man zuverlässig nur auf einer Waage ermitteln. Die Gewichtsangaben der Hersteller, vor allem für die Wohnkabine, sind regelmäßig deutlich zu niedrig. Dazu kommt, dass die Gewichtsverteilung von der Lage des Schwerpunkts der Kabine abhängt.
Legale Sicht: Wenn Du die Fahrertür des Pickups aufmachst, siehst Du den Door Sticker. Das ist ein Aufkleber mit wesentlichen technischen Daten. Dort stehen z.B. die vom Hersteller freigegebenen maximalen Achslasten drauf (FAWR und RAWR). Wenn der Pickup in D zugelassen wird, sind das in der Regel die Zahlen, die nachher in den Papieren stehen. Die Amis sehen das vor Ort aber wesentlich entspannter.
Daher die Technisch-physikalische Sicht: Die maximalen Achslasten auf dem Door Sticker kommen auf verschiedene Weisen zustande, zumeist in Folge technischer Grenzen. Die angegebene maximale Hinterachslast wird dabei bei einem Pickup mit Einzelbereifung an der Hinterachse in aller Regel von der Tragfähigkeit der am Markt verfügbaren Reifen begrenzt. Die restlichen Komponenten sind bei 250/2500er und 350/3500er Pickups meist so ausgelegt, dass da größere Reserven sind. Wenn der Pickup mit einer gegebenen Kabine ordentlich (unauffällig und stressfrei) fährt und die Reifen nicht überlastet sind (wiegen!) dann ist das normalerweise OK so und keiner forscht weiter. Treten Probleme beim Fahrverhalten auf, dann löst man die individuell. Stärkere Stabilisatoren bei zu großer Wankneigung, Modifikationen an der Hinterachsfederung, wenn das Heck zu weit einsinkt. Möglichkeiten wären da zusätzliche Federblätter, Federn der nächsthöheren Gewichtsklasse, Luftfedern oder Modifikationen an der vorhandenen Feder. Eingetragen wird in den USA davon nichts niemals irgendwo. Derjenige, der das macht, muss halt wissen, was er tut.
Nach eigener Erfahrung kann bereits der Wechsel auf neue bzw. bessere Stossdämpfer wahre Wunder beim Fahrverhalten bewirken.
In Deutschland ist das alles komplizierter. Welche Möglichkeiten zur Auflastung bei einem gegebenen Fahrzeug legal (also eintragungsfähig) möglich sind, wissen manchmal nur einige wenige Spezialisten. Und die lassen sich das dann gut bezahlen. Eventuell kann ein williger Prüfungenieur Tipps geben.
Da wir auch aus den USA Pickups und Kabinen importieren kann ich dir sagen: Solange nix passiert und man nicht auffällt interessiert es die Obrigkeit im Normalfall einen Scheiss. Die Fahrstabilität hängt tatächlich von den Komponenten ab aber auch vom Fahrer.... grössere Kabinen sollte man eher mit einem Dually fahren
@SportTaxi: Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort, die schon sehr hilfreich ist! Es soll in den USA zugelassen werden. Der Kabinen-Dealer wird mir Timbrens einbauen und ich werde mir Schwerlastfelgen und entsprechende Reifen zulegen. Mir ist wichtig, dass ich auch auf Schotterstraßen oder Ähnlichem gefahrenlos fahren kann. Deswegen will ich auch irgendwelche zusätzlichen Federungen einbauen lassen. Es geht mir um Sicherheit und Langlebigkeit, nicht um Papiere oder die Obrigkeit.
Das müsste mit den Timbrens funktionieren. Aber viel Luft nach oben ist da nicht mehr. Habt ihr schon ein bestimmtes Fahrzeug/Baujahr im Auge?
Die Palomino HS 8801 wiegt laut Hersteller mindestens 2460 lbs (1116 kg) "Shipping Weight". Was darin genau enthalten ist, habe ich nicht rausgefunden. Üblicherweise fehlt dort aber mindestens die Wasserfüllung und die Gasflaschen - und natürlich jedwedes Gepäck und Campingausstattung, die ihr da rein räumt. Bei manchen Kabinenherstellern gehen auch die Aufbaubatterie und die Kurbelstützen extra...
Wundert euch also nicht, wenn da reisefertig über 1,5 t rauskommen. Und alle Umbauten am Pickup (ihr braucht ja noch Befestigungen für die Kabine) wiegen auch nochmal extra.
Generell kannst Du Dir mal beim Truck Camper Magazine die Ausführungen zum Gewicht durchlesen: https://www.truckcampermagazine.com/.../
Die lange Ladefläche (8 Fuß) ist grundsätzlich besser für diese Kabinen, weil es dann hinten weniger Überhang gibt und die Gewichtsverteilung besser ist. Wenn der Kabinenschwerpunkt genau über der Hinterachse ist, trägt die das gesamte Gewicht der Kabine. Weiter vorne trägt die Vorderachse einen Teil mit.
Im Anhang ein Bild von meinem Door Sticker (F-350, Modell 2014, Benziner, Supercab, Long Bed). Die zulässige Gesamtmasse beträgt runde 11000 lbs bzw. 3175 kg. Die Vorderachse darf 2359 kg wiegen, die Hinterachse 3175 kg.
Wir haben eine Northstar Arrow, die hat im Prinzip den gleichen Grundriss wie eure Palomino 8801. Der F-350 ist im Serienzustand und trägt die problemlos, mit einigen 100kg Reserve.
Nachtrag, weil Ändern des Beitrags nicht klappt: zGM 11000 lbs / 4990 kg.
@SportTaxi: Ich danke dir vielmals für alle Infos. Die Artikel im Truck Camper Magazine sind auch sehr hilfreich. Ich bin noch nicht sicher, welches Baujahr es wird, weil ich den Pick-up gebraucht kaufen muss und es natürlich auch preisliche Grenzen gibt. Jetzt bin ich unsicher, ob ein F250 überhaupt sinnvoll ist oder ob es ein F350 sein muss. Auf der Palomino-Seite steht, dass zur HS 8801 ein 3/4ton Truck kompatibel ist. Ein F350 wäre ja 1ton, oder? Würde das denn auch passen? Weißt du, wie viel euer F350 brutto wiegt? Ich will auf jeden Fall ein long bed, Benziner, 4 x4, SuperCab (weil leichter, praktischer wäre CrewCab), Automatic.
Unser Gespann liegt reisefertig bei 4,6-4,7 t.
Unseren Pickup habe ich 2017 über Autotrader.com in Michigan ausfindig gemacht. Zu der Zeit waren dort USA-weit genau 3 Autos gelistet, die auf mein Suchprofil gepasst haben (F-350, Supercab, Long Bed, Benziner).
Die Kabine wird schon auf einen 3/4 ton / 250er passen. Wenn Du einen 1 ton / 350er findest, ist der zwar die bessere Wahl - aber nur, wenn er vom Zustand her passt. Besser ausgestattete 350er waren seinerzeit fast immer Diesel; die Benziner waren meistens heruntergerittene Handwerkerautos. Sieh Dich halt mal auf den Plattformen (ebay, Autotrader, Craigslist/Searchtempest) um, dann bekommst Du schnell ein Gefühl, was am Markt verfügbar ist.
@SportTaxi: Und warum wolltest du einen Benziner und keinen Diesel? Gebraucht, ja? Ich gucke jetzt auch nach einem F350. Hast du den Wagen in einer Werkstatt vor Kauf checken lassen oder hattest du einen Profi dabei? Oder weißt du selbst genug, um beurteilen zu können, ob ein Gebrauchtwagen in Ordnung ist?
Warum wollte ich einen Benziner...?
- die Jahresfahrleistung ist gering (4-5000 km)
- ich ziehe keine schweren Lasten
- der Aufpreis für den Diesel ist recht groß
- der Diesel ist wesentlich komplexer und ein wirklich geeigneter Reparaturbetrieb hier in D schwer zu finden
- der 6,7 Powerstroke hat sich zwar inzwischen als relativ unproblematisch gezeigt (angeblich zerlegt sich die Hochdruckpumpe gelegentlich), was man von seinen Vorgängern 6,0 und 6,4 nicht sagen kann. Der 6.2 Benziner ist aber als zuverlässig bekannt.
Dafür ist der Verbrauch beim Diesel etwas geringer. Für mich persönlich ergibt sich da kein Vorteil für den Diesel. Aber für andere Nutzerprofile mag die Abwägung anders aussehen.
Ich habe das Auto "ferngekauft", ohne Besichtigung und Probefahrt. Dazu würde ich aber niemandem raten. Es war ein normaler Gebrauchtwagen, das Carfax war sauber, er stand bei einem kleinen Händler, der seit Jahrzehnten am Ort aktiv ist und der Händler war kooperativ, schnell und ehrlich in der Kommunikation. Von daher gab es keine "roten Flaggen".
Vielleicht bin ich naiv und habe einfach nur Glück gehabt. Ich habe aber schon mehrere Fahrzeuge so gekauft und bisher eigentlich immer zuverlässige Verkäufer erlebt, die sich an alle Absprachen gehalten haben. Natürlich erzählen sie einem nicht immer alles, und sie können ganz gut so fotografieren, dass interessante Ecken ausgespart bleiben. Man kann sich ja vorher übers Netz ganz gut über das Produkt und den Verkäufer informieren. Alleine schon Carfax ist ein Segen, auch wenn das weder komplett noch fehlerfrei ist. Aber das Risiko liegt in so einem Fall natürlich immer zu 100% beim Käufer. Das muss einem klar sein.
Der Pickup war für den bezahlten Preis in angemessenem Zustand. Kein Neuwagen, gewerbliche Nutzung in Kanada auf unbefestigten Strassen ... ein bisschen Arbeit war dran, aber vor allem kosmetischer Natur.
Warum habe ich den überhaupt dort gekauft und nicht hier in D? Ganz einfach, weil ich eine ganz bestimmte Konfiguration wollte, die hier auf dem Gebrauchtwagenmarkt nicht zu finden war.
Ich danke dir!