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Fragen zur Bremsenmontage
Hallo!
Ich möchte bei meinem Fahrzeug Bremsscheiben und Bremsklötze erneuern. Dazu habe ich einige Fragen:
1. Muss man bei dieser Gelegenheit die Führungsstifte ausbauen, reinigen und neu fetten? Oder macht man dies nur, wenn sie nicht gängig sind? Ich beziehe mich auf diese Stifte, die unter der Manschette sind (siehe Fotos).
Welches Schmiermittel ist hierfür zu verwenden? Vorhanden sind Plastilub und Ceramicpaste. Sollte ich ggf. noch etwas anderes kaufen? Oder wirklich nur neu schmieren, wenn es nicht gängig ist?
2. Ist der Bremszylinder in irgendeiner Form zu bearbeiten (reinigen, schmieren, Dreck unter der Manschette entfernen)? Oder nur, wenn der nicht gängig wäre?
3. Wenn die Bremsscheibe demontiert ist, blickt man ja auf eine Runde Auflagefläche. Diese ist nur gründlich zu reinigen, richtig? Kein Öl, keine Paste o.ä. drauf.
4. Bei der Montage der Bremsklötze sind ja neue Clipse aus Metall zu verwenden, die den neuen Bremsbelägen beiliegen. Man streicht diese mit Plastilub ein sowie zusätzlich auch die "Ohren" der Bremsbeläge? Oder nur auf eines von beiden?
5. Die dicken Schrauben, die die Bremsanlage am Federbein halten: wenn ich die wieder montiere, dann etwas Loctite 243 (blau, mittelhart) an die Schrauben machen oder ins Gewinde träufeln? Oder ohne? Ist das überhaupt für so hohe Temperaturen geeignet?
Verwenden eines Drehmomentschlüssels ist selbstverständlich (ca. 105 nm).
6. Gibt es sonst noch etwas zu beachten?
Ich danke für zahlreiche und ausführliche Antworten!!!
Beste Antwort im Thema
Irgendwie habe ich das Gefühl, einige sind der Meinung, dass wir hier LEGO spielen.
Wenn offensichtlich Ahnungslose, Unvorbelastete mit Bremsanlagen spielen, und mit herkömmlichen Mehrzweckfett schmieren, hoffe ich, dass unsere Kinder nicht auf diesen Straßen unterwegs sind.
Eine Ausbildung, oder zumindest ein erfahrener Onkel/Kumpel sollte beim ersten Mal zumindest über die Schulter schauen.
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26 Antworten
Im Prinzip schon alles richtig . Bolzen ( und alles Andere )reinigen , nur Bolzen neu abschmieren , und wichtig rüfen , ob die Nasen der Bremsbelägelocker durch die Nuten gleiten . Der Guß der Bremssättel rostet manchmal sehr , und klemmt dann die Edelstah-Zwischenplatten so ein , daß die Beläge festklemmen .
Gruß : Rostklopfer
1. Wenn gängig, musst du nichts machen. Plasticlube/Kermaikpaste sind ungeeignet. Temperaturbeständiges Mehrzweckfett verwenden.
2. Wenn gängig, musst du nichts machen.
3. Auflagefläche und Mittenzentrierung gründlich reinigen. Die Auflagefläche nicht fetten! Das System hält sich durch Reibung (Anpressskraft über Radschrauben). Die Mittenzentrierung mit Plasticlube/Keramikpaste einschmieren. Sonst rostet die Bremsscheibe darauf fest.
4. Führungsschienen, Metallklammern und Ohren der Bremsbeläghe mit Plasticlube/Kermaikpaste einschmieren. Nicht übertreiben und aufpassen, dass nichts auf die Reibbeläge an sich kommt.
5. Schraubensicherung nicht notwendig.
6.
- Unbedingt die Führungsschienen des Belagträgers mittels Feile oder Drahtbürste reinigen/entrosten. Beläge müssen sich daran frei bewegen lassen.
- Aufpassen, dass der Ausgleichsbehälter nicht überläuft.
- Die Mittenzentrierung mit Plasticlube/Keramikpaste einschmieren. Sonst rostet die Bremsscheibe darauf fest.
- Vor dem Losfahren Bremspedal mehrmals betätigen.
7. ...und die ersten Kilometer vorsichtig fahren und bremsen. Die Beläge müssen sich noch an die Bremsscheibe anpassen.
Danke erstmal für die Antworten!!!
Zitat:
@alexauto321 schrieb am 14. November 2016 um 10:13:41 Uhr:
1. Wenn gängig, musst du nichts machen. Plasticlube/Kermaikpaste sind ungeeignet. Temperaturbeständiges Mehrzweckfett verwenden.
Welches Produkt wäre da gut für geeignet?
@techman122 Normales Mehrzweckfett reicht normalerweise z.B.
http://www.castrol.com/.../lm-mehrzweckfett-2.html
Irgendwie habe ich das Gefühl, einige sind der Meinung, dass wir hier LEGO spielen.
Wenn offensichtlich Ahnungslose, Unvorbelastete mit Bremsanlagen spielen, und mit herkömmlichen Mehrzweckfett schmieren, hoffe ich, dass unsere Kinder nicht auf diesen Straßen unterwegs sind.
Eine Ausbildung, oder zumindest ein erfahrener Onkel/Kumpel sollte beim ersten Mal zumindest über die Schulter schauen.
Ja, ist erschreckend was hier verzapft wird.
So nach der Art, "meine Schwiegermutter braucht ein neues Herz, soll ich Plastik- oder Edelstahlmesser verwenden?"
Zitat:
@1.4571 schrieb am 14. November 2016 um 22:56:20 Uhr:
Irgendwie habe ich das Gefühl, einige sind der Meinung, dass wir hier LEGO spielen.
Wenn offensichtlich Ahnungslose, Unvorbelastete mit Bremsanlagen spielen, und mit herkömmlichen Mehrzweckfett schmieren, hoffe ich, dass unsere Kinder nicht auf diesen Straßen unterwegs sind.
Eine Ausbildung, oder zumindest ein erfahrener Onkel/Kumpel sollte beim ersten Mal zumindest über die Schulter schauen.
Ich bastele nicht das erste Mal an Bremsen. Es ist lediglich bei diesem Fahrzeug das erste Mal und auch das erste Mal, wo ich die Bremsscheiben mit wechsele.
Also keine Sorge.
Dann ist ja alles gut und wir können beruhigt schlafen gehen. Bremsenarbeiten sind zwar offiziell Meisterbetrieben vorbehalten, aber wenn der einzige Unterschied ist, dass du nur noch nie eine Scheibe gewechselt hast aber sonst schon an Bremsen "gebastelt" hast, ist ja alles erste Sahne und du bist ja nicht weit vom Meisterbrief entfernt.
mfg
Für die Fragestellung sind Internetforen wie MT ungeeignet bis lebensgefährlich. Der Idiotenfaktor ist einfach zu hoch. Da gefährliche Beiträge nicht aussortiert werden, muss man schon selbst dazu in der Lage sein. Die Fragestellung lässt darauf schließen, dass dies hier nicht der Fall ist !
Die benötigten Informationen sollte man sich dann zB.. bei einschlägigen Bremsenherstellern und/oder via Fachliteratur besorgen. Hier ist dann auch sichergestellt, dass es sich nicht um Einzeleinungen handelt.
Zitat:
@alexauto321 schrieb am 14. November 2016 um 10:13:41 Uhr:
1. Wenn gängig, musst du nichts machen. Plasticlube/Kermaikpaste sind ungeeignet. Temperaturbeständiges Mehrzweckfett verwenden.
[...]
Kannst Du das "ungeeignet" bitte begründen?
Wenn man weiß wie ein System funktioniert, dann muss man auch nicht diese Frage(n) stellen!
Allgemein gesprochen alles gut sauber und gangbar machen. Dort wo es gangbar bleiben soll, Paste dran!
ABER man muss immer seine Grenzen kennen. Lass es lieber machen und sei nicht zu stolz dazu!
Nicht jeder kann alles können, deswegen gibt es ja auch verschiedene Berufe.
Beispiel: Ich bin gut in Mathe und kann mit Computern umgehen-> macht mich das dann gleich zum Buchhalter? Nicht wirklich oder?
Für die oben Bremse gezeigte Bremsenkonstruktion Faussattel System Bosch/Akebono etc. schreiben die einschlägigen Hersteller aufgrund der Gummiverträglichkeit für die Schmierung der Führungsbolzen des Belagträgers in der Regel lithiumverseiftes Glykolfett (Handelsname z.B. "ATE Bremszylinderpaste") vor. Meine Erfahrungen damit sind eher schlecht, da es nicht wasserfest ist. Wasser unterwandert die Gummihülle und wäscht das Fett aus. Gute Erfahrungen habe ich mit der Verwendung von wasserbeständigem lithiumverseiftem Fett auf Mineralölbasis gemacht. Ein Angreifen des Gummis konnte ich bisher nicht feststellen. Der empfohlene Anwendungsbereich von handelsüblichem Mehrzweckfett (i.d.R. lithiumverseifte Fett auf Mineralölbasis) liegt in der Regel auf gleichem oder höherem Niveau wie der von Lithium-Glykolfett. Die Maximaltemperaturen im Bereich der Führungsbolzen liegen bei bis zu 180° C (10 Bremsungen hintereinander aus 100 km/h). Das verwendete Fett sollte also kurzzeitg temperaturbeständig bis 180° C sein. Kurzeitige Temperaraturbeständigkeit bitte nicht mit Anwendungsbereich (langfristige Temperaturbeständigkeit verwechseln). Wer der Gummiverträglichkeit nicht traut kann auch gerne Glykolfett nach Vorschrift verwenden, ATF Bremszylinderpaste temperaturbeständig langfristig/ kurzfristig 100°C/200°C. Bitte beachten, dass bei manchen Faussattelbremsenanlagen keine Schmierung der Führungsbolzen erfolgt z.B. System ATF.
Oben genanntes gilt nur für Führungsbolzen am Belagträger, nicht für Führungsschienen/-schächte am Belagträger und Kolben am Bremssattel!
Zitat:
@1.4571 schrieb am 14. November 2016 um 22:56:20 Uhr:
Irgendwie habe ich das Gefühl, einige sind der Meinung, dass wir hier LEGO spielen.
Wenn offensichtlich Ahnungslose, Unvorbelastete mit Bremsanlagen spielen, und mit herkömmlichen Mehrzweckfett schmieren, hoffe ich, dass unsere Kinder nicht auf diesen Straßen unterwegs sind.
Eine Ausbildung, oder zumindest ein erfahrener Onkel/Kumpel sollte beim ersten Mal zumindest über die Schulter schauen.
Der Fragestellungen nach zu urteilen, weiß techman 122 sehr wohl was er macht. Auch halte ich Arbeiten an Fahrwerk oder Lenkung für weitaus kritischer als an Bremsanlagen. Nicht umsonst wird diese Arbeit in der Regel von Azubis im ersten Lehrjahr erledigt.
Aber ich werde deine Kritik annehmen und in Zukunft keinerlei "Basteltipps" mehr geben.