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Ganzjahresreifen oder Winterreifen
Moin Moin,
ich bin seit kurzem stolzer Besitzer eines BMW 120d aus 2016. Der Wagen ist kein xdrive, hat also Heckantrieb. Beim Kauf waren Ganzjahresreifen Michelin Crossclimate in 205 55 R16 montiert (DOT Ende 2016, Profil außen 4mm, mittig 5,5-6mm). Der Wagen fährt sich soweit ganz gut mit der Bereifung, ich habe jedoch frage ich mich, ob nicht ein Satz vollwertiger Winterreifen (zumindest ab dem Winter 2020/2021) mehr Sinn macht. Sommerräder habe ich sogar noch.
Meine Frage ist: Komme ich mit den Ganzjahresreifen auch gut durch den Winter? Bei uns liegt eher seltener Schnee im Winter aber habe auch keine Lust ständig an den Ampeln oder bei leichten Steigungen kaum weg zu kommen.
Jemand Empfehlungen oder Erfahrungen mit Winterbetrieb?
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16 Antworten
Erst einmal Glückwunsch zum Fahrzeug!
ZUr eigentlichen Frage: das ist eine Glaubensfrage!
Da werden sicher einige Gemüter zu fachsimpeln anfangen...
Ich habe hier in Stuttgart Winter und Sommerreifen für meinem F20.
Beim nächsten Fahrzeug mache ich das nicht mehr.
Da kommen Ganzjahressohlen drauf und spare mir die Mehrkosten.
Die Befürchtung an Ampeln nicht wegzukommen halte ich für übertrieben. Unsere Geschäftsfahrzeuge haben alle Allwetterreifen (sind allerdings mit Frontantrieb) - keine Probleme.
Für den F20 ist der Gebrauchtmarkt riesig.. Du bekommst gute Winterkompletträder auf Alufelge teilweise sehr günstig (Stichwort Ebay Kleinanzeigen). Nur so als gut gemeinter Tipp.
Wo wohnst du? Im südlichen Bayern würde ich trotz des milden Winters in jedem Fall Winterreifen nehmen.
Wieviel fährst du pro Jahr? Mehr als 20.000? Dann ebenfalls entsprechende Reifen, da innerhalb von 4 Jahren auch der Winterreifen dann auf mindestens 40.000 km kommt.
Desto weniger Kilometer und desto weniger Schneetage desto eher GR.
Ich bin in den letzten 15 Jahren 600T km mit Ganzjahresreifen gefahren, davon ca. 350T mit Hinterradantrieb. Da waren jedes Jahr Berge und Schnee sowie 30 Grad im Sommer dabei. Ich hatte nie Probleme.
Ist aber wie schon vorhin gesagt eine Glaubensfrage. Ich hatte irgendwann keine Lust mehr städig die Räder zu wechseln. Habe dann Ganzjahresreifen probiert und merkte weder im Sommer noch im Winter einen Unterschied zu den Sommer/Winterreifen die ich zuvor gefahren bin. Somit blieb es dabei für alle Fahrzeuge die danach kamen.
Hey,
danke erstmal für die Antworten!
Zu meinem Fahrprofil:
18-20.000 Kilometer im Jahr, vorwiegend Landstraße und relativ sportlich unterwegs.
Wohne im "Flachland" in Niedersachsen.
Allwetterreifen sind konstruktionsbedingt weder im Sommer noch im Winter das Optimum. Wenn du Kurven gern mal etwas schneller nimmst, wirst du mit allwetterreifen etwas zurückstecken müssen. Wäre für mich keine Option. Manchmal ist es in einer kritischen Situation eben genau der halbe Meter weniger Bremsweg, der entscheidet. Da ist die Stunde Aufwand jedes halbe Jahr gut investiert - meine Meinung.
Zitat:
@TheRealRaffnix schrieb am 6. Februar 2020 um 07:16:20 Uhr:
Allwetterreifen sind konstruktionsbedingt weder im Sommer noch im Winter das Optimum. Wenn du Kurven gern mal etwas schneller nimmst, wirst du mit allwetterreifen etwas zurückstecken müssen. Wäre für mich keine Option. Manchmal ist es in einer kritischen Situation eben genau der halbe Meter weniger Bremsweg, der entscheidet. Da ist die Stunde Aufwand jedes halbe Jahr gut investiert - meine Meinung.
Richtig
Aber diesen Umstand kann man durch eine defensive Fahrweise gut ausgleichen.
Und wenn ich in einem schneereichen Gebiet wohnen würde so würde sich für mich die Frage gar nicht stellen.
Unser F20 steht auf 17" Allwetterreifen und fährt sich sehr gut. Sehe absolut keinen Grund/ Sinn dies zu ändern.
Gruß Volker
Zitat:
@TheRealRaffnix schrieb am 6. Februar 2020 um 07:16:20 Uhr:
Allwetterreifen sind konstruktionsbedingt weder im Sommer noch im Winter das Optimum. Wenn du Kurven gern mal etwas schneller nimmst, wirst du mit allwetterreifen etwas zurückstecken müssen. Wäre für mich keine Option. Manchmal ist es in einer kritischen Situation eben genau der halbe Meter weniger Bremsweg, der entscheidet. Da ist die Stunde Aufwand jedes halbe Jahr gut investiert - meine Meinung.
Aber auch bedenken, dass im Winter der gefühlte Sicherheitsplus durch Winterreifen trügerisch ist. Denn ein Winterreifen bietet Vorteile gegenüber Ganzjahresreiifen nur bei wirklich winterlichen Bedingungen wie Schnee und Eis. Wenn Du nicht gerade in den Bergen wohnst, dann gibt es solche Bedingungen kaum in Deutschland, und wenn dann auch nur für einige Tage. Und dann fährt mann sowieso vorsichtiger, also kannst Du die Vorteile eines Winterreifens kaum ausnutzen. Wenn es aber kein Schnee und Eis auf der Strasse liegt dann hat der Ganzjahresreifen die bessere Eigenschaften, da nicht so schwammig wie ein Winterreifen ist. Daher fährst Du mit Winterreifen in 99% der Zeit mit schwammigeren Reifen, um in der restlichen 1 % etwas bessere Eigenschaften zu haben. Das gleiche gilt natürlich auch für den Sommer, da hat der Sommerreifen bei hohen Temperaturen bessere Eigenschaften als ein Ganzjahresreifen. Da ich aber denke, dass im Winter bei uns ein Ganzjahresreifen fast immer besser ist als ein Winterreifen, wenn ich schon Räder tauschen würde, dann würde ich trotzdem im Winter Ganzjahresreifen fahren und dann im Sommer Sommerreifen.
Hier ist ein Vergleich von den Reifenarten.
https://vergleich.focus.de/ganzjahresreifen/
Allein schon durch den Unterschied von der Gummimischischung zwischen SR und WR kann ein GJR nur ein Kompromiss sein. Für Wenigfahrer oder überwiegend Stadtfahrer sind GJR ein guter Kompromiss, aber nicht wenn jemand 20tsd km m Jahr unterwegs ist und auch noch etwas sportlich fährt.
Auch habe ich mit WR kein trügerisches Sicherheitsgefühl, ich hätte da eher Bedenken mit einem GJR im Winter nicht überall hinzukommen was dann ein unsicheres Fahrgefühl verursacht.
Wenn, wie dieses Jahr extrem hohe Temperaturen im Sommer herschen kommen die GJR auch an ihre Grenzen, weil die Gummimischung nicht für die hohen Temperaturen abgestimmt ist.
Auch ist der Verschleiß bei GJR höher, eben weil die Gummimischung nicht an der entsprechenden Jahreszeit angepasst ist.
Kurz, für das Fahrprofil vom TE sind GJR ein Nogo-
Bei niedrigen Temperaturen und guten Winterreifen ist da überhaupt nichts schwammig im Winter.
Allwetterreifen haben einfach ein Problem: Entweder sie sind auf gute Wintereigenschaften ausgelegt und funktionieren ganz passabel im Winter und etwas schlechter im Sommer. Oder sie sind auf sommerliche Temperaturen ausgelegt und funktionieren auch im Winter einigermaßen passabel. Beides geht nun mal nicht.
Natürlich kann ich dann einfach sagen: Fahre ich halt vorsichtiger. Das Problem an der Sache ist aber, dass die meisten gefährlichen Situationen nicht vorhersehbar sind. Es sind eben die Situationen, wo ich nicht schon vorher weiß, dass es gleich brenzlig wird, wo ich mit dem bestmöglichen Reifen fahren möchte. Z.B. der PKW, der mir plötzlich auf meiner Spur entgegen kommt. Da kann ich noch so vorsichtig fahren. Und in diesen Situationen werde ich keine Kompromisse eingehen. Wenn man wirklich ehrlich zu sich selbst ist, dann ist ein Allwetterreifen einfach ein höheres Risiko, das man zum Geld sparen in Kauf nimmt. Das Risiko ist sicher nicht irrwitzig hoch, ich halte auch niemanden für lebensmüde, der mit Allwetterreifen unterwegs ist. Nur redet euch bitte nicht ein, Allwetterreifen wären der klassischen Kombi Sommer/Winterreifen ebenbürtig.
Hier noch ein Bericht:
Ganzjahresreifen eine echte Alternative?
Das Fazit der Tester: Ganzjahresreifen sind eine ernst zu nehmende Alternative zu den jeweiligen Sommer- und Winterspezialisten. Aber bitte nur, wenn Fahrt bei extremem Winterwetter ausgeschlossen ist und der Wagen im Zweifel auch mal stehen bleiben kann. Tatsächlich kommen moderne Ganzjahresreifen schon recht nahe an das Traktions- und Bremsvermögen von Winterreifen heran. Oft fehlt es allerdings an der für sichere Kurvenfahrt notwendigen Seitenführung. Mehr Nachteile als im Winter haben die Allwetterreifen im Sommer.
Auf warmem Asphalt, ganz gleich, ob nass oder trocken, können die Universalreifen ihren professionellen Sommerkollegen in keiner Weise folgen. Lange Bremswege und ein eher winterreifentypisches, meist etwas schwammiges Fahrverhalten müssen bei Ganzjahresreifen in Kauf genommen werden. Klar ist: Wer auf ein sportliches, dynamisches Fahrverhalten setzt, dazu von seinen Reifen im Sommer ein Höchstmaß an Dynamik und Sicherheit und zudem ein möglichst leises Abrollgeräusch erwartet, verbunden mit spritsparend günstigem Rollwiderstand, der muss weiterhin wechseln. Wer sich dennoch für die Ganzjahresgreifer entscheidet: Der ideale Wechselzeitpunkt ist im Spätherbst. Denn dann steht, zumindest zur ersten bevorstehenden Wintersaison, die volle Profiltiefe zur Verfügung. https://www.auto-motor-und-sport.de/.../
Hinzukommt, wenn kurz vor dem Winter noch 4 mm Restprofil vorhanden ist, sollte man die im Winter nicht mehr fahren, im Sommer geht das noch. Also muss man trotz 4 mm neue Reifen kaufen für den Winter.
Ich weiß, 1,6 mm ist gesetzl. vorgeschrieben, das wäre allerdings gefährlich die Reifen so weit runter zu fahren.
Zitat:
@TheRealRaffnix schrieb am 6. Februar 2020 um 11:00:20 Uhr:
Bei niedrigen Temperaturen und guten Winterreifen ist da überhaupt nichts schwammig im Winter.
Allwetterreifen haben einfach ein Problem: Entweder sie sind auf gute Wintereigenschaften ausgelegt und funktionieren ganz passabel im Winter und etwas schlechter im Sommer. Oder sie sind auf sommerliche Temperaturen ausgelegt und funktionieren auch im Winter einigermaßen passabel. Beides geht nun mal nicht.
Natürlich kann ich dann einfach sagen: Fahre ich halt vorsichtiger. Das Problem an der Sache ist aber, dass die meisten gefährlichen Situationen nicht vorhersehbar sind. Es sind eben die Situationen, wo ich nicht schon vorher weiß, dass es gleich brenzlig wird, wo ich mit dem bestmöglichen Reifen fahren möchte. Z.B. der PKW, der mir plötzlich auf meiner Spur entgegen kommt. Da kann ich noch so vorsichtig fahren. Und in diesen Situationen werde ich keine Kompromisse eingehen. Wenn man wirklich ehrlich zu sich selbst ist, dann ist ein Allwetterreifen einfach ein höheres Risiko, das man zum Geld sparen in Kauf nimmt. Das Risiko ist sicher nicht irrwitzig hoch, ich halte auch niemanden für lebensmüde, der mit Allwetterreifen unterwegs ist. Nur redet euch bitte nicht ein, Allwetterreifen wären der klassischen Kombi Sommer/Winterreifen ebenbürtig.
Ich habe ja nicht gesagt, dass es nicht Wetterbedingungen gibt wo ein Winterreifen besser ist als ein Ganzjahresreifen. Ich sage nur, dass fast überall in Deutschland das Wetter so ist, dass Du in der grösseren Zeit mit Ganzjahresreifen im Winter besser unterwegs bist. Du willst keine Kompromisse eingehen? Dann müsstest Du ständig deine Reifen wechseln. Wenn es nicht gerade schneit und auch nicht kalt genug -was durchaus im Winter vorkommt- dann müsstest Du gleich wieder auf Sommerräder wechseln um in den von Dir beschriebenen brenzlichen Situationen keine Kompromisse eingehen zu müssen. Und wenn man sich die Wettersatistiken anschaut wo man die meiste Zeit unterwegs ist, dann kann es durchaus sein, dass es viel mehr Tage in der Winterreifensaison gibt wo man mit einem Winterreifen mehr Kompromisse eingeht als mit einem Ganzjahresreifen.
Das Problem ist, dass die ganzen Tests immer auf die Extremsituationen ausgerichtet sind und sagen natürlich, dass der Winterreifen bei -10 Grad auf Schnee besser abschneidet. Bei weniger kaltem Wetter und bei nasser und trockener Fahrbahn sind gute Allwetter Reifen im Winter besser.
@ postas was du schreibst ist ja übertrieben, die Reifen andauernd nach dem Wetter anzu passen.
Fact ist das ein GJR, nimmt man die Durchschnittstemperaturen für Sommer und Winter grundsätzlich ein Kompromiss ist als ein Reifen der für die ensprechende Jahreszeit bestimmt ist.
Es gibt nicht umsonst GJR die entweder besser für den Sommer oder besser für den Winter abgestimmt ist.
Es gibt keine Gummimischung mit einem Einsatzbereich von -10 bis + 40. Wobei im Sommer die Teertemperatur viel höher ist als die Lufttemperatur.
Damit Ganzjahresreifen bei Kälte eine ähnlich gute Performance liefern wie Winterreifen und ihre Lamellenstruktur ausspielen können, werden sie mit einer weicheren Materialmischung hergestellt als die vergleichsweise harten Sommerreifen. Die Folge sind zwangsläufig längere Bremswege bei trockenem Untergrund. Harte Gummimischungen führen bei qualitativen Sommerreifen aber auch zu geringerem Abrieb und Verschleiß.
Durch breitere Rillen im Sommerreifenprofil wird Aquaplaning entgegengewirkt. Eine weitere Qualität, die Ganzjahresreifen aufgrund ihrer "Profilmischung" nicht auf gleiche Art und Weise erbringen können.
Allein die Bremsteste unten in der Grafik heißt für mich, ganz klar kein GJR zu kaufen.
Die Nachteile der GJR überwiegen eindeutig die Vorteile gegenüber den Spezialreifen.
Durch den höheren Verschleiß wird auch die Kostenersparnis beim Wechseln teilweise zunichte gemacht,
wobei der Kraftstoffverbrauch bei GJR wohl auch schlechter ist.
Kann sein das GJR mal besser werden, aber derzeit überwiegen die Nachteile.
Das Problem ist, dass die ganzen Tests immer so gemacht sind, dass genau diese Ergebnisse dabei raus kommen. Bremstest wird auf Schnee gegen Winterreifen dargestellt, auf trockener und nasser Fahrbahn bei 25 Grad gegen Sommerreifen. Verschleiss wird dann wieder bei 25 Grad gemessen.
Ganz selten werden Winterreifen mit Ganzjahresreifen unter den üblichen winterlichen Bedingungen (nicht Berge) wie Temperaturen zwischen 0 bis 10 Grad und Nass/Trocken verglichen und da zeigen sich die Vorteile der Ganzjahresreifen im Winter.
Im Sommer muss man natürlich mit den von GTC genannten Nachteilen leben aber wie ich oben schon geschrieben habe, würde ich im Winter trotzdem Ganzjahresreifen fahren und im Sommer Sommerreifen. Winterreifen nur wenn ich in mehr als 50% der Zeit im Winter mit tief winterlichen Verhältnissen mit Schnee usw. leben müsste.
Wir fahren nun seit einigen Jahren, zuerst auf unserem Golf, jetzt auf unserem Fokus den Michelin CrossClimate+ (beim Golf war es noch derCrosscClimate ohne +) und sind super zufrieden. Der CrossClimate basiert auf einem Sommerreifen mit Wintereigenschaften und zeigt daher im Sommer auch keinerlei negatives Fahrverhalten, zumindest nicht bei unserem 125 PS Focus. Bei stärker motorisierten Fahrzeugen sieht dies evtl. anders aus. Auch im Winter gab es noch nie Probleme, auch nicht auf Schnee, wobei winterliche Strßenverhältnisse bei uns im Rhein-Neckar Raum eher eine Ausnahmeerscheinung sind. Leider gibt es den CrossClimate nicht als RFT für meinen 220d, sonst würde ich hier auch umrüsten.
Wir fahren aber auch nicht mit dem Auto in Winterurlaub in die Berge.