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Gesamtkosten W220 S500 Mopf nach 7 Jahren und 150.000 km
Wir diskutieren ja hier öfter die Kosten für eine S-Klasse W220.
Viele User haben da besonders vor dem Kauf nur nebulöse Vorstellungen über den Aufwand für solch ein Oberklasse-Fahrzeug.
Nach inzwischen 6 Jahren und 8 Monaten und ungefähr 150.000 km möchte ich deshalb mal eine Gesamtkostenübersicht präsentieren, damit Interessenten den finanziellen Aufwand etwas besser abschätzen können.
Ich habe länger nach einem mir passenden W220 gesucht.
Da mit 4MATIC und eine möglichst komplette Ausstattung wichtig waren, war mein Kompromiß ein 6 Jahre altes Fahrzeug zu nehmen, was mit sehr guter Ausstattung geliefert worden war, aber bereits viel (Langstrecke) gelaufen hatte, nämlich 205.000 km.
Erstbesitz (1,5 Jahre) war Daimler, mein Vorbesitzer hatte ein Haus in der Schweiz, zu dem er öfter hinfuhr.
Der Wagen stand zum Verkauf bei dem Mercedes-Händler, der in den Vorjahren auch die Betreuung durchgeführt wurde, war aber ein Privatkauf. Deshalb habe ich auch alle Rechnungen des Vorbesitzers bekommen.
Erstmalig (andere Fahrzeuge in meiner Signatur) habe ich ein Fahrzeug gebraucht gekauft, welches mir ohne den geringsten Reparaturstau übergeben wurde (vorhandene Mängel wie Bremse hinten, Sitzheizung, etc. wurden beim MB-Händler auf Kosten des Vorbesitzers behoben).
Der Listenpreis neu gemäß Preisliste von 2003 war 110.000 €.
Ich konnte den Wagen 2009 für 20.000 € erwerben.
Ich habe dann sofort für 4.000 € eine wartungsfreie flüssig einspritzende (kein Leistungsverlust, keine Probleme im Winter) Vialle-Gasanlage einbauen lassen.
Der Wagen war lückenlos MB-scheckheftgepflegt, das habe ich beibehalten (lediglich das Öl Mobil 1 0W40 habe ich immer selber angeliefert).
Gesamtkosten für 5x Assyst: 2.710 €
Es sind darin auch jeweils die Kosten für 2x Innenraumfilter, 2x Aktivkohlefilter, 1x Kraftstoff-Filter sowie 2014 Keilrippenriemen und hintere Bremsbeläge, 2015 das hintere Getriebelager enthalten.
Die Kosten für Assysts bei MB werden also überbewertet. Sie machen machen an den Gesamtkosten nur einen kleinen Teil aus und enthalten etwa 30 - 40 % Teilekosten.
Für weitere Reparaturkosten (incl. 4 neue Airmatic-Fderbeine bei MB), Verschleißteile (Reifen, Bremsen, etc.) wurden 17.300 € fällig.
Die Versicherungskosten schwankten über die Jahre zwischen 1.100 und 1.200 € (HUK24, Garage, 30 %, Ruhrgebiet, VK mit 500 € SB, TK 150 € SB). Da habe ich als Mittelwert mit 1.150 € x7 = 8.050 € gerechnet.
Die Steuer für 7 Jahre betrug 337 x 7 = 2.359 €.
Meine Spritkosten (Gas) lagen bei 15.000 € (Schätzung, die Einzel-Belege zusammenzurechnen, wäre extrem aufwendig).
Gesamtkosten:
20.000 € Kaufpreis
4.000 € Gasanlage
20.010 € Reparaturen, Verschleißteile und 5x Assyst
8.050 € Versicherung
2.359 € Steuer
15.000 € Spritkosten
69.419 € Gesamtkosten für knapp 150.000 km und 7 Jahre
Davon könnte man einen noch nicht erzielten Verkaufspreis von derzeit etwa 5.000+ € abziehen.
Ohne Gasanlage hätte die Spritkosten etwa doppelt so hoch bei etwa 30.000 € gelegen. Man könnte dann 4.000 € für die Gasanlage abziehen, müßte im Gegenzug aber 11.000 € Spritkosten hinzufügen, das wären dann gesamt 80.419 €.
Derzeit plane ich noch keinen Verkauf.
Fazit:
Man bekommt einen W220 inzwischen zwar deutlich günstiger, muß dann aber mit hohen anfänglichen Reparaturkosten (z. B. neues Airmatic-Fahrwerk) rechnen, weshalb man beim Kauf für einen W220 vorsichtshalber 10.000 bis 15.000 € bereithalten sollte.
Auch eingesparte/selbst durchgeführte Assysts, billige Ersatzteile und hohe Eigenleistung beeinflussen die Gesamtbilanz nur in überschaubarem Umfang.
lg Rüdiger:-)
Beste Antwort im Thema
Wir diskutieren ja hier öfter die Kosten für eine S-Klasse W220.
Viele User haben da besonders vor dem Kauf nur nebulöse Vorstellungen über den Aufwand für solch ein Oberklasse-Fahrzeug.
Nach inzwischen 6 Jahren und 8 Monaten und ungefähr 150.000 km möchte ich deshalb mal eine Gesamtkostenübersicht präsentieren, damit Interessenten den finanziellen Aufwand etwas besser abschätzen können.
Ich habe länger nach einem mir passenden W220 gesucht.
Da mit 4MATIC und eine möglichst komplette Ausstattung wichtig waren, war mein Kompromiß ein 6 Jahre altes Fahrzeug zu nehmen, was mit sehr guter Ausstattung geliefert worden war, aber bereits viel (Langstrecke) gelaufen hatte, nämlich 205.000 km.
Erstbesitz (1,5 Jahre) war Daimler, mein Vorbesitzer hatte ein Haus in der Schweiz, zu dem er öfter hinfuhr.
Der Wagen stand zum Verkauf bei dem Mercedes-Händler, der in den Vorjahren auch die Betreuung durchgeführt wurde, war aber ein Privatkauf. Deshalb habe ich auch alle Rechnungen des Vorbesitzers bekommen.
Erstmalig (andere Fahrzeuge in meiner Signatur) habe ich ein Fahrzeug gebraucht gekauft, welches mir ohne den geringsten Reparaturstau übergeben wurde (vorhandene Mängel wie Bremse hinten, Sitzheizung, etc. wurden beim MB-Händler auf Kosten des Vorbesitzers behoben).
Der Listenpreis neu gemäß Preisliste von 2003 war 110.000 €.
Ich konnte den Wagen 2009 für 20.000 € erwerben.
Ich habe dann sofort für 4.000 € eine wartungsfreie flüssig einspritzende (kein Leistungsverlust, keine Probleme im Winter) Vialle-Gasanlage einbauen lassen.
Der Wagen war lückenlos MB-scheckheftgepflegt, das habe ich beibehalten (lediglich das Öl Mobil 1 0W40 habe ich immer selber angeliefert).
Gesamtkosten für 5x Assyst: 2.710 €
Es sind darin auch jeweils die Kosten für 2x Innenraumfilter, 2x Aktivkohlefilter, 1x Kraftstoff-Filter sowie 2014 Keilrippenriemen und hintere Bremsbeläge, 2015 das hintere Getriebelager enthalten.
Die Kosten für Assysts bei MB werden also überbewertet. Sie machen machen an den Gesamtkosten nur einen kleinen Teil aus und enthalten etwa 30 - 40 % Teilekosten.
Für weitere Reparaturkosten (incl. 4 neue Airmatic-Fderbeine bei MB), Verschleißteile (Reifen, Bremsen, etc.) wurden 17.300 € fällig.
Die Versicherungskosten schwankten über die Jahre zwischen 1.100 und 1.200 € (HUK24, Garage, 30 %, Ruhrgebiet, VK mit 500 € SB, TK 150 € SB). Da habe ich als Mittelwert mit 1.150 € x7 = 8.050 € gerechnet.
Die Steuer für 7 Jahre betrug 337 x 7 = 2.359 €.
Meine Spritkosten (Gas) lagen bei 15.000 € (Schätzung, die Einzel-Belege zusammenzurechnen, wäre extrem aufwendig).
Gesamtkosten:
20.000 € Kaufpreis
4.000 € Gasanlage
20.010 € Reparaturen, Verschleißteile und 5x Assyst
8.050 € Versicherung
2.359 € Steuer
15.000 € Spritkosten
69.419 € Gesamtkosten für knapp 150.000 km und 7 Jahre
Davon könnte man einen noch nicht erzielten Verkaufspreis von derzeit etwa 5.000+ € abziehen.
Ohne Gasanlage hätte die Spritkosten etwa doppelt so hoch bei etwa 30.000 € gelegen. Man könnte dann 4.000 € für die Gasanlage abziehen, müßte im Gegenzug aber 11.000 € Spritkosten hinzufügen, das wären dann gesamt 80.419 €.
Derzeit plane ich noch keinen Verkauf.
Fazit:
Man bekommt einen W220 inzwischen zwar deutlich günstiger, muß dann aber mit hohen anfänglichen Reparaturkosten (z. B. neues Airmatic-Fahrwerk) rechnen, weshalb man beim Kauf für einen W220 vorsichtshalber 10.000 bis 15.000 € bereithalten sollte.
Auch eingesparte/selbst durchgeführte Assysts, billige Ersatzteile und hohe Eigenleistung beeinflussen die Gesamtbilanz nur in überschaubarem Umfang.
lg Rüdiger:-)
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21 Antworten
Danke für diese tolle und detaillierte Aufstellung.
Ich kann da im Moment noch nicht richtig mitreden, ich hab meinen erst 1,5 Jahre und für einen unschlagbaren Freundschaftspreis bekommen. Das Auto kannte ich damals schon seit 4 Jahren, war zwar nicht mehr scheckheftgepflegt und hat jetzt mit mir 7 Hände, trotzdem kein Reparaturstau trotz annähernd Vollausstattung (nur Generator unmittelbar nach Kauf gewechselt, Fehler war bekannt), belegbar wenige Kilometer und schnurrt wie am ersten Tag. Wirklich ärgerlich war nur der Keilrippenriemenriss, der sich beim 400 CDI nicht gerade mal so nebenbei auf dem Seitenstreifen beheben läßt. Dadurch neue Wasserpumpe, Umlenkrolle und vorher die schuldige Dieselrücklaufleitung. Neue Reifen hab ich gebraucht (Sommer und jetzt Winter). Und eine Standlicht-Birne. Eine defekte PSE um aus zweien eine zu machen. Ein Nockenwellengeber und ein Kurbelwellensensor kam noch dazu. Diesel für 20.000km. Zusammen mit zwei kompletten Öl- und Filterwechseln (Öl, Luft, Innenraum) komme ich so auf 3.500 Euro Betriebskosten für 1,5 Jahre, wobei die Reifen im Moment noch nahe Neuzustand sind, sich deren Einfluß also über die nächsten Jahre noch korrigiert und etwa 1900 Euro Diesel sind. Schraubarbeit ist nicht mit drin, da ich das selbst erledige - da weiß ich wenigstens, was ich habe.
Wenn man noch Steuern und Versicherung dazurechnet sinds etwa 6.500 Euro, die ich bislang ohne Kaufpreis für das Auto ausgegeben habe. Damit liege ich ein großes Stück unter Rüdigers Schnitt - mal sehen was da noch kommt... *auf Holz klopf*
Die Aufstellung ist sehr gut!
Vielleicht kann man damit 5% der potentiellen bis-3000€-Gebrauchtwagen-S-Klasse-Käufer überzeugen, einen anderen Wagen zu wählen. Die übrigen 95% werden den mittlerweile sehr günstigen W220 trotzdem kaufen und einschlägige Erfahrungen damit machen.
Zitat:
@Bert80 schrieb am 5. Dezember 2015 um 19:30:57 Uhr:
Die Aufstellung ist sehr gut!
Vielleicht kann man damit 5% der potentiellen bis-3000€-Gebrauchtwagen-S-Klasse-Käufer überzeugen, einen anderen Wagen zu wählen. Die übrigen 95% werden den mittlerweile sehr günstigen W220 trotzdem kaufen und einschlägige Erfahrungen damit machen.
So war es gedacht.
Ich werde bei Kaufberatungen zukünftig öfter auf diese Aufstellung verweisen.
Leider melden sich viele User erst, nachdem sie schon gekauft haben und die ersten Probleme auftauchen.
Das Netz bietet inzwischen in vielen Bereichen wertvolle Unterstützung, auf die man zurückgreifen kann, bevor man diverse Kaufentscheidungen trifft.
Ich habe 2009, nachdem der W220 in die engere Wahl gekommen war (neben dem W211) ca. 2 Tage das Forum rauf und runter gelesen, unsere FAQ waren auch damals schon sehr umfangreich.
Ich konnte mir aus den Themen/Beiträgen einen ziemlich umfassenden Eindruck verschaffen, was mich erwartet. Ich hatte z. B. den Tausch des Airmatic-Fahrwerkes gedanklich schon fest eingeplant.
In diesen knapp 7 Jahren habe ich mit meinem W220 keine größeren Überraschnungen erlebt, bin nie liegengeblieben und nach wie vor sehr zufrieden mit meinem Wagen.
Hätte ich mir den Kostenfaktor schöngeredet, bzw. ihn vernachlässigt, hätte das den Zufriedenheitsfaktor sicher gemindert.
lg Rüdiger:-)
Auch von mir: Schöne Aufstellung!
Fahre meinen 220er selber seit 2010, inzwischen fast 5 1/2 Jahre. Liegen geblieben bin ich nie, groß Ausfälle hatte ich auch nicht. Lediglich nur Wartung/Service, Pflege und was so im Alter nunmal kommt.
Wenig kostet der Hobel nicht. Bin jetzt in 5 1/2 Jahren gut 56.000km gefahren. (Gerade 144k durchbrochen auf dem Tacho) Habe keine Gasanlage, im Schnitt so ~11,5 L/100km. Haupteinsatzzweck sind Reisen/Langstrecke, seltenst Stadt, wodurch sich der Verbrauch in Grenzen hält. Teilweise komme ich sogar in die Nähe von 9-10 wenn Verreise (120-140 mit Tempomat und nur zum Tanken anhalten, nicht wie sonst in DE 180 mit Geschwindigkeitsspitzen )
Ich selber habe das ABC Fahrwerk. Beim Kauf mit dem damaligen MB Händler vereinbart: Einmal Durchspülen und Filterwechsel, bitte. (Neben Getriebespülung, frischem Service, neuen Bremsen usw. natürlich)
Seitdem 2x Durchgespült nach Kauf, letztes mal Anfang des Jahres als Service fällig war, mal wieder. Spülen lasse ich aber nur bei einem guten Freundlichen hier. Scheckheft führte ich bis 120 (Letzter großer mit Kerzen usw.). Danach einen bei knapp 139 selber dann gemacht. Bei dem Alter ohne Garantie usw. lohnt sich Scheckheft finde ich nicht mehr, zumal versuche ich jetzt immer mehr selber am Auto zu machen. Freundlicherweiße darf ich dann die Werkstatt/Hebebühne von einem Freund am Wochenende nutzen. Hält die Kosten gedeckelt - einigermaßen Setze weiterhin aber auf original DB Teile, schon alleine wegen dem Stern auf den Teilen
Da ich noch sehr Jung bin, greift die Versicherung bisschen zu. Pro Jahr im Schnitt VK 1,4 bei 10k km (Dank Teilnahme am begleiteten Fahren, ADAC Fahrsicherheitstraining (Wird von meiner Versicherung "anerkannt"), abschließbarer Garage und bekannten im Büro trotzdem ein guter Tarif, nirgends billiger für mich)
Dieses Jahr kamen noch teure Reparaturen: Klimakompressor, WaPu (Fing an Geräusche zu machen - Da sowieso wegen Klima rumgebastelt, alles gemacht), LiMa (Brachte nicht mehr ganze Leistung, da die andren 2 Sachen am machen war - ebenfalls mitgemacht) und eine neue MB 100Ah Batterie. Mit dem Service und ABC Spülung dieses Jahr so pi mal daumen 3000 ausgegeben. Auch nur so "billig", weil bis auf die ABC Geschichte selber gebastelt hab. Nicht jeder hat aber die Zeit, Wissen und Möglichkeiten sowass selber zu machen. Hinzu kommt noch Versicherung, Steuer, Pflege (Polieren, Lederpflege, ...) ... Nächstes Jahr brauche ich neue Sommerreifen, schön breite 17 Zoll. Also gut und gerne nochmal 800, für nächsten Winter brauche ich dann zumindest keine Winterreifen mehr, mein Baby kriegt am nächstem Jahr Saisonkennzeichen 04-10
Sind wir ohne Sprit schon bei gut 5k jedenfalls... Es stimmt also: Für eine S-Klasse sollte man im Monat nen 500er einplannen (Öfters hier in älteren Threads damals gelesen) Nebenbei natürlich auch noch ein gewisses Sümmchen auf dem Konto für "spontane" Reperaturen.
Hinzu kamen noch 150€ für bissl Mike Sanders auffrischung vorm Winter. Damit er Rostfrei bleibt
Zum Vergleich: Anfangs, als ich den 220er gekauft hab, hatte ich noch einen W210 E430 Mopf. Sprit kann man nicht vergleichen, da ich eine Flüssiggasanlage drin hatte. Neben den üblichen V8 Themen (16 Kerzen, große Bremsen, große Reifen, Versicherung) lies sich das Fahrzeug für ca. 150€ über 2 Jahre von mir bewegen. Defekt war da auch nie, obwohl ich damit ca. 25-30k km im Jahr fuhr.
S steht nicht umsonst für "Sonderzahlung" - Pardon meinte "Sonderklasse"
Meinen beiden Vorpostrn kann ich nur beipflichten.
Generell ist auch - bzw besonders - bei älteren Oberklasefahrzeugen Unterhalt und Wartung deutlich teurer als in der Mittelklasse.
Das wird sich zu Lasten der Mittelklasse in den kommenden Jahren verschieben, wenn die ersten elektronisch geregelten Fahrwerke, Abstandsradar und viele andere Dinge der neueren gut ausgestatteten Mittelklasse ebenfalls in die Jahre kommen.
Auch meine ehemaligen A8, S8 und R-Klasse waren kaum weniger koststenintensiv als die S-Klasse zu unterhalten.
Daher habe ich mich entschieden, so wie es gerade passt und ich es kann eine S-Klasse nur noch mit Garantie (Junge Sterne + MB100) zu fahren.
Selbst da ist nicht alles abgedeckt und dieser Rest ist noch teuer genug.
Hätte ich alle Repararturen an meinem vorigen W221 S500 4matic selbst bezahlen müssen wäre ich bei selbst gefahrenen vier Jahren und 160tkm bei über 12k€ nur an Reparaturen gelandet.
Zzgl. Sprit für 160tkm @13L/100km, alle 7-9 Monate Service, VK/TK, Garage usw, Nachrüstung AHK, Winterräder. zwei Satz Sommerreifen und einges weitere was mir gerade nicht auf Anhieb einfällt.
Dennoch: wie ich schrieb: Mein S8 war auch nicht günstiger.
Zitat:
@kappa9 schrieb am 6. Dezember 2015 um 13:59:07 Uhr:
Generell ist auch - bzw besonders - bei älteren Oberklasefahrzeugen Unterhalt und Wartung deutlich teurer als in der Mittelklasse.
Das wird sich zu Lasten der Mittelklasse in den kommenden Jahren verschieben, wenn die ersten elektronisch geregelten Fahrwerke, Abstandsradar und viele andere Dinge der neueren gut ausgestatteten Mittelklasse ebenfalls in die Jahre kommen.
Das bitte doppelt und dreifach unterstreichen.
Bei all dem Kram der mittlerweile im Auto drin sein muss wird mit Blick auf alternde Technik Angst und Bange. Man hat vor Jahren schon von rollenden Computern gesprochen; im Prinzip ist genau das immer mehr der Fall.
Und das sehe ich ja bereits am Schreibtisch-mein Laptop wird bald auch schon wieder 3 Jahre alt. Hier und da mackt es natürlich schon. Digitalkameras/Handys/Fernseher... man kann beliebig weiterschreiben.
Fluch und Segen. Klar wird vieles einfacher-aber der Eindruck man hat es mit Geplanter Obsoleszenz zu tun lässt sich schwierig ausblenden.
Mal schauen wann sich das auf den 126er Wert auswirkt; andernorts ist ja ein Wahnsinns Hype um "alte Kisten" entstanden
Kleine Korrektur zu meinem Posting:
Es ware etwas mehr als 140tkm - nicht ca 160tkm.
Hi,
mir kommt es eher so vor als ob du Stolz drauf bist viel Geld für ein altes Fahrzeug vebrannt zu haben.
Sehr makaber....
Zitat:
@kazama schrieb am 6. Dezember 2015 um 16:21:23 Uhr:
Hi,
mir kommt es eher so vor als ob du Stolz drauf bist viel Geld für ein altes Fahrzeug vebrannt zu haben.
Sehr makaber....
Könntest Du mal genauer spezifizieren auf wen sich Deine Bemerkung bezieht?
Wie ich schrieb hatte ich ja den Vorteil der Garantie für die meisten der Reparaturen (Verschleißteile ausgenommen).
46 Cent pro KM finde ich nicht wirklich wenig, überrascht mich aber auch nicht.
Was das Thema Gasanlage angeht, hast du demnach über die Treibstoffkosten 13% an Gesamtbetriebskosten eingespart. Das ist auch meine Erfahrung, wer sich so ein Auto nur mit Gas leisten kann, hat zu knapp kalkuliert (oder meistens gar nicht) und sollte es gleich lassen...
Hallo Rüdiger,
vielen Dank für Deine Aufstellung und die Mühe, die Du Dir für das Forum machst.
Meinen eigenen, baujahrgleichen S500 habe ich vor zwei Monaten nach eigenen 200.000 km und insgesamt 276.000 km Laufleistung wieder verkauft. Ein sehr schönes Oberklassen-Fahrzeug, dass auch heute noch Maßstäbe setzt.
Bei den Betriebskosten muss man m.E. zwischen Wartungs- und Reparaturkosten untescheiden.
Du gehörtest vor sieben Jahren als Käufer zu einer Kundenschicht, die offensichtlich bereit und in der Lage war, ein drittel bis ein halb des Jahresgehalts eines normalen Angestellten für ein gutes Gebrauchtfahrzeug zu bezahlen und zu unterhalten.
Ich denke, die heutigen Käufer des W220 gehören zu einer andere Zielgruppe. Das sind Autoliebhaber, die die großen Limousinen der (auch finanziellen) Oberklasse von einst möglichst wirtschaftlich fahren wollen. Möglicherweise ist der W220 sogar Dritt- oder Viertfahrzeug. Da geht es nicht mehr um den Status "MB-Scheckheftgepflegt". Jeder, der in einem Unternehmen Etatverantwortung hat, zermartert sich das Gehirn, wie man Kosten bei gleichem Ergebnis einsparen kann.
Einen Mercedes bei Mercedes warten zulassen, halte ich für unvertretbar. Nicht nur wegen der hohen Stundenlöhne bzw. AW-Kosten, sondern weil es nur 100%-Lösungen gibt (und das ist in der Regel der Teileaustausch).
Werkstätten gegenüber bin ich sehr misstrauisch. Die Forderung : "lassen Sie bitte Ihre Telefonnummer da, dann können wir sie anrufen, wenn etwas ist" kostet den Autofahrer in der Regel gleich einen Tausender mehr: "also, mit DEN Traggelenken darf ich Sie schon aus Sicherheitsgründen nicht wieder auf die Straße lassen".
Ich bin mittlerweile ein absoluter Fan der Sonderangebote von A.T.U geworden, insbesondere der Werkstattangebote am Montag: z.B. Fahrzeugvermessung 59,-EUR, Klimawartung 59,- Bremsflüssigkeitswechsel 28,-EUR, Ölwechsel inkl. Filterwechsel (egal wieviel Öl 59,-EUR).
Ich studiere mittlerweile sehr genau den monatlichen Werbeprospekt und nutze ihn intensiv. Endtopfwechsel für den SLK meiner Frau: 89,-EUR, Anbau einer abn. Anhängerkupplung für meinen 211er Kombi 599,-EUR inkl. Material, E-Satz und Montage, 4 Aluett-Alufelgen (84,99 pro Stück, Sonderaktion: nimm 4, zahle 3), Bremsbelagwechsel je Achse (Arbeit und Material) für 69,-EUR. So ist mein S500 von den Wartungskosten einer der preiswertesten Wagen, die ich je gefahren habe. Glücklicherweise ist in den 5 Jahren nicht allzuviel kaputt gegangen.
Der Käufer meines Wagens war ein Deutscher. Er wollte einen Wagen haben, der nicht verbastelt war und nicht über das Hugo-Bosporus-Tuning verfügte. Der Grund, warum er meinen bekauft hat (obwohl ihm bewusst war, dass er eine Menge Geld in die Beseitigung von optischen Rostmängeln stecken musste), war die Tasache, dass ich ihm meine ganzen Werkstatt- und Wartungsrechnungen mitgegeben habe.
Man kann den Wagen auch heute noch sehr viel wirtschaftlicher fahren, als Du es beschreibst.
Gruß
Dirk
Das mag ja schlüssig klingen, ist allerdings bei Fahrzeugen mit Airmatic und ABC Fahrwerk nicht zielführend. Zum einen kennen sich viele Werkstätten damit nicht aus, zum anderen gibt es die Fahrwerksteile der Airmatic und ABC von keinem Drittanbieter. Das heisst, dass man bei Mercedes kaufen muß, wenn man neues und nicht generalüberholtes Material haben will. Und das kostet! Den Einbau der Dämpfer machen dann auch nur Werkstätten, die über die notwendigen Erfahrungen verfügen.
Bei den anderen Dingen bin ich ganz bei Dir!
Traggelenke, Wasserpumpe etc. pp. kann man bei solch einem Fahrzeug von der Stange, und somit oftmals viel günstiger erwerben. Ebenso geht dem geübten Schrauber der Einbau der Teile gut von der Hand.
Ich finde Rüdigers Aufschlüsselung ebenfalls sehr interessant. Er ist natürlich wesentlich mehr gefahren als ich. Mein CL hat 220.000 Km runter, gekauft in 2010 bei 150.000 KM.
In meinem Falle tausche ich Rüdigers Zahl wie folgt aus:
EXKLUSIVE des Verbrauchs über die letzten 5 Jahre (Benzin), ohne Steuern und Versicherung, sowie ohne Reifen und Öl bin ich für die reine Instandhaltung des Autos auf ungefähr 14.000 Euro gekommen.
Darin enthalten sind alle Verschleißteile wie Bremsen o. ä., sowie außerplanmäßige Reparaturkosten für die Instandsetzungsmaßnahmen an der ABC, sowie an der 7G, um hier einmal die beiden größten Baustellen zu nennen, die alleine etwa 5000 Euro aufgefressen haben.
Der Rest ist für die Reparatur der Gimmicks, jedoch auch für anderweitige Zickereien der Diva draufgegangen.
Gruß
Daniel
Zitat:
@Danjelll schrieb am 6. Dezember 2015 um 20:42:11 Uhr:
Den Einbau der Dämpfer machen dann auch nur Werkstätten, die über die notwendigen Erfahrungen verfügen.
Ich habe mich nie sorecht mir dem ABC Fahrwerk beschäftigt, aber der Einbau eines Airmatic Federbeines ist in, ungelogen, einer Viertelstunde incl. Zigarettenpause erledigt.
Man sollte das ganze nicht gleich mit Nuklearphysik gleichstellen.
Für die Airmatic fehlen mir persönlich die Erfahrungswerte. Mag sein, das es dort ein Kinderspiel ist.
Bei der ABC ist es jedoch nicht sehr angenehm, wenn man da hinterher mit zu wenig Pentosin fährt, oder die Hydropumpe Luft angesaugt hat.
Dann ist oft Sense und es droht ein teurer Folgeschaden.
Gruß
Daniel