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Hinterradbremse ohne Funktion
Hallo,
habe eine Road King Classic FLHRC-I, Baujahr 1998. Vor ziemlich genau einem Jahr war die Hinterradbremse nach einer ca. 80 km Ausfahrt in einer großen Gruppe (häufiges Bremsen) plötzlich ohne Funktion, das Bremspedal ging bis auf Anschlag. Nach dem Abkühlen hat die Bremse wieder funktioniert. In meiner sehr kompetenten Werkstatt (Keine HD-Werkstatt, aber eine freie Werkstatt, die bei Motorrädern nur HD repariert) ließ ich dann die Bremse durchchecken und die Bremsflüssigkeit wechseln. Laut Mechaniker sah die Flüssigkeit sehr seltsam aus, ich weiß aber auch nicht, wie lange die schon drin war, habe das Bike ein Jahr zuvor gekauft (angeblich mit frischem Kundendienst).
Heute, ziemlich genau ein Jahr später, genau dasselbe. Nach einer sehr kurvigen, hügeligen Ausfahrt (ca. 80 - 90 km, wieder häufiges Bremsen) geht die Fußbremse wieder ins Leere. Nach ca. 3 Stunden Ruhepause ging die Bremse wieder.
Ich habe jetzt wieder einen Werkstatttermin vereinbart, der ist aber erst im Juli. Ich mache mir aber natürlich Gedanken, was die Ursache sein könnte. Hilfreiche Hinweise werde ich natürlich auch dem Mechaniker weitergeben.
Es sieht auf jeden Fall nach einem Temperaturproblem aus. Ich habe mir die Leitungsführung so gut es geht angeschaut, es ist alles trocken, die Leitungsverlegung sieht für mich original aus. Mein Gedanke war, dass eventuell ein Hitzeschutz fehlt und die Bremsflüssigkeit in der Leitung dadurch zu heiss wird. Keine Ahnung, nur so eine Idee. Im Ersatzteilkatalog (Ronnie's Partsfinder) konnte ich aber keinen solchen Schutz entdecken.
Hatte jemand von euch schon dasselbe Problem, oder habt ihr Ideen?
Gruß Peter
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37 Antworten
Wenn Wasser in der BF ist, geht diese bei genügend Temperatur in gasförmigen Zustand, sie kocht umgangssprachlich.
Luft lässt sich leichter komprimieren, somit kein Bremsdruck.
Ist denn sichergestellt dass die richtige BF drin war und keine falsche welche die Dichtungen angreift.
In diese Richtung denke ich auch, aber ich bin mir sehr sicher, dass meine Werkstatt die richtige BF verwendet. Die kennen sich echt aus. Es wäre aber vermutlich eine gute Idee, alle Dichtungen in der Bremsleitung auszutauschen. Wer weiß, was da vor dem Tausch letztes Jahr drin war.
Schau mal, ob die Bremse schleift. Eventuell muss der Bremssattel mal überholt werden.
Ich gehe mal davon aus, dass es nicht an deiner Fahrweise liegt.
Zitat:
@PeBe schrieb am 18. Juni 2024 um 18:49:35 Uhr:
In meiner sehr kompetenten Werkstatt (Keine HD-Werkstatt, aber eine freie Werkstatt, die bei Motorrädern nur HD repariert) ließ ich dann die Bremse durchchecken und die Bremsflüssigkeit wechseln.
Laut Mechaniker sah die Flüssigkeit sehr seltsam aus, ich weiß aber auch nicht, wie lange die schon drin war, habe das Bike ein Jahr zuvor gekauft (angeblich mit frischem Kundendienst).
Hatte jemand von euch schon dasselbe Problem, oder habt ihr Ideen?
.
Da bin ich mit bestesht einer Meinung!
Entweder war vor dem Wechsel die falsche BF drinnen, oder sie ist es jetzt.
Kann gut sein. Was macht man da eigentlich?
Reinigen? Mit was?
Alles komplett zerlegen und Dichtungen neu?
Leitung behalten oder tauschen?
Genau, hängt der Kolben, schleift es und irgendwann kocht die Flüssigkeit durch. Du kannst ja mal fahren und hinten nicht bremsen. Wenn du sie abstellst und die hintere Scheibe ist trotzdem heiß, schleift es.
die Taschen und Koffer der Tourer helfen auch nicht gerade beim Kühlen.
Gruß SCOPE
Gute Idee, da muss ich aber sehr konzentriert fahren, um nicht routinemäßig auch hinten zu bremsen ;-) Falls was schleift müsste es ja schon nach wenigen Kilometern heiß sein.
Die hintere Bremsscheibe wird nicht durch den Fahrtwind gekühlt und das fading tritt hinten gern zuerst auf.
Und eine Road king ist ein ziemlicher Brocken, da muss beim Bremsen viel Energie in Wärme umgewandelt werden, und die ist nur bedingt für Kurvenhatz in den Bergen ausgelegt...
Daher mein Rat: Bei einem "normalen" Motorrad ist die Hi-Radbremse eigentlich nur zur Unterstützung bei besonders harten Bremsmanövern, zum leichten Korrigieren der Schräglage, auf Schotter und als Notfallbremse da. Beim Anbremsen von Kurven wird sie nicht systematisch benutzt! Du musst also lernen, weniger zu bremsen, am besten nur vorn, und entweder mehr Schräglage akzeptieren oder es etwas langsamer angehen lassen...die anderen werden schon warten. Wenn Du Pass runter mehr hinten als vorn bremst, bei flotter Gangart, ist Fading praktisch vorprogrammiert. Das Thema ist auch für nicht-Harleys interessant, ich spiegel das mal in den Biker-Treff.
Bremsflüssigkeit ist sicher ein Thema bei amerikanischen Fahrzeugen DOT 5 zu DOT 5.1, wird gerne schnell verwechselt und ist nicht kompatibel.
Andere Frage: wie alt sind die Bremslelitungen? Immer noch die ersten? Herstelldatum sollte auf den Leitungen stehen. Stahlflex oder Gummi? Bei letzterem und älter 5-8 Jahren gegen Stahlflex tauschen.
Ansonsten Bremsanlage, Geber-/Nehmerzylinder, Kolben, Leitungen prüfen, reinigen, spülen, penibel entlüften, natürlich mit der richtigen Bremsflüssigkeit, ...
Das erinnert mich an die vor 20 Jahren geführte Diskussion um das BMW Integral ABS. Unter welchen Bedingungen ist es akzeptabel, dass eine Bremse versagt .... ?
Unter keinen!
Jedes System hat seinen Funktionsbereich. Selbstverständlich muss die Bremse mechanisch in Ordnung sein, aber wenn ich es drauf anlege, kriege ich jede beliebige fabrikneue Bremse zum faden...einfach Dauerbremsen bis die Scheibe glüht.
Zitat:
@JoergFB schrieb am 19. Juni 2024 um 09:43:56 Uhr:
Andere Frage: wie alt sind die Bremslelitungen? Immer noch die ersten? Herstelldatum sollte auf den Leitungen stehen. Stahlflex oder Gummi? Bei letzterem und älter 5-8 Jahren gegen Stahlflex tauschen.
Nachdem ich eine Spiegler-Leitung mit der Hand zerbrochen habe, wohnen an meiner Vorderbremse wieder die Originalteile von 1995. An meiner KH250 ist der Schlauch von 1977 und erfreut sich bester Gesundheit.
Ein ehem. Kumpel von mir hat bei mehreren Passfahrten die hintere Scheibe seiner V-max ausgeglüht, mit dem Erfolg, dass er fast einen Abhang hinuntergeschossen wäre, nur weil er zu blöd zum Fahren war und es immer noch ist. "Ich traue mich nicht vorne zu bremsen, da rutscht man weg". Aber ne dicke V-max fahren. Toll.
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 19. Juni 2024 um 09:23:02 Uhr:
Daher mein Rat: Bei einem "normalen" Motorrad ist die Hi-Radbremse eigentlich nur zur Unterstützung bei besonders harten Bremsmanövern, zum leichten Korrigieren der Schräglage, auf Schotter und als Notfallbremse da. Beim Anbremsen von Kurven wird sie nicht systematisch benutzt!
Da widerspreche ich, beim Motorrad sind beide Bremsen wichtig und sollten auch normalerweise beide benützt werden.
Dias ist richtig, aber eine nicht funtionierende vordere Bremse ist auf jeden Fall schlimmer als eine nicht funktionierende hintere!