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Helm - welches Alter?

Themenstarteram 10. Januar 2011 um 0:58

Hallo,

ich habe die Chance einen neuen HJC FS-10 günstig zu bekommen. Allerdings hat dieser das Smoke 2 (II) Design. Optisch finde ich dieses sehr ansprechend. Jedoch gibt es ja bereits seit geraumer Zeit das Smoke 3 Design. Also vermute ich, dass der angebotene Helm etwas älter sein dürfte.

Spielt dies eine Rolle? Oder kann ich den bedenkenlos kaufen?

Gruß,

Aerocelle

Beste Antwort im Thema
am 10. Januar 2011 um 14:41

Um hier mal den Schleier der Spekulationen und Hausfrauentips zu entfernen mal einfache Regelungen. (Auch wenn grundsätzlich die Sachen wie Abnutzung etc. für den Schutz und Tragekomfort zum tragen kommen könnten und gegen das bedenklose zuschlagen sprechen könnten. Passen sollte er dir auf jeden Fall und zwar richtig.)

Wie fast alles im Leben sind auch erlaubte Motorradhelme gesetzlich geregelt, im Fall von eben Motorradhelmen sogar normiert nämlich mit der ECE Norm. Seit Anfang des Jahres 2002 ist die fünfte Novellierung der ECE-Norm Version 22-05 in Kraft getreten. Wichtig ist, dass für den normalen Strasseneinsatz jede dieser fünf Versionen ihre Gültigkeit besitzt. Für den Sporteinsatz sind die Versionen ECE 22-04 und -05 uneingeschränkt gültig, von der Version ECE 22-03 nur noch die Helme, die auf der DMSB – Liste aufgeführt sind.

Wenn du wissen willst ob dein Helm diese Norm erfüllt einfach mal einen Blick auf die Kinnlasche (Verschluss) werfen, da sollte die Kennzeichnung nämlich angebracht sein. Die Etikette ist folgendermaßen aufgebaut:

E1 05 12345/P 67890 :

* E1 besagt die Prüfstelle (es gibt über 20 Prüfstellen; z.b 1=Deutschland, 4 = Niederlande )

* 05 steht für die Version der ECE-Norm

* 1234 dies ist die Homologationsnummer

* 1234 / P dies besagt die Kinnschutzprüfung bestanden

* 1234 / PN Kinnschutzprüfung wurde nicht vorgenommen ( z.B. bei Jet–Helmen)

* 67890 die restlichen Nummern sind interne Herstellerkennungen

Das idiotische ist, dass diese Norm in Deutschland nur für die Hersteller von "Motorradhelmen" gilt, du als Fahrer aber nicht verpflichtet bist so einen zu tragen, sondern nur laut stvo §21 einen "geeigneten Helm" tragen musst. Was auch immer das bedeutet, aber Hüte aus Zeitungspapier, Stirnbänder und Feuerwehrhelme fallen wohl nicht darunter :D. In anderen Ländern wie Italien ist aber zum Beispiel ein Helm der ECE 22-05 Norm vorgeschrieben. Ich wurde allerdings noch nie in den Dolomiten kontrolliert, kann dir also nicht sagen, ob darauf bei einer Kontrolle geachtet wird. Ich hatte mal einen Helm mit einem echt Klassedesign, der aber "nur" ECE-04 geprüft wurde und habe ihn dann aus Sicherheitsgründen gegen einen aktuellen getauscht. Sonst hätte ich ihn wohl nochmal neu aufpolstern lassen. Deine Entscheidung :).

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Eigentlich sagt man, dass ein Helm fünf Jahre ab Produktionsdatum ausgetauscht werden sollte, weil auch die Materialien altern, v.a. der Schaumstoff innen. Jeder Helm sollte hierfür innen einen Aufkleber haben (ev. Innenfutter etwas auf die Seite schieben), der Monat und Jahr benennt.

Verschiedene Rennserien gehen auch genau den Weg und schreiben die 5-Jahresregelung sogar im Regelbuch fest. Beim Autorennen in den USA wurde mein Helm auch regelmäßig auf das Alter geprüft. Nun kann man sagen der Rennsport ist nicht wirklich relevant, aber die Regel gibt es nicht ohne Sinn und warum soll etwas, das im Motorsport gut ist, auf der Landstraße schlecht sein.

Schau nach, so wie @MSchoeps geschrieben hat, wie alt der Helm den nun wirklich ist.

 

Sollte der dann noch zu nutzende Zeitraum mit dem verlangten Preis zusammen passen, kannst Du den Helm eigentlich bedenkenlos kaufen. Musst halt schaun ob sich das noch lohnt, oder ob es nicht besser ist gleich in einen neuen zu investieren.

 

Gruß Michi 

Ich denke, es macht einen Unterschied, ob ein Helm drei Jahre lang in einem Regal ohne Sonnenlicht liegt oder ob er in der Zeit benutzt wird (UV-Einstrahlung). Außerdem macht es einen Unterschied, ob die Helmschale aus Thermoplast oder aus Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht. Glasfaser hält länger.

Muss jeder selbst wissen, wie er das handhabt, aber für mich ist die Vorgabe, gut erhaltene und nie hingefallene Helme nach fünf Jahren wegzuschmeißen, etwas arg industriefreundlich ausgefallen:-)

Sampleman

Im Privaten ist es ja egal. Wenn der Helm 3 Jahre im dunklen Keller lag spricht vielleicht nichts dagegen, ihn auch ein 6. oder sogar ein 7. Jahr zu benutzen, das muss ja jeder selbst wissen und es auch anhand der jeweiligen Situation entscheiden. Es ist ja nur eine Empfehlung, z.B. sind 10 Jahre alte Reifen ja auch nicht verboten. :)

Im Motorsport kommt man dafür nicht an festen Regelungen vorbei, das ist auch richtig so. Ob nun 4, 5, 6 oder 7 Jahre richtig sind, ist in dem Fall vielleicht auch gar nicht so wichtig, wie die Erkenntnis, dass Helme mit der Zeit altern und man mit so einer Regelung das Risiko minimieren möchte. Ich habe die 5 Jahre für mich übernommen, weil ich für motorsportliche Veranstaltungen eh innerhalb dieses Fensters sein muss und mir meine Birne auch ziemlich wichtig ist. :) Toi toi toi dass mir nichts passiert, aber wenn doch möchte ich dort nicht an der falschen Stelle gespart haben. :)

PS. Oft ist die Investition überschaubar. Ich habe für meinen 5 Jahre alten Shoei XR-1000 plus zweitem Visier gebraucht noch fast 200 Euro bekommen, neu in Auslauflackierung und zweitem Visier kostet der "nur" um die 400. Das macht im Monat €3,33 Wertverlust und ist sicher verträglich.

Du hast also einen 5 Jahre alten Helm verkauft ?????

Ohne schlechtes Gewissen :confused:

Oder an jemanden, den du nicht besonders magst :(

Das gibt mir zu denken ;)

am 10. Januar 2011 um 13:55

Zu dem Thema kann ich eigentlich auch nur rumspekulieren, nur mir alle 5 Jahre nen sehr teuren Helm zu kaufen, da wäre ich auch zu geizig dafür. Ich habe lieber mehrere günstige.

Vermutlich kommt diese 5 Jahresregel im Rennsport wirklich einfach daher, natürlich das Risiko zu minimieren, denn während 5 Jahren fällt die Murmel auch mal runter oder man eckt wo an, oder hat ihn mal versehentlich nen ganzen Nachmittag in der Sonne irgendwo rumliegen lassen, da wird er dann ja auch viel heißer, als wenn der Fahrtwind kühlt.

In Polycarbonat und ABS, also den altmodischeren Helmen, sind vermutlich Weichmacher in dem Kunststoff, die da mit der Zeit rausdampfen können, wenn der Helm in der Sonne heiß wird, und dadurch wird der Kunststoff dann spröde; außerdem zerschießt wohl UV-Strahlung der Sonne die Polymer-Moleküle, aus denen so ein Kunststoff immer besteht, mit der Zeit. Dies sind nebenbei auch die zwei Gründe, warum sich Sitzbänke und Vergaser-Ansaugstutzen-Gummis mit der Zeit auflösen, bei letzteren kommt natürlich noch der aggressive Sprit hinzu. Oder z.B. im Sonnenstaat Californien zerbröseln praktisch bei allen Autos nach etwa 10 Jahren die Kunststoff-Armaturenbretter.

Glasfaser-Epoxy-Helme haben das Problem mit den Weichmachern meines Wissens nicht, denn Epoxy ist ja ein Zwei-Komponenten-Kleber sozusagen. Es gibt ja auch Kunststoff-Segelflieger, die seit 30 Jahren in der Luft rumgondeln und auch noch nicht zerbröseln, und die werden in der Sonne oft brütend heiß. Wie das bei Glasfaser/Epoxy mit der UV-Empfindlichkeit ist, weiß ich nicht genau, aber wie gesagt, bereits 30 Jahre alte GFK-Segelflugzeuge sind noch unterwegs.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich würde mir niemals einen gebrauchten Helm kaufen, weil ich nicht weiß, wie oft und wie arg der schonmal runtergefallen sein könnte, und innerliche Risse sieht man halt von außen oft nicht, was evtl. vor allem bei leichten GFK-Helmen problematisch sein könnte. Wie alt er ist, naja beim Händler kann das Herstellungsdatum ja auch schon ne Weile her sein, darauf würde ich nur sekundär achten, jedenfalls beim Glasfiber-Helm, beim Polycarbonathelm würde ich auch sagen, nach gut 5 Jahren weg damit - es sei denn vielleicht, dass er kühl und dunkel im Keller rumlag. Wenn er jedoch runtergefallen ist, gleich weg damit, in jedem Fall. Und schließlich drückt man ja auch die Styropor-Innenschale mit den Pausbäckchen mit der Zeit raus, dann sitzt der Helm locker und wird dadurch auch unbrauchbar.

Gruß

Zumindest zwei Möglichkeiten gibt es bei Shoei:

1. Um den Zustand zu überprüfen, kann man den Helm zum "Röntgen" bei Shoei schicken, die teilen dann mit, ob man den Helm noch nehmen sollte. Ich weiß aber nicht, ob und was der Service kostet. Bei einem teuren Helm, der mal runtergefallen ist, aber sicher eine gute Option.

2. Die Wangenpolster kann man bei Shoei in größeren Größen nachkaufen und somit den Helm immer straff halten.

am 10. Januar 2011 um 14:41

Um hier mal den Schleier der Spekulationen und Hausfrauentips zu entfernen mal einfache Regelungen. (Auch wenn grundsätzlich die Sachen wie Abnutzung etc. für den Schutz und Tragekomfort zum tragen kommen könnten und gegen das bedenklose zuschlagen sprechen könnten. Passen sollte er dir auf jeden Fall und zwar richtig.)

Wie fast alles im Leben sind auch erlaubte Motorradhelme gesetzlich geregelt, im Fall von eben Motorradhelmen sogar normiert nämlich mit der ECE Norm. Seit Anfang des Jahres 2002 ist die fünfte Novellierung der ECE-Norm Version 22-05 in Kraft getreten. Wichtig ist, dass für den normalen Strasseneinsatz jede dieser fünf Versionen ihre Gültigkeit besitzt. Für den Sporteinsatz sind die Versionen ECE 22-04 und -05 uneingeschränkt gültig, von der Version ECE 22-03 nur noch die Helme, die auf der DMSB – Liste aufgeführt sind.

Wenn du wissen willst ob dein Helm diese Norm erfüllt einfach mal einen Blick auf die Kinnlasche (Verschluss) werfen, da sollte die Kennzeichnung nämlich angebracht sein. Die Etikette ist folgendermaßen aufgebaut:

E1 05 12345/P 67890 :

* E1 besagt die Prüfstelle (es gibt über 20 Prüfstellen; z.b 1=Deutschland, 4 = Niederlande )

* 05 steht für die Version der ECE-Norm

* 1234 dies ist die Homologationsnummer

* 1234 / P dies besagt die Kinnschutzprüfung bestanden

* 1234 / PN Kinnschutzprüfung wurde nicht vorgenommen ( z.B. bei Jet–Helmen)

* 67890 die restlichen Nummern sind interne Herstellerkennungen

Das idiotische ist, dass diese Norm in Deutschland nur für die Hersteller von "Motorradhelmen" gilt, du als Fahrer aber nicht verpflichtet bist so einen zu tragen, sondern nur laut stvo §21 einen "geeigneten Helm" tragen musst. Was auch immer das bedeutet, aber Hüte aus Zeitungspapier, Stirnbänder und Feuerwehrhelme fallen wohl nicht darunter :D. In anderen Ländern wie Italien ist aber zum Beispiel ein Helm der ECE 22-05 Norm vorgeschrieben. Ich wurde allerdings noch nie in den Dolomiten kontrolliert, kann dir also nicht sagen, ob darauf bei einer Kontrolle geachtet wird. Ich hatte mal einen Helm mit einem echt Klassedesign, der aber "nur" ECE-04 geprüft wurde und habe ihn dann aus Sicherheitsgründen gegen einen aktuellen getauscht. Sonst hätte ich ihn wohl nochmal neu aufpolstern lassen. Deine Entscheidung :).

am 10. Januar 2011 um 15:38

Danke, fruchtzwerg, für die Enträtselung der Prüfnorm-Codierung...also Kaiser Wilhelm würde dann sicher mit "Pickelhaube" fahren, die hielte er sicher für "geeignet"...:D:p...ach nee, das erlaubt der TÜV dann nicht wegen abstehendem verletzungsgefährlichem Fahrzeugteil...:p

Allerdings halte ich von diesen Prüfnormen prinzipiell nicht allzuviel...ich verweise da auf Allsqure's Thread von neulich "Der Helm, ein rohes Ei" (oder so ähnlich), dem sein teurer Helm nur vom Bock fiel und zerbrach/aufplatzte...hatte sicher alle Prüfnormen bestanden, bloß der spezielle Helm hatte wohl vielleicht nen Materialfehler, oder es ist wirklich gar ein "Feature"/"Sollbruchstelle" gewesen. Wurde da ausführlichst diskutiert, "bug oder feature ?"/"Gelump oder gewünschte Sollbruchstelle?".

Also wenn ich meinen alten Helm ordentlich gegen die Bordkante knallen kann und er hält's aus, dann war er wohl ok...aber das weiß ich ja leider auch erst hinterher...:D, denn mit nem neuen Helm mache ich das natürlich nicht...:p

Gruß

PS:@MSchoeps: Ob bei dieser Röntgenuntersuchung auch feine Haarrisse mit endlichem Aufwand gefunden und erkannt werden können, da wäre ich mir nicht so sicher...aber hatten wir damals auch schon diskutiert.

am 10. Januar 2011 um 17:39

Na ja, wenn du in einem massiven Stahlblock gegen eine Wand fährst, wird der Stahlblock danach aber auch besser aussehen, als z.B. ein "aufprallenergieschluckender" Alublock. Aber du würdest in dem Stahlblock entsprechend schlechter aussehen als im Alublock. Würd ich jetzt mal vermuten :D.

am 10. Januar 2011 um 19:46

:D...Kommt natürlich auch auf's Helm-Gewicht und auch auf die Güte der (Styropor-)Innenschale an... ein Helm aus dünnem leichten Titan wäre vielleicht gar nicht so blöd...natürlich kein Titanblock...den würde ich mir eher als Wertanlage in den Keller stellen...:p

:D...Natürlich, genau das war ja neulich die Diskussion, aber das Optimum liegt halt irgendwo in der Mitte zwischen "Gongschlag"-Stahlhelm und Pudelmütze/Eierschale um die Styropor-Innenschale herum..:D. So wie dem Allsquare sein Helm aussah, nachdem der Helm vom Moppedsitz auf den Asphalt dotzte, da hätte man imho auch gleich nur die Styropor-Innenschale alleine aufsetzen können, naja vielleicht noch mit ner Sturmhaube drüber, dass das Styropor nicht vom Fahrtwind wegbröselt...:D. Aber meiner Meinung nach hatte dieser spezielle Helm ja nen Materialfehler oder war vorher schonmal irgendwo runtergeknallt, hatte also vielleicht schon innere Risse.

Gruß

 

Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg

In anderen Ländern wie Italien ist aber zum Beispiel ein Helm der ECE 22-05 Norm vorgeschrieben. Ich wurde allerdings noch nie in den Dolomiten kontrolliert, kann dir also nicht sagen, ob darauf bei einer Kontrolle geachtet wird.

Es gibt Berichte, dass darauf geachtet wird und dass für den Fall, dass der Helm keine ECE 22-05 einhält, ziemlich drastische Strafen verhängt wurden (Beschlagnahme des Motorrades bis zu 90 Tagen). Selbst passiert ist mir das allerdings noch nicht.

In dem Zusammenhang wäre es eventuell erwähnenswert, dass es eine ECE 22-05 für Jethelme und eine für Integralhelme gibt. Einige Klapphelme (zum Beispiel mein Caberg Sintesi) sind für beide Normen homologiert und dürfen deshalb ganz offiziell aufgeklappt gefahren werden. Zumindest auf der Straße, wie es bei Wettbewerben ist, weiß ich nicht. Ich nehme an, bei Straßenrennen sind andere als Integralhelme schlicht verboten.

Sampleman

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