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Gefährliches Überholmanöver
Hallo alle zusammen,
als ich heute in der Früh (von der Nachtschicht) nach Hause fuhr war es sehr, sehr, knapp. Ich überholte an einer übersichtlichen Stelle und 0 Gegenverkehr einen LKW. Danach, nach ca. 500 mtr. war halt der nächste LKW und dahinter ein Auto. Ich schaute in den Rückspiegel und sah, dass der LKW, den ich zuvor überholte, ebenfalls von einem Auto überholt wird. Dies ging relativ schnell, so dass derjenige in kürzester Zeit mich eingeholt hat.
Dann ging es los:
Die Stelle war unübersichtlich, so, dass ich mich dazu entschlossen habe, hinter dem LKW und vor mir fahrenden PKW zu bleiben. Hier kam dann auch noch dazu, dass Überholverbot herrschte.
Der Fahrer hinter mir machte ständig Andeutungen hier überholen zu wollen. Auch bei Gegenverkehr. Dann wurde so dicht aufgefahren, dass ich eigentlich nur noch auf einen Rumms hinten wartete. Anschliessend kam eine Abfahrt nach rechts und der Fahrer wechselte von der linken Seite auf die rechte. Ich dachte "Gut der will da abfahren" klemmte sich aber rechts versetzt hinter mir auf der Ausfädelspur hinter mich. Das alles ebenfalls mit sehr geringem Abstand.
Als er nicht abbog ging das dichte Auffahren weiter.
Nach ein paar Km. wird die Strasse zweispurig. Der Übergang dort beginnt mit einer grossen, schraffierten Sperrfläche. Ich erreichte den Punkt, wo die Fahrbahn zweispurig wurde und setzte nach dem der PKW vor mir den LKW zu überholen begann, ebenfalls zum Überholen an. Ich befand mich schon zur Hälfte auf der Linken Spur, da kam dann von hinten auf der schraffierten Fläche der Idi angeschossen und drängte mich von meiner Spur. Hätte ich nicht nachgegeben dann hätte es gekracht.
Der PKW vor mir wurde dann auch noch gefährlich Dicht aufgefahren überholt.
Ich fürchte, dass da jemand ein paar Monate zu Fuss über die Scheisse, die man da heute morgen gemacht hat, nachdenken möchte. Aus diesem Grund überlege ich es mir den Fahrer anzuzeigen.
Ich habe "Dein" Kennzeichen und auch das des vor mir fahrenden PKW notiert, zudem habe ich Passagiere an Bord gehabt, die das alles gesehen haben (Kommentar: "Der gehört an Ort und Stelle rausgezogen")
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Roter-Baron
Nach ein paar Km. wird die Strasse zweispurig. Der Übergang dort beginnt mit einer grossen, schraffierten Sperrfläche. Ich erreichte den Punkt, wo die Fahrbahn zweispurig wurde und setzte nach dem der PKW vor mir den LKW zu überholen begann, ebenfalls zum Überholen an.
Eine Grundregel: Lass solche Vollidioten zuerst überholen. Du kommst zwar vor ihm an die Stelle, wo es zweispurig wird, hättest also im Prinzip ein Anrecht darauf, als erster zu überholen. Aber es bringt dir letztendlich nur den Ärger.
Andererseits ist es natürlich schwer zu vermitteln, wieso man jemandem, der sich so falsch verhält, auch noch den Vortritt lassen soll. Dieses Gefühl kann man aber leicht dadurch vermeiden, indem man sich vorstellt, welcher Teufel diesen Typen geritten haben könnte. Vielleicht war es jemand, der schon eine Abmahnung wegen Zuspätkommens bekommen und erneut verpennt hat? Oder er hat gerade erfahren, dass jemand gestorben ist, und kann seine Emotionen nicht unter Kontrolle halten? Oder er fährt zu seiner Bank, wo er sein Vermögen in griechischen Staatsanleihen oder Solaraktien angelegt hat?
Stell dir soetwas in der Art vor, dann relativiert sich der vermeintliche Vorteil durch das Überholen.
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39 Antworten
Das Kennzeichen allein nützt wenig. Du müsstest schon in der Lage sein, den Fahrer zu identifizieren. Kannst du das bzw. deine Mitfahrer?
Zitat:
Original geschrieben von AMenge
Das Kennzeichen allein nützt wenig. Du müsstest schon in der Lage sein, den Fahrer zu identifizieren. Kannst du das bzw. deine Mitfahrer?
Hallo,
ja den Fahrer habe ich auch gesehen und würde Ihn auch "wiedererkennen"
und warum eine anzeige?
Also Drängler sind für mich auch das allerletzte - die Gefahr, die dadurch entsteht ist selten einzuschätzen und ganz ehrlich: Ich würde auch schauen, dass ich irgendwas erreichen kann. Allerdings bin ich mir natürlich auch nicht sicher, ob das Kennzeichen alleine reicht. Wobei es sicherlich hilft den Fahrzeughalter und in Folge dann auch den Fahrer zu ermitteln. Ich bin früher, wenn ich Zeit hatte, auch Leute hinterher gefahren und habe sie auf ihre Fehler aufmerksam gemacht (in der Stadt). Ich finde es auch schwierig die Nerven zu haben sich von einer solchen Fahrweise nicht erschrecken zu lassen und selbst einen Fehler zu machen.. Ruf doch mal bei der Polizei an und schildere den Fall. Die werden dir sicher sagen können, ob du was machen kannst und ob es sich überhaupt lohnt!
@Roter-Baron: Dann kannst du ihn anzeigen, wenn du dich massiv gefährdet gefühlt hast. Was dabei rauskommt vermag ich nicht zu beurteilen.
Solch ein Blödmann ist doch in der heutigen Zeit, fast ein Normalo.
MfG aus Bremen
Ja, manche eine Anzeige durchaus verdient, gerade wenn offensichtlich nicht ein "Augenblicksversagen" (z.B. in Form einer Fehleinschätzung) sondern pure Rücksichtslosigkeit beobachtet wird bzw. man deren Opfer ist.
Aber macht es letztendlich? Wenn der Vorfall einige Zeit sacken konnte doch eher nicht. Man hat Rennerei, evtl. Scherereien in Form von Gerichtsterminen für einen zweifelhaften Ausgang (Aussage gegen Aussage?) wegen jemandem, den man vermutlich auch so nie mehr im Leben wiedersieht. Diese Haltung ist zwar bequem, wird aber vermutlich von 99 % der Opfer so gelebt.
Ich gebe zu:
Auch ich habe noch Datum, Uhrzeit und Kennzeichen in meinem Handy gespeichert, nachdem der gespeicherte auf der AB auf der baustellenbedingt endenden linken Spur deutlich über zulässiger HG (ich war schon 20 drüber, er locker noch mal 40 schneller als ich) an der Kolonne auf den beiden weiterführenden Spuren vorbeizog und so dicht vor mir reinscherte, dass nur eine Vollbremsung meinerseits den Unfall vermeiden konnte. Da hätte keine zusammengefaltete Zeitung mehr dazwischen gepasst... Ich war fest entschlossen, hier Anzeige zu erstatten. Da ich aber auf dem Weg zu einem Termin war, habe ich das ganze auf danach verschoben. Nach dem Termin war die Wut schon soweit abgeklungen, dass ich das ganze bleiben gelassen habe.
Da hast du wahrscheinlich recht Hannes1971, aber manchmal muss mans einfach durchziehen.. Mich ärgern so viele Fahrer und Fahrerinnen im Verkehr, das ist echt abnormal und man fragt sich wie die überhaupt zu ihrem Schein gekommen sind! In manchen Fällen wird meiner Ansicht nach nicht hart genug durch gegriffen um vor allem Drängler etc. aus dem Verkehr zu ziehen (im wahrsten sinn)
Zitat:
Original geschrieben von Hannes1971
Aussage gegen Aussage?
So etwas gibt es im deutschen Justizsystem nicht. Jeder Richter ist in der Beweiswürdigung frei, d.h. er hört sich die einzelnen Aussagen an und macht sich daraus ein Bild. Dabei gewichtet er die Aussagen nach ihrer Wahrscheinlichkeit und Glaubwürdigkeit. Es ist daher ein Trugschluss zu glauben, wenn man keine Zeugen habe stehe man automatisch auf verlorenem Posten bzw. es könne nichts dabei raus kommen.
Im vorliegenden Fall gibt es ja sogar noch zusätzliche Zeugen. Die Frage ist halt, wie ein Richter die geschilderten Fahrmanöver bewertet.
Das wird vermutlich im Sande verlaufen. Ich fuhr mal mit 2 Beifahrern von Hamburg zurück nach Berlin auf der Autobahn in der rechten Spur und so ein ca. 20 jähriger Spezialist mit seiner gleichaltrigen Freundin in seinem silbernen E46 Cabrio HH Kennzeichen fühlte sich scheinbar durch meinen Berliner Daimlerchrysler herausgefordert (Uhr fuhr nur 90) und fuhr links neben mich, guckte blöd und riss das Lenkrad nach rechts um mich so aus Jucks zu erschrecken, ich riss das Lenkrad nach rechts und wich auf die Standspur aus, dann fuhr er lachend davon. Ich bin ihm aber hinterhergejagt, hab ihn mitten im Berufsverkehr ausgebremst und wollte grade rausspringen um ihn mir zu schnappen, da gab er Gas und fuhr rechts vorbei. Ich holte ihn wieder ein und meine Beifahrer machten mehrere Bilder von seinem Auto und Kennzeichen, leider hat er sich die ganze Zeit sein Gesicht zugehalten und fuhr nur noch extrem langsam, ihm dämmerter wohl, dass das kein Spaß war, dann schieden sich unsere Wege und ich musste rechts Richtung Berlin. Ich zeigte das samt Bild und 2 Zeugen an, auf die Frage ob wir ihn erkennen könnten war ich mir nicht sicher und einige Wochen später kam der Einstellungsbescheid von der Hamburger Polizei. Ich dachte bei sowas suchen die zumindest mal den Halter auf und fragen wer da gefahren ist...wahrscheinlich wars auf seinen Vater, aber der Schreck hat ihm bestimmt gereicht...
@ TE
Dein Ärger ist nachvollziehbar, Drängler sind so mit das größte Übel auf der Straße, dagegen habe ich echte Raser noch richtig lieb.
Es gibt sogar Leute die schießen von hinten wie die Kranken ran das man denkt gleich sitzt er im Kofferraum, aber sie haben dann doch noch Ehre im Leib und halten ordendlich Abstand und ziehen erst weiter wenns möglich ist. Diese Leute stören mich absolut nicht. Dein FAll war von der eckelhaften Art. Früher habe ich mir auch immer geschworen "Den zeigst Du an, den machst Du fertig". Dabei ist es aber immer geblieben. Nach dem Abregen hatte ich nie Lust und Zeit den Deppen anzuzeigen.
Inzwischen bin ich abgestumpft. Solche Typen hat man in der Regel nicht lange hinter sich, man verhält sich ruhig und kooperativ damit er so schnell wie möglich weiter kann, immer in der Hoffnung es findet sich jemand anderes der ihm den Prozess macht.
Zitat:
Original geschrieben von AMenge
Zitat:
Original geschrieben von Hannes1971
Aussage gegen Aussage?
So etwas gibt es im deutschen Justizsystem nicht. Jeder Richter ist in der Beweiswürdigung frei, d.h. er hört sich die einzelnen Aussagen an und macht sich daraus ein Bild. Dabei gewichtet er die Aussagen nach ihrer Wahrscheinlichkeit und Glaubwürdigkeit. Es ist daher ein Trugschluss zu glauben, wenn man keine Zeugen habe stehe man automatisch auf verlorenem Posten bzw. es könne nichts dabei raus kommen.
Im vorliegenden Fall gibt es ja sogar noch zusätzliche Zeugen. Die Frage ist halt, wie ein Richter die geschilderten Fahrmanöver bewertet.
Daher ja auch das Fragezeichen. Was es aber gibt ist der Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten". Da muss derjenige sich nur eine schlüssige Story einfallen (oder von seinem Anwalt einflüstern lassen), schon wird das ganze eventuell entweder als ganz anders abgelaufen oder als Versehen dargestellt und wegen Zweifeln am Hergang oder Geringfügigkeit eingestellt. Und dafür dann die Rennerei? In meinem geschilderten Fall wäre der Ort des Vorfalls 150 km weit weg von meinem Wohnort gewesen, d.h. für eventuelle Zeugenaussagen, Gerichtsverhandlung etc. hätte ich zu dem dort zuständigen Gericht gurken müssen. Das ganze Monate bis Jahre nach dem Vorfall (bis das Verfahren mal ans Laufen kommt)? Das war es mir nicht wert...
Zitat:
Original geschrieben von Hannes1971
Was es aber gibt ist der Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten". Da muss derjenige sich nur eine schlüssige Story einfallen (oder von seinem Anwalt einflüstern lassen), schon wird das ganze eventuell entweder als ganz anders abgelaufen oder als Versehen dargestellt und wegen Zweifeln am Hergang oder Geringfügigkeit eingestellt.
Kann passieren, muss aber nicht. Ich persönlich traue mir nicht zu, Gerichtsurteile vorher zu sagen. Ich teile aber durchaus deine Skepsis. Aus der Schilderung des TE vermag ich nicht zu beurteilen, wie massiv die (gefühlte) Gefährdung war. Die Frage ist auch, was genau die Zeugen gesehen haben und wie detailliert sie es schildern können.
Zitat:
Original geschrieben von infuso
und warum eine anzeige?
Warum muss man andere "vorsätzlich" gefährden bzw. nötigen, wenn man eh weiss, man kann und darf eh nicht überholen. Zudem gings eh nicht schneller.