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H1 Bremssattelstifte fest.
Hallo,
ich habe beim letzten mal wechseln der Bremsbeläge vorne festgestellt, dass der untere Stift des Bremssattels fest saß.
Ich habe ihn ausgebaut, fein überschliffen und poliert. Dann mit Fett wieder eingesetzt. Die Stifte waren danach leichtgängig.
Bereits kurze Zeit später stellte ich fest, dass die Bremse rüttelte und beim Nachsehen stellte ich fest, dass die 2 hinteren (unteren) Stifte wieder fest sitzen. Danach habe ich die Stifte erneut gängig gemacht. Doch schon nach kurzer Zeit das gleich Problem.
Wie kann das angehen? Was läuft falsch? Ist der Bremsbelag vielleicht schon schie abgelaufen?
Für einen Tipp wäre ich dankbar.
Hans
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11 Antworten
erneuere die Stifte, das ist das einzige was hilft. Die Minikrater in den Stiften bekommst du nicht weg.
Moin Hans, wennich das richtig erinnere haben die unteren Stifte O ringe.
Schaue mal ob die io sind.
Das Rütteln hatte ich auch.
Kam bei mir von der Handbremse. Alles neu eingstellt und lief.
Rütteln kann auch von Zange u. Kolben kommen wenn die nicht plan sind be Druck auf die Bremsklötze.
Gängige Stifte sind das a u. O. Die Platte bekommst Du nicht einzeln...nur mit Sattel 400.- Euro
Gruß HPK
Die Stifte sind nach dem Polieren blitz-blank. Das Gummiteil auf dem Stift ist ca 1cm Breit. Ich wäre froh wenn ich das als Ersatzteil bekäme. Aber es war zu erwarten dass das nicht klappt.
An der Handbremse liegt das Rütteln nicht. Es kommt eindeutig von Vorne.
Ich werde wohl die Bremsscheiben und Klötze wechseln und die Stifte überprüfen und überarbeiten.
Hans
Du hast das entsprechende Gegenteil zum Schwimmbolzen vergessen. Der Schwimmbolzen sitzt in einer Bohrung im Bremssattelträger. Diese gammelt innen auch auf und muss gereinigt werden.
Also Bremssattelträger ausbauen und mit einem Bohrer (8 mm oder so, musst mal schauen was passt) druchgehen. Wichtig ist aber: Du darfst die Bohrung nicht aufweiten, sondern nur freikratzen. Anschließend gründlich ausspülen.
Die Bolzen selbst kann man abschleifen oder polieren. Jeweils 1 Bolzen pro Bremse hat allerdings den Gummiring drauf. Wenn der aufgequollen ist, hilft auch schleifen nichts mehr, da sich das ausgedehnte Gummi immer wieder verkanten wird. Dann müssen neue Bolzen rein.
Fett hat an der Bremse nichts verloren, ich hoffe mal du hast nur "Fett" geschrieben und damit etwas anderes gemeint. Normales Fett ist für die Temperaturen an der Bremse nicht geeignet, das wird im Betrieb dann flüssig und läuft raus. Dafür gibt es spezielle Schmiermittel, z.B. Plastilube von ATE.
Billie_sb haste noch ne idee zu meiner Ladedruckregelung?
Danke für den Tipp. Werde die Bohrung mal kontrollieren und polieren. Der Stift im Schwimmsattel ist bei mir aber gefettet gewesen, anscheinend auch nur mit normalem Fett. Ansonsten nehme ich auch nur Kupferpaste beim Einsetzen der Beläge.
Da jeweils nur der untere Stift geklemmt hat habe ich auch nur diesen herausgenommen. Dieser hat eine Gummidichtung. Die ist gequollen und neigt zum klemmen. Mal sehen ob ich dafür eine Ersatz finde. Ich dachte immer dass auch auf dem oberen Stift eine Gummiführung sitzt?
Welche Funktion hat denn diese Gummidichtung? Soll sie nur ein verkanten verhindern oder geht es auch ohne?
Noch einmal Danke 2/GD/GDH). Deine Kommentare lese ich gerne. Sie sind wirklich gut und hilfreich.
Hans
Zitat:
@h1 schon bald schrieb am 2. Januar 2016 um 06:27:38 Uhr:
Danke für den Tipp. Werde die Bohrung mal kontrollieren und polieren. Der Stift im Schwimmsattel ist bei mir aber gefettet gewesen, anscheinend auch nur mit normalem Fett. Ansonsten nehme ich auch nur Kupferpaste beim Einsetzen der Beläge.
Wie gesagt, normales Fett hält den Temperaturen an der Bremse nicht stand.
Schau mal hier, da bekommst du die ATE Plastilube für 7 € incl. Versand. Die machen wir in der Werkstatt auch immer an die Schwimmbolzen dran und hatten (auch langfristig bei Stammkunden) nie Probleme - vorausgesetzt man macht alles richtig blank und die Bolzen sind gängig.
Mit der Kupferpaste an den Belägen hast du die nächste Sünde begangen - das macht man schon lange nicht mehr. Es gibt immer noch Leute die darauf schwören, ist aber bei Fahrzeugen mit ABS oder Aluminiumteilen an der Bremse nicht mehr zeitgemäß.
Problem ABS:
Kupferpaste ist eine sogenannte Feststoffpaste und bleibt nicht weich. Das Auto hat ABS.
Wird an den Führungen der Beläge Kupferpaste verwendet, können nach einiger Zeit kleinere Fäden von beim bremsen "abgetragen" werden und durch die Belüftung an die Sensoren oder den Zahnkranz vom ABS kommen.
Kupferpaste ist an sich zwar nicht magnetisch, kann aber durch die hohe Klebewirkung den Abrieb der Bremsscheibe binden und entweder auf dem Sensor oder in den Zahnzwischenräumen am Zahnkranz für Störungen sorgen. Unter normalen Umständen ist dies selten bedenklich, da die Sensoren größtenteils auch wasserunempfindlich sind, gegen die elektrische Leitfähigkeit von Kupfer allerdings nicht. Wenn nun der Sensor fälschlicher Weise meldet "das Rad steht", nimmt die Regeleinheit den Bremsdruck zurück und die Bremsleistung am Rad geht gegen 0.
Das muss nicht passieren, kann aber. Warum sollte man es riskieren, wo es doch gleichwertige (oder sogar bessere) Produkte dafür gibt.
Problem Alu:
Moderne Bremsanlagen sind immer mehr aus Aluminium gefertigt um die ungefederte Masse möglichst gering zu halten. Kupferpaste kann auf diesen Aluteilen mit der Zeit Schaden anrichten.
Den folgenden Abschnitt habe ich mal aus dem Netz kopiert, da ich diesen chemischen Vorgang nicht exakt im Kopf habe.
Zitat:
Kupfer + Aluminium bilden aufgrund der unterschiedlichen Elektronennegativität, in Verbindung mit einem Elektrolyt (Salzwasser), ein galvanisches Element.
Zwischen Kupfer und Alu liegt eine galvanische Spannung von 2,01V.
d.h. treffen Kupfer und Alu mit einem Elektrolyt zusammen reagieren die beiden, das unedlere Metall (Alu) wird abgetragen.
Die Folgen: Festfressen der Bremskolben im Zylinder, Korrosion an den Aluminiumteilen.
Deshalb nehmen wir die Bremsenpaste von Liqui Moly.
Alternativ wird auch Keramikpaste eingesetzt. Die hat aber den Nachteil, dass sie mit der Zeit hart wird. Erfahrungsgemäß ist die blaue Bremsenpaste langlebiger.
Zitat:
@h1 schon bald schrieb am 2. Januar 2016 um 06:27:38 Uhr:
Da jeweils nur der untere Stift geklemmt hat habe ich auch nur diesen herausgenommen. Dieser hat eine Gummidichtung. Die ist gequollen und neigt zum klemmen. Mal sehen ob ich dafür eine Ersatz finde. Ich dachte immer dass auch auf dem oberen Stift eine Gummiführung sitzt?
Nein, wenn du eine Bremse mit Gummis auf den Bolzen hast, dann ist es richtig dass nur jeweils 1 Bolzen pro Rad das Gummi hat.
Normalerweise ist es der untere. Bei älteren Fahrzeugen sind die Gummis auch schon mal nach oben versetzt worden, weil irgendwann mal ein Mechaniker beim Zusammenbau der Bremse gepennt hat. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, die "Funktion" bleibt die selbe.
Zitat:
@h1 schon bald schrieb am 2. Januar 2016 um 06:27:38 Uhr:
Welche Funktion hat denn diese Gummidichtung? Soll sie nur ein verkanten verhindern oder geht es auch ohne?
Das habe ich mich auch lange gefragt, bis ich irgendwann mal auf einem Lehrgang eine Antwort von ATE bekommen habe (die produzieren ja massenhaft Bremsen als Erstausrüster).
Die ursprünglich gedachte Funktion war folgende:
Das Gummi sollte die Bremse beim freistellen unterstützen. Sprich: Wenn du vom Bremspedal runter gehst, muss der Bremskolben ja einen Hauch zurückfahren (vielleicht einen hundertstel Millimeter). Das funktiniert eigentlich bei allen Bremsen über den Trapezring am Kolben. Beim Ausfahren des Kolbens verkantet sich der Trapezring leicht. Wird der Druck dann weggenommen, schiebt sich der Ring zurück und stellt so den Kolben etwas zurück.
Das ist natürlich auch bei deiner Bremse so. Das Gummi sollte dabei nur Unterstützung leisten bzw ein Verkanten verhindern. Soweit die Theorie der Ingenieure.
Das hat aber nicht funktionert und mehr zu Problemen geführt, da sich die Bolzen mit Gummiring nach einer gewissen Laufleistung andauernd verkanten und die Bremse dann hängt.
Deshalb ist dieses System mittlerweile auch abgeschafft. Mein i30 Coupé (2014) hat exakt die Bremsanlage von ATE, an der man früher die Bolzen mit Gummiring vorgefunden hat. Jetzt sind nur noch 8 normale Bolzen verbaut.
Du kannst, wenn es dich extrem nervt, die Gummis auch ausbauen. Die Bremse funktioniert auch ohne die Gummis einwandfrei.
Aber! Vorher prüfen ob die Bolzen ansonsten identisch im Durchmesser sind. Oft sind die Bolzen mit Gummi 1 - 2 mm schmaler im Durchmesser. In dem Fall würde der Bolzen ohne Gummi in der Führung wackeln und deine Bremse fängt an zu schlagen.
Sind sie schmaler, musst du dir einen Satz neue Bolzen kaufen und die unteren mit Gummi gegen 2 neue ohne Gummi tauschen, die eigentlich nach oben gekommen wären.
Also bitte vorher Länge und Durchmesser vergleichen.
Prima. Ich hatte schon beim letzten mal den 1cm langen Gummiring halbiert. Danach lief der Stift im "Handbetrieb" butterweich. Mal sehen wie es ist wenn ich an das Auswechseln der Beläge gehe.
finde es klasse, dass jemand, der beruflich an Autos schraubt und evtl. sogar noch an Hyundais, hier so ausführlich schreibt und sein Wissen teilt. Das ist nicht selbstverständlich. Danke dafür Billie_SB !!
Hallo, ich möchte nur kurz mitteilen wie es ausgegangen ist:
Ich habe nun die Bremsscheiben und Beläge gewechselt. Die unteren Stifte waren bereits wieder fest. Ich habe diese polier und den hinteren Gummiring abgenommen. Die Bohrungen im Sattel habe ich nachgeschliffen und ausgespült. Dann wurden die Stifte gut eingefettet mit Ate-lube und alles zusammengebaut.
Es befindet sich allerdings auch noch ein breiter Gummiring im vorderen Teil, zusammen mit der Staubmanschette. Den habe ich nur gut gefettet. Die Stifte waren dann leichtgängig.
Nun habe ich wieder ein butterweiches Bremsverhalten. Hoffe, das es so bleibt.
Danke nochmals.
Hans
Danke für die Info, sag Bescheid wenn es trotzdem schnell wieder auftreten sollte, was ich dir natürlich nicht wünsche.