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Gebrauchtwagen Gewährleistung - Steuerkette
Hallo zusammen,
Bin ich im richtigem Forum 
?
Ich habe ein Peugeot 2071.4 VTi 95PS Anfang Oktober 2016 mit einer Gewährleistung auf Motor und Getriebe gekauft. Nun nach etwa 1,5 Monate und etwa 1,2tkm höre ich Geräusche aus dem Motorraum. Das Auto ist EZ 2011 und die Aktuelle Laufleistung ist 54tkm.
Ich war bei einem Peugeot-Händler in der Werkstatt, er hat schnell rein gehört und meinte, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit die Steuerkette ist. Kostenfaktor etwa 1000€!
Nun, habe ich ein paar Fragen und bitte um euer Hilfe/Meinung:
- Ist das ein bekanntes Peugeot Problem?
- Kommt in dem Fall der Gebrauchtwagenhändler im Rahmen der Gewährleistung auf die Kosten auf? Das würde auch die Frage beantworten, ob es sich dabei um Sachmangel handelt oder Verschleiß?
- Liegt die Beweislast bei mir oder noch beim Gebrauchtwagenhändler?
- Was ist, wenn die Steuerkette bis zu meinem Termin in der Werkstatt reißt?
Ich habe natürlich selbst recherchiert, leider könnte nichts genaues raus finden.
Außerdem habe ich bei manchen gelesen, dass der Hersteller auf Kulanz was gemacht hat. Ist das möglich, wenn das Auto 5 Jahre alt ist?
Vielen Dank im Voraus!
Beste Antwort im Thema
Bei Käufen von Gebrauchen Artikeln welche ein Privatmann von einem Händler erwirbt, gelten erstmal 24 Monate Gewährleistung, welche aber auf 12 Monate reduziert werden kann (was auch fast immer gemacht wird). Tritt innerhalb 6 Monaten nach dem Kauf ein Mangel auf, so geht der Gesetzgeber davon aus, das der Mangel schon beim Kauf bestanden hat. Danach tritt eine Umkehr der Beweislast ein. D.h. der Käufer muss beweisen, das der Mangel schon beim Kauf bestand.
In deinem Beispiel bedeutet dies:
Der Händler von dem du den Wagen gekauft hast, muss die Möglichkeit eingeräumt werden, den Mangel auf seine Kosten abzustellen und zwar im Rahmen der Gesetzlichen Gewährleistung.
Gab dazu übrigens auch erst ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) dazu:
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12 Antworten
Bei Käufen von Gebrauchen Artikeln welche ein Privatmann von einem Händler erwirbt, gelten erstmal 24 Monate Gewährleistung, welche aber auf 12 Monate reduziert werden kann (was auch fast immer gemacht wird). Tritt innerhalb 6 Monaten nach dem Kauf ein Mangel auf, so geht der Gesetzgeber davon aus, das der Mangel schon beim Kauf bestanden hat. Danach tritt eine Umkehr der Beweislast ein. D.h. der Käufer muss beweisen, das der Mangel schon beim Kauf bestand.
In deinem Beispiel bedeutet dies:
Der Händler von dem du den Wagen gekauft hast, muss die Möglichkeit eingeräumt werden, den Mangel auf seine Kosten abzustellen und zwar im Rahmen der Gesetzlichen Gewährleistung.
Gab dazu übrigens auch erst ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) dazu:
Moin,
Ja, das ist ein bekannter Mängel bestimmter Peugeotmotoren.
Kulanz gibt es, immer dann, wenn die Kulanzregeln erfüllt sind. Meist ist dies der Fall, wenn das Fahrzeug immer pünktlich zu Wartung und zu Reparaturen bei einem zertifizierten Markenpartner war.
Steuerketten sind bzgl. Der Gewährleistung etwas schwierig. Positiv für dich ist aber die vergleichsweise kurzer Zeit, die du das Fahrzeug hast.
LG Kester
Gewährleistung auf Motor und Getriebe? Ein Händler kann die Gewährleistungen nicht auf bestimmte Bauteile beschränken. Handelt es sich vielleicht um eine, zur Gewährleistung, zusätzliche Garantie?
Bei Mängeln iinnerhalb der ersten 6 Monate muss der Verkäufer beweisen, dass die Mangelursache zum Kaufsatum noch nicht bestand - was ihm in der Regel nicht gelingt.
http://www.andres-anwalt.de/.../Steuerkette_gerissen_-_Gewaehrleistung
Der VTI Motor ist eigntlich wenig auffällig diesbezüglich - weitaus problematischer sind die THP-Motoren mit 150 155 PS bei Peugeot.
Wie ist denn der Km-Stand?
Den Kilometerstand hat der TE in Zeile 6 des Eingangsthreads genannt.
Zitat:
@backbone23 schrieb am 27. November 2016 um 11:09:18 Uhr:
Gewährleistung auf Motor und Getriebe? Ein Händler kann die Gewährleistungen nicht auf bestimmte Bauteile beschränken. Handelt es sich vielleicht um eine, zur Gewährleistung, zusätzliche Garantie?
Nein, das hat er genau so im Kaufvertrag geschrieben! ^^
Nun ja, Danke erst mal.
Hoffe es hält bis zum termin in der Werkstatt. Wenn dann die genaue Diagnose steht, werde ich mich noch mal Melden.
Moin,
Die Gewährleistung erstreckt sich aber nunmal nicht auf Verschleiß oder groben Blödsinn. Und deshalb ist eine Verschleißerscheinung an einer Steuerkette nunmal grenzwertig. Gut für ihn - die vergleichsweise geringe km Leistung und die kurze Zeit, die das Auto beim neuen Halter ist. Womit grober Blödsinn zumindest mal sehr schwer wird 
und bei der geringen km Leistung ist auch das nunmal mehr in Richtung Serienfehler und damit von vornherein vorhandener Mangel anzunehmen. Aber es muss nicht einfach sein.
LG Kester
Zitat:
@Rotherbach schrieb am 27. November 2016 um 20:06:08 Uhr:
Die Gewährleistung erstreckt sich aber nunmal nicht auf Verschleiß oder groben Blödsinn.
Verschleiß bei der Laufleistung wird schwer zu beweisen. In dem von mir weiter oben verlinkten Urteil des BGH wird sogar der Gewährlesitungsanspruch des Käufers bejaht, obwohl ein Gutachter eine Fehlbedienung des Getriebes nicht endgültig ausschließen konnte.
BTW:
Hier mal ein Dokument vom ADAC in dem einige Richtungsweisende Urteile aufgelistet sind, bezüglich der Thematik was ist Verschleiß und was ist ein Mangel:
Moin,
Viel Spaß ... Wenn du dich WEGEN einer Steuerkette bis zum BGH hochklagen musst und dann, wenn das Auto vermutlich schon 10 Jahre verschrottet ist, vielleicht Recht bekommst.
1. Heißt schwer nicht unmöglich, sondern NUR, dass es verschiedene Interpretationen geben kann
2. Ist eine Steuerkette nunmal ein Verschleißteil, dies ist nicht wegzudiskutieren. Daher ist ein Gewährleistungsanspruch hier naturgemäß anfechtbar d.h. er ist schwerer durchsetzbar als z.b. eine gebrochene Kurbelwelle. Das dies hier vermutlich schwer anfechtbar sein wird - habe ich auch schon erwähnt
3. Falls es dir nicht bekannt ist - der ADAC schließt nur Schlüsse aus Urteilen, er ist keine Instanz im Rechtssystem der BRD, selbst wenn der ADAC meint ein Zahnriemen würde darunter Fallen, ist das soviel wert, als ob in China ein Sack Nüsse umkippt. Es zählt schlussendlich ausschließlich die Meinung des Richters in der jeweiligen Verhandlung, wenn man es soweit kommen lässt. Und da jeder Fall in DE in Details unterschiedlich ist, kann man sich an vorherigen Urteilen lediglich orientieren, eine Garantie, dass ein Richter bei einer Steuerkette zum gleichen Ergebnis wie ein anderer bei einem Getriebe kommt, gibt es nicht,da Richter in DE in ihrem Urteil unabhängig sind und dementsprechend findet man auch andere Urteile, die diesem widersprechen. Und dies kann sogar auf gleicher Ebene vorkommen z.B. bei Urteilen des EUGH zu Lebensmittelkennzeichnungen. Insofern ist das Argumentieren mit deinen beiden Punkten nett und beruhigend, aber nicht der Weisheit und Wahrheit allerletzter Schluss. Bei Teilen die zwischen der Welt des Standardverschleißteile und des langlebigen Verschleißteils existieren gibt es hier eine Grauzone - und dies sollte man einfach Wissen, um nicht übel überrascht zu werden.
LG Kester
Alles soweit korrekt!
Der ADAC hat aber nur die Urteile aufgelistet, mehr nicht.
Das die kein Recht sprechen, ist mir bestens bekannt.
Wie ging der Spruch nochmal:
Vor Gericht und auf Hoher See ist man allein in Gottes Hand?
..sprich mit dem Händler, dass er im Rahmen der gesetzlichen Gewhährleistung
verplichtet ist, den Mangel zu beheben.
Weigert er sich, dann hilft hier nur noch ein Rechtsanwalt für Vertragsrecht weiter.
btw. die "einschränkung" der Gewährleistung auf Motor & Getriebe ist Rechtswidrig
und somit "hinfällig". Deswegen hast Du autom. 24-Monate Gewährleistung.
Was für ein "Schlauer Verkäufer".. 