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Helicoil-einsatz, Zündkerzengewinde defekt, Reparatur ohne Zylinderkopf ausbau

Seat Leon 2 (1P)
Themenstarteram 21. August 2016 um 13:52

Hallo,

ich habe vor etwa 1 Woche die Zündkerzen gewechselt. Bei Nummer 3 (wenn man vorm Auto steht, von links nach rechts gezählt, MKB BSE) hat das Gewinde am Zylinderkopf durchgedreht. Nach ca. 350km sieht man, dass die Zündkerze etwa 5mm über die anderen ragt. Bei VW wollten sie ca 3.000 euro für neuen Zylinderkopf (inkl. aller Dichtungen und ca. 10 Std. Ein-/Ausbauezeit).

Daher habe ich mich nach Alternativen umgeschaut und auf den folgen gestoßen: Helicoil. Im Internet findet man wenige Informationen darüber. Einigen sind "für" Helicoil, andere "für" Gewindehülsen. Was haltet ihr generell davor? (Bitte keine Antworten wie „gehe und gibt 3000 euro aus….“ oder „wenn du es bei vw gemacht hättest, hättest du… blaaaaa“.

Hier ist mein Plan:

1. Wenn man das Unterteil der Saugrohr abnimmt (inkl. Luftpumpe bzw. Einspritzanlage) ist es genug Platz da ruhig zu arbeiten.

1a. Der Zylinderkopf wird NICHT abgebaut. Wenn ich das mache (machen lasse), dann bin ich wieder bei ca 1500 euro (Ein-/Ausbauzeit)

2. Beim Bohren: Wie bekommt man die Spänen raus? Wenn ich den 3. Zylinder in OT stellen kann (Kolben ganz oben und Einspritzventile geschlossen) dann kann man durch das Zündkerzenloft mit Hilfe eines Kompressors alles mit Druckluft säubern/auspusten. Davor/Danach kann man mit einem Staubsauger (präpariert mit einem PVC-Schlauch) insoweit Vakuum schaffen, dass alle kleinen Partikel aufgesaugt werden.

3. Neues Gewinde schneiden und wieder säubern.

4. Helicoil-Einsatz rein und zukleben. Locktite 270 soll bis ca 150 Grad stabil sein. Ich will nicht die Zündkerze sondern das neue Gewinden mit dem Zylinder ZUSÄTZLICH kleben. Was haltet ihr davor? Ich habe irgendwo gelesen, dass sich beim Verbrennen gebildeten Rußpartikel und Verbrennungsreste an den Locktite ablegen können. Dann (eventuell) beim Rausdrehen des Zündkerzen (beim nächsten Wechseln) zerbrechen und in den Zylinder fallen können. Kennt ihr einen anderen Stoff, der mehr als 150 Grad aushalten kann? Ich habe Stoffe zwar gefunden aber keine war „frei verkäuflich“, nur „Abnahmen in großmengen“.

Hat jemand sowas schon gemacht? Habe ich bei der Beschreibung/Schritten was vergessen? Verbesserungsvorschläge (auch per PM)?

Wie stelle ich den 3. Zylinder in OT so dass die Ventile zu sind und der Kolben ganz oben ist? Ich hab was in der Reparaturanleitung (in erwin) gefunden aber es bezieht sich auf den 1. Zylinder nicht 2. Oder 3. Wenn der Kolben ganz oben ist WIE VIEL Platz gibt es zwischen dem Zündkerze-spitze und dem Kolben (wichtig für die Länge des Bohrers bzw. des Gewindeschneiders)?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@AudiJunge schrieb am 22. August 2016 um 10:09:39 Uhr:

Mach Fett an den Gewindeschneider, dann bleiben die Späne daran kleben und fallen nicht (bzw. es fallen nicht ganz soviele) in den Brennraum.

So wirds gemacht .....

Motor bis in den Verbrennungstakt durchdrehen, mit Fett bohren und Gewinde schneiden.

Danach mit Endoskop den Brennraum checken und ggf. Brennraum mit kleinem Schlauch aussaugen

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Erstmal herzlichen Glückwunsch:D

Lass es in einer freien Werkstatt machen. Sollte nicht mehr als 300€ kosten (eventuell Eigenleistung bei der Demontage etc.). Die haben alles und sollten wissen wie es geht.

Im eingebauten Zustand ist es ein wenig verzwickt. Es darf kein noch so kleiner Span drinbleiben. Werkstätten fluten bei der Arbeit den Zylinder ständig mit Druckluft damit die Späne ständig rausfliegen.

Desweiteren bekommst du ein Problem beim bohren und schneiden. Mit ner einfachen Handbohrmaschine würde ich da nicht rangehen.

Themenstarteram 21. August 2016 um 16:51

Zitat:

@illegut schrieb am 21. August 2016 um 18:30:09 Uhr:

Es darf kein noch so kleiner Span drinbleiben. Werkstätten fluten bei der Arbeit den Zylinder ständig mit Druckluft damit die Späne ständig rausfliegen.

Wie wird das gemacht? Woher kommt die Druckluft wenn man bohrt?

Zitat:

@illegut schrieb am 21. August 2016 um 18:30:09 Uhr:

Desweiteren bekommst du ein Problem beim bohren und schneiden. Mit ner einfachen Handbohrmaschine würde ich da nicht rangehen.

Was für Problem meinst du? Ich werde keine einfach Bohrmachine verwenden sonder mit der Hand drehen. Es dauert länger ist aber sicherer.

Luft wird durch ein offenes Ventil reingeblasen.

Für den Helicoileinsatz musst du das alte Gewinde ausbohren (auf ein bestimmtes Maß von Einsatz), dann wird ein Gewinde für den Einsatz geschnitten. Eventuell solltest du dir das erstmal bei Youtube anschauen.

Besser (so würde ich es machen) ist natürlich Kopf runter.

xxxy

Themenstarteram 21. August 2016 um 21:31

Zitat:

@illegut schrieb am 21. August 2016 um 21:01:49 Uhr:

Luft wird durch ein offenes Ventil reingeblasen.

Für den Helicoileinsatz musst du das alte Gewinde ausbohren (auf ein bestimmtes Maß von Einsatz), dann wird ein Gewinde für den Einsatz geschnitten. Eventuell solltest du dir das erstmal bei Youtube anschauen.

Besser (so würde ich es machen) ist natürlich Kopf runter.

Ich habe mittlerweile viele Videos bei youtube gesehen. Es wird Öl, Luft, "Vakuum" verwendet aber bisher kein "reinblasen von Luft durch offenes Ventil". Das liegt daran, dass bei fast allen Motoren (bei youtube) die Reparatur wird entweder direkt am Motor durchgeführt wird oder bei abgeschraubtem Zylinderkopf. Das letzte ist aber derzeit keine Option für mich. Wenn ich den kompletten Zylinderkammer geschlossen habe (Kolben oben und Ventile zu) dann kann man mit Druckluft durch die Zündkerzenbohrung alles rausblasen bzw. absaugen?! Habe ich dabei was vergessen?

Wo könnte man im ganzen System ein offenes Ventil anzapfen?

Ich wünsche dir noch viel Erfolg.

Bei so einer Ausgangssituation möchte ich keine weiteren Tips etc. geben. Nacher geht was kaputt.

Ich gebe dir nur den Rat noch mal bei einer freien Werstatt nachzufragen. Spar nicht am falschen Ende. Einmal hast du es schon verbockt. Das war nur der Kopf. Als nächstes kommt der teure Teil.

Kannst uns ja auf dem laufenden halten.

Mach Fett an den Gewindeschneider, dann bleiben die Späne daran kleben und fallen nicht (bzw. es fallen nicht ganz soviele) in den Brennraum.

Zitat:

@AudiJunge schrieb am 22. August 2016 um 10:09:39 Uhr:

Mach Fett an den Gewindeschneider, dann bleiben die Späne daran kleben und fallen nicht (bzw. es fallen nicht ganz soviele) in den Brennraum.

So wirds gemacht .....

Motor bis in den Verbrennungstakt durchdrehen, mit Fett bohren und Gewinde schneiden.

Danach mit Endoskop den Brennraum checken und ggf. Brennraum mit kleinem Schlauch aussaugen

Themenstarteram 22. August 2016 um 19:32

Zitat:

@Acid_Speedfight schrieb am 22. August 2016 um 10:56:34 Uhr:

Zitat:

@AudiJunge schrieb am 22. August 2016 um 10:09:39 Uhr:

Mach Fett an den Gewindeschneider, dann bleiben die Späne daran kleben und fallen nicht (bzw. es fallen nicht ganz soviele) in den Brennraum.

So wirds gemacht .....

Motor bis in den Verbrennungstakt durchdrehen, mit Fett bohren und Gewinde schneiden.

Danach mit Endoskop den Brennraum checken und ggf. Brennraum mit kleinem Schlauch aussaugen

Das ist auch meine Idee. Ich habe schon bei mehreren Werkstäten nachgefragt. Freie Werkstäte kennen Helicoil, wollen aber die Reparatur direkt am Zylinder nicht durchführen. Wenn man den Kopf runter nimmt, ist man schnell bei ca 1500 eur (Ein-/Ausbau, Dichtungen, Standzeit).

Bei einigen freien Werkstäten wurde auch Fett angesprochen. Manche meinten, man soll den Motor nach dem Einsatz vom Helicoil kurz 2-3 mal ohne Zündkerze starten damit alle Spänen vom aufgebauten Druck raus durch das Loch fliegen.

Was denkt ihr: Ist es nötig den Einsatz mit zB Locktite kurz mit dem Zylinderkopf zu kleben (nicht mit der Zündkerze)? So erhoffe ich mir mehr Stabilität. Locktite 270 verträgt bis zu 150 Grad. Kennt ihr was Besseres bei diesen Arbeitsbedingungen (hohe Temperatur, Öl, Ablagerungen vom Verbrennungsprozess)?

Darf man nach dem Holicoil-einsatz die Zündkerze mit dem ursprünglichen Drehmoment anziehen (25Nm bei mir)?

Einkleben brauchst du das Helicoil nicht und anziehen kannst du die Kerze auch wie gewohnt.

Themenstarteram 23. August 2016 um 10:36

Zitat:

@AudiJunge schrieb am 22. August 2016 um 22:40:48 Uhr:

Einkleben brauchst du das Helicoil nicht und anziehen kannst du die Kerze auch wie gewohnt.

Muss man (Ist es sinnvoll ) den 3. Zylinder in OT stellen? Falls ja, wie kann ich das einstellen? Es gibt genug Anweisungen für den 1. (bzw. 4.) Zylinder aber nicht für den 2. bzw. 3. Zylinder? Oder man soll es mit einem "Draht" übers Zündkerzenloch den OT ermitteln.

Aus meiner Sicht wäre ein OT sinnvoll, da der Kolben danach nach unten geht. Somit würde der Zylinder mögliche Spänen im Brennraum "freisetzen" anstatt am Zylinderrand bei einer Bewegung nach oben "aufsaugen". Was denkt ihr?

Die Methode mit dem Draht sollte für diese Arbeit ausreichen.

Hallo in die Runde

ich bin normalerweise im BMW Forum unterwegs, hatte aber gerade genau dieses Problem Beim Fiat meiner Frau. Werkstatt will 1200-1500, ein spezieller Motorenbauer wollte ohne Kopfdemontage zuerst, ca 80€ wurde dann aber unsicher und erhöhte Schritt um Schritt seinen Kostenvoranschlag. Daran merkte ich, das er keinen Plan hat.

Also selbst gemacht!

Helicoil ist sehr gut, kenne ich aus dem Maschinenbau, wäre aber beim Fiat 16V ohne Demontage des Zylinderkopfs nicht machbar gewesen, gleiches gilt für Würth TimeSert.

Also bei Ebay diesen billigen Reparatursatz gekauft http://www.ebay.de/.../291492663219?lpid=106&chn=ps&ul_noapp=true.

Diese Teile sehen billig aus, Problem war, das der Gewindebohrer nicht wie beschrieben SW 16 sondern SW 21 hat und die 21er Zündkerzennuss nicht in den engen Zündkerzenschacht des Fiat passt. 3/8" Verlängerung aus einem alten Ratschenkasten draufgeschweißt und schon geht´s.

Zuerst Motor so drehen, das Ein u. Auslaßventile geschlossen sind und der Kolben etwa in der Hälfte des Hubs steht

Gewindebohrer in den Spannuten schön mit Fett einschmieren, damit keine (kaum) Späne in den Zylinder fallen.

Alle 2 Umdrehungen den Gewindebohrer herausdrehen, Fett und Späne entfernen und neu einfetten. Wenn man durch ist, Zündkerzenschacht und Brennraum mit Staubsauger verlängert mit Benzinschlauch aussaugen. Dann Bremsenreiniger rein und mit Pressluft auspusten.

Gewindebuchse auf die neue Zündkerze schrauben und die Buchse mit Loctite hochfest einstreichen.

Zündkerze einschrauben und am besten 8-12 Stunden warten bist Loctite ausgehärtet ist.

Alles montieren und starten und Spass haben weil man viel Kohle gespart hat.

Gruß Hannes

20161011-234811
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