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Gebrauchtwagen für Fahranfänger, die x-te

Themenstarteram 3. Juni 2015 um 9:49

Guten Tag,

meine Freundin und ich haben gerade die Fahrschule beendet und sind auf der Suche nach unserem ersten Auto. Leider haben wir weder im Familien-, noch im Freundeskreis jemanden, der sich mit Automobilen auskennt.

 

Ich habe mich bereits im Internet so gut es geht zu dem Thema eingelesen, lese aber hier und da teilweise auch verschiedenes. Da ich hier in diesem Forum nur positive Erfahrungen mit Hilfestellungen und Hinweisen gemacht habe, versuche ich nun hier mit diesem Thread ein bisschen mehr Licht in das Dunkle zu bringen.

 

Profil:

-Sie 26, ich 24.

-Fahranfänger

-Kleinwagen/Kompaktklasse

-5-Türer

-Auto wird so wie es geplant ist, eher als Stadtauto (Berlin) genutzt (mal um die Oma zu besuchen, Getränke einzukaufen, im Sommer an den See zu fahren, vllt 1 mal im Jahr an die Ostsee etc., WENIG Autobahn)

-Verbrauch dürfte damit nicht DIE übergeordnete Rolle spielen

-Klimaanlage benötigt

-Schaltgetriebe

-wichtig: bei dem Auto sollten selten "Kleinigkeiten" kaputt gehen, die man selber reparieren könnten, da wir wirklich handwerklich Nullen sind und für jeden Mist in die Werkstatt müssten. Daher möglichst wenig KM runter?

-PLZ 10367

-Budget ca. 6000€

 

Zu welchen Modellen könnt ihr raten? Welche Parameter können getrost geändert werden? Worauf ist besonders zu achten?

 

Wir sind über jede Hilfe erfreut,

LG

Beste Antwort im Thema

Moin,

Das Problem ist, dass eine einzige Statistik leider sehr wenig aussagen kann, wenn man andere Aspekte nicht berücksichtigt. Dabei kann - wie unsere Erfahrungswerte untereinander bestätigen - schon ein anderes Vorgehen und Bewerten der Rahmenparameter zu deutlich unterschiedlichen Fahrzeugempfehlungen und -bewertungen führen, wobei streng genommen niemand zwingend unrecht haben muss.

Mit meinen nunmehr 22 Jahren Erfahrung mit Auto aus aller Herren Länder und zwei Restaurationen komme ich heute zu dem Ergebnisso sschlecht ist eigentlich kein Auto mehr, Erfahrungen können aber auch - je nachdem welchen Blickwinkel man einnimmt deutlich unterschiedlich sein. So kommt mir beim Wechsel von meinem Volvo der Twingo meiner Schwester irre sportlich vor, wechsel ich von meinem Clio in den 328i meines Cousins komme ich mir hingegen vor wie in einem Oceandampfer. Obwohl beide Eindrücke nicht falsch sind in dem Moment - spiegeln sie aber nicht die Verhältnisse zwischen Twingo und BMW realistisch wieder. Jemand der viel weniger Autos gefahren hat, hat diesen Standpunkt vielleicht noch nicht so verinnerlicht und lässt sich dann einfacher dazu verleiten das Augenmerk nur auf wenige Annahmen zu werfen. Oder wie ich es gerne feststelle - alle paar Wochen gibt es einen Schadstoff of the day/week/month wie Bisphenol A, Acrylamid usw. auf den man sich dann stürzt.

So ist das auch mit TÜV Statistiken und allen anderen. Man muss sie zum einen kritisch lesen - was ist schlimmer - eine Mängelquote von 15% beider Beleuchtung oder eine von 3.5% bei Achsdefekten. Die TÜV Statistik sagt nicht alles zur Fahrzeugqualität und auch nicht exklusiv zur Haltbarkeit aus, sie macht auch sehr starke Aussagen über die Wartungsmentalität der Halter einzelner Modelle (und sicher indirekt auch über deren Einkommen), die Dauer der Haltezeit in den ersten 2 Händen (diese pflegen bekannterweise besser als ab der 3./4. Hand), über den Bestand an Privat- vs. Geschäftswagen (letztere haben üblich mittlerweile Wartungsverträge) - aber das spiegelt auch nicht die Kostensituation und bestimmte andere Mängel wieder. z.B. würde den TÜV Wassereinbruch in den Kofferraum nicht interessieren, solange es nicht rostet, der Totalausfall der Klimaanlage wäre auch kein Thema, damit bekommt man ohne Probleme mängelfrei eine Plakette, dennoch sind das Qualitätsmängel und können irrsinnig teure Reparaturen nach sich ziehen.

Dann mögen manche Repaturen selten sein, das macht allein aber keine Aussage, ob es teurer als bei anderen ist, denn Gesamtkosten sind nunmal Frequenz x Einzelpreis. Es gibt Konstruktionen die halten sehr lange, aber dafür ist der dann zu betreibende Aufwand auch z.T. sehr hoch oder der Teilepreis.

Oder das Thema Wartung - manch ein eher günstiges und zuverlässiges Auto kann über den Fakt teuer werden, wenn seine Wartung teurer als bei anderen ist - z.B. kurzes Intervall mit hohen Kosten oder wenn Dinge sehr Verschleißfreudig sind wie z.B. Bremsen, wo es Hersteller gibt, bei denen auf den Belägen genug für 30-40000 km drauf ist, wogegen der nächste vielleicht 70 oder 90000 km weit kommt.

Muss man ALLES betrachten ... was die Sache so schwer macht .

MfG Kester

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Zitat:

-wichtig: bei dem Auto sollten selten "Kleinigkeiten" kaputt gehen, die man selber reparieren könnten, da wir wirklich handwerklich Nullen sind und für jeden Mist in die Werkstatt müssten. Daher möglichst wenig KM runter?

Dieser Punkt ist bei einem Gebrauchtwagen - besonders in so einer "geringen" Preiskategorie - immer schwierig, da die Zukunft eines Autos nur jemand mit einer Glaskugel voraussehen kann. Den Punkt "möglichst wenig KM" runter würde ich persönlich auch eher kritisch sehen. Ein Fahrzeug, welches in 5 Jahren 50 tkm im reinen Berliner Stadtverkehr gefahren hat, ist meistens in einem schlechteren Zustand als ein 5 Jahres altes Auto mit über 100 tkm, welches viel auf Landstraße und Autobahn genutzt wurde. Ich würde den Gesamtzustand des Fahrzeuges entscheiden lassen, genauso wie ein Scheckheft etc.

Im Prinzip lässt sich anhand Deiner Angaben eine ganze Reihe an Fahrzeugen festlegen.

Ein Honda Jazz ist z. B. passend, oder auch ein Toyota Yaris / Auris. Zuverlässig sind auch Modelle von Ford, wie z. B. ein Fiesta, Fusion oder Focus.

Themenstarteram 3. Juni 2015 um 11:48

Das mit der KM Angabe erscheint mir schlüssig, genau wie der Scheckheft-Tip. Werde da bei meiner Suche drauf achten.

Unterscheiden sich die von dir genannten Modelle stark in Versicherungskosten oder befinden sie sich in ähnlichen Gefilden?

Yaris/Auris gefallen mir schonmal. Aber inwiefern unterscheiden sich diese beiden Modelle? Von den Maßen?

Ich werde die von die genannten Modelle mal vergleichen, danke dir!

am 3. Juni 2015 um 12:03

Die Versicherungskosten dürften bei euch mit am ausschlaggebendsten sein. Hyundai i10/20 sind bspw. relativ preiswert in der Versicherung. Vielleicht hast du Glück und du findest ein relativ aktuelles Modell. Hyundai bietet ja bekanntlich 5 Jahre Garantie. Da hättest du also auch noch einen gewissen Sicherheitspuffer mit dabei.

Themenstarteram 3. Juni 2015 um 12:34

i10, 20 und 30 unterscheiden sich in der Abmessung? Je höher die Zahl, desto größer?

Auf den ersten Blick gefallen mir die Modelle.

am 3. Juni 2015 um 12:38

Genau, richtig. i10 und i20 sind wie gesagt sehr preiswert in der Versicherung.

http://www.autokostencheck.de/welches-auto-kann-ich-mir-leisten/

Hier kannst du ganz gut sehen, wieviel welche Autos im Unterhalt, insbesondere Versicherung, kosten.

ok ganz,ganz klarer Fall: Da gibt es keinen besseren als einen Toyota Yaris XP9 Gebaut von 2006-2011. Meine Eltern fahren beide ihren 2. Yaris und nie ein Problem gehabt. Ich selber fahre einen Yaris-Diesel und absolut ohne Mängel nach 7 Jahren und 132TKm.

Da ihr meistens in der Stadt fahrt würde ich den 1.0 Benziner mit 70 PS oder 1.3 mit 87 PS empfehlen. Beide Motoren sind spritzig,vor allem der mit 87 PS und wichtig: Die Versicherungseinstufung ist bei diesen Modellen sehr niedrig,auch der Verbrauch ist gering. Eine klarere, bessere und zuverlässigere Kaufempfehlung kann es nicht geben.

 

ich würde ihn als 5-Türer nehmen und in der Sol-Ausstattung,da habt ihr wirklich alles drin von Klima über Radio,sogar einen Knieairbag für den Fahrer! Vor allem das umlegen der Rücksitze und die geniale Raumausnutzung wird euch gefallen. Für 6000€ gibt es gute Toyota Yaris und die fahren sich alle klasse. Die Modelle von Hyundai sind zwar nicht schlecht,jedoch machen sie auf Dauer mehr Probleme,auch in Tüv-Berichten zu lesen.lg alex

Themenstarteram 3. Juni 2015 um 16:53

Danke für die sehr hilfreiche Antwort!

Hatte wiegesagt den Yaris und Auris eh schon näher ins Auge gefasst.

Nun muss ich mich bei den beiden Wagen mal genauer einlesen!

Vielen vielen Dank.

Ich kenn Auris und Yaris inn-und auswendig. wenn du fragen hast, einfach fragen. Aus sicht der Kosten empfielt sich dennoch der Yaris :)

Themenstarteram 3. Juni 2015 um 18:15

Kannst du mir vllt die 3 größten Unterschiede der beiden nennen?

Bisher habe ich nur diesen test http://www.autobild.de/.../kaufberatung-gross-gegen-klein-320515.html gefunden, weiß aber nicht wie vertrauenswürdig AB ist...

Laut diesem Test schneidet der Auris ja einen Ticken besser ab. Größer, besser ausgestattet und vom Preis nehmen sie sich ja beide nichts.

Ein bisschen blöd ist allerdings, dass der Auris ja fast ausschließlich in der 126PS Variante angeboten wird, das dürfte bei der Versicherung deutlich teurer werden als beispielsweise die 68 des Yaris...

Oh man , Fragen über Fragen

Der Auris hat Vorteile in Sachen Komfort. Er ist das bessere Langstreckenauto, ist erstaunlich leise im Innenraum, vor allem den 1.4er mit 97 PS hört man ja nicht mal bei Vollgas, so leise ist das Auto. dazu kommt dann natürlich der größere Innenraum.

Wenn ihr euch für den Auris entscheidet, reicht auf jeden fall der 1.4 mit 97 PS, vor allem in der Stadt.

Für 6000€ ist der natürlich schon ein paar Kilometer gelaufen und seine 7,8 Jahre alt.Bei der Versicherung ist er günstig eingestuft.

Für den Yaris spricht: -er ist wendiger

-bessere Übersicht, vor allem beim einparken.

-Im Kaufpreis minimal günstiger

-sehr variabler Innenraum, mit verschiebbarer Rücksitzbank

-mit 87 PS bessere Beschleunigung als die 97 PS des Auris durch 200Kg weniger Gewicht

-niedriger Verbrauch 1.0 70 PS ca. 5-6l 1.3 87 PS ca. 6-7l je nach Fahrweise

Moin,

Das ist ne recht dünne Argumentation - mit der gleichen könnte ich auch andere Beispiele bringen - wo in meinem Bekanntenkreis absolute Gurken gut liefen. Passt zwar beim Yaris nicht- weil er wirklich ein ganz gutes Auto ist. Aber - man sollte auch berücksichtigen, dass es nicht nur eine absolute Antwort gibt, denn auch so simple Dinge wie gefällt mir nicht können ja durchaus einen wichtigen Ausschlag geben.

MfG Kester

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 3. Juni 2015 um 21:35:47 Uhr:

Moin,

Das ist ne recht dünne Argumentation - mit der gleichen könnte ich auch andere Beispiele bringen - wo in meinem Bekanntenkreis absolute Gurken gut liefen. Passt zwar beim Yaris nicht- weil er wirklich ein ganz gutes Auto ist. Aber - man sollte auch berücksichtigen, dass es nicht nur eine absolute Antwort gibt, denn auch so simple Dinge wie gefällt mir nicht können ja durchaus einen wichtigen Ausschlag geben.

MfG Kester

Ganz unrecht hast du nicht,denn am Schluss entscheidet auch der persönliche Geschmack.

am 3. Juni 2015 um 22:19

Wie wäre es mit einem Dacia Sandero? In deinem Budget sind 5-jährige mit 30-60.000km erhältlich.

Oder ein Corsa. Vor wenigen Monaten kam das neue Modell auf den Markt, die Preise für den alten fallen. Der hier ist noch nicht einmal richtig eingefahren: http://suchen.mobile.de/.../210388293.html

Wenn der Corsa nicht gefällt, kannst du mal nach Ford Fiesta oder Fiat Grande Punto Ausschau halten. Die werden zu ähnlichen Preisen gehandelt, wobei der Punto einen Tick günstiger bzw. neuer sein könnte.

am 3. Juni 2015 um 22:33

Der Mazda 2 ist qualitativ top, wohl das einzige Modell in der Preisklasse, das in Sachen Zuverlässigkeit noch besser abschneidet als die Toyotas und außerdem meist etwas preiswerter, das Angebot scheint mir einen Blick wert zu sein:

http://ww3.autoscout24.de/classified/270709151?asrc=st|as&testvariant=articles_mixed&tierlayer=st

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