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Hohlraumschutz und späteres Schweißen
Hallo,
ich bin derzeit am überlegen bezüglich Hohlraumschutz - Wachs gegen Fett.
Ich persönlich bevorzuge eher Fett in Hohlräumen und Wachs an zugänglichen Stellen, an denen später mal gearbeitet werden soll.
Nun ist mir bei der Überlegung ein Gedanke gekommen - ich wollte Seilfett in den Hohlräumen verwenden. Was ist aber, wenn später mal geschweißt werden muss?
Teilweise bekommt man das Fett ja nicht mehr ordentlich aus den Hohlräumen raus.
Was ist in Bezug auf Entflammbarkeit / Brennbarkeit zu beachten? Fett könnte in so einer Situation gefährlich werden. Aber auch Wachs erreicht bzw. überschreitet seinen Flammpunkt deutich beim schweißen.
Wie sind da eure Erfahrungen?
Danke,
LG
Alex
Beste Antwort im Thema
Schweißen aufgrund von Korrosion sollte nicht wieder notwendig werden, gut versiegelt vorausgesetzt..
Nach Unfallschaden wird's dann eventuell doch nötig. Nach austrennen defekter Bleche kann man reinigen. Einzig beim spotten wirds problematisch. In dem Falle muss Mann die Hohlräume mit Ei er zweiten Gasflasche mit dem entsprechenden Schweißgas fluten.
Wird dann etwas teurer, aber bei weitem nicht so teuer wie Schweißarbeiten wegen Korrosion.
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11 Antworten
Schweißen aufgrund von Korrosion sollte nicht wieder notwendig werden, gut versiegelt vorausgesetzt..
Nach Unfallschaden wird's dann eventuell doch nötig. Nach austrennen defekter Bleche kann man reinigen. Einzig beim spotten wirds problematisch. In dem Falle muss Mann die Hohlräume mit Ei er zweiten Gasflasche mit dem entsprechenden Schweißgas fluten.
Wird dann etwas teurer, aber bei weitem nicht so teuer wie Schweißarbeiten wegen Korrosion.
Muss mit Schutzgas geflutet werden, dann gehts.
CO2 vom Getränkeverleih geht auch.
Zitat:
@alex_at schrieb am 28. Oktober 2020 um 01:28:56 Uhr:
Aber auch Wachs erreicht bzw. überschreitet seinen Flammpunkt deutich beim schweißen.
Wie sind da eure Erfahrungen?
Richtig, Wachs ist auch nicht unproblematisch. Mir ist Wachs vor mehr als 30 Jahren mal beim Schweißen in Brand geraten. Der Wagen hatte leichte Schräglage, das Wachs lief dann brennend durch den Träger davon. Das waren unvergesslich spannende Momente, noch dazu in der Garage meiner Eltern.
Habe es rechtzeitig gelöscht bekommen.
Mike Sanders Korrosionsschutzfett ist chemisch eng mit dem Zeug verwandt, aus dem Kerzenwachs gemacht wird. Brennt also auch gut. Habe vor anstehenden Arbeiten bisher immer großzügig rundum entfettet, mit Bremsenreiniger. Außerdem sollte man Löschmittel bereitstellen.
Randbemerkung: Fest angeklebtes Polstermaterial hinter der Rücksitzbank ist mir beim Rausflexen auch schon mal in Brand geraten, ist aber ähnlich lange her. Einige Funken sind hinter die Alufolie geflogen, mit der ich eigentlich ein Feuer verhindern wollte.
@tazio1935 von deinem Unglück habe ich beim googlen nach der Problematik gelesen .... ich meine, es war in einem Rostschutzforum...
Ich hab das Seilfett, dass ich bestellt hatte, erstmal wieder storniert. Bei einem Saisonfahrzeug ohne Winterbetrieb werde ich mir nochmal überlegen, ob ich wirklich alles fluten muss.
Am Motorrad habe ich mit Winter, Salz, Korrosion gute Erfahrungen mit ACF-50 gemacht. Das ist im Bedarfsfall glaube ich einfacher zu entfernen als Fett oder Wachs.
Gut, dass mir die Problematik rechtzeitig eingefallen ist - richtig ist zwar, dass Schweißen dank Fett und Wachs nicht mehr notwendig sein sollte - aber wir wissen ja, dass diese Rechnung in der Praxis nicht immer aufgeht.
Zitat:
@alex_at schrieb am 28. Oktober 2020 um 14:03:18 Uhr:
von deinem Unglück habe ich beim googlen nach der Problematik gelesen .... ich meine, es war in einem Rostschutzforum...
Das passt. Werde ich vermutlich ebenfalls gewesen sein, habe dort viel geschrieben. Vielleicht stand dazu noch ein Link zu einem Artikel aus der Auto Bild, in dem das Thema Brandgefahr + Fett mal genauer abgehandelt wurde.
Wobei mich nicht wirklich überrascht hat, dass das Wachs in Brand geraten könnte. Was zum Löschen hatte ich schon bereitgestellt.
Gewundert hat mich dagegen, wie schnell dieses Dämmmaterial hinter der Rücksitzbank beim Flexen in Brand geriet. Das sah so ähnlich aus wie das Zeug, das auch für Fußmatten benutzt wird. Sisal oder Kokosfaser oder so. Brannte wie Zunder, damals beim alten Passat. Waren gar nicht viele Funken für nötig. Inzwischen nimmt man vermutlich schwerer entflammbares Material dafür.
Was schweißt ihr auch an Wolfsburger Massenware herum, sowas presst man und ist glücklich das es weg ist ;-)
Käfer war auch immer lustig. Vorne schweißt man die Endspitzen und hinten fängt die Karre an zu kokeln.
Zitat:
@Frankyboy379 schrieb am 29. Oktober 2020 um 11:10:34 Uhr:
Was schweißt ihr auch an Wolfsburger Massenware herum, sowas presst man und ist glücklich das es weg ist ;-)
Das war in der schweren Zeit nach dem Krieg, als es noch nichts Richtiges gab. Also Mitte der 1980er.
Die Erstserien-Passat rosteten schneller, als man schweißen konnte. Der Toyota Corolla war zu der Zeit aber auch nicht besser, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung sagen kann.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 29. Oktober 2020 um 11:17:17 Uhr:
Käfer war auch immer lustig. Vorne schweißt man die Endspitzen und hinten fängt die Karre an zu kokeln.
Haha, was für ein Zufall, dass Du das erwähnst. Ein früherer Klassenkamerad von mir, der in unserer Siedlung ein paar Häuser weiter wohnte, hat nämlich seinen Käfer damals abgefackelt. Kann aber nicht mehr sagen, was die genaue Ursache war. Der Wagen stand zum Glück im Freien, es gab also keine Kollateralschäden. In der Kleinstadt mit Freiwilliger Feuerwehr kam für den Käfer aber jede Hilfe zu spät.
Brandaktuell:
Anläßlich eines Fahrzeugbrandes verursacht durch meine Schweißarbeiten am Türschweller einige Gedanken:
Was passiert?
Der Türschweller auf der linken Seite war zwar vor zwei Jahren von mir repariert worden aber vor dem Reparaturblech ist ein neues Rostloch entstanden. Bei der letzten Reparatur hatte ich viel Hohlraumwachs unter das Reparaturblech eingeblasen. Das neue Türschwellerblech mußte hinten auf das alte Reparaturblech draufgeschweißt werden. Dabei ist wohl das Hohlraumwachs im Inneren des Türschwellers geschmolzen und hat zu brennen angefangen. Da ja an der Stelle der alten Durchrostungen der Weg ins Fahrzeuginnere frei war wird es wohl zu Beginn eine Flamme gegeben haben die ins Fahrzeug reinbrannte. Da die Tür nicht offen stand und sogar noch verriegelt war bemerkte ich davon nichts. Als ich unter dem Auto hervorkroch weil ich irgendein Werkzeug brauchte bemerkte ich leichten Brandgeruch. Beim Blick ins Fahrzeuginnere sah ich im Bereich der Rückenlehne des Fahrersitzes ca. 40cm hoch die Flammen lodern. So, jetzt konnte ich aber nicht mehr ins Fahrzeug reingreifen um den Türverriegelungshebel hochzuziehen denn genau darunter war der Brand, Ich hatte nichts zum Löschen da und rannte in Panik in den Keller um das Wasser anzustellen. Vorher mußte ich noch den Entwässerungshahn schließen. Als das Wasser endlich aufgedreht war, ist im Garten oben der Wasserschlauch von der Schnellkupplung abgesprungen. Also oben erst mal den Wasserhahn zumachen, Schlauch anstecken und wieder aufdrehen. Mit dem Wasserschlauch rannte ich also nach ca. Einer Minute zum Auto hin. Aber da stand der Innenraum schon zur Hälfte in Flammen und mir wurde jetzt klar daß ein Totalschaden entstanden war und es jetzt nur noch darum ging des Feuers Herr zu werden bevor der Benzintank abbläst oder platzt. Meine Erfahrung mit dem direkten scharfen Strahl eines Halbzoll Gartenschlauches: Man merkt erstmal absolut Null Reaktion – kein Löscherfolg sichtbar. Der Schaumstoff der Sitze brannte inzwischen lichterloh. Ich wußte daß ich von dem dichten Rauch keinen einzigen Atemzug erwischen darf. Inzwischen kam ein Nachbar mit einem 2kg Feuerlöscher angerannt und eine Nachbarin kam mit einem zweiten Wasserschlauch über die Straße um löschen zu helfen. Zwei Nachbarn hielten nun mit zwei Halbzollschläuchen in die Flammen rein durch die offene Fahrertür – Null Erfolg sichtbar. Ich rannte mit dem Pulverlöscher zur Beifahrertür und riß die Beifahrertür auf. Es kam mir eine solch dichte Rauchwolke entgegen daß ich vollkommen eingehüllt war und nicht mal mehr die Hand vor Augen sah. Also ging ich mehrere Schritte rückwärts wieder mit dem Gedanken im Kopf: Nur ja nicht einatmen! Als der Rauch an Dichte verlor ging ich mit dem 2kg Pulverlöscher in der Hand wieder ans Fahrzeug und drückte ab. Aber das Löschpulver ging nicht wie erwartet nach vorne raus sondern seitlich ringsum. Ich hatte nicht gesehen daß mir der Nachbar (ebenfalls in Panik) den Feuerlöscher mitsamt der Fahrzeughalterung gegeben hatte – in der Halterung war jedoch die Spritzdüse von einer Plastikschutzabdeckung abgedeckt damit die nicht verschmutzen kann. Ich hatte keine Chance das in der Panik zu begreifen ich löschte einfach indem ich quer spritze und mit dem Querstrahl da wo er am stärksten rauskam zielte. Der Pulverlöscher brachte nun endlich den gewünschten Erfolg und das Feuer wurde sichtlich kleiner (nachdem alle Schaumstoffpolster inzwischen verbrannt waren). An der Stelle unten über dem linken Türschweller muß wohl im Türschweller immer noch ein Schwelbrand gewesen sein denn genau da kam immer noch Rauch heraus – als der Rest des Fahrzeuges schon komplett gelöscht war. Deshalb hielt ich da mit dem direkten Wasserstahl drauf um zu kühlen - was schließlich den gewünschten Erfolg brachte. Das Feuer war gelöscht, der Benzintank den ich immer wieder mal mit einem Wasserstrahl gekühlt hatte hat nicht abgeblasen, war nicht explodiert (der Lack auf der Oberseite des Tanks war stellenweise verbrannt so heiß war der schon) aber der Wagen war Totalschaden. Die Feuerwehr traf exakt 20 Minuten nach der Verständigung ein. Sie wäre gerade recht gekommen um die Garage zu löschen die dann sicher schon in Brand geraten wäre. (Der Wagen stand auf dem Stellplatz direkt vor der Garage).
Fehler und Erschwernisse, begünstigende Faktoren:
1. Keine zweite Person zur Beobachtung des Fahrzeuginneren abgestellt.
2. Ich hatte bei einer TÜV Reparatur am selben Türschweller vor 2 Jahren sehr viel Hohlraumwachs unter das Reparaturblech reingeblasen: „Das rostet so schnell nicht mehr.“
3. Die hintere Türe auf der Fahrerseite war verschlossen weil der Stellmotor der Zentralverriegelung defekt und noch nicht repariert war. Dadurch war die Beobachtung des Innenraumes erheblich erschwert.
4. Kein Wasser greifbar, kein Lappen, kein Feuerlöscher
5. Auch das Wasser im Garten war noch nicht angestellt
Was kann man tun um die Gefahr eines Fahrzeugbrandes zu minimieren:
1. Das Wichtigste: Ein Brand oder Schwelbrand muß so frühzeitig wie nur möglich erkannt werden dann funktioniert sogar ausblasen -> Deshalb: Die Türen zumindest über der Schweißstelle offen stehen lassen. Eine Person bitten während der Schweißarbeiten Wache zu stehen. Wenn diese nicht vorhanden ist: In kurzen Zeitabständen selbst einen Kontrollblick ins Fahrzeuginnere werfen. Nicht vom Fahrzeug weggehen unmittelbar nach dem Schweißen – es könnte ein Brand unbemerkt in Entwicklung sein.
2. Wichtig: Feuerlöschmaßnahmen vorbereiten: Der Feuerlöscher ist die allerletzte Maßnahme die notwendig werden könnte – aber für eine Kerzenflamme braucht man keinen Feuerlöscher mit den damit einhergehenden Verschmutzungen.
Deshalb: Einen Eimer Wasser mit einem darin liegenden alten Handtuch oder großen Putzlappen mit dem man einen Schwelbrand ersticken kann.
Eine Gießkanne mit Brausekopf so daß man großflächig um einen Schwelbrand löschen und kühlen kann.
Ein Wasserschlauch mit Sprühkopf mit dem man großflächig spritzen kann.
Und zu allerletzt: Einen einsatzbereiten Feuerlöscher mit dem man sich vorab schon mal vertraut gemacht hat.
3. Wenn ein Brand entstanden ist egal ob Schwelbrand oder offener Brand braucht man sich beim Einsatz von Wasser keine Gedanken über Verschmutzung machen deshalb würde ich Wasser vor allem im frühen Brandstadium immer bevorzugen – Wasser trocknet von selber ab: Löschpulver löscht zwar gut aber würde ich nur als letzte Notbremse ansehen wenn sonst nichts mehr hilft denn nach dem Einsatz eines Pulverlöschers im Wageninneren ist der Wagen auch Totalschaden durch die Verschmutzung befürchte ich.
4. Man muß sich auch gegen Personenbrände wappnen. Angenommen sie kriegen einen Schwall Benzin ab – da reicht der kleinste Funke. Wenn eine Person brennt muß man das Feuer ersticken – dazu braucht man zwingend eine Löschdecke oder zumindest eine Decke aus Baumwolle keine Synthetikdecke die würde bei Feuer schmelzen und zusätzlich Einbrandverletzungen verursachen. Auch ein Feuerlöscher kann hier helfen, aber der muß griffbereit stehen.
5. Ein CO2 Löscher mit dem man z.B. in den Türschweller reinblasen kann wäre hilfreich gewesen in meinem Fall -> man könnte eine kleine CO2 Flasche mit einer Druckluftpistole ausstatten und damit ausblasen.
Fazit: Ich bin mit einem blauen Auge davongekommen. Daß die ganze Arbeit die ich schon in den Wagen gesteckt hatte für die Katz war war schmerzlich aber verschmerzbar weil der Kleinwagen schon 20 Jahre und 350tkm aufm Buckel hatte. Trotzdem: Wenn ich besser vorbereitet gewesen wäre und vor allem den Brand früher bemerkt hätte wäre der leicht zu löschen gewesen deshalb nochmal:
Man muß den Brand so früh wie nur möglich überhaupt bemerken und sofort reagieren können indem man vorbereitet ist und die oben beschriebenen Maßnahmen sofort und ohne Verzögerung durchführen kann. Jede Sekunde die man verliert bevor man löschen kann ist zu viel !!!
Ich habe diesen Beitrag geschrieben damit euch diese Erfahrung erspart bleibt.
Zitat:
Bei der letzten Reparatur hatte ich viel Hohlraumwachs unter das Reparaturblech eingeblasen.
Das, und die Art des Hohlraumschutzes waren bestimmt zum größten Teil für den Brand verantwortlich.
Der Spruch "viel hilft viel" ist bei Hohlraumspray aber so was von falsch.
In 4 Jahrzehnten als Karosseriebauer habe ich noch nie ernsthafte Probleme mit dem Originalen Schutz der Hersteller bekommen, wenn mal etwas brennt ist es Dicht und Dämmaterial.
Wichtig ist auch das sowohl altes wie Repblech 1 cm links und rechts neben der Schweissnaht "metallisch" rein sind damit man ordentlich schweissen kann, denn auch wegspritzendes Material kann einen Brand verursachen.
Zitat:
man könnte eine kleine CO2 Flasche mit einer Druckluftpistole ausstatten und damit ausblasen.
Druckluft hat bis jetzt immer gereicht, wichtig ist aber das man die Stopfen für den Zugang vorher schon findet und öffnet und nicht erst sucht wenn es brennt.