Gute Reparaturanleitung gesucht
hallo,
vorgestern habe ich mir als Zweit-Alltagsauto einen S210 gekauft, einen E200 ohne Kompressor von 1999.
Da dies mein erstes Auto aus der Elektronik-Ära ist, an dem ich in Zukunft die eine oder andere Sache selber machen will, würde ich mir schonmal gerne einen Überblick verschaffen. Schraubererfahrung habe ich zwar, aber nur mit älteren Baureihen - z.B. restauriere ich z.Zt. einen W123 280TE von 1985.
Was ich bei der ersten Suche jetzt gelernt habe - von Mercedes gibt es offiziell überhaupt nichts, die Selbsthilfebücher sind Schrott und die illegalen Quellen, die man ja sowieso nicht nutzen soll, sind alle tot.
Da ich mir nicht vorstellen kann, dass alle Leute ihren W210 bei jedem Fehler brav in die Werkstatt bringen, möchte ich hier die Frage loswerden, ob jemand noch eine andere Informationsquelle kennt. Wenn es Geld kostet ( wie das Online-WIS für freie Werkstätten ) wäre es auch ok.
Ich fühle mich immer extrem unwohl, wenn ich mit einem älteren Auto unterwegs bin, an dem ich außer Räder wechseln und Öl nachschauen nichts selber machen kann. Bei der ersten längeren Testfahrt habe ich z.B. gestern schon zwei kleine Macken festgestellt - einmal ruckelt er zwischendurch mal ganz kurz - beim Fahren nimmt er dann kein Gas an, im Stand sägt er im Leerlauf und geht fast aus. Ein kurzer Tritt aufs Gas und alles ist wieder gut. Der zweite Fehler ist, dass hin und wieder beim Startversuch ( elektronischer Schlüssel ) der Anlasser keinen Mucks macht. Schlüssel raus und wieder rein, und es geht. Die Fehler schränken die Benutzbarkeit zwar nicht ein, aber ich wüsste halt gerne, wo ich suchen muss, wenn es schlimmer wird.
danke und Gruß
Frank
Beste Antwort im Thema
Einen online-Katalog gibt es z.B. hier in Englisch. Einfach VN eingeben und dann Ausstattung anschauen oder Teile suchen.
Was die Teile original bei Mercedes kosten erfährt man anhand der Teilenummer z.B. hier
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9 Antworten
Hallo Frank,
wenn Du gute Anleitungen suchst möchte ich Dir unsere FAQ's für den W/S210 ans Herz legen.
Den Link zu den FAQ findest Du in meiner Signatur. Da hast Du erstmal was zu lesen und sollten dann noch offene Fragen sein stehen wir Dir hier gerne zur Verfügung...
Und ein herzliches Willkommen hier im Forum...
Hallo Frank , willkommen im Club ! Du hast ja sicher schon ein wenig im Forum geschmökert und wirst also schon ahnen , was dich hier erwartet .
Zur Elektronik : Die ist beim 210er , im Unterschied zum Vormopf - 211er ,
ziemlich problemlos . Ich fahre mein Auto jetzt z. B. 317 000 km und hatte
noch nie irgendwelche Probleme mit irgendwelchen Elektonik - Teilen .
Zum Motor : Der 200er mit und ohne Kompessor ist sparsam , haltbar und
keineswegs zu schwach - eine gute Wahl !
Hast du einen Schalter oder hat er Automatik ? Das autom . Getriebe bis Modelljahr 2000 (ca. 7/99) hat einen konstruktionsfehler , der zum vorzeitigen Getriebe - Exitus führen kann - für dich eigentlich das größte Risiko deines neuen Autos . Es empfiehlt sich eine Getriebeölspülung nach T, E, , siehe
http://www.automatikoelwechselsystem.de/home.html
Wünsche dir viel Glück mit deinem Auto und uns allen eine rege Forumsteilnahme deinerseits !
hallo DSD,
vielen Dank für die nette Antwort.
Das mit dem Zündschlüssel scheint ein Bedienungsfehler von meiner Seite gewesen zu sein. Manchmal dauert es so eine halbe Sekunde, bis man das Verriegelungsgeräusch im Zündschloss hört. Wartet man das nicht ab, und dreht sofort den Schlüssel durch, gehen zwar alle Lampen an, der Anlasser tut aber nichts.
Der Wagen hat ein Automatikgetriebe, ist aber sehr gut gepflegt worden. Er hat jetzt 199tkm weg, wurde bis 165tkm bei Mercedes scheckheftgepflegt, und danach sind die Wartungsstempel von einer freien Werkstatt. Das mit dem Öl habe ich schon gelesen, er soll eh nächste Woche erstmal eine Inspektion bekommen, dann kann ich das mit ansprechen.
Gruß Frank
Frank ,
falls du dich zur Spülung nach T. E. entschließen solltest : Es gibt Mercedes - Werkstätten , die das nach der Original - T.E.- Methode machen (Spülung mit Reiniger , um die Rückstände zu lösen ) , welche , die nur Spülen (ohne Reiniger , wobei nur die verschmutzte ATF entfernt wird ) und solche , die nur einmalig das Getriebeöl wechseln , wobei ca . die Hälfte der schwarzen Drecksbrühe im Wandler verbleibt - die schlechteste , aber oftmals sogar die teuerste Methode .
Daimler hatte zunächst eine lebenslange Befüllung des Getriebes angegeben und die Ölablaß-Schraube eingespart - dann kamen die Berichte über Getriebeschäden und klammheimlich wurde dann ein Wechsel nach 60 000 km empfohlen .
Die Frage ist eben : Wie lange ist "lebenslang" ? Das ist halt sehr unterschiedlich , wie auch bei uns Menschen - ob jemand im ersten Lebensjahr am plötzlichen Kindstod stirbt oder wie J . Heesters 108 Jahre alt wird .
Die Spülung mit Reiniger wird von einigen Forumsteilnehmern übrigens abgelehnt , mit Hinweis auf reinigerbedingte Schäden besonders bei sehr alten Getrieben . Bei sachgemäßer Anwendung ist das aber nicht zu befürchten und die weit überwiegende Mehrheit der Forumsteilnehmer hat nur positive Erfahrungen gemacht - wie auch ich selbst , der noch mit 289 000 km gespült und gereinigt hatte lassen . Mein Getriebe schaltet noch heute ( nach 317 000 km ) butterweich wie am ersten Tag !
Das gleiche gilt für das Differential Öl - nach Daimler hält die Erstbefüllung auch "lebenslang" - dein Differential wird dir den Wechsel dennoch danken ! Lässt du am besten in einem Aufwasch zusammen mit der
Getriebeölspülung machen .
Das Online-EPC (24.- Euro/a) ist schon ganz gut
um - ausser der Teilesuche - auch mal den Aufbau
der ganzen Komponenten zu sehen. Da wird einem
schon vieles klar. Da hast du dann auch wirklich
DEIN Auto, welches zur Verfügung steht und nicht
allgemeingültige Bilder, etc..
Online-WIS gibt es für Otto-Normalos nicht. Das
musst du dir anders besorgen.
In Verbindung mit den gängigen Handbüchern (Etzold?)
und dem EPC ist man als "Anfänger" aber schon ganz gut
aufgehoben. Dazu dann noch die hier gültige FAQ sowie
Ratschläge aller Mitglieder bei kniffligen Fragen + das eine
oder andere zusätzlich angeschaffte Werkzeug inkl. ein
wenig Platz zu Hause - dann kann fast nichts mehr unmöglich sein.
Einen online-Katalog gibt es z.B. hier in Englisch. Einfach VN eingeben und dann Ausstattung anschauen oder Teile suchen.
Was die Teile original bei Mercedes kosten erfährt man anhand der Teilenummer z.B. hier
Ich sehe aber auch, dass das Grundproblem bleibt. Eine gute, richtige Reparaturanleitung gibt es nicht. Die früher noch sehr brauchbaren Ausgaben von Russek, Etzold und Korp sind beim W210 wirklich für die Tonne. Beste Resource ist bis dato wirklich dieses Forum.
Hallo,
das meiste ist hier schon richtig gesagt. Aber aus meiner Sicht ist zur Getriebeöl-Spülung, die mir am ersten in den Sinn kommt, zu sagen, dass Du Dir die von den Leuten der MB-Niederlassungen und Werkstätten nicht mit dem Argument ausreden lässt, dass sie das selbst auch gut können.
Die Methode nach TE (für Tim Eckart) ist nicht zu übertreffen und auch nicht nachzuahmen. Wichtig ist aber auch hier, zuvor !!!! zu fragen bzw. sicherzustellen, dass sie das h e u t e vorgeschrieben richtige Öl verwenden (gilt auch für die HA). Hier hilft wieder die FAQ.
Gruß und viel Glück barmbrun
hallo,
momentan schaltet das Automatikgetriebe noch wie neu, kaum spürbar, wird nur etwas hektisch, wenn man abrupte Gaswechsel macht - das Verhalten kenne ich aber schon von unserem W211.
Detaillierte Reparaturberichte habe ich zwar nicht, ich gehe aber mal davon aus, dass, wenn die Stempel im Scheckheft von einer MB-Werkstatt gemacht wurden, auch evtl. Fehler mit beseitigt wurden. Der Wagen macht insgesamt einen völlig unverschlissenen Eindruck, ich habe bei meiner Suche schon in welchen mit 50tkm weniger auf der Uhr gesessen, die völlig fertig waren.
Das mit dem Getriebspülen muss ich jetzt erstmal in der Werkstatt machen lassen - wir haben uns vor einem Jahr ein Haus gekauft, und meine Youngtimerwerkstatt steht immer noch in Kartons verpackt im Keller. Ich spreche es einfach mal an, und lass mir einen Preis sagen.
Was für Erfahrungen habt Ihr denn mit Werkstätten gemacht ? Den W211 und seit dem Umzug auch den W123 habe ich immer bei Mercedes in Dortmund machen lassen, das ist zwar immer teuer, aber wir hatten noch nicht einmal Stress als Folge einer Reparatur oder Inspektion. Das Negativbeispiel ist dann ATU ( in W123-Kreisen auch Auto-Tod Unger genannt ). Zumindest in unserer Niederlassung können die noch nicht mal Räder wechseln, ohne dass es Stress gibt. Wie sieht es denn mit den kleinen Werkstätten aus, früher waren die für ältere Mercedes oft eine gute Alternative.
Gruß Frank