Getriebeadaption zurücksetzen
Hallo zusammen,
bin vor ca. 6 Monaten von einem 210er auf einen S211 280 CDI 7G Automatik (Bj 2006, nach Mopf, ca. 100 TKm) umgestiegen und von dem Wagen eigentlich sehr begeistert.
Es gibt aber ein Problem. Der Wagen reagiert auf den Gasfuß doch mit einer sehr ausgeprägten Verzögerung. Wenn ich so mit 60-80 im Verkehr mit rolle und will dann überholen, dauert es nach dem Kickdown doch tatsächlich fast 2 Sekunden (!), bis der Schub so richtig einsetzt. Nun hat mir meine Werkstatt empfohlen, die Getriebeadaption zurückzusetzen.
Anscheinend "lernt" der Wagen meinen Fahrstil und passt das Schaltverhalten mit der Zeit an. Wie kann ich mir dieses Lernen vorstellen? Ich habe ja doch durchaus unterschiedliches Fahrverhalten. Normalerweise bin ich nicht unbedingt ein Raser. Aber wenn ich es denn mal brauche, dann soll der Wagen auch richtig losgehen. Ich dachte, dafür würde man diese C/S-Umstellung einsetzen können: Normalerweise Stellung C, aber wenn ich es dann mal eilig habe, die S-Stellung.
Wird denn dann in beiden Stellungen getrennt "gelernt"?
Wann und wie oft muss ich während des Anlernens zwischen den beiden Modi umschalten?
Bringt denn das Zurücksetzen überhaupt etwas bei meinem Problem? Eigentlich finde ich das Schaltverhalten ganz OK: Im Stadtverkehr und beim Mitschwimmen liegt die Drehzahl bei 1200-2000 rpm und wenn es mal richtig zur Sache geht, dreht er schon bis an den roten Bereich heran. Aber diese verzögerte Reaktion hat mich schon zwei Mal in brenzlige Situationen gebracht. So was kannte ich von meinem alten Benziner (allerdings mit Schaltgetriebe) nicht.
Lieben Gruß
mimalue
Beste Antwort im Thema
Diese Daten werden bei jedem Zündungswechsel resetet.
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33 Antworten
naja wenn du etwas länger den hebel nach links ziehst dann schaltet er in den optimalen gang um die max beschleunigung zu erreichen. im S dreht er den gang nur höher aus, spritziger wird er nicht da must schon selber runterschalten, darauf vorbereiten was kommt. wenn du neu anlernst dann lernt sie deinen fahrstil und wenn der spritziger ist dann ist auch die automatik spritziger. aber meine auch gelesen zu haben das sie immer lernt, also irgendwann einmal hat sie auch deinen fahrstill im gedächtnis abgespeichert.
wenn du etwas mehr spass haben willst eventuell den M modus freischalten und dann selber schalten. wäre auch eine option. später dann lenkrad mit paddles und das wars dann eigentlich auch schon, besser geht dann nicht mehr
Diese Daten werden bei jedem Zündungswechsel resetet.
Wenn deine Schaltung i.O. ist, lass die Finger von der Adaption!
Du kannst den Schlüssel-Reset durchführen da deine Adaption nicht nach jedem Stop automatisch zurückgesetzt wird. Einen Reset per SD würde ich nicht durchführen (lassen) wenn kein schwerwiegender Grund vorliegt.
"Schlüssel-Reset":
1. Schlüssel auf Pos 2.
2. Kickdown drücken und halten. 5-10 Sekunden warten.
3. Schlüssel auf Pos 1.
4. JETZT vom Gas runter.
5. Warten bis das KI ausgeht.
Braucht nur einmal gemacht zu werden, nicht zwei mal (C/S).
Am besten das ganze auf einem Autobahnparkplatz durchführen damit du möglichst zügig fahren kannst und die Adaptionswerte entsprechend gespeichert werden. Es sind ca. 40 Schaltvorgänge nötig bis der Fahrstil übernommen wird. Aber durch längeres fahren über Zeit in der Stadt und so verändert es sich natürlich wieder.
Zitat:
@mimalue schrieb am 2. November 2016 um 19:18:30 Uhr:
Der Wagen reagiert auf den Gasfuß doch mit einer sehr ausgeprägten Verzögerung. Wenn ich so mit 60-80 im Verkehr mit rolle und will dann überholen, dauert es nach dem Kickdown doch tatsächlich fast 2 Sekunden (!), bis der Schub so richtig einsetzt. Nun hat mir meine Werkstatt empfohlen, die Getriebeadaption zurückzusetzen.
...
Bringt denn das Zurücksetzen überhaupt etwas bei meinem Problem?
...
Aber diese verzögerte Reaktion hat mich schon zwei Mal in brenzlige Situationen gebracht. So was kannte ich von meinem alten Benziner (allerdings mit Schaltgetriebe) nicht.
Ich hatte das Problem auch mit meinem 220 CDI MOPF 5G.
Anfang des Jahres habe ich den Wagen übernommen und hatte zu lange Gedenksekunden, die dann auch brenzlige Situationen hervorbrachten. Das war kein Fahrvergnügen, das war ein Krampf.
Das Zurücksetzen hat nichts gebracht, höchstens Placebo.
2 Sachen haben das Problem beseitigt.
1.) Ich habe mehrere bereiche am Motor gewartet/überholt: bei der Inspektion Liqui Moly Dieselspülung 5170 direkt in den Dieselfilter, Ansaugbereich zur Reinigung mit einigen Stößen Kent One Shot Spray behandelt, prophylaktisch neues AGR Ventil, neuen LMM und neue Lambda-Sonde.
Weil ich ein paar Sachen gleichzeitig gemacht habe, kann ich jetzt nicht sagen, was es genau war. Aber der Unterschied ist deutlich. Der Wagen "hängt jetzt richtig am Gas", so wie es sein soll.
Da ich es selber bzw. mit Benigo25 gemacht habe, hatte ich nur die Materialkosten. Ich wollte möglichst schnell das Problem beseitigen und keinen Versuchsaufbau daraus machen, einzeln mit Testfahrt. Daher habe ich alles auf einmal gemacht. Die (neuen!) Teile hätte nach Einbau auch nicht mehr zurückgeben können.
2.) Ich habe geübt, mit dem Gaspedal die W211-Automatik richtig zu bedienen. Ich kam auch vom Schaltgetriebe (und VW DSG) und mußte lernen, dass die Automatik des W211 anders bedient werden will.
Es wird, laut Forum, die Geschwindigkeit mit der das Gaspedal getreten wird, bei der Entscheidung der Automatik, wie und wann geschaltet wird, mit einbezogen.
Du kannst dir vorstellen, du kommunizierst über das Gaspedal mit dem Auto und der Automatik.
Möglichst sofortiges Beschleunigen gelingt am besten mit einem schnellen Tritt um ein paar Zentimeter mehr, kein Kick-Down.
Beim Kick-Down brauch er länger, um erstmal zu schalten, Kick-Down nicht zum einfädeln oder um "in Lücken zu schießen". Kick-Down nehme ich für langfristige maximale Beschleunigungsvorgänge (z.B. vom Autobahnparkplatz von 0 auf 100).
Da sich beide Punkte über 3 Monate hinzogen, kann ich nicht sagen, wie viel welcher Punkt gebracht hat, aber jeder Punkt mehr als 30%.
OK,
das sind ja schon mal einige Hinweise. Ich habe auch schon das Gefühl gehabt, dass ich da auch mich selber erst noch adaptieren muss. Es ist tatsächlich so, dass ich bisher immer recht sachte mit dem Gasfuß umgegangen bin und anscheinend hat er sich das so langsam gemerkt. Das mit dem schnelleren Durchtreten werde ich mal ausprobieren.
Aber die lange Verzögerung beim Kickdown stört mich schon und ich dachte, er braucht halt länger um sich für den richtigen Gang zu entscheiden und diesen dann einzulegen?
ist das deine erste automatik? wenn ja, dann heist es auch für dich anzulernen wie man eine automatik bedienen kan/soll um fahrspass zu haben.
Hallo Snake,
ja, bin zwar ab und an mal Automatik gefahren, aber eigentlich waren die letzten 500 000 geschaltet. Ich hatte aber schon beim letzten Benz das Gefühl, das der eigentlich eine Automatik braucht ;-).
Hast Du ein paar Tipps?
Micha
Wenn weder mechanisch noch softwaremässig ein Mangel vorliegt hat @Abarus dir gute Tipps gegeben.
Zitat:
@mimalue schrieb am 3. November 2016 um 18:19:34 Uhr:
Hast Du ein paar Tipps?
Las dir die Aktuelle Software rauf machen.
Das kann dir jeder mit SD machen.
Du kannst dir auch den M Modus freischalten lassen, dann verändern sich auch die Schallt Zeiten bei S/C.
War bei mir auch so, nach dem Freischalten.
Zitat:
@fuzelkoenig schrieb am 2. November 2016 um 22:40:43 Uhr:
Wenn deine Schaltung i.O. ist, lass die Finger von der Adaption!
Um Missverständnissen vorzubeugen oder auszuräumen... damit meinte ich natürlich die Schaltadaption.
Denn viele löschen diese dann, weil sie denken damit alle Probleme lösen zu können und haben hinterher Probleme mit der Schaltung.
eiegntlich kann man sagen, never toucha runing system, aber das die schaltzeit sichverkürzt nach dem M modus ist neu für mich. jetzt wurde definitiv alles genannt was du machen/ausprobieren kannst.
Zitat:
@mimalue schrieb am 2. November 2016 um 19:18:30 Uhr:
Hallo zusammen,
bin vor ca. 6 Monaten von einem 210er auf einen S211 280 CDI 7G Automatik (Bj 2006, nach Mopf, ca. 100 TKm) umgestiegen und von dem Wagen eigentlich sehr begeistert.
Es gibt aber ein Problem. Der Wagen reagiert auf den Gasfuß doch mit einer sehr ausgeprägten Verzögerung. Wenn ich so mit 60-80 im Verkehr mit rolle und will dann überholen, dauert es nach dem Kickdown doch tatsächlich fast 2 Sekunden (!), bis der Schub so richtig einsetzt. Nun hat mir meine Werkstatt empfohlen, die Getriebeadaption zurückzusetzen.
Anscheinend "lernt" der Wagen meinen Fahrstil und passt das Schaltverhalten mit der Zeit an. Wie kann ich mir dieses Lernen vorstellen? Ich habe ja doch durchaus unterschiedliches Fahrverhalten. Normalerweise bin ich nicht unbedingt ein Raser. Aber wenn ich es denn mal brauche, dann soll der Wagen auch richtig losgehen. Ich dachte, dafür würde man diese C/S-Umstellung einsetzen können: Normalerweise Stellung C, aber wenn ich es dann mal eilig habe, die S-Stellung.
Wird denn dann in beiden Stellungen getrennt "gelernt"?
Wann und wie oft muss ich während des Anlernens zwischen den beiden Modi umschalten?
Bringt denn das Zurücksetzen überhaupt etwas bei meinem Problem? Eigentlich finde ich das Schaltverhalten ganz OK: Im Stadtverkehr und beim Mitschwimmen liegt die Drehzahl bei 1200-2000 rpm und wenn es mal richtig zur Sache geht, dreht er schon bis an den roten Bereich heran. Aber diese verzögerte Reaktion hat mich schon zwei Mal in brenzlige Situationen gebracht. So was kannte ich von meinem alten Benziner (allerdings mit Schaltgetriebe) nicht.
Lieben Gruß
mimalue
Reinige mal deine LMM und schon geht er wieder um einiges besser!
Diese beseitigte Schwäche macht deinem Getriebe auch wieder Beine.
Grüße
Klaus
Hey Klaus,
sagte ja bereits: Bin Neuling auf dem 211er. Was ist ein LMM und wie reinige ich ihn?