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Gebrauchtwagenkauf - Variocredit mit hoher Schlussrate - Denkfehler?

Themenstarteram 18. Februar 2015 um 12:20

Hallo Zusammen,

kurz zu meiner Situation:

Ich erwäge den Kauf einer gebrauchten Audi A4 (ambiente, Multitronic, Navi, paar extras) von 2011 mit 125.000 km. Derzeit fahre ich einen BMW320d aus 2007 mit 170.000 km auf der Uhr der bisher keine Reperaturen verursacht hat. Der Wagen hat laut Autouncle einen Wert von ca. 8.900 - Händlerangebote liegen allerdings bei ca. 6.500 bis 7.000.

Gründe des Fahrzeugswechsels:

1. und entscheidend: Ich habe einfach Lust drauf (und ja, ich weiß das dieser Grund erst einmal Geld kostet :-) )

2. Ich merke wie schwer es ist den BMW gut zu verkaufen. Ich gehe davon aus, dass das in der Zukunft nicht leichter wird. Zusätzlich steigt das Reparaturrisiko an.

3. auch einen objektiven Grund gibt es :-): Steuern und Versicherung sind beim BMW tatsächlich verhältnismäßig teuer

Derzeit fahre ich ca. 30.000 km im Jahr - das könnte sich aber im nächsten Jahr deutlich ändern. Ich plane daher mit dem neuen Auto tatsächlich erst einmal nur ein Jahr - habe daher auch wegen der Garantie keine Bauchschmerzten mit der km Leistung.

Nun stehen folgende Finanzierungsmodelle zur Auswahl:

Preis des neuen Autos: 16.250 Euro abzgl. 150 Euro Händlerspielraum

Variante 1: BMW erst verkaufen, die weiteren Ersparnisse dazu nehmen und die Karre bar kaufen.

Vorteile aus meiner Sicht:

keine Schulden (fühlt sich einfach gut und richtig an)

keine zusätzliche Zinsbelastung

Nachteile aus meiner Sicht:

(fast) keine Rücklagen mehr vorhanden

nach einem Jahr Wiederverkaufsrisiko bei mir - wie schwer es ist ein Auto mit 160.000 km zu verkaufen merke ich gerade beim BMW. Ein vergleichbarer A4 aus 2010 mit 160.000 - 170.000km wird von Händlern derzeit bei 10.000 - 12.000 gehandelt. Im Händler-Einkauf also sicher eher bei 8.000

Variante 2: € 3.250 anzahlen und eine Schlussrate mit verbrieftem Rückgaberecht von € 12.000 nach 12 Monaten vereinbaren. Dabei kommt eine monatliche Belastung von € 114,00 raus. Zinsbelastung insgesamt wäre bei ca. € 250,00 Euro.

Vorteile aus meiner Sicht:

- geringe Anzahlung und Monatsraten (kann ich bezahlen ohne an irgendwelche "Sondertöpfe" zu müssen

- Das Wiederverkaufsrisiko liegt beim Händler. Nach aktueller Recherche dürfte es schwer werden den Wagen privat für annähernd € 12.000 wieder los zu werden.

- Deutlich geringere Kapitalbindung (gespartes Kapital kann angelegt werden und steht für neues Fahrzeug nach einem Jahr zur Verfügung)

- Wenn ich will, kann ich weiterfinanzieren

- Falls der Restwert doch höher ist als die Schlussrate, könnte ich privat verkaufen und den Kredit ablösen

Nachteile aus meiner Sicht:

- Risiko, dass bei Rückgabe zusätzliche Gebühren wegen überdurchschittlicher Wertminderung angesetzt werden.

- Nach einem Jahr erstmal kein Eigentum (kann bei einem Auto mit der Laufleistung durchaus auch Vorteil sein - das weiß aber wohl nur die Glaskugel :-) )

Nach meinem aktuellen Gefühl spricht für dieses konkrete Projekt sehr wenig für Variante 1. Ich frage mich nur, warum der Händler diese hohe Schlussrate akzeptiert wenn schon absehbar ist, dass der Restwert im allerbesten Fall der Schlussrate entspricht.

Habe ich sonstige Denkfehler? Eure Meinungen zu dem Finanzierungsangebot sind gerne gesehen.

Viele Grüße

Sebastian

P.S.... Möchte jemand einen BMW 320d kaufen :-)

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@zaubererHH schrieb am 18. Februar 2015 um 13:20:43 Uhr:

Variante 2: € 3.250 anzahlen und eine Schlussrate mit verbrieftem Rückgaberecht von € 12.000 nach 12 Monaten vereinbaren. Dabei kommt eine monatliche Belastung von € 114,00 raus. Zinsbelastung insgesamt wäre bei ca. € 250,00 Euro.

Vorteile aus meiner Sicht:

...

Ähm, wie besoffen müsste ein Händler sein, sich darauf einzulassen? Völlig hypothetischer Ansatz...

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Frage: Wieso schließt Variante 2 den Verkauf deines alten Fahrzeugs aus? Mein Händler hatte mir eine Inzahlungnahme meines alten Autos angeboten. Nimm das doch als Anzahlung.

Themenstarteram 18. Februar 2015 um 13:02

Variante 2 schließt die Anzahlung nicht aus. DIESER Händler will allerdings nur 6.300 dafür bezahlen - das ist mir dann doch zu wenig und ich möchte versuchen den anderweitig zu verkaufen.

Was wären die Vorteile einer hohen Anzahlung? Die Schlussrate zu reduzieren macht doch keinen Sinn wenn der Händler bereit ist, den Wagen zu einem höheren Wert als den wahrscheinlichen Restwert zurück zu nehmen. Oder denke ich da verkehrt?

Das kann doch der Händler nach deinen Wünschen anpassen. Höhere Anzahlung für niedrigere monatliche Raten (= du bist "flüssiger") und gleicher Schlussrate.

Zitat:

@zaubererHH schrieb am 18. Februar 2015 um 13:20:43 Uhr:

Variante 2: € 3.250 anzahlen und eine Schlussrate mit verbrieftem Rückgaberecht von € 12.000 nach 12 Monaten vereinbaren. Dabei kommt eine monatliche Belastung von € 114,00 raus. Zinsbelastung insgesamt wäre bei ca. € 250,00 Euro.

Vorteile aus meiner Sicht:

...

Ähm, wie besoffen müsste ein Händler sein, sich darauf einzulassen? Völlig hypothetischer Ansatz...

Themenstarteram 18. Februar 2015 um 13:43

Ist nicht von mir ausgedacht sondern vom Händler. Ich grübel ja auch darüber weshalb ich das schwarz auf weiß als Angebot vorliegen habe :-)

Hast Du auch wirklich ein schriftliches Angebot erhalten, was das verbriefte Rückgabe beinhaltet? Denn nicht Finanzierung mit Restrate hat dieses Enthalten. Ums genauer zu sagen, die wenigsten bieten dies bei Gebrauchtwagen an.

Themenstarteram 18. Februar 2015 um 21:10

Es handelt sich meiner Ansicht nach um einen Audi Vario Credit eines Audi-Händlers. Dieser wird explizit mit einer verbrieften Rückgabe beworben und beschrieben. Auf meinem Angebot steht das in der Tat nicht wort-wörtlich, die schriftliche Berechnung (aus dem System generiert - keine Hand-Skizze :-) ) zeigt aber den effektiven Jahreszins von 1,9% den es nur beim Vario Credit gibt. Ich müsste den Verkäufer auch schon sehr falsch verstanden haben, wenn es doch was anderes ist. Es ging in unserem Gespräch explizit um der Vorteil der Rückgabe zu diesem Rückkaufwert. Selbstverständlich würde ich im Fall des Kaufes nur das unterschreiben was tatsächlich auch auf dem Papier steht.

Wenn der Händler das tatsächlich macht, du schriftlich das verbriefte Rückgaberecht bei Vertragsunterzeichnung bekommst, dann nimm Variante 2!

Der Händler ist aber nicht kurz vor der Insolvenz? Nicht das dir das Rückgaberecht in 1 Jahr wenig nutzt...

Akribisch bei Übernahme den Wagen protokollieren und fotografieren! Den Wagen auch auf die Bühne nehmen.

Der Wagen hat auch keinen Wartungsstau? Nicht das Du in dem 1 Jahr, Zahnriemen, Bremsen, Dieselpartikelfilter usw. warten lassen darfst...

Ich hatte gestern selber eine Rückgabe meines Mini Coopers, die wollten tatsächlich minimale Kratzer im schwarzen Kunststoff UNTER der Stoßstange berechnen...

Themenstarteram 19. Februar 2015 um 21:40

Der letzte Geschäftsbericht im Bundesanzeiger scheint mir auf jeden Fall in Ordnung. Das Auto ist ein Leasingrückläufer, wurde also entsprechend gewartet. Die Historie ist ebenfalls aus meiner Sicht in Ordnung. Bremsen wurden bei 90tkm gemacht. Zahnriemen ist bei 180 oder 210tkm fällig und im Partikelfilter steckt man leider nicht drin (wäre auch eklig ;-) ) - sollte bei Langstreckenprofil aber noch in Ordnung sein.

@benprettig Ich hoffe den Zahn mit den Kratzern konntest du denen ziehen? Habe mich auch schon ein bisschen mit dem Thema Rückgabe beschäftigt und es gibt ja doch immerhin Leitfäden zu dem Thema.

Ja danke. Ging alles gut, aber wenn ich mich nicht ausgekannt hätte....

Viel Glück bei deiner Entscheidung!

Sagt mal..diese Schlussrate suggeriert aber nicht, dass das Auto noch soviel wert ist, oder?

Anders ausgedrückt: Die Schlussrate entspricht nicht dem Rückkaufspreis, oder?

Themenstarteram 29. Dezember 2015 um 10:26

Na ja, letztentlich schon. Bei der Bank ist eine Schlussrate fällig und der Händler verpflichtet sich, dass Auto zurückzunehmen und die Schlussrate zu begleichen. Ob das Auto zu dem Zeitpunkt den Wert der Schlussrate hat, ist Problem des Händlers. Nicht dem Alter und Laufleistung entsprechender Verschleiß / Wertverlust kann der Händler in Abzug bringen. Das eröffnet natürlich viel Raum für Diskussion bei einer Fahrzeugrückgabe - es gelten wohl die Richtlinien einer Leasingrückgabe... ich bin sehr gespannt wie das bei mir läuft.

Das bei der Rückgabe ein Spielraum vorhanden ist, ist klar. Aber gehen wir mal aus hier liegt alles im normalen Rahmen

Wenn ich jetzt ein ungefähres Beispiel anschaue für einen Gebrauchten welcher derzeit 2 Jahre alt ist:

Wert 36000 Euro.

Anzahlung 5000 Euro

Dauer 2 Jahre á 20.000km/Jahr

Monatliche Zahlung 800 €

Schlussrate ca. 13500 €

Das Fahrzeug wird aber garantiert mehr wert sein wenn man von einem normalen Wertverlust ausgeht. Normerlweise ist der Wertverlust bei Neuwagen (zumindest beim Audi A5) ca. 50% nach 4 Jahren.

Hier hätte ich aber dann einen Wertverlust von 42,5% nach 2 Jahren. Und das bei einem gebrauchten Auto. Ich würde hier max. mit 25% Werverlust rechnen nach 2 Jahren. Das bedeutet für jeden klar denkenden:

Lieber das Fahrzeug selber verkaufen - in dem konkreten Fall kriegt man das Auto sicher für über 22.000 Euro verkauft - und die Schlussrate begleichen.

Ich hab ihm im Laufe der 2 Jahre sonst 24.200€ gezahlt und am Ende nichts übrig. Das sind ja dann Leasingkonditionen und man kann gleich leasen.

Beziehungweise der Händler kriegt ein Auto zurück, verzichtet auf die 13500€ Schlussrate, verkauft aber das Fahrzeug selber für über 20.000€ erneut.

 

Daher dachte ich dass die Schlussrate nicht auch gleich der Rückkaufswert sein kann / sollte. Da verdient sich der Händler ja eine goldene Nase sonst..

Themenstarteram 29. Dezember 2015 um 12:52

Also aus meiner Sicht kann man die € 13.500 dann als den garantierten Rücknahmepreis betrachten (sofern das Auto ok und das Autohaus nicht pleite ist). Natürlich KANN der Händler dir mehr geben, wenn auch er der Meinung ist, dass das Auto dann mehr Wert ist (im Händlereinkauf!!!), verpflichtet ist er aber halt nicht. Wenn du das Auto zu einem höheren Kurs anderweitig verkaufen möchtest, müsstest du selber die € 13.500 bei der Bank ablösen um den Brief zu bekommen.

Grundsätzlich lässt sich wohl sagen:

Die maximale Schlussrate, die ein Händler normalerweise akzeptieren könnte, wird bei diesem Finanzierungsmodell dem Händlereinkaufspreis entsprechend, den der Händler am Ende der Laufzeit erwartet (in dieser Kalkulation wird er natürlich auch noch einen entsprechenden Risikopuffer für sich einbauen).

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