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Frage wg. Automatikgetriebe

BMW 5er E60
Themenstarteram 3. Oktober 2008 um 10:00

Hallo :)

mal eine ganz dumme (oder auch nicht) Frage:

Ich fahre täglich aus unserer Tiefgarage hinaus und das sieht dann wie folgt aus:

1. Geradeaus, dann rechts auf die ziemlich steile Auffahrt rauf, damit das Garagentor aufgeht (Sensor) - dann Rückwärtsgang und zurück aufs Flache Stück - nachdem das Tor aufgegangen ist, fahre ich dann raus

2. Geradeaus, dann rechts auf die ziemlich steile Auffahrt rauf, damit das Garagentor aufgeht (Sensor) - dann N-Stellung und zurück aufs Flache Stück rollen lassen - nachdem das Tor aufgegangen ist, fahre ich dann raus

3. Geradeaus, dann rechts auf die ziemlich steile Auffahrt rauf, damit das Garagentor aufgeht (Sensor) - dann stehenbleiben (auf der steilen Auffahrt) und Fahrstufe D drin lassen - nachdem das Tor aufgegangen ist, fahre ich dann raus

Und jetzt zu meinem Dilemma :D

Welche Variante schadet dem Automatikgetriebe am wenigsten bzw. welche Variante belastet das Getriebe am wenigsten?

Gruß Martin

Beste Antwort im Thema

Hallo

ganz klar die 3 Variante.

Lies mal.

Nach einem längeren Gespräch (Fragerunde) bei der Firma ZF in Wien mit einem Mitarbeiter, bin ich was das Verhalten der Automatik angeht etwas schlauer. Meine Infos beziehen sich zwar auf die 6-Gang Automatik VFL von ZF (6HP26) und ich kann mit ein paar Märchen die über unsere lieben Ölrührer existieren aufräumen. Einige diese Informationen beruhen übriges auf Recherche und einigen Emails/Telefonaten/Gesprächen mit BMW-Mitarbeitern bzw. ZF-Mitarbeitern. Wenn ich hier Blödsinn schreibe, wurde mir Blödsinn erzählt, oder ich habs einfach falsch verstanden, also ich bitte um Korrektur!

 

Vielleicht hilfts euch:

 

Erhöhter Wandlerschlupf bei kaltem Fahrzeug: Die Automatik befindet sich im "warm up". Es werden höhere Drehzahlen gehalten, um das Getriebeöl schneller auf Temperatur zu bringen. Wandler muß mehr Öl "umrühren" -> Öl wird schneller warm.

 

Permanenter Wandlereinsatz im 1. Gang: Vom Hersteller so vorgesehen.

 

Halten der Drehzahl, das Fahrzeug beschleunigt: Genau wegen diesem Problem, das manchmal autrat war ich bei ZF. Nach einer längeren Probefahrt des ZF-Mitarbeiters und meiner Demonstration des Verhaltens (zum Glück hab ichs zusammengebracht) erhielt ich die Diagnose: Ganz normal. Dies tritt übrigens auf, weil sich Ist-Drehzahl Wandlerrades der Soll-Drehzahl (vom Motor) annähert.

 

Am "komischen" Verhalten ist vielleicht die Adaptierung schuld: Eine zu 100% variable Adaptierung gibt es nicht. Es gibt lediglich 6 Programme (so weit ich das in Erinnerung habe), zwischen denen die Getriebesteuerung je nach Fahrverhalten des Lenkers wechselt. Die Adaptierung orientiert sich nicht nur an Gasstellung sonder auch an der Geschwindigkeit mit der das Gaspedal getreten wird.

 

Das Getriebeöl ist eine Lifetime-Füllung und muß nicht getauscht werden: Laut ZF bekommt der Hersteller des Getriebes gewisse Vorschriften, was das Öl in welcher Zeit so verkraften muß (ähnlich der Normverbrauchsrunde). ZF empfielt das Wechseln des Getriebeöls ca. alle 100tkm. Wird von ZF selbst gemacht, ist billiger als bei BMW. Wer sein Getriebeöl regelmäßig wechselt, bei dem stehen die Chancen relativ gut, dass das Getriebe "ewig" hält.

 

Längeres Fahren mit Wandlerschlupf "verschleißt" das Getriebe: Nein! So lange der Ölkühler funktioniert besteht keine Gefahr. Im Prinzip is das Fahren mit Wandlereinsatz nichts anderes als das Umrühren von Öl (über das die Kraft übertragen wird)

 

Wenn ich bei einer Ampel stehe, schalte ich von D auf N oder P: Nicht so tragisch, aber weniger Belastung fürs Getriebe ist es, wenn man einfach mit D auf der Bremse stehen bleibt. Bei 20 min Standzeit bitte ruhig auf N oder P schalten, bevor euch das Bein abfällt (steht auch so ähnlich in der Gebrauchsanweisung des Fahrzeuges)

 

Leistungssteigerung des Fahrzeuges (Chiptuning) frisst das Getriebe: Ja und Nein. Mit ein bißchen Recherche kann man rausfinden für wie viel Drehmoment das Getriebe ausgelegt ist. Diesen Wert des Herstellers bitte nicht überschreiten. Laut ZF hält das Getriebe, wenn es gesund ist, diese Belastung garantiert aus. In meinem Fall: 6HP26 -> 600NM. Nicht blind den Angaben eures Tuners vertrauen. Testläufe auf dem Prüfstand sorgen für Gewissheit.

 

ZF soll mir doch eine bessere Software aufspielen, dass sich mein Getriebe normaler verhält: Leider nein. Das Getreibe stammt zwar von ZF, die Steuerung (Software) von BMW.

Mfg

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13 Antworten
am 3. Oktober 2008 um 10:22

Mein Dilemma war jetzt erst mal, dass ich mich fragte, "Warum zum Henker fährt der dreimal nacheinander durch dieses verdammte Tor???"

:D

Nachdem ich das überwunden habe:

Spontan würde ich Variante III bevorzugen.

Also die ohne Schaltvorgang - allerdings mit Fuß auf der Bremse, während ich auf das Tor warte.

Auf jedem Fall die 3. Variante :D

Themenstarteram 3. Oktober 2008 um 10:28

Zitat:

Original geschrieben von Kraecker

Mein Dilemma war jetzt erst mal, dass ich mich fragte, "Warum zum Henker fährt der dreimal nacheinander durch dieses verdammte Tor???"

:D

:D :D

Zitat:

Original geschrieben von Kraecker

Nachdem ich das überwunden habe:

Spontan würde ich Variante III bevorzugen.

Also die ohne Schaltvorgang - allerdings mit Fuß auf der Bremse, während ich auf das Tor warte.

Das mit der Bremse habe ich noch nicht in Betracht gezogen. Jedoch sind meine Gedanken bei Nr. 3 ( :D ) wieder diese, daß ich es mit einem Anfahren mit Schaltgetriebe vergleiche, wo es ja immer besser ist von einer flachen Stelle aus wegzufahren als die Kupplung auf einem steilen Hang zu "quälen" ( :D )

Wie ihr seht beruhigen mich Eure Antworten nicht wirklich ;) Bleibt nur noch die Hoffnung auf eine fachmännische Meinung.

Meine "Spontanität" ( :D ) liegt bei Nr. 2 (N-Stellung bei Rückwärtsrollen)

Gruß Martin

am 3. Oktober 2008 um 11:41

Ganz einfach - Variante III.

Bei Variante I hast Du einen Schaltvorgang mehr in den Rückwärtsgang und die daraus resultierenden Schaltbelastungen.

Bei Variante II kannst Du Dir im schlimmsten Fall das Getriebe zersemmeln und ich kann mir die Variante nur als paläontologisches Highlight vorstellen. In den Urzeiten der ersten Automatikgetriebe ohne Freilauf gab es mal ein Verschleissproblem bei Stellung D, daher wurde so bis vor ungefähr 30 Jahren - correct me if I am too wrong - geraten im Stand und an der Ampel die Automatik auf N zu stellen, bzw. im Rollen aus D in N zu schalten. Manchmal sieht man das noch bei nem Ur-Opa an der Ampel, wenn kurz der Rückfahrscheinwerfer aufleuchtet ... Bei allen modernen Automatikgetrieben und ganz besonders bei dem neuen elektronischen Getriebe ist das absoluter Quatsch. Stellung N sollte nur im Notfall beim schleichenden Schleppen oder beim Aufschleppen auf einen Transporter verwendet werden. Wenn man Pech hat kann in Stellung N bei Rückwärts kurz eine der Sperrklinken einhaken und zerreisst einem Teile im Getriebe.

Hallo Martin,

wie zuvor schon mehrmals geschrieben, Variante 3 ist die einzig richtige bzw. juckt den Wandlerautomaten nicht.

Aber eins frage ich mich schon, warum ist kein (zweiter) Sensor am beginn der steilen Auffahrt?

Grüße, Günter

Themenstarteram 3. Oktober 2008 um 12:15

Danke !!! :)

 

EDIT: @ Günter

Der Sensor der Garagenausfahrt reagiert nur/öffnet das Tor nur dann wenn ich die Auffahrt rauffahre, keine Ahnung wieso! Auf Blinken mit der Lichthupe reagiert er auch nicht, somit muß ich mich immer fast ganz auf die Ausfahrt stellen. Werde das in Zukunft mit Var. 3 + Bremse machen - vielen Dank für die Erklärung !

Zitat:

Original geschrieben von Kraecker

Mein Dilemma war jetzt erst mal, dass ich mich fragte, "Warum zum Henker fährt der dreimal nacheinander durch dieses verdammte Tor???"

:D

Nachdem ich das überwunden habe:

Spontan würde ich Variante III bevorzugen.

Also die ohne Schaltvorgang - allerdings mit Fuß auf der Bremse, während ich auf das Tor warte.

hehe...für'n paar Sekunden war das auch mein Problem ;)

Und nun kurz und schmerzlos: Variante 3 ist optimal, die Variante mit dem Rückwärtsgang ist einfach unnötig, und die mit N kann auf dauer schlimm für dein Getriebe werden

Themenstarteram 3. Oktober 2008 um 12:25

Ich hab mir ein paar Mal schon überlegt ob ich diese Frage hier überhaupt posten soll - aber so wie es aussieht hat es sich ausgezahlt! So muß ich nicht unnötig das Getriebe belasten oder im schlimmsten Fall beschädigen.

Nochmals danke :)

Gruß Martin

Hallo

ganz klar die 3 Variante.

Lies mal.

Nach einem längeren Gespräch (Fragerunde) bei der Firma ZF in Wien mit einem Mitarbeiter, bin ich was das Verhalten der Automatik angeht etwas schlauer. Meine Infos beziehen sich zwar auf die 6-Gang Automatik VFL von ZF (6HP26) und ich kann mit ein paar Märchen die über unsere lieben Ölrührer existieren aufräumen. Einige diese Informationen beruhen übriges auf Recherche und einigen Emails/Telefonaten/Gesprächen mit BMW-Mitarbeitern bzw. ZF-Mitarbeitern. Wenn ich hier Blödsinn schreibe, wurde mir Blödsinn erzählt, oder ich habs einfach falsch verstanden, also ich bitte um Korrektur!

 

Vielleicht hilfts euch:

 

Erhöhter Wandlerschlupf bei kaltem Fahrzeug: Die Automatik befindet sich im "warm up". Es werden höhere Drehzahlen gehalten, um das Getriebeöl schneller auf Temperatur zu bringen. Wandler muß mehr Öl "umrühren" -> Öl wird schneller warm.

 

Permanenter Wandlereinsatz im 1. Gang: Vom Hersteller so vorgesehen.

 

Halten der Drehzahl, das Fahrzeug beschleunigt: Genau wegen diesem Problem, das manchmal autrat war ich bei ZF. Nach einer längeren Probefahrt des ZF-Mitarbeiters und meiner Demonstration des Verhaltens (zum Glück hab ichs zusammengebracht) erhielt ich die Diagnose: Ganz normal. Dies tritt übrigens auf, weil sich Ist-Drehzahl Wandlerrades der Soll-Drehzahl (vom Motor) annähert.

 

Am "komischen" Verhalten ist vielleicht die Adaptierung schuld: Eine zu 100% variable Adaptierung gibt es nicht. Es gibt lediglich 6 Programme (so weit ich das in Erinnerung habe), zwischen denen die Getriebesteuerung je nach Fahrverhalten des Lenkers wechselt. Die Adaptierung orientiert sich nicht nur an Gasstellung sonder auch an der Geschwindigkeit mit der das Gaspedal getreten wird.

 

Das Getriebeöl ist eine Lifetime-Füllung und muß nicht getauscht werden: Laut ZF bekommt der Hersteller des Getriebes gewisse Vorschriften, was das Öl in welcher Zeit so verkraften muß (ähnlich der Normverbrauchsrunde). ZF empfielt das Wechseln des Getriebeöls ca. alle 100tkm. Wird von ZF selbst gemacht, ist billiger als bei BMW. Wer sein Getriebeöl regelmäßig wechselt, bei dem stehen die Chancen relativ gut, dass das Getriebe "ewig" hält.

 

Längeres Fahren mit Wandlerschlupf "verschleißt" das Getriebe: Nein! So lange der Ölkühler funktioniert besteht keine Gefahr. Im Prinzip is das Fahren mit Wandlereinsatz nichts anderes als das Umrühren von Öl (über das die Kraft übertragen wird)

 

Wenn ich bei einer Ampel stehe, schalte ich von D auf N oder P: Nicht so tragisch, aber weniger Belastung fürs Getriebe ist es, wenn man einfach mit D auf der Bremse stehen bleibt. Bei 20 min Standzeit bitte ruhig auf N oder P schalten, bevor euch das Bein abfällt (steht auch so ähnlich in der Gebrauchsanweisung des Fahrzeuges)

 

Leistungssteigerung des Fahrzeuges (Chiptuning) frisst das Getriebe: Ja und Nein. Mit ein bißchen Recherche kann man rausfinden für wie viel Drehmoment das Getriebe ausgelegt ist. Diesen Wert des Herstellers bitte nicht überschreiten. Laut ZF hält das Getriebe, wenn es gesund ist, diese Belastung garantiert aus. In meinem Fall: 6HP26 -> 600NM. Nicht blind den Angaben eures Tuners vertrauen. Testläufe auf dem Prüfstand sorgen für Gewissheit.

 

ZF soll mir doch eine bessere Software aufspielen, dass sich mein Getriebe normaler verhält: Leider nein. Das Getreibe stammt zwar von ZF, die Steuerung (Software) von BMW.

Mfg

Themenstarteram 4. Oktober 2008 um 7:12

Na das sind mal Infos :) Gut zu wissen wie das Getriebe funktioniert. Dieses "warm up" war auch immer komisch für mich, jetzt ist es aber einleuchtend. Aufgefallen ist mir, daß wenn ich den Motor in der Früh starte und er kurz (halbe Minute bis Minute) läuft, dieses "warm up" nicht so präsent ist, als wenn ich gleich losfahre. Beim Zweiteren muß er wirklich höher gedreht werden, daß der 2te Gang kommt, bei der ersten Variante schaltet er sofort in den 2ten.

Gruß Martin

Zitat:

Original geschrieben von bmw320 c

Permanenter Wandlereinsatz im 1. Gang: Vom Hersteller so vorgesehen.

Stimmt für das "alte" vorFL-Getriebe (wie von Dir erwähnt).

Beim aktuellen Getriebe wird die Wandlerkupplung auch im 1. Gang, und zwar im Normall unmittelbar nach dem Anfahren geschlossen.

jetzt wurde es eh schon oft genug geschrieben, aber auch von mir nochmal: variante 3 ist die beste. sogar mit abstand. das einzige was passiert, ist dass das getriebeöl schneller auf temperatur kommt. und das ist auch ok so. :) dem getriebe macht das garnix aus. kann/darf man nicht mit einem handschalter vergleichen.

Zitat:

Original geschrieben von Noris123

Zitat:

Original geschrieben von bmw320 c

Permanenter Wandlereinsatz im 1. Gang: Vom Hersteller so vorgesehen.

Stimmt für das "alte" vorFL-Getriebe (wie von Dir erwähnt).

Beim aktuellen Getriebe wird die Wandlerkupplung auch im 1. Gang, und zwar im Normall unmittelbar nach dem Anfahren geschlossen.

möchte jetzt den thread nicht hijacken, aber das ist bei mir das problem: manchmal kommt die wandlerüberbrückung beim anfahren sehr abrupt, und viel zu hart. interessanter weise öfter wenn der motor noch kalt ist, und wenn ich langsam losfahre. mein händler meinte das wäre beim 520dA normal, weil's eben der kleine diesel sei. das klingt für mich aber nicht glaubwürdig.

kennt das problem wer?

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