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Grottenschlechte Bremsanlage beim 35i

VW Passat 35i/3A
Themenstarteram 14. Januar 2005 um 0:02

Hallo,

ich habe heute die gesamte Bremsanlage gewechselt (Scheiben + Bremsbeläge vorn und Trommeln + Bremsbacken hinten). Vorher war die Bremse schlecht und nun ist sie noch viel schlechter. Wenn ich jetzt bremse, dann muss ich erst pumpen. Ich kann zwar voll drauf latschen und das ABS rappelt, aber die Bremse ist irgendwie "weich". Wenn ich ein, zwei mal pumpe, dann habe ich einen ordentlichen Druckpunkt und die Bremse zieht, aber beim ersten drauftreten ist sie "weich". Da kommt man echt ins grübeln. Wenn ich gepumpt habe und dann auf dem Pedal bleibe, dann gibt es langsam nach. Ich habe die Bremsanlage mehrfach entlüftet, da ist 100%ig keine Luft drin !!! Undicht ist sie auch nicht, 100%ig dicht !!! Da verschwindet keine Bremsflüssigkeit !!!

Was kann das sein ??? Ist die Bremsanlage vom 35i vielleicht eh schon schlecht?

Ich habe schon reichlich Vergleichsmöglichkeiten, beruflich fahre ich ständig andere Autos, aber so eine grottenschlechte Bremse habe ich nur bei meinem 35i (TDI,90PS, Bj. 94, Variant).

Ist das normal, oder was kann ich da noch machen?

Tschau

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30 Antworten
am 14. Januar 2005 um 12:18

Hallo!

Ich fahre einen Passat Variant VR6 und bei dem lässt die Bremsanlage auch zu wünschen übrig.

Aber was du da beschreibst ist nicht normal. Vorallem, das du erst pumpen musst bevor deine Bremse richtig greift darf nicht sein.

Das liest sich so als ob du noch irgendwo Luft im System hättest.

Ich würde sagen nochmal Entlüften und dann wieder probieren.

Lg

Johnny

am 14. Januar 2005 um 18:43

Also dadurch das Du alles neu gemacht hast (vorn neu reicht für das was ich jetzt erkläre) hat Deine komplette Bremsanlage absolut glatte Oberflächen was dazu führt das die Bremse extrem weich wird und die Bremsleistung nachlässt. Ist immer und bei jedem Fahrzeug so. Warte mal noch 2 Wochen dann sieht die Sache ganz anders aus.

Das Du pumpen mußt ist allerdings wirklich nicht normal. Versteh ich aber nicht weil Du ja das System nicht geöffnet hast zum wechseln.... Es sei denn Du hast die Radbremszylinder hinten neu gemacht und nicht entlüftet...wie auch immer. Entlüfte mal das Bremssystem dann bist Du auf der sicheren Seite.

Bei VW mit ABS (Bj. bis 96 laut meinen Erfahrungswerten) wirst Du fast immer das Pedal bis zum Boden treten können wenn Du willst. Ist einfach so. Aber wenn Du fährst und trittst drauf greift das ABS schon lange bevor Du den Boden erreichst. Und mehr als ABS rattern geht nicht.

Hast vollkommen recht!

 

Die Bremse ist wirklich ein bisschen unterdimensioniert. Fading gibts da ab der dritten Vollbremsung. Wenn ich den meinen "etwas" schneller bewege, fängt die Bremse gewaltig zu stinken an. Gibts beim 306er Peugeot z. B. nicht.

kann dir nur zustimmen-der passat hat eine bremse mit golf 1 niveau-schlechter als wartburg und trabant.

ich habe auch vor kurzem trommeln zylinder und backen gewechselt das gleiche phänomen- er bremste anfangs schlechter weil alles neu und glatt war.

irgendwie fühlt sich die bremse schwammig an weil alle beläge noch nicht vollflächig aufliegen und somit leicht federn bis sie schliesslich voll anliegen.

wenn neue flüssigkeit drauf ist und luft raus und alles dicht dann mach dir keine sorgen,das schleift sich nach 1000 km ein und wird wieder besser.

die einzige ursache kann noch sein:

schwergängige kolben an den vorderen bremssätteln , schlechte qualität der bremsbeläge oder ein müde mwerdender bremskraftverstärker bzw hauptbremszylinder.

fahr am besten mal auf einen bremsenprüfstend.

zum vergleich mein 35i bringr vorne 190-200 bei maximalen bremsdruck und hinten 110 seitendifferenz weniger als 3 prozent.

Deshalb fahre ich auch keine Original Scheiben mehr.Habe mir Scheiben von FH (glaub so hießen die,bei Interesse kann ichs ja raussuchen) eingebaut.Das sind meineswissens die einzigen gelochten mit ABE und bremsen macht jetzt richtig Spass.Ich warte immer auf der Autobahn bis zum letzten Moment und geh dann in die Ausfahrt. Das ist echt ne Freude !!!!

am 15. Januar 2005 um 10:57

Also ich hatte bis jetzt bei allen Passats die ich hatte keine Probleme. Sie hatten allerdings auch alle schon hinten Scheibe und vorn die 280er vom G60. Dazu kommt das ich mir den LAD selbst eingestellt habe da sie Serie fast nur auf der Vorderachse bremsen. Habe jetzt eine Bremsverteilung von ca. VA 55% HA 45%. Da fängts an Laune zu machen. Habe schon oft Vollbremsungen gemacht aber nie hat sie gestunken oder hatte einen Schlag bekommen oder so.

Themenstarteram 15. Januar 2005 um 11:44

@ Pempasbomber

Klingt gut! Wie und wo stellt man das ein? Kann ich als Laie das? Bremsen, Turbolader, Anlasser und solche "Kleinigkeiten" habe ich schon selbst gewechselt - also eine "kleine technische Begabung" habe ich schon ;-)

Ich war heute mal auf dem Bremsenprüfstand, er hat folgende Werte: Betriebsbremse 1.Achse links 255 , rechts 275 - Betriebsbremse 2.Achse links 230 , rechts 170 - Feststellbremse links 75 , rechts 140

Laut Aussage des Meisters ist vorn alles im grünen Bereich, aber hinten passt nichts. Was soll ich denn noch machen, habe doch nun schon alles neu? Tüv ist mit solchen Werten nicht machbar, da darf man wohl nur 20-25% unterschied von links - rechts haben und bei 75 - 140 passt da nicht nur der Unterschied nicht, sondern die Wirkung allgemein ist schlecht. Wo sollte ich denn da noch nachstellen?

Gruß,

Jens

Hat euch eigentlich schon mal jemand gesagt das man mit neuen Bremsen keine Gewaltbremsung machen soll ??? Nach dem Wechsel sollte man die Beläge und Scheiben schonend auf einander "einbremsen" ! Durch die hohen Temperaturen bei der Herstellung entstehen in der Scheibe Spannungen , die sich erst durch leichte Erwärmung (leichtes bremsen) etwas setzen . Durch eure Bremsmanöver auf neuen Scheiben , entstehen Spannungsrisse (guckt euch ne alte Scheibe mal genau an) und die Scheibe verzieht sich (wackelndes Lenkrad beim bremsen) .

@Pampersbomber , 55% zu 45% ??? Du scheinst das Auto nicht mehr zu brauchen ! Was glaubst du eigentlich was passiert wenn du unbeladen in einer Kurve bremsen mußt ? So eine Aktion macht mit nem Passi so schon keinen Spaß , mit deiner "Einstellung" dürften die Hinterräder noch vor den Vorderen blockieren und deine Fahrt endet bestenfals auf nem Acker .

Da fällt mir noch was ein : Bremsflüssigkeit zieht Feuchtigkeit . Hat sich genug Wasser in die Bremsanlage geschlichen , und ihr macht eine eurer Gewaltbremsungen , kocht das Wasser in der Bremsflüssigkeit auf und es entsteht Wasserdampf (Luft) . Diese ist kompremierbar und das Pedal läßt sich weiter durchtreten . Darum regelmässig Remsflüssigkeit wechseln .

@yohgi , Der Sensor befindet sich an der Hinterachse . Ich würd die Finger davon lassen , ihn höchstens wieder auf Null stellen lassen wenn der Wagen tiefergelegt wurde . Mit lastabhänigen Bremssystemen sollte man nicht spielen .

Bremsen

 

Hallo,

habe auch schon mehrmals die Bremsen gewechselt und habe etwas Erfahrung. Das was die Kollegen schreiben ist alles verständlich.

Doch ein Punkt hätte ich noch, die Sache mit pumpen gefällt mir gar nicht. Da gibt es noch was was du noch gucken solltest. Im Motorraum ist ja der Bremskraftverstärker von dem Ding geht ein Schlauch weg (Daumendichk) richtung Saugkrümmer. Der war bei mir spröde und hat irgendwo falsche Luft gezogen. Mir wurde in der Werkstatt gesagt, das hätte auch was mit der Bremswirkung zu tun.

Probier es mal.

am 16. Januar 2005 um 8:47

@deep_silence.

Wer an jeden Tag sämtliche Autotypen mit den verschiedensten Bremsen und Bremseinstellungen fährt und man genau weiß wie sich alles miteinander verhält ist es nicht mal annähernd ein Problem mit so einer Einstellung zu fahren. In einer Kurve stark Bremsen... Ich weiß ja nicht wie schnell Du um eine Kurve hackst. Außerdem hat meiner ABS also werde ich mich wohl kaum auf einen Acker verabschieden da die Räder nicht blockieren können. Außerdem sind sie genau so eingestellt das vorn sowie hinten das ABS gleichzeitig einsetzt. Vieleicht trifft meine angegebene % Einteilung nicht ganz aber jetzt habe ich es ja genau beschrieben. Und was soll ich sagen... Es hat mir in vielen Punkten sehr geholfen wo man mit Normalstellung schon jemand anders hinten drauf geklebt hätte. Selbst bei meinem 16V ohne ABS habe ich die Einteilung so gemacht das alle 4 gleichzeitig blockieren. Aber soweit braucht man es dann garnicht mehr ausreitzen weil die Bremswirkung so schon hammer ist. Wer weiß was da vor sich geht kann wie gesagt auch damit umgehen. Aber ohne ABS ist es eigentlich nicht ratsam gebe ich zu. Ich fahre seit 3 Jahren mit 3 verschiedenen Autos so und werde das auch weiterhin beibehalten. Mußte feststellen das die Bremswirkung sich entscheident verbessert und der Bremsweg sich entscheident verringert. Man merkt richtig wie das ganze Fahrzeug zum Einsatz kommt und nicht nur die Schnauze versucht das Fahrzeug zum stehen zu bringen wo das ganze Heck noch mitdrückt.

Ist aber einem Laie vieleicht doch nicht so ratsam stimmt schon. Für solche Spielchen reicht es nicht nur jeden Tag ins Auto setzen fahren und wieder aussteigen.

am 16. Januar 2005 um 8:52

Achja @Yohgi

Nimm doch Deine Bremse hinten nochmal auseinander und schau ob Kolben und Schiebestücke gangbar sind bzw. behandle sie trotzdem nochmal. Schiebestücke saubermachen und neu fetten. Kolben rein und raus und das nicht nur einmal. Aber NICHT ganz raus. Ansonsten hat deep_silence schon sehr viel und sehr gut hier erklärt.

Hi zusammen,

neue Bremse einbremsen => Richtig.

Wasser in Bremsflüssigkeit => Richtig.

PEDAL BIS ZUM BODENBLECH: Nicht Richtig!!!

Ist schon ein bißchen spät, aber muß beim Entlüften das ABS nicht mitlaufen? Also gut, ich hole doch noch mein Buch....

Also, hier steht sinngemäß:

*Entlüften der Vorderachse auf herkömmliche Art und Weise.

Hinterachse:

* Zündung aus, Bremse ca. 20mal treten, damit Speicherdruck abgebaut wird.

* Bremspedal treten und halten.

* Zündung einschalten und Entlüfterschraube des rechten Radbremszylinders, bzw. Bremssattels bei aufgestecktem Schlauch der Entlüfterschraube so lange geöffnet lassen, bis blasenfreie Bremsflüssigkeit ausströmt. Die Bremsflüssigkeit wird dabei durch den Druck der eingebauten Pumpe herausgedrückt. Hebel des Bremskraftreglers dabei in Richtung Hinterachse drücken. Darauf achten, daß der Bremsflüssigkeitsstand im Vorratsbehälter während des Entlüftungsvorganges niemals unter die Min.-Markierung absinkt. ACHTUNG: Die Pumpe der ABS-Anlage darf bei diesem Vorgang nicht länger als 120sec. ununterbrochen laufen. Wurde diese Laufzeit überschritten, so ist unbedingt eine abschließende Abkühlzeit von ca. 10min. einzuhalten.

* Zündung aus.

* 2. Seite auf gleiche Art entlüften.

* Zündung einschalten, bis Pumpe von selbst abschaltet.

* Bremsflüssigkeit bis Max nachfüllen.

(aus Etzold, So wird´s gemacht)

Übrigens: Den lastabhängigen Bremskraftregler an der HA nach eigenen Bedürfnissen einzustellen halte ich für fahrlässig.

mfg

Themenstarteram 19. Januar 2005 um 0:20

Hallo,

also geglüht hat meine Bremse nun nicht gerade, aber die Bremsleistung lässt eben mehr als zu wünschen übrig - auch nach mittlerweile ca. 600km.

Vielen Dank für die Anleitung, ich werde es gleich am Donnerstag mal so versuchen, hoffentlich hilfts. Ich werde berichten!

Beim Bremsenwechsel habe ich nach " VW Passat - Jetzt helfe ich mir selbst , Dieter Korp" (Benziner Vierzylinder ohne 16V, TDI Diesel bis Nov. '96) gearbeitet, meiner ist ein TDI Bj.94 mit ABS. Dort steht etwas ganz anderes, nichts von Zündung einschalten etc.. Da wird nur die "normale Entlüftungsmethode" beschrieben, so habe ich es auch gemacht.

Danke

und Tschau

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