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G 400 CDI: Leidensweg oder Emotion pur ?

Mercedes G-Klasse W463
Themenstarteram 8. September 2018 um 13:09

Hallo zusammen,

nachdem meine beiden vorherigen Beiträge im Forum verschoben wurden (volles Verständnis, wegen Verkaufsangebot), launche ich nochmals ein Thread zum Thema G 400 CDI - für die G-eschichtsbücher.

Wer hat gute Erfahrung mit dem 400 CDI gemacht?

Wer fährt heute noch einen 400 CDI und hat keinen Leidensweg hinter sich (i.e. https://www.hanshehl.de/erfahrung400cdi.htm)?

Wer würde heute noch den Kauf eines gebrauchten G 400 CDI in Betracht ziehen?

Meiner Meinung nach, ist der 400 CDI einer der interessantesten G aller Zeiten. Nicht der Beste, aber interessant, wegen dem OM 628. Auf der Besten-Liste stehen wohl davor G 500, G 320, G 300 TD, G 230GE.

Und zur Diesel-Thematik: es warten einige G-Fans da draußen auf den W463b in der 350d-Version. Spricht wohl doch für die MB-Dieselmotoren. Selbst in den heutigen Zeiten.

becasse

Beste Antwort im Thema

Hallo becasse,

Ein paar Gedankengänge von mir zur Dieselthematik.

Ich hatte das Glück von Do bis Sa einen neuen G500 Probe zu fahren. Ein tolles Auto, mit dem klassichen G aber überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Nur das Design ist mehr oder weniger gleich geblieben, sonst nichts.

Viele werden mich für verrückt halten, aber ein (V8) Benziner passt m.M.n. einfach nicht zu einem G.

Warum? Ganz einfach.

Ich möchte in einem Geländewagen entspannt und unhektisch fahren. Dies ist mit einem Benziner in Verbindung mit einem 2,5T schweren Geländewagen einfach nicht zu machen. Auf der Landstrasse wollte ich normal beschleunigen, von 70 auf 100km/h, trat das Gaspedal nur max 25-30% durch. Das geht beim Benziner einfach nicht ohne mindestens 1-2 Gänge zurückschalten und einer damit einhergehenden extremen Drehzahlerhöhung, lautes Aufheulen, unentspanntes Kopfnicken, komische Gesichtsausdrücke bei den Mitfahrern. Beim Diesel kann ich auf der Drehmoment-Welle reiten, er zieht einfach "durch" ohne zurückzuschalten. Das ist für mich lässiges und entspanntes Geländewagen fahren und nicht einen leichten Mittelklasse Wagen nachahmen zu wollen (Sound- und beschleunigungstechnisch).

Wenn ich Sound und Fahrleistung haben will, dann muss man sich in einer anderen Abteilung umsehen, aber sicher nicht in der (Hardcore) Geländewagenabteilung.

Verbrauch ist ein anderes Thema, aber für mich (oder andere) nicht unbedingt relevant - höchstens die beschränkte Reichweite. Der Neue hat nämlich nur 75L Tankinhalt.

Ich warte auf jeden Fall auf den 350d. Bin gespannt auf die erste Probefahrt mit dem Diesel.

Ah ja, noch kurz meine Meinung zum 400er CDI. Auch für mich einer der interessantesten G-Modelle.

An und für sich ein klasse Motor. Leider hat im 463er die Peripherie nicht gepasst (u.a Getriebe). Es gibt eine Menge Leute die den 400er im G mit sehr wenig Problemen fahren, bei anderen wars ein Drama.

Wenn du ein problemloses Exemplar findest, schlag zu! Der Preis ist nämlich tief weil diese Motorkombi "verteufelt" wird.

Fahrtechnisch Klasse, es wäre jedoch angebracht ein paar tausender zur Seite zu legen im Falle wo.

In der S-Klasse oder auch E-Klasse ein sensationeller Motor der auch standfest ist.

MPS12

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Hallo becasse,

Ein paar Gedankengänge von mir zur Dieselthematik.

Ich hatte das Glück von Do bis Sa einen neuen G500 Probe zu fahren. Ein tolles Auto, mit dem klassichen G aber überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Nur das Design ist mehr oder weniger gleich geblieben, sonst nichts.

Viele werden mich für verrückt halten, aber ein (V8) Benziner passt m.M.n. einfach nicht zu einem G.

Warum? Ganz einfach.

Ich möchte in einem Geländewagen entspannt und unhektisch fahren. Dies ist mit einem Benziner in Verbindung mit einem 2,5T schweren Geländewagen einfach nicht zu machen. Auf der Landstrasse wollte ich normal beschleunigen, von 70 auf 100km/h, trat das Gaspedal nur max 25-30% durch. Das geht beim Benziner einfach nicht ohne mindestens 1-2 Gänge zurückschalten und einer damit einhergehenden extremen Drehzahlerhöhung, lautes Aufheulen, unentspanntes Kopfnicken, komische Gesichtsausdrücke bei den Mitfahrern. Beim Diesel kann ich auf der Drehmoment-Welle reiten, er zieht einfach "durch" ohne zurückzuschalten. Das ist für mich lässiges und entspanntes Geländewagen fahren und nicht einen leichten Mittelklasse Wagen nachahmen zu wollen (Sound- und beschleunigungstechnisch).

Wenn ich Sound und Fahrleistung haben will, dann muss man sich in einer anderen Abteilung umsehen, aber sicher nicht in der (Hardcore) Geländewagenabteilung.

Verbrauch ist ein anderes Thema, aber für mich (oder andere) nicht unbedingt relevant - höchstens die beschränkte Reichweite. Der Neue hat nämlich nur 75L Tankinhalt.

Ich warte auf jeden Fall auf den 350d. Bin gespannt auf die erste Probefahrt mit dem Diesel.

Ah ja, noch kurz meine Meinung zum 400er CDI. Auch für mich einer der interessantesten G-Modelle.

An und für sich ein klasse Motor. Leider hat im 463er die Peripherie nicht gepasst (u.a Getriebe). Es gibt eine Menge Leute die den 400er im G mit sehr wenig Problemen fahren, bei anderen wars ein Drama.

Wenn du ein problemloses Exemplar findest, schlag zu! Der Preis ist nämlich tief weil diese Motorkombi "verteufelt" wird.

Fahrtechnisch Klasse, es wäre jedoch angebracht ein paar tausender zur Seite zu legen im Falle wo.

In der S-Klasse oder auch E-Klasse ein sensationeller Motor der auch standfest ist.

MPS12

Der 400er ist sehr angenehm zu fahren und macht auch echt Spaß auch vom Verhältnis Ausstattung/Leistung /Verbrauch.

Den Motor muss man sich leisten können denn die Teile und Reparaturen sind extrem teuer. Ich habe keinen Vergleich zum G500 oder größer der gleichen Baujahre. Aber die ET Preise des OM628 haben stark angezogen und viele Teile sind spezifisch also nicht von anderen Baureihen zu übernehmen.

Es gibt einige Themen die man beachten muss und es muss auch der Fahrer auf den Wagen passen, sonst wird es teuer.

Der Motor verkraftet keine langen Vollgastouren. Wenn er oft im hohen Drehzahlbereich gefahren wird, bricht die Legierung an den Kolben in der Nut wo die Kolbenringe sitzen und es kommt zum Kolbenfresser. Die Wärme kommt von den Turbos. Bei drei Motoren die ich offen hatte waren bei den inneren 4 Kolben (wo außen die Turbos sitzen) die Legierungen höher verschlissen als die Kolben außen.

In der S Klasse ist der Motor auch verbaut mit weniger Problemen als im G. Das lässt sich darauf zurück führen das die Luftführung im G eine Katastrophe für den Motor ist. Währen die Turbos in der S-Klasse von der Luftführung der Zusatzkühler in der Stoßstange re/li profitieren und die warme Luft abgeführt werden kann, da die Haube eine Öffnung nach oben hat; ist beim G ein Umluft Herd installiert. Die Luft kommt durch den Kühler rein und kann nur unter dem G wieder raus, da liegen aber die Turbos schon sehr hoch also liegen sie nicht im vollen Luftstrom. Die Abwärme der Turbos geht nach oben und kann dann nicht raus denn die Haube hat keine Öffnungen. Rechts und Links sind noch die massiven Stehbleche verbaut, die das nochmal verstärken. Entsprechend zirkuliert die warme Luft im hinteren Teil des Motorraums. Gerade bei hohen Drehzahlen wird das zum Problem.

Bei ruhiger Fahrweise und gemütlichem Fahren in niedrigem Drehzalbereich ist das eher weniger ein Problem.

Der Motor braucht regelmäßige Wartung das ist Kostenintensiv und viele Motoren haben Wartungsstau.

Die meisten Fahrzeuge waren Firmenfahrzeuge da kann sich jeder ausrechnen wie die gefahren wurden und warum es dann zu häufigen ausfällen kommt, die Vorschäden kommen dann auch erst beim 2 oder 3 Besitzer zum tragen.

Wer sich seine Kolben anschauen möchte, muss damit rechnen den Motor komplett zu zerlegen und muss mit einem enormen aufkommen an Arbeitsstunden rechnen.

Was man im Vergleich zum 500er bei der Anschaffung spart sollte man in der hinter Hand haben um den Motor rauszunehmen und zu Warten.

Also wenn ich nochmal mit meinem Wissen von Heute ein Fahrzeug kaufen würde, dann würde ich vermutlich ein 55 AMG oder 500er kaufen.

Denn die Spritersparnis ist nur marginal, denn es ist in der Regel nicht das Auto das man jeden Tag fährt. W ist auch alleine die Unterhaltung viel zu teuer. Fahre ich das Auto jeden Tag muss ich bei 150 tkm den Motor einmal komplett zerlegen um sicher zu sein das es auch in Zukunft noch fährt (Das muss nicht für Jeden anderen gelten aber ich habe da seit dem neue Aufbau Bilder im Kopf die mich jetzt dazu zwingen).

Wenn ich eine lange Strecke bei Nacht fahre will ich nicht immer den Drehzahlmesser im Auge haben. Dann noch das Dieselfahrverbot. Es sind zuviele Punkte die mich abschrecken würden wo ich drauf achten muss... Aber ich habe meinen jetzt halt, damit bleibt er!

Also ich habe einen 2004, G 400cdi mit jetzt zirka 200.000km auf der Uhr. Probleme habe ich wie alle anderen auch! Ich würde hier die Elektrik ganz vorne anstellen. Der Motor läuft wie eine Uhr, auch wenn wir hier und da nachbessern müssen. Bislang habe ich mehr Geld, für die Wartung ausgegeben, als bei jedem anderen Fahrzeug vorher. Das hat nichts mit den hohen MB Ersatzteilpreisen zu tun, ich nenne es Leidenschaft. Rational denkend, müsste ich ihn wohl verkaufen. Generell macht er aber so viel Spaß, so dass ich jede Minute genieße. Viele Grüße aus Spanien. P.S. ich fahre meinen G täglich, also ein 500er oder 55er, kommt nicht in Frage, da die Spritkosten dann um ein Vielfaches höher wären.

Der G400 war - oder ist - sicherlich einer der faszinierendsten G's. Eigentlich, ganz einsame Spitze. Emotion Pur.

Er zeigte selbst den abgebrühtsten MB Werkstattleitern, dass alles, wirklich gar alles, defekt gehen kann. Egal ob vom Haus zum Bäcker, vom Büro zur Post, hinterm Lkw oder auf sonstigen allen möglich vorkommenden Fahrzyklen, irgendwo, irgendwann, von vorhin zu jetzt, war es soweit. In dieser Ära wurde von MB das Mobilo Life Programm eingeführt. Ich glaube, das war Abschleppen/Abtransport durch MB ohne Meldung an den ADAC ..... Zuverlässigkeitsveröffentlichungen und so ...

Es gab Reparaturrechnungen in vorher nie gekannter Höhe. Das war eine ganz neue Erfahrung. Der G400 zeigte, dass auch 5-stellige Reparaturrechnungen keine Ausnahmen darstellten.

Vor Jahren habe ich mal den Meister meines Vertrauens gefragt, ob er mir sagen könne, was da so alles defekt gehen kann, Schwachpunkte und so... er meinte, das wäre eine recht lange Liste und er würde sich deutlich leichter tun, mir mitzuteilen, an was sie noch nicht herumgeschraubt hätten...

Seine Antwort weiss ich noch, sie war recht einprägsam und lautete: 'Lenkrad und Waschwasserbehälter'

Langeweile .. das gab es beim G400 nie

Anektoten gab's dazu mehr wie bei allen anderen G's zusammen gezählt

Sei es der alte Ro 80 Gruß (1 Finger hoch -->1 Tauschmotor, 2 Finger hoch -->2. Tauschmotor ...), manche fuhren Vollkasko versichert damit nach Polen und parkten in dunklen, abgelegenen Seitengassen... und nach 2 Wochen stand er immer noch da....der beste und unschlagbar günstigste Diebstahlschutz für G500 war damals, ein 400er Schild hinten anzukleben .... das war DER Tip schlechthin ... in manchen MB Werkstätten stieg die Krankenrate unter den Mechanikern vorab parallel zu angekündigten G400 Reparaturen.... 8Std. Für Keilriemenwechsel.... sind sicherlich nur Gerüchte..

Ich war vor einiger Zeit beim G-Verkäufer meines Vertrauens zu einem Kaffee...da klingelte sein Telefon und er hob ab

Das ging dann so,,

Ja Hallo Herr xy .... aha ....waaaas?...äh.... hören Sie mir bitte genau zu .... verstehen Sie mich? .... ja? .... verlassen Sie SOFORT, hören Sie, SOFORT diesen Platz....sind Sie jetzt im Auto? ... Gut....ich finde da etwas Gutes für Sie.

Telefonat Ende

Er erklärte mir, das sei ein langjähriger Kunde gewesen und er wollte auf seine alten Tage einen 8 Zyl. G haben....er hätte bei irgendeinem "Händler" einen G400 in Lang gefunden, ganz toll, ganz voll und ganz billig ....

Es gab damals Zeiten, da hat selbst MB keinen G400 mehr angekauft, weil deren externe Gebrauchtwagen Versicherer den G400 von allem möglichen ausschlossen.

Ja, das waren dunkle Zeiten. Aber, das 'Vergessen' legt sich wie eine warme Decke über die kalte Realität und wärmt ein neues Zeitalter heran, in dem alles besser ist. Die Geschichte ist Vergangenheit, in Erdogan'scher Art wird alles ganz anders gesehen, Schauergeschichten, die man gar nicht mehr hören mag. Heute sind wir in der Ära des Chai. Alles prima, alles ganz toll.

Es gibt natürlich Ausnahmen. Aber auch bei S-Klasse war er nicht standfest. Manche Verkäufer haben Langstreckenfahrern sehr nachdrücklich einen 500er empfohlen.

Ich glaube, wenn man den G 400 ganz langsam fährt, am besten im Windschatten von einem Lkw bleibt, dann kann man viel Freude damit haben.

Und man spart dadurch auch noch ganz arg viel Sprit.

Dazu gab es ein geradezu revolutionäres Umdenken... vor G400 war es so, da waren die 500er Fahrer die Bonzen, die, die es ganz fett haben. Diese Position übernahm der G400. Da wusste der Kenner, da sitzt einer drin, der hat's richtig. Im geselligen Kreis wurde einander zugeraunt, "Da, der da drüben..das ist der mit dem G400" und es gab ein hochachtungsvolles, dezentes Hochziehen einer Augenbraue.

Skol! G400 *

 

* (Übersetzt Prosit G400)

Meine Frage wäre zu dem beschriebenen Hitzeproblem: kann in die Motorhaube ein Lüftungsgitter angebracht werden um das Problem zu lösen?

Gibt es in der Bucht: https://www.ebay.de/itm/334971255454?

Ob es etwas nützt?

Zitat:

@Glublutsch schrieb am 23. August 2023 um 19:14:23 Uhr:

Gibt es in der Bucht: https://www.ebay.de/itm/334971255454?

Ob es etwas nützt?

Mindestens +200 Ps !

Bringt nichts, da hier nur der Filterkasten angeströmt wird und nicht die beiden Turbos!

Zitat:

@G-Man schrieb am 23. August 2023 um 22:32:18 Uhr:

Bringt nichts, da hier nur der Filterkasten angeströmt wird und nicht die beiden Turbos!

Da kann man ja von unten über den Turbos ein paar Löcher hineinmachen. Ist sicher billiger als eine Originalhaube zu modifizieren.

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