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Frage: Wie gut/sinnvoll sind die Kurse zum EU-Kraftfahrer
Hallo,
was mich mal interressieren würde, was ist Eure Meinung zu diesen Eu-Kraftfahrer Kursen die ja nun so als Bildungsmaßnahme angepriesen werden.
Also ich meine die 4-6 Monatssachen wo man C/CE, ADR,Stapler,Kran,ECo-Training und so oder ähnlich machen kann, teils oder häufig mithilfs eines Bildungsgutscheins vom Amt gefördert.
Was ich mich frage:
Ist das eher eine "politisch gewollte Idee" um noch irgendwie den letzten Hartz IVler ohne Ambitionen noch in eine Beschäftigung zu kriegen?
Wieviel bringt solch ein Kurs im Haifischbecken Arbeitsmarkt?
Wie sehen Arbeitgeber solche Kurse und deren Absolventen?
Sagt mir was Ihr davon denkt, oder schildert einfach eigene Erfahrungen.
Gruss
Gerd
Beste Antwort im Thema
Moin.
So schlecht finde ich den EU-Kraftfahrer nicht. Denn: wir haben in D seit 1973 die BKF-Facharbeiterausbildung. Bloß keiner hat ausgebildet, es sei denn die Agentur hat die Sache voll gesponsort. Hierzulande gibt es leider zu viele Fuhrparkbetreiber, die nie etwas in die eigenen Leute investieren würden. Mit dem Zwang zur Grundqualifikation folgt die Bundesrepublik - ungern - dem französischen Modell der Berufsqualifikation. Interessanterweise ist die praktische Prüfung der EU-Fahrer viel strenger als unsere BKF-Prüfung. Warum ist das so? - Weil die IHKen hierzulande den BKF sowieso für Arbeitsmarkt-Schrott halten und deswegen die praktische Prüfung mit Absicht klein gehalten haben. Wieso kann man Facharbeiter für Lkw werden, wo man nur auf Anhängerzug ODER Sattelzug geprüft wird? Das ist ungefähr so, als ob man beim Tischler das Ablängen nachprüft, das Hobeln aber aus Kostengründen unterlässt.
Wobei mir allerdings jetzt schon übel wird ist das Konzept unserer "großen" Transportbetriebe, die Azubis gleich in der hauseigenen Personal-"Leasing"-Fitrma einzustellen. Da machste ´ne Ausbildung und hast anschließend vom Lohn her gleich die A-Karte.
gruß f
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28 Antworten
Angeboten werden diese Kurse schon länger. Zuerst hatte man die Umschulung zum Berufskraftfahrer favoritisiert. Diese dauert zwei Jahre und der Bildungsträger bekommt eine gewisse finanzielle Sicherheit. Dann hatte die Arbeitsagentur weniger Geld und so musste neue Ideen entwickelt werden. So entstanden kürzere Kurse von drei bis zu neun Monaten.
Schon ab 12 Teilnehmern können drei Monate verdammt kurz sein. Gerade weil die ganzen Anmeldungen für Führerschein, dann die Abwesenheiten während der Fahrstunden u. a. doch einige Verzögerungen und Abwesenheiten aufbauen.
Bei manchen Bildungsträgern lernt man tatsächlich etwas und das merkt man dann auch in den Betrieben. Hat man das Zertifikat von bestimmten Bildungsträgern in der Tasche, so lässt man das am besten auch gleich darin, weil es damit zur pauschalen Ablehnung kommt. Jemand der einen mehrmonatigen spezifischen Kurs besucht hat, sollte sein Handwerk schon iGuG verstehen. Wenn der Bildungsträger das nicht zu vermitteln schafft, dann wird das negativ von den Betrieben reflektiert.
Als Referent habe ich Erfahrung mit mehreren Bildungsträgern. Was mir in den letzten Jahren mehrmals negativ aufgefallen war ist, dass die Bildungsträger gar nicht an der Vermittlung von Wissen interessiert sind! Da heißt es ganz klar: "Bring' die Zeit rum und fordere nichts von den Teilnehmern, sonst laufen die zum Arbeitsagentur und beschweren sich, womit Probleme entstehen. Berücksichtigst Du das nicht, brauchst Du nicht auf eine Verlängerung Deines Vertrages, die immer sehr kurzfristig abgeschlossen werden, zu hoffen."
Ein Imageverlust haben auch solche Teilnehmer gebracht, die eigentlich gar nicht arbeiten wollen und nicht um die Bildungsmaßnahme herum gekommen sind. Die kommen dann in Betriebe und richten einen Schaden an, der äußerst negativ auf die Bildungsträger wirkt. Mit Vernunft ist in dieser Hinsicht der Arbeitsagentur nicht bei zu kommen. Die treffen die Entscheidung für den Arbeitslosen und dann wird das auch durchgezogen, ob es Sinn macht oder nicht. Angesichts dessen, dass viele Arbeitsvermittler aus den Referentenreihen der Bildungsträger stammen, ist das ein trauriges Bild!
man kann es auf den punkt bringen.fast sinnlose ausbildung mit alibi-funktion.dient nur dazu um auch den letzten arbeitslosen gastwirt aus der statistik zu entfernen .das ergebnis dieser ausbildung sieht man täglich auf den strassen und in den unfallstatistiken.(polemik aus)
ich find gut auch den alten Hasen mal wieder neue Regelungen und vergessenes ins Hirn zurück zu rufen.
In jedem anderen Beruf auch sind weiterbildungen von Nöten
Es geht hier nicht um die Berufskraftfahrerqualifizierung, sondern um die Qualifizierungsmaßnahmen der Bildungsträger, um Arbeitslose auf den Bock zu bringen.
für was gibts dann eigentlich ne 3jährige bkf ausbildung wenn man es in 2-3 monaten auch lernen kann ????????????????????????????????????
Zitat:
Original geschrieben von Matze1390
für was gibts dann eigentlich ne 3jährige bkf ausbildung wenn man es in 2-3 monaten auch lernen kann ????????????????????????????????????
damit gewisse arbeitgeber sich mit billigen oder kostenlosen arbeitskräten versorgen könne.gibt ein gutes bild in der presse: speditionschef.landrat,arbeitsamtvertreter und ein geschäfte witternder bildungsträger auf dem photo.
dazu die überschrift:ausbildungsoffensive!!!!!! wir tun was!!
matze,bist du nicht ein solches opfer?
ich mach die lange ausbildung (3jahre), nur ich finde es ehrlichgesagt eine frechheit nach 3-4monaten schnellkurs darf man sich berufskraftfahrer nennen, warum mach ich dann 3 jahre ?????
wieso meld ich mich nicht arbeitslos zieh dann im schnellkurs dein furz durch, und bin dann auch bkf und verdien mehr geld, als wenn ich 3 jahre lehre mach und im ersten lehrjahr nur 200€ netto hab ????????????????????????
Eigentlich ist dem nicht so. Der Begriff Berufskraftfahrer ist ein gesetzlich definierte Berufsbezeichnung, welche erst dann genutzt werden darf, wenn man die Gesellenprüfung zum/r Berufkraftfahrer/in erfolgreich abgelegt hat. Dies suggeriert auch die Nutzung der Bezeichnung.
Warum allerdings der EU-Berufskraftfahrer zur Berufskraftfahrerqualifikation wurde, weiß ich nicht so recht. Einer missdeutigen Verwendung der Begriffe wird nicht vorgebeugt. Vielleicht spiegelt das auch das Ansehen der Berufsgruppe wieder oder das, was manche Gruppierungen draus zu machen versuchen.
Hallo,
da ich jetzt seit 1 Woche an einem solchen 20 Wochen Kurs teilnehme, hättet Ihr Interesse meine Eindrücke hier zu lesen?
Oder besser als Blog hier im Forum?
Ich hatte mit dem CE angefangen (Theorie fertig) und ich meinen AG gefragt hatte ob er sich beteiligt, hat er sich schlau gemacht und in vielen Sparten besteht die Möglichkeit einen solchen Kurs gefördert zu bekommen.
So bin ich durch das Engagement meines Chef in den Kurs gekommen, praktisch bleibe ich in der Firma beschäftigt, bekomme meinen Lohn weiter und bin für die Unterrichtszeiten freigestellt, wenn kein Unterricht ist(Schulferien) ist normale Arbeitszeit im Betrieb.
Sagt mir Eure Meinung, ob es für Euch interressant wäre?
Gruss
Gerd
ja bitte, bin interessiert was da so abgeht
Ja, eine Schilderung hier im Thread halte ich auch für sinnvoll.
Zitat:
Original geschrieben von Bloemenboer
Hallo,
da ich jetzt seit 1 Woche an einem solchen 20 Wochen Kurs teilnehme, hättet Ihr Interesse meine Eindrücke hier zu lesen?
Oder besser als Blog hier im Forum?
Sagt mir Eure Meinung, ob es für Euch interressant wäre?
Gruss
Gerd
Ich würd das in nem Blog machen, da dort "abschnittsweise" geschrieben werden kann, das Thema ist ja auch eher "erzählung" als Fragen zur Technik Im Zweifelsfall nen Mod vorher fragen!
Ich würds auch gern lesen, wobei ich da einiges höre aus meiner "Nachbarklasse"
Grüße
Steini
Hallo,
ich werde nun in diesem Faden regelmäßig über meine Eindrücke in dem 20 Wochen Kurs zum EU-Kraftfahrer den ich belege berichten. Ich möchte Euch vorweg bitten diesen Thread nicht für die üblichen Markenscharmützel und andere Verbalfechtereien herzunehmen.
Wenn es zu bunt wird, würde ich die Mods bitten durchzufegen.
Wer Details wie Namen Tel-Nummern oder so möchte, bitte ich mir ne PN zu schreiben.
Bevor ich zu den Eindrücken der ersten Woche komme, noch ein paar Sätze zum Kurs.
Der Kurs läuft über 20 Wochen, gesplittet in 5 x 4 Wochen, wir haben also jetzt Leute die fertig wurden, als ich angefangen habe, welche die in 4 Wochen durch sind und so weiter.
Die überwiegende Zahl der Leute besteht aus Leuten die über den Weg: Einstellungszusage eines AG, Bildungsgutschein des Arbeitsamts/Arge zu dieser Maßnahme gekommen sind. Daneben einige Leute die durch die versagte Anerkennung Ihrer Abschlüsse die Sie in Ihren Heimatländern abgelegt haben, hier nicht in Ihren gelernten Berufen arbeiten können. Daneben einige die von Arbeitstätigkeit auf 7,5 Tonnern upgraden.
Alterspanne zwischen Anfang Mitte 20- bis so Mitte 50 Jahren.
Einige Frauen sind auch dabei.
Kursumfang: Fahrerlaubnis C/CE, ADR/Tank,Ladungsicherung nach VDI 2700, Stapler und Kranschein, Ecotraining, Perfektionstraining für Sattel und Hängerzüge (Drehschemel+Starrdeichsel), alles was in Sachen Papiere, Bestimmungen, Arbeitsrecht zu tun hat. Umgang mit Kunden etc. Praktika.
Austattung: Räumlichkeiten mit moderner Technik vorhanden, Pcs zum Theorie üben vorhanden.
Die Schulfahrzeuge, alles Mercedes, reichen vom Atego 1224 Hängerzug, über Axor Hänger und Sattelzug, mehreren Actros Motorwagen mit Drehschemelhänger, Starrdeichselhänger normal gekuppelt /tiefgekuppelt. Es stehen also alle Varianten zur Verfügung, bei den Antrieben Doppel H 8 Gang mit und ohne Splitter, Telligent, Auto mit Safetypaket.
So die Eindrücke der ersten Woche:
Los ging mein Kurs direkt mit dem Kranschein, dieser Kurs wurde von einem externen Ausbilder über 3 Tage gehalten.
Der erste Tag wurde mit der Theorie belegt, der ganze Bereich über Physik,Krantechnik,Sicherheit, Unfallverhütungsvorschriften etc. Tagesabschluss war dann die Theoretische Prüfung.
Der nächste Tag war Praxis, Einweisung in die Handhabung und dann Übungen mit dem Kran, auf abbauen, Lasten auf-abladen und genau auf dem Boden der Ladefläche placieren.
Letzter Tag war dann praktische Prüfung. Simultan wurde damit der Tag nicht leer war, rangieren mit Drehschemelhänger geübt. Der Kranschein wurde als Block für alle Kursteilnehmer gehalten.
Die letzten beiden Tagen waren für die Neueinsteiger unterschiedlich, die mit Fahrpraxis wurden direkt zum fahren eingeteilt, die anderen machen erstmal die Theorie für C/CE. Da ich diese schon hatte wurde ich zum Kurs sortiert der jetzt die Stunden für C/CE bis Ende Dezember hat. Und so ging es gleich gut zur Sache, Drehschemelhänger rangieren üben üben üben. Erst nur geradeaus rückwärts, dann um eine Gebäudeecke mit einparken des Hängers zwischen zwei Fahrzeugen. Eingeschlossen Übungen wie man sich wieder effektiv befreit wenn man sich zugefahren hat.
Daneben erste Fahrstunden auf Actros mit Telligent, schwer gewöhnungsbedürftig, ich steh da noch mit auf Kriegsfuß. Der andere Part Sattelzug durch die Kreisstadt, auch nicht ganz ohne, da waren Ecken bei die waren schon ganz schön tricky.
Fazit:
Der Kurs ist nicht das vielgemeinte Lämmerwolken zählen, da wird gut was verlangt. Die erste Woche war für mich schon gut knackig, wobei natürlich die Fahrlehrer drauf achten, das auch niemand überfordert wird.
Jeder fängt mit den Aufgaben an denen man auch gewachsen ist.
Für Leute die noch nie was mit der Materie zu tun hatten ist das echt anspruchsvoll. Leute mit Kenntnissen helfen denen ohne, viel läuft als Teamarbeit.
Kleiner Punkt nebenher: wer die Theoretische Prüfung als Triple Zero, also ohne Fehlerpunkte macht, verdient für den Kurs ne Kiste Bier vom Chef, wer versiebt muss die Kiste dem Kurs selber rüberreichen.
Nächste Woche gehts weiter.
naja ob man nem zukünftigen Kraftfahrer wirklich Bier als Belohnung für die Prüfung anbieten sollte halte ich schon fast für Markaber